Für meine Gitarre möchte ich gerne einen Compound Radius am Griffbrett benutzen, da ich diesen Grifbretttyp als am besten zu bespielen empfinde.
In dem Fall hast Du ja offensichtlich schon mindestens eine Gitarre mit Compound Radius (an-)gespielt. Da sollte sich doch feststellen lassen, welche Radien dabei verwendet wurde. Erstmals gehört habe ich davon bei Warmoth, die daas schon lange anbieten, mit 10" am Sattel und 16" am stegseitigen Ende des Halses. Im Laden findet man am ehesten die Fender American Elite mit 9,5" bis 14". Schecter und Jackson bieten 12" bis 16", die Suhr Classic 9" bis 12".
Da solltest Du Dich eigentlich schon ganz gut orientueren können, was für Dich geeignet ist.
Das Binding hat mit dem Radius nichts zu tun. Der Radius definiert die Wölbung
oberhalb des Griffbrettrandes. Das Binding deckt dagegen einfach nur die Seite des Griffbretts ab, also den Teil , der unter dem Beginn der Wölbung liegt. Grundsätzlich kann man die Wölbung ja auf zwei Arten aus dem Holzrohling herausholen: entweder man lässt die Holzdicke über die ganze Länge konstant und trägt dann an dem Teil mit den kleineren Radien zunehmend mehr Material
an den Seiten ab. Dann wird der Griffbrettrand nach oben natürlich zunehmend niedriger. Oder man lässt den unteren Bereich samt Rand über die ganze Länge gleich und trägt für die flacheren Radiusbereiche
oben mehr ab.
Bei der zweiten Methode gibts offensichtlich eh lein Problem. Im ersten dagegen Fall wird der Griffbrettrand in den tiefen Lagen tatsächlich zunehmend niedriger. Das hindert einen aber nicht daran, das Bindung mit gleichbleibender Höhe aufzubringen, nur dass es dann in den tiefen Lagen zunehmend mehr vom Halsholz unterhalb des Griffbretts abdeckt.
Muss man aber auch nicht unbedingt machen - ich glaube ehrlich gesagt, dass es auch dann nicht auffallen wird, wenn das Binding der Höhe der Seite des Griffbretts angepasst ist und in Richtung Sattel ein paar zehntel mm flacher wird.
Gruß, bagotrix