Ich denke, dem User würde erstmal eine etwas allg. Erkäuterung (wie von whiteout) zu Semi-Modellen wesentlich mehr helfen, statt sofort bestimmte Modelle in den Raum zu werfen. So kann er erstmal für sich entscheiden, welche optisch und musikalisch (von der Ausstattung und Auslegung) zu ihm passen. Was soll ein "Laie" im Semi-Bereich gleich mit Modellen anfangen, wenn er erstmal nach Orientierungs- und Informationshilfen sucht?
Whiteout hat die Bauweise sehr gut beschrieben, muss ich nicht weiter drauf eingehen. Entscheidend sind für dich hier v.a. die Optik, der Klang und die Anwendung.
1) Optik: Hollow-Bodys sind meist etwas breiter, dicker. Darunter fallen viele viele Jazz-Modelle (zb. sowas
hier). Das scheinst du aber, wenn ich deinen genannten Modellen folge, nicht zu suchen? Diese Modelle haben einen recht holzigen, runden, akkustischen Klang, eignen sich perfekt für Jazz, auch Swing, Blues. Solltest du aber härtere Töne anschlagen wollen, sind das nicht die richtigen Modelle für dich. Folge ich deinen genannten Modellen, scheinst du die ES-Modelle zu mögen. Das sind (zumeist) Semis mit (oft) zwei Korpus-Ohren, innerhalb der ES-Reihe gibt es nochmal zig Unterarten, die sich alle in Ausstattung und Optik etwas unterscheiden. Schau dich zb hier (
klick) mal um, was dir rein optisch erstmal zusagt. Das sind alles ES-Modelle, von denen Epiphone viele auflegt. Geht man noch stärker ins Detail, kannst du auch schauen, was für Halsdicken und -längen du bevorzugst etc.
Also Frage an dich: Was spricht dur optisch zu?
Für Metal/Musik mit viel Zerre sind Semis (zumindest vom Hause aus) nicht die richtige Instrumente.. gibt Musiker, die machen das, aber sind dann oft speziell modifzierte Gitarren. Ihr eig. Einsatzgebiet liegt in Jazz, Blues, Rock/Pop, Garage-Rock Bereichen, sie haben einen recht breiten, tragenden Klang, eignen sich auch super für Leadgitarrenstücke und Solis. Viele Bands kombinieren Semis gern mit ner Tele. Bekannte Bands, die Semis nutzen sind/waren bspw. Oasis (Noel spielt Epiphone), Strokes (Valensi spielt Epiphone), Libertines, Kings of Leon, viele 60s Bands (Beatles, Kinks und co).. aktuelle Bands wären zb. noch The Vaccines, Bloc Party nutzen zu einigen Songs welche, auch folkigere Bands wie die Fleet Foxes nutzen sie live bei einigen Songs.
womit wir zu 2) kommen, der Klang: Was für Musik spielst du? und 3) Wo und wie willst du die Gitarre einsetzen (Bühne, zu Hause, nur Proberaum)? Was für ein Klang schwebt dir vor?
Da kommt dann auch der Sustain-Block ins spiel. Möchtest du mehr angezerrt und crunchig spielen, solltest du eine Gitarre mit solch einem Block nehmen. Durch den verringerten Hohlraum kommt es zu weniger feedback-Gehupe, gerad live ist sowas sonst ärgerlich. Ganz hohle Gitarren machen ab nem gewissen Zerrgrad auch gar nicht mehr mit, das ist dann Lärm aber keine Musik mehr. Ist dir overdrive etc. aber egal, musst du das nicht beachten. Die Epiphone Casino (legendäre John Lennon Gitarre) bspw. ist komplett hohl, während die meisten anderen Epiphone Semis nen Sustainblock haben.
Wichtig für Klang und Einsatz ist auch die PU-Bestückung, was für Tonabnehmer möchtest du? Klassisch kommen viele Semis/Hollows mit Humbuckern, bilden eher breite, warme Töne. Einige kommen auch mit P-90ern, typ. Vintage-PUs aus den 50er/60ern, damals sehr beliebt, aktuell auch wieder im Aufleben. Diese sind zwar Single-Coil Pick-Ups, aber breiter und auch wesentlich geräuschsensibler, fieben also schneller mal los. Vereinen aber Humbucker und Single-Coil in einem Tonabnehmer. Diese verschiedenen Tonabnehmer solltest du unbedingt anspielen, bevor du dich entscheidest. Außer du bist damit vertraut, dann vergiss den Teil gerad.
Frage an dich: Welche Musikrichtung solls werden? Wo soll sie eingesetzt werden? Welche Tonabnehmer bevorzugst du? Was für einen Sound möchtest du?
und ganz wichtig: Wie viel Geld kannst/möchtest du ausgeben? Gibt es weitere Details, die dir sehr wichtig sind, ich jetzt aber nicht benannt habe?
Wenn du diese Fragen erstmal klärst, können wir dir viel besser weiterhelfen, welche Semis überhaupt erst einmal passen und dir auch gezielt Modelle vorschlagen.
Allg. noch gesagt werden sollte, dass Epis ES-Modelle gewissen Streuungen unterliegen. Habe selbst eine (Epiphone Valensi Riviera, schönes Teil, wird wohl leider nicht mehr vertrieben) und viele angetestet. Gerad bei den sehr preiswerten (200-350) solltest du unbedingt antesten, da gibts teilweise enorme Schwankungen innerhalb der selben Modellreihe. Sonst bietet Epi aber, wie oft, ordentliche Leistung für wenig Geld. Sicher, für professionelle Musiker sind das nicht die richtigen Instrumente, für uns Hobby-Gitarristen reichen die aber oft vollkommen aus.
Ich versteh auch, dass du gern eine Epi haben möchtest. Ging mir damals ebenso, die sind optisch einfach eleganter, klassischer und hübscher als viele Konkurrenz-Produkte (Höfner, Ibanez, auch Hagström etc.)
Ich hoffe, das hilft dir erstmal etwas weiter.