Welche Saiten für diese (Wander-)Gitarre? (Erstes Bastelprojekt)

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Hallo zusammen,

ich habe vor rund sieben Monaten eine Gitarre vom Sperrmüll gerettet, um an ihr ein bisschen herumzuwerkeln und ein bisschen Erfahrung zu sammeln. Ich habe Sie Scrappy genannt, aber nach der Reinigung erstmal eingelagert. Zwei Fotos habe ich angehängt.

Bisherige Arbeiten: Gereinigt, Griffbrett geölt und die Stegeinlage aufgrund der wirklich katastrophalen Saitenlage so weit es ging reduziert.
Kleinere - oberflächliche - Risse habe ich mit für das Projekt gekauftem Titebond III verklebt und versiegelt. Den Übergang Hals-Korpus habe ich von Innen mit einer Schraube verstärkt - wobei ich nicht glaube, dass das wirklich notwendig war.

Der Zweck der Gitarre: Reines rumtüfteln und übergangsweise als Gitarre für zwei familiäre Gastgitarristen, falls man wirklich mal zum spielen kommt. Ich bin Linkshänder, Scrappy ist für Rechtshänder - daher können die Gäste meine Gitarren nicht benutzen.
Ich erwarte nicht, dass sie wirklich gut spielbar ist oder gut klingt. In erster Linie ist es ein Bastelprojekt.

Eindruck: Der Steg ist offensichtlich für Ballends gedacht, der Hals hat jedoch keinen Spannstab. Die Breite des Griffbretts geht auf jedenfall eher Richtung Westerngitarre. Die Gitarre hat einen Zero Fret. Ich habe Sie zunächst für eine falsch bespannte Billig-Klassikgitarre in "alternativer" Optik gehalten.
Die Gitarre war damals mit Stahlsaiten bespannt, die ich jedoch zur Reinigung entfernt habe. Ich kann also nicht mehr schauen, welche Stärke es war.

Überlegung: Ich möchte Saiten mit wenig Zugkraft anbringen, um die Saitenlage möglichst spielbar zu halten. Aufgrund des fehlenden Spannstabes kann ich eine Halskrümmung - die aus meiner Erinnerung heraus bei den alten Saiten etwas vorhanden war - nicht korrigieren.
Die Stegeinlage ist bereits auf die geringste vertretbare Stufe heruntergefeilt. Hier wäre eine weitere Korrektur nichteinmal theoretisch möglich. Die Saitenlage ohne Zug ist derzeit akzeptabel.

Aufgrund der kumulierten Zugkräfte für Saitensätze, die ich gefunden habe, kommen Nylonsaiten (testweise - und zur groben Prüfung der Saitenlage bei der Bearbeitung der Stegeinlage - mal eine Saite angebracht) oder leichte E-Gitarrensaiten (009 / 010) in Frage. An Westernsaiten habe ich nur beschichtete 012er mit bedeutend höherer Zugkraft. Mehr habe ich nicht da und neue Saiten möchte ich derzeit für das Bastelprojekt nicht kaufen. Wenn sie sich unerwarteterweise als gut spielbar herausstellt, kaufe ich später passende Saiten. Für die ingesamt 10-15€ an Ausgaben und ein paar Stunden Bastelspaß erwarte ich natürlich, wie gesagt, nicht viel.

Was könnt ihr mir jedoch hier aus meinem verfügbaren Saiten empfehlen - und was würdet ihr alternativ oder langfristig aufziehen?

Danke für eure Hilfe. :)

Beste Grüße
Gray


Scrappy1.jpg
Scrappy2.jpg
 
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Kannst Du die Halsbreite (genauer gesagt die "width at nut") mal messen?
 
Es sind 44,5mm.
 
Also für mich sieht das nach einer kleinen Wandergitarre, so ein Pfadfinderhobel aus. Nix für Stahlsaiten.
Da würde ich nen Satz Klassische drauf machen und gut isses.
 
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Das Thema, welche Saiten auf eine Wandergitarre gehören ist sowas wie ein Zombie. Es taucht immer wieder auf und ist nicht totzukriegen. Hier https://www.musiker-board.de/thread...oder-stahlsaiten-gedacht.702735/#post-8908381 wurde es mal etwas ausführlicher behandelt. Die 6mm Metallwellen der Mechaniken und der schmale Hals sind ein klares Indiz, dass die Gitarre für Stahlsaiten ausgelegt ist. Das heisst aber nicht, dass sie nach 40 oder 50 Jahren noch gut spielbar ist. Wie du schon andeutest, ist die Saitenlage alles andere als optimal. Und das trifft auf die meisten dieser Gitarren zu. Ich habe hier 8 kleinere Gitarren von Framus und Hopf und alle sind mit Stahlsaiten bespannt und hervorragend bepielbar. Aber das liegt an den geschraubten Hälsen, die sich optimal einstellen lassen. Daher solltest du für dich erstmal klären, ob bei "Scrappy" eine Wiederbelebung wirklich Sinn maacht. Falls ja, dann sind sicher 10er Metallsaiten oder dünner die richtige Wahl. Ich selber verwende inzwischen Saiten aus China, die meiner Meinung nach am ehesten den Saiten entsprechen, die vor 50 Jahren üblich waren.
 
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Danke für eure Hilfe!
Ich werde es mal versuchen.

Das "Wander-" im Titel habe ich gar nicht hereingeschrieben, sondern der Mod, welcher das Thema netterweise ins richtige Unterforum verschoben hat. :)
 
Ich möchte sagen, dass ich genau das gleiche Modell habe. Ich habe meine vor ca. 10 Jahren für (genau ;-) ) 10 Euro auf dem Flohmarkt mitgenommen. Ich kann am Hals bei mir natürlich auch keine Seinstellschraube für den Hals finden, vom Gewicht her habe ich allerdings geraten, dass da eine Art Metalstab drin ist.

Ich hatte zunächst auch Nylon drauf. Am Nullbund waren allerdings kleine, aber scharfkantige Abnutzungen. Die sind natürlich nicht gut für Nylons und deuten außerdem darauf hin, dass früher mal Stahlsaiten drauf waren.

Auf Dauer bin ich dann auch auf Stahlsaiten umgestiegen und nutze die Gitarre, um auf ihr immer Open-G-Stimmung zum Slidespiel zu haben. Ich habe jetzt wirklich Stärke 11 oder 12 (für hohes E bzw D) drauf und der Hals bleibt einigermaßen gerade.

Die Idee , die Klampfe als Slidegitarre zu nutzen, kam außerdem daher, dass das Griffbrett auch mit Unmengen an Öl faserig und stumpf blieb.
 
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Super, vielen Dank für die Infos.
:great:

Das mit dem Griffbrett sehe ich ähnlich, wobei es dank 2x dick Lemon-Öl (absichtlich, damit das Griffbrett sich Richtung Korpusfarbe verfärbt) schon besser geworden ist.
Ich werde es mit den 009ern oder 010ern versuchen - wahrscheinlich erst die 009er und mich dann hochtasten.
Aber zunächst werden die Bünde noch bearbeitet/poliert. Mal schauen, ob sie nach der Besaitung spielbar ist. :)
 
Das Thema, welche Saiten auf eine Wandergitarre gehören ist sowas wie ein Zombie. Es taucht immer wieder auf und ist nicht totzukriegen
Ich werde es mit den 009ern oder 010ern versuchen - wahrscheinlich erst die 009er und mich dann hochtasten.
Darüberhinaus gibt es sowieso auch spezielle "Stahlsaiten für Konzertgitarre".
Die sind vom Zug so ausgelegt, dass es selbst eine Nicht-Wandergitarre aushalten sollte.
Beispiele:
https://www.thomann.de/de/thomastik_kr116.htm
https://www.thomann.de/de/gewa_konzertgitarrensaiten_654507.htm
 
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Vielen Dank für den Hinweis. Ich hatte bei meinen Recherchen als Randnotiz davon gelesen, wusste aber nicht so recht, wonach ich suchen muss und ob es sowas noch gibt. Die Links merke ich mir.

Für diese spezielle Gitarre aber - zumindest vor dem ersten Test der Bespielbarkeit - aus meiner Sicht beide zu teuer. Falls die Gitarre gut spielbar sen sollte und häufiger gespielt würde, ziehe ich die GEWAs in Erwägung. :)
 

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