Welche Pickups für Hagstrom Viking

tintin1a
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Hi,
hat jemand hier Erfahrung mit schönen Pickups für ES-Modelle? Auch wenn ich mit dem Sound der Standardpickups meiner Hagstrom Viking zufrieden bin, würde ich gerne mal rumtesten. Die Auswahl ist aber nahezu erschlagend, daher hoffe ich hier auf ein paar gute Tips.
Ich spiele etwa zu gleichen Teilen angezerrt (leicht angezerrt bis overdrive), Clean und mit ordentlich Distortion. Allzu viel mehr Output als die ab Werk verbauten Humbucker sollten die neuen nicht haben, da ich ansonsten doch zu heftig mit Feedback zu kämpfen hätte.
Mir schwebt ein eher warmer Sound vor, besonders im Cleansound.
Hab keine wirkliche Budgetbegrenzung, freue mich aber natürlich über günstige Kombinationen.
Bin dankbar für alle Vorschläge.
Beste Grüße
 
Eigenschaft
 
Hi,

die erste Frage, die man sich vor einem PU-Tausch stellen sollte, ist immer: was soll denn anders werden? An den Werks-PUs gefällt Dir ja anscheinend irgendwas doch nicht so ganz. Willst Du mehr/weniger Output/Bässe/Mitten/Höhen? Findest Du die Hagström-HB ein bisschen matschig/schrill/charakterlos,...? Oder willst Du einfach mal was anders ausprobieren, weil Du denkst, sie setzen eine gute Basis noch nicht optimal in verstärkten Sound um?

Wenn Du Dir darüber im Klaren bist, schreib mal was dazu, dann kann man Dir sicher genauere Anregungen geben.

Ansonsten meine übliche Empfehlung für Semis: Gibson '57 Classics machen in denen eigentlich immer eine gute Figur. In einer LP erscheinen sie mir ja ein bisschen zu brav, aber ES & Co. klingen ganz gerne mal etwas schrängelig und nach Holzkiste ("boxy" nennt das der Ami), und dem wirken die Classics mit ihrem warmen, unaufgeregten Grundsound sehr gut entgegen. Mit etwas mehr Output (für einen PAF, wir reden hier nicht von wirklich heißen PUs) wären die Dimarzio 36th Anniversary PAF und PAF Bridge zu nennen. Sie haben etwas mehr Höhen als die '57 Classics, klingen aber auch sehr ausgeglichen und angenehm. Bei mir war das der erste Bridge-HB, der mir auch mal clean gespielt richtig gut gefallen hat.

Nicht zuletzt haben beide Pärchen mMn ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Soll es noch etwas günstiger sein, könntest Du aber auch Tonerider-HB probieren. Für Deine Zwecke würde ich dabei zu den Alnico II Classic greifen, die grundsätzlich auch in die beschriebene Richtung gehen. Ich persönlich bin halt ein Fan der 36th Anniversary, gerade wenns auch clean etwas edler klingen soll.

Gruß, bagotrix
 
Hi,
danke für deine Antwort.
Wie das halt so ist. Man ist zufrieden, denkt aber, dass vielleicht doch noch was geht. Ich kann nicht sagen, dass mir was bestimmtes fehlt, am ehesten noch Charakter, das gewisse etwas.
Die Gibson 57er Classics hatte ich auch im Blick, weil die von der Beschreibung interessant klingen, scheint sich ja mit deinen Erfahrungen zu decken.
Der Cleansound ist mir sehr wichtig, von daher hören sich die Dimarzio 36th anniversary auch vielversprechend an.
Ich werde einfach mal die dimarzios (zuerst) testen.
Danke nochmal!
Beste Grüße
 
Ich kenne den Classic '57 nur aus einer Les Paul, aber für "ordentlich Distortion" waren sie in meiner Gitarre nicht so gut zu gebrauchen. Die neigen doch schnell zum Matschen. In einer Semi sieht das etwas anders aus und viele finden die 57er in solchen Gitarren richtig gut, aber ich persönlich würde wohl auch eher zu den DiMarzios tendieren. Einen warmen Sound haben die Classic '57 allerdings.
 
Da die Dimarzios auch was günstiger sind, checke ich die einfach zuerst. Habe in irgend einem anderen Forum ebenfalls gelesen, dass die 57er Gibson bei Distortion matschen sollen. Nun hab ich bei der semi im Vergleich zu meiner Ibanez (les Paul Variante) eh schon gemerkt, dass es bis zum gewünschten zerrgrad sehr viel weniger Distortion braucht. Trotzdem ist das Prädikat "leicht matschend" abschreckend, denn ich spiele, wie oben erwähnt, viel mit Distortion auf der semi, bei manchen Songs gerade wegen des Kampfes mit dem Feedback.
Ich bin erstmal gespannt auf die dimarzios und werde die ausgiebig testen...
 
Die neigen doch schnell zum Matschen
Äh, ich habe 57Classic/57ClassicPlus in einer Les Paul. Mit voll aufgerissenem Tubescreamer klingen die durchaus noch definiert... Im Rahmen dessen was bei hoher Verzerrung so möglich ist.
Matschen taten da eher Epiphone und Wilkinson-PU's. Hängt aber vielleicht auch vom Amp, Zerrer und den individuellen Einstellungen ab. Mir gefallen die 57er besser als die Burstbucker in meiner ehemaligen Studio Faded. Subjektiv gesprochen..
hat jemand hier Erfahrung mit schönen Pickups für ES-Modelle?
Die Tonerider AC4 werden gerne für ES-artige empfohlen. Aber wie wäre es denn mit P90 im Humbucker-Format? Tonerider Rebel 90, Gibson P94... da gibt's auch schöne Sachen.
 
Viel zu viel zum antreten.
Die 57er werde ich auch testen. Sollten die sich für die Viking nicht eignen, teste ich die einfach in der Ibanez. P90 hab ich schon gespielt. Klingen zwar irgendwie cool, waren aber Recht reich an Nebengeräuschen... Seymour Duncan lasse ich gerade auch vollkommen außen vor. Gubts da was empfehlenswerte? Wobei ich eigentlicherstmal genug zu basteln habe... Wäre nur interessehalber.
 
Seymour Duncan ist auch ziemlich breit aufgestellt.

Ein Klassiker ist der SH-1 '59. Ein PAF-Replika mit vielen Bässen und Höhen, gescoopten Mitten. Kann in dicken Gitarren am Hals schon mal etwas in den Bässen "bollern". Das kann man aber mit einem Magnettausch beheben, falls gewünscht. Mir fehlen etwas die Mitten. Ich habe aber bisher nur den TB-1 '59 in einer Powerstrat getestet. Eine Gitarre, die von Haus aus da schon liefert, gleicht das etwas aus.

Der SH-2 Jazz ist sozusagen ein moderner 59. Sehr klar und artikuliert. Für einen Humbucker liefert er eine ordentliche Portion Höhen. Manche finden ihn etwas zu glatt.

Die Alnico 2-Version des Jazz ist der APH-1 Alnico II Pro. Etwas wärmer, mit leichten, weichen Bässen. Kann sehr cremig klingen. Sehr gut für Clean und angezerrt. Bei Hi-Gain sind sie mir etwas zu schwammig im Bassbereich. Das empfinde ich aber bei vielen Alnico 2-HBs so.

Ebenfalls ein PAF-Replika ist der Seth Lover. Die sind aber teurer und sollen so etwas wie die Boutiqueecke von Seymour Duncan bedienen. Sie sind auch nicht gewachst, was bei viel Gain evtl. problematisch werden kann.

Das Pearly Gates-Set ist ein "Nachbau" (nur klanglich, nicht konstruktiv) der PAFs aus Billy Gibbons 59er. Texas-Sound mit Alnico 2.

Dann gibt es noch den SH-18 Whole Lotta Humbucker, welche etwas aufgemotzte PAFs sind, die Seymour mal für Jimmy Page gebaut hat. Die sind dann auch etwas mittiger.

Gut und günstig sind die Tonerider. Meiner Meinung nach halten die gut mit den üblichen Serien-PUs von Seymour Duncan, DiMarzio, Gibson usw. mit. Am Ende entscheidet das eigene Gehör. Viele haben auch schon sehr teure Boutique-PUs wieder rausgeschmissen und etwas "normales" verbaut.
 

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