Genau deshalb ist die Equipmentverwendung etwa bei Jean Michel Jarre ziemlich gut dokument - dadurch, durch Live-Beobachtungen und durch Analysen von Fans, die was von elektronischen Instrumenten verstehen, und das tun viele. Lückenlos ist sie aber auch bei ihm nicht. Selbst Seiten wie
diese französische lassen noch Fragen offen, etwa bei Drummaschinen.
Diese polnische Website kann das schon besser, aber eine komplette Auflösung, welches Instrument auf welchem Track was macht, ist auch sie nicht.
Bei anderen Künstlern und Bands ist das längst nicht so gut dokumentiert, da heißt es zusammenklauben, was man kann. Ab und an trifft man mal auf sehr informative Versatzstücke. Beispielsweise basiert meine
Zerpflückung des Tastensolos in Totos Rosanna auf einem Interview eine Seite weiter vorne im selben Thread. Oder die Art, wie ABBAs zweites Instrumental Arrival eingespielt wurde (
100% Polymoog, bis zu acht separate Figuren über einen jeweils anders im Raum aufgestellten Amp mit ziemlichem Entrauschungsaufwand - d. h. der Sound ist schon ziemlich processed - und zwei Ambience-Mikrofone als jeweils zwei Stereospuren eingespielt). Bei ABBA sind auch noch ein paar andere Sachen bekannt, aber die findet man mal hier, mal da, weil ABBA keinen so hohen Anteil an Synthfreaks unter den Fans hat wie Jarre, daß das irgendwie zentral gesammelt würde.
Dann gibt's wieder die undokumentierten Fälle, über die Synthspezis bis heute rätseln, z. B. wie Vangelis das geschafft hat, daß ein Yamaha CS80 so klingt, wie er im Soundtrack von Blade Runner klingt. Ganz schlimm sind moderne Pop-Produktionen, bei denen Unmengen an VSTs zur Verfügung stehen - im Gegensatz zu früher™, von wo uns von etlichen Keyboardern ziemlich komplette Gearlisten zur Verfügung stehen, so daß man zumindest abschätzen kann, was da verwendet wurde.
Martman