Welche Akkorde stecken hinter Ten Walls - Walking With Elephants

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CPKR
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Hallo



Ab 1:04 kommt die (Bassline) Melodie dazu. Auf dem Screenshot (siehe Anhang) seht Ihr die Midi zur (Bassline) Melodie. Ich versuche zu verstehen welche Theorie dahinter steckt, bzw. welche TONART / -LEITER. Und ich Frage mich erster Linie welche AKKORDE dahinter stecken.

Dazu kommt die Streicher werden ja in Kombination mit der Bassline anders gespielt als wenn sie nur solo laufen wie man ja im Intro hört, oder auch im Break, deswegen interessiert mich besonders wie die Strings gleichzeitig mit der (Bassline) Melodie spielen.

Ich habe versucht so weit wie möglich selber durchzublicken, aber ich komme an meine Grenzen. Ich verstehe nicht wie sich bei Takt 2 und Takt 4 die Akkorde ergeben wenn ich bei Takt 2 von Em und bei Takt 4 von G Dur ausgehe. Vermutlich liegt hier ein Denkfehler vor und der Grundakkorde ist falsch. Weil beim Em Akkord, auch nicht bei den Erweiterungen, gibt es einen Akkord der zusätzlich die Noten F und A beinhaltet. Bei G Dur das selbe. Auch hier gibt es keinen erweiterten Akkord mit zusätzlich Noten wie A und C. Also muss es sich ja um irgendwelche anderen Akkorde handel die da hinter stecken, oder was mache ich falsch ?


Würde mich über eure Hilfe sehr freuen.
 
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Vorweg: Zu dem obigen Werk hat der Urheber sicher nicht duch tiefgreifende Kompositionskenntnisse gefunden. Sondern einfach, indem er Ausschnitte von D-Moll gegriffen hat und dazu in der Unterstimme die ersten vier Töne der D-Moll Tonleiter nacheinander. Kann im Grunde jedes Kind. Damit ist die Komposition schon fast in Gänze erklärt.

Es ergeben sich die Akkorde

1. Ist klar d-moll

2. Muss man hier als Esus4/7/b9 bezeichnen. Etwas ungewöhnlich, aber der Zweck heiligt die Mittel. Erklärung: Die realtiv instabilen Akkorde mit sus 4 oder b9 (#5 und b5 auch noch zu nennen) funktionieren Grundsätzlich als Durchgangsakkorde zwischen 2 stabileren, vor allem, wenn auch noch Terzen (Geschlechtsbestimmung) oder Quinten (Stabilisierung!) weggelassen werden.

3. F6 ! durch die Töne F, A, D. Die Sexte D ersetzt hier üblicherweise die Quinte.

4. G sus 2 (statt GHD ersetzt das A die Terz


Bei 3. Kann man Anfang noch wählen, ob man F6 schreibt oder Dm mit Terz (F) als Grundton. Klarheit kommt hier ab 1:04 mit der Basstuba, die zwischen F und dessen großer Terz A wechselt und somit eherdas GEfühl von F-Dur als von D-Moll erzeugt.

Die restlichen Basstubentöne folgen den empfundenen Geschlechtern: Moll = Grundton und kleine Terz bei 1. und 2. Dur = Grundton und gr. Terz bei 3. und 4.

Im übrigen kann man natürlich jeglichen Zusammenklang akkordisch aufschreiben.


Ich möchte ich aber auch davor warnen, sich jede mehrstimmige Stimmführung duch Akkordbenennungen zu nähern. Dann hat man ein paar Buchstaben und Zahlen auf dem Papier, aber keine Musik. Hier mal vier "Akkorde" aus einem Bourre von J.S. Bach:
G/H - C - E7/G# - Am. Komplett sinnlos, weil es nicht sagt, was da tatsächlich gespielt wird.


Das einzige, was man aus dem obigen Beispiel viellicht noch rausziehen kann, ist Wissen um erzeugte Stimmungen, wie es auch Filmmusikkomponisten immer einsetzen: Enge Stimmführungen und Intervalle erzeugen Enge und Beklemmung. Und im Umkehrschluss werden für heldenhafte Melodien mit Offenheit und Weite natürlich niemals kleine Intervalle verwendet.
 
Ich möchte ich aber auch davor warnen, sich jede mehrstimmige Stimmführung duch Akkordbenennungen zu nähern. Dann hat man ein paar Buchstaben und Zahlen auf dem Papier, aber keine Musik.

Darin steckt eine tiefe Wahrheit, auf die auch ich durch eigene - mühselige und langwierige - Erfahrung gestoßen bin.
Seit meiner frühesten Jugend hatte ich mir selbst angewöhnt, alle gehörte Musik auf ihren akkordischen Aufbau hin abzurastern und während des Hörens auf diese Weise zu analysieren. Bei der Musik, die ich damals gerne hörte (Blues, Boogie, einfacher Jazz ...) funktionierte das auch ganz gut.

Aber dann fing ich an, Klassik zu hören und zu mögen. Und ich war jahrelang irritiert, weil da oft ewiglange Sequenzen vorkommen, die letztlich nur I - V - I - V - I - V ... sind. Und ganz am Anfang meines Kennenlernens der Klassik war ich der (ehrlichen ... :) ) Meinung, daß diese Musik deswegen harmonisch armselig wäre. Erst nach einigen Jahren der Beschäftigung damit fing ich an, Klassik "anders" zu hören und zu verstehen, daß es da um ganz andere Dinge geht ... wenn auch nicht um grundsätzlich andere ...

Jedenfalls war mein Ansatz, die Klassik auf die vorkommenden grundständigen Harmonien zu reduzieren genauso falsch und blödsinnig, wie jener von Klassikfans in Bezug auf Jazz, den ich schon öfters über mich ergehen lassen mußte. Die meinen dann nämlich, Jazz sei rhythmisch armselig, weil der Grundrhythmus ja dauernd nur BUM-BUM-BUM-BUM geht, minutenlang, ohne Variation, ohne Tempoänderung, ohne ...

LG - Thomas
 
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