Welche Effekte verwenden?

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Hallo zusammen.
Ich hab jetzt keine Ahnung ob ich im richtigen Unterforum bin aber falls nicht bitte verschieben :)

Mein Problem ist, ich habe einen Song mit REAPER aufgenommen und möchte ihn jetzt mit den REAPER eigenen Effektprogrammen bearbeiten damit er etwas professioneller klingt.
Ich hab aber eigentlich keinen blassen Schimmer welcher Effekt angebracht ist und welcher nicht geschweige denn von der Effektreihenfolge.
Könnt ihr mir vielleicht sagen welcher Effekt für welches Instrument bzw für den kompletten Mix Sinn macht.
Bei Bonedo.de hab ich gelesen das ich jedes Instrument mit einem Compressor bearbeiten kann und dann nochmal den komplettmix mit einem Compressor bearbeiten kann um ein gutes Ergebnis zu bekommen.
Das ist eigentlich alles was ich weiss(falls das überhaupt stimmt:rolleyes:)

Würd mich freuen wenn mir jemand helfen kann.

MfG
Martin

Ach ja das hab ich ganz vergessen.
Meine Spuren sind:
1x Gesang
1x Keyboard
1x Rhythmusgitarre
1x Sologitarre
1x Schlagzeug
 
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Hi,

So pauschal lässt sich das natürlich nur schwer sagen. Zum einen kommt es auf die Musikrichtung an. Rock klingt anders wie Jazz klingt anders wie Techno, klingt anders wie ...
Zum einen von der Instrumentierung, zum andern vom Gesamtsound, zu dem jedes einzelne Instrument seinen Beitrag liefert.

Ausserdem gibt es auch keine Tipps "mach Effekt XY auf Instrument Z und der Sound passt"

Bevor du mit irgenwelchen Effekten anfängst:

- Saubere Aufnahme: Es gilt hier mehr als anderswo: "Shit in, Shit out". "Fix it in the Mix" klappt nicht. Mit schlechten Aufnahmen anzufangen bereitet nur Frust. Zum Üben natürlich ok, aber die Zeit ist in anständige Aufnahmen deutlich besser investiert. Dann muss auch deutlich weniger nachbearbeitet werden. :great:

- Passe die Lautstärke fürs erste Höhren angenehm an. Ist die Snare zu laut oder verschwindet die Gitarre im Mix komplett? Dann musst du am Gain des entsprechenden Kanals etwas ändern. Es muss noch nicht perfekt sein, da sich durch spätere Bearbeitung die Lautstärke nochmals ändern kann.
Für Instrumentengruppen (Schlagzeug oder Gitten) empfehlen sich auch Gruppenspuren, um auf einmal alle Gitarren in der Lautstärke verändern zu können.

- Der nächste Schritt ist, sich zuerst einmal die räumliche Verteilung aufzumalen. Stell dir das vor wie die Aufstellung der Band auf der Bühne. Hinten mittig das Schlagzeug, vorne links und rechts Gitarren, ganz vorne mittig die Vocals. Bass positioniert man mittig, da tiefe Frequenzen schwer ortbar sind. Etwaige Solostimmen oder Keyboard, Geige, etc werden dann möglichst gleichverteilt l/r aufgestellt.

- Jetzt zur wirklichen Frage, den Effekten:
* Du willst möglichst saubere Spuren erhalten, also solltest du versuchen, spektral aufzuräumen, also alle Frequenzen die in einem Instrument nicht zur Klangbildung beitragen, herauszuschneiden.
Ein Bass spielt hauptsächlich bei niedrigen Frequenzen, eine Akustikgitarre hat dagegen auch wichtige Anteile in hohen Frequenzen.
Hierfür brauchst du einen Equalizer, auch EQ genannt. Viele bieten eine Cut oder Pass Möglichkeit (Highpass = Lowcut). Spiel eine Spur ab und wende den EQ auf diese an. dann veränder langsam die Freuqnz, aber der abgeschnitten (Cut) wird, bzw ab der durchgelassen wird (Pass). Du wirst schnell merken, wo die Für das Instrument wichtige Frequenzen liegen.

Zusätzlich kann man mit einem EQ auch irgendwo in der Mitte des Frequenzraumes absenken oder anheben und somit bestimmte Anteile am Klang des Instruments verändern. Was welchem Instrument da gut tut oder wo man besser absenkt, musst du einfach ausprobieren.

* Ein Kompressor ist ein Dynamikeffekt und verändert somit die Lautstärke über die Zeit einer Spur. Die genaue Erklärung eines Kompressors würde aber hier denke ich zu weit führen. Wende ihn einfach mal an, lade ein passendes Preset und dreh an den Reglern und hör, was passiert. So lernst du am meisten.

Bearbeitung auf der Summe würde ich erstmal lassen. Damit verlierst du die Möglichkeit, deine Spuren individuell zu beurteilen, was eigentlich die größte Stärke ist.

Beschränk dich zunächst auf einige wenige Effekte. Erst wenn du mit ihnen sicher umgehn kannst, nimm dir den nächsten vor.

Auch sehr zu empfehlen ist, Musik aus dem gleichen Genre zu hören und einfach zu hören, wie bestimmte Dinge dort gemacht werden. Wenn sie dir gefallen, versuch dann mit deinen Mitteln diese nachzuempfiden oder versuche, es besser zu machen, wo es dir nicht gefällt.

Allgemein: Erlaubt ist, was gefällt.

So Far...

Laguna
 
Bei Bonedo.de hab ich gelesen das ich jedes Instrument mit einem Compressor bearbeiten kann und dann nochmal den komplettmix mit einem Compressor bearbeiten kann um ein gutes Ergebnis zu bekommen.
Im Prinzip nicht falsch, aber: Da gehört noch einiges mehr zu. Wir reden hier nämlich ganz grundsätzlich vom Mischen und Mastern. Das ist ja die entscheiden Tätigkeit des Toningeniers/Mixers/... und der ist dann mit seinem Wissen und seinen Fähigkieten auch in erster Linie dafür verantwortlich, dass es nachher professionell klingt (Aufnahmeequipment ist da fast zweitrangig). Das ist jetzt acuh nicht mal so eben erklärt, da kann man eben ganez Bücher lesen, an Kursen teilnehmen und muss endeffekt einfach durch eigene Übung besser werden.

Mal ganz grob gehören zumindest Lautstärkeabgleich, Panning, EQing und Kompression zum Mix dazu.
Lautstärkeabgleich mit den Fader ist klar, kann man erstmal schon mal grob machen.
Panning würde ich auch als erstes machen, wobei ich nicht weiß wie viele Möglichkeiten du da hast. Was ist das für eine Schlagzeugspur? Von einem echten Schlagzeug Stereo vorgemischt? Weil das verteilt man ja auch entsprechend im Panorama, also Oberhead Lnks eben Links, Overhead rechts nach Rechst, die Toms von links nach rechts usw. Rhytmusgitarren nimtm man meist doppelt auf, und packt dann eine nach links, die anere nach Rechts. Keyboard musst du schauen, ist an sich möglicherweise schon Stereo, Gesang kommt in die Mitte.
Bei arbeiten mit dem Equilizer geht es vor allem darum, den Instrumenten einen gewissen Platz im Frequenzspektrum zu geben. Du hast jetzt keinen Bass, ansonsten wäre es z.B. Typisch, dass du unten rum bei den Gitarren einiges wegnimmst, weil das der Bass übernimmt. Generell ist es recht normal, dass die einzelnen Spuren nach dem EQuing eventuell etwas dünn und frequenzmäßig eingeschränkt klingen, aber alle zusammen passen dann eben besser zu sammen. Tendenziell sagt man, dass man mit dem EQ eher gewisse Bereich runter- als raufdrehen sollte, aber du kannst natülich dennoch z.B. den Gesang für bessere Vertsändlichkeit im entsprechenden Bereich anheben etc.
Der Kompressor senkt die Lautstärke ab einer gewissen Amplitude (dem Threshold) ab. Er verringert als die Dynamik, indem er laute stellen leiser macht. Dadurch kann man dann das ganze wieder anheben, und man hört das jeweilige Instrumente immer gut. Besonders wichtig ist das beim Gesang, da ist das auf jeden Fall notwendig. Bei verzerrten Gitarren erstmal nicht so zwingend, die ist ja eh schon zeimlich komprimiert (sieht man an den Wellenformen, die bei Gesang wahrscheinlich deutlich mehr Schwankungen haben, als bei der GItarre).
Am Ende ist Hall immer gut :) Den legt man als in der Regel als Send Effekt an. Als nicht direkt als Insert in dem Kanal, sondern auf eine eigene Spur, wo dann nur der HallEffekt drauf liegt, mit 100% Hall anteil. Dann schickt man von jeder Spur, die verhallt werden soll, einen Send dorthin, und kann dann eben mit diesem HAll-Kanal den Hall zumischen.
An sich gilt das nun alles ganz generell, egal mit welcher Software, und auch mit einem analogen Mischpult macht man das alles Genauso. Du kannst erstmal die mitgelieftern Effekte von Reaper nehmen, zuminest den EQ. Da sind viellecht auch ein paar Presets bei. Den Kompressor durchaus auch, obwohl ich da diesen z.B. ganz gut finde:
http://www.freeware.de/download/kjaerhus-classic-compressor_40509.html
Von denen gibt es auch den "Classic Reverb" (der Reaper-Hall ist nicht so doll).

Wenn der Mix fertig ist, kann er noch gemastert werden. Das ist dann eigentlich nochmal eine kust für sich, aber das wäre dann z.B. eben auch noch mal das BErbeiten mit einem Kompressor, d nimmt man ann auch Multibandkompressoren (da kannst du eben unterschiedliche Frequenzbereiche unterschiedlich komprimieren). Aber mach erstmal einen guten Mix :) Tipps zum Einstellungen von EQ, Kompressor und Co findet man z.B. auf dieser Seite:
http://www.bws-tonstudio.ch/frameset.htm
Ganz unten auf "Tontechnik" klicken. cih krieg zwar jedes Mal eine Krise, wenn ich die Seite hier nenen und da noch mal drauf schaue, weil sie technisch und gestaltrisch katastrophal ist, aber inhaltlich doch ganz interessant.
 
Puh, da habt ihr mir ja einiges zum Nachdenken gegeben :)
Ich probier mal etwas herum und schau mal wie ich das gesagte umsetzen kann.

Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für die Antworten.

LG
Martin
 
Der Thread ist jetzt zwar schon über einen Monat alt, aber ich möchte genau zu dem Thema eine Buchempfehlung raushauen (vorausgesetzt du bist des Englischen einigermaßen mächtig):

Karl Coryat - Guerrilla Home Recording, 2nd Edition (How To Get Great Sound From Any Studio)

Da wird genau das hier genannte Schritt für Schritt und Instrument für Instrument erklärt:
Panning der einzelnen Instrumente, EQing, Frequenzaufteilung, Effekte, usw.
 
Hallo!

Ja mit dem Englischen komm ich ganz gut zurecht.
Ich schau's mir mal an. Danke :)
 

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