Endstufe und Boxen - Wie sollte das Leistungsverhältnis sein?

fjojo
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Hallo ihr,

ich habe schon nen Menge gegoogelt und nichts gefunden. Hab auch die Sufu benutzt.

GIbt es einen Artikel über das Ideale Leistungsverhältnis von Boxen und Endstufe? Ab wann geht was kaputt, was darf man nicht machen?
Ich bin mir immer wieder unsicher, z.B. kann es Probleme geben wenn ich eine 300 Watt (RMS) Box an eine
Endstufe die 250 Watt pro Kanal ausgibt, anscließe?

Vielen Dank!

Freddy : )
 
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Ich sag mal so: Früher hat man immer gesagt, lieber die Endstufe etwas weniger Leistung als die Boxen, dann kann ja nix passieren. Dadurch, dass man deswegen die Endstufen aber immer am Limit und viel schlimmer sogar im Clipping gefahren hat, um aus den Boxen auch ein bisschen was rauszukitzeln, hat man sich trotzdem reihenweise die Speaker zerschossen.

Deswegen macht man es heute eher so, dass die Endstufe etwas überdimensioniert und mit einem Limiter so begrenzt wird, dass kein Clipping auftreten kann. Die Idee dahinter: Die für Boxen angegebenen Werte sind RMS-Leistung, das bedeutet, dass die Boxen diese Leistung über einen langen Zeitraum ohne Probleme wiedergeben kann. In den Spitzen halten die Boxen aber durchaus mehr aus (und (Live)Musik hat nun mal sehr große Dynamikunterschiede). Also versucht man die Endstufen so zu dimensionieren, dass sie auch während des "Durchschnittsmusiksignals" gut angepustet werden und auch in den Pegeln nicht geschrottet werden.

Lange Rede, kurzer Unsinn: Die übliche Überdimensionierung (bei Live-Mucke) liegt bei Tops bei bei Faktor 1,5, bei Bässen sogar 2. Anders ausgedrückt: Hält dein Top 100W RMS aus, ist eine 150W Endstufe empfehlenswert, ein 100 RMS Sub bekommt eine 200W Endstufe.

Bei den so genannten "digitalen" Endstufen muss sogar deutlich mehr überdimensionert werden. Bei Bässen etwa mit Faktor 3-4!

Edit: Um deine andere Frage zu beantworten: Solange die Endstufe nicht clippt, kann man auch Problemlos eine 250W Endstufe an eine 300W Box anschliessen, du wirst die Box halt nie richtig ausnutzen können damit.
 
Lange Rede, kurzer Unsinn: Die übliche Überdimensionierung (bei Live-Mucke) liegt bei Tops bei bei Faktor 1,5, bei Bässen sogar 2. Anders ausgedrückt: Hält dein Top 100W RMS aus, ist eine 150W Endstufe empfehlenswert, ein 100 RMS Sub bekommt eine 200W Endstufe.

Bei den so genannten "digitalen" Endstufen muss sogar deutlich mehr überdimensionert werden. Bei Bässen etwa mit Faktor 3-4!
Da hast fast perfekt abgeschrieben ... was Du vergessen hast ist, daß man wenn man richtig überdimensioniert um das Maximum aus dem Holz zu holen, auch richtig kontrollieren muß mittels Limiter. Sonst kann das schnell in Pappenweitwerfen enden ;)
 
Calaway65
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Verstoß gegen Board-Regel #8
Gut da wir uns ja (fast) einig sind, hol ich nochmal ein bissl weiter aus ;)

Bei Boxen gibt es 2 relevante Größen:
- RMS gibt die Leistung an, die die Kiste über einen sehr langen Zeitraum (Stunden) bei einem Material mit geringstem Crestfaktor aushalten kann
- Peak gibt die Leistung an, was die Kiste über ein paar ms aushält

Bei Endstufen wird die ganze Sache schon eher schwammig. Jede mir bekannte Endstufe geht in die Knie und schaltet je nach Konstruktion nach paar Minuten in Protect, wenn man von der die angegebene "Dauerleistung" abruft. Gut die uralte BGW schaltet selbst bei 1Ohm Lasten nicht ab und liefert weiterhin ihre 2x600W :D

Malen wir uns doch jetzt mal ein realistisches Beispiel für einen Sub zusammen.
- Speaker RMS 600W, Peak 6kW, vMax Auslenkung im gebauten Gehäuse 2kW

... was würde passieren, wenn der Controller (Peak-Limiter) bei 600W einschreitet? ... klar ~5dB verschänkt und die Dynamik bei Live-R&R-Muggen ist zur Sau gemacht.
... was würde passieren, wenn der Controller nicht einschreitet? ... maximales Ausnutzen der Möglichkeiten und der erste DAU an der Anlage schubst den Speaker in's Pappernirvana.
.. was würde passieren, wenn der Controller nicht einschreitet und der Amp unterdimensioniert ist und somit vor Peakverträglichkeit der Pappe der Amp Clippingartefakte liefert? ... die Pappe stirbt an "Gleichspannung".

Nehmen wir jetzt einen Amp, der den Peak begrenzen kann und einen Controller mit RMS-Limter ... dann haben wir fast das Optimum. Jetzt kommt das Netzteil des Amps mit in's Spiel.
Für R&R-Mugge können wir sehr nah an den Peak des Speakers gehen, da wir hier mit Crestfaktoren im Bereich vom 20dB arbeiten. Bei Konserve, sind wir irgendwo im Bereich von 6dB Crestfaktor, wird das schon eher kritisch andauerend an die Peakleistung zu gehen, da stirbt der Speaker irgendwann mal den thermischen Tot.

Eisenschweine haben den Vorteil über lange Zeit Dauerlast in der Nähe der RMS-Leistung fahren zu können.
Dagegen können "Digitalamps" kurzzeitig sehr hohe Leistung fahren, brechen aber bei konstanter Dauerlastabfrage ein.

Was sagt uns das?
- Eisenschweine kann man bei Verlust der maximalen Dynamik mit kleinerem Faktor überdimensionieren
- "Digitalamps" müssen für eine gleiche Dauerbelastbarkeit bedeutend größer ausgelegt werden, haben dabei aber eine bessere Dynamikwiedergabe

Praktisches Beispiel eine Crown MA-5000VZ ist gleichwertig mit einer LAB FP-10000 ;)
 
Der Verlust der maximalen Dynamik ist nicht erwünscht, aber mit der geringeren Ausgabe beim Kauf des entsprechendem Amps kann man sehr gut leben, wenn man mit den 20kg mehr auf dem Buckel zurecht kommt ;)

Auch wenn der Vergleich leicht unfair ist ...
- Crown MA-5000VZ gebraucht ~1k€ netto
- L-Acoustics LA48 gebraucht ~1,5k€ netto
- Lab PLM-14000 gebraucht ~3,5k€ netto
was würde ich wohl kaufen :gruebel:
 
Na ja, Verlust der maximalen Dynamik heißt ja im Grunde genommen Kompression. Kann mir schon verstellen, dass das unter Umständen erwünscht sein könnte.
 
Komprimieren will ich aber nicht am Controller oder Amp, die Kontrolle über die Kompression hät ich gern schon noch an dem Kompressor im Kanalzug/Subgruppe/Master! Der Controller soll doch nur die letzte Bastion vor dem Tot der Speaker sein ;)
 

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