"Weil es spritzt"

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Hallo,
es reizt mich zu sehr, eure Meinung zu diesem Text zu hören, der mal etwas plakativer daherkommt.
Außerdem muss ich dringend wissen, welche Formulierungen in die Irre führen oder zu drastisch sind.
Ich habe zur Zeit Bock auf etwas heftigere Musik und dazu würde der Text gut passen.
Vielen Dank für Eure Hilfe, falls ihr mögt!


Weil es spritzt

Ich sollte dankbar sein.
Vielleicht sogar zu Kreuze kriechen.
Für all die Segnung Freudentränen wein‘
und Mitleid fühlen, für alle die da siechen.

Ich sollte fröhlich sein.
Ich sollte ständig jubilieren.
Allein des Wohlstands wegen - alles mein.
Ich muss im Winter nie mehr frieren.

Ich sollte gründlich glücklich sein.
Ich sollt‘ mich nicht mehr wehren.
Kein Sklave des Gewissens sollt‘ ich sein.
Und deine Zweifel nicht mehr nähren.

Doch ohne Hemd und ohne Licht,
ist es noch immer meine Haut, die kratzt und sticht.

Ref:
Ich kann nicht lässig pissen, weil es spritzt.
Ich bin ein Eisklotz, weil ich stinke, wenn ich schwitz.
Ich kann nicht lauter singen- könnte störn‘,
doch ich werde leiser kotzen, es soll keiner hörn‘.

Ich sollte treu und Glauben sein
und mich vollscheißen lassen.
Es ist ja soviel Scheiße da.
Das kann ich gar nicht alles fassen.

Ich sollte so viel milder sein
und dankbar für ein Morgen.
Doch wie ich aus den Federn komm,
das macht mir grad‘ noch Sorgen.

Ja Blut ist drin, das weiß ich wohl.
Ansonsten bin ich völlig hohl.

Ich kann nicht lässig pissen, weil es spritzt.
Ich bin ein Eisklotz, weil ich stinke, wenn ich schwitz.
Ich werd nicht lauter singen- könnte störn‘.
Ich kann auch schon im Stillen kotzen, es wird keiner hörn‘.

(C-part)
Das Etwas, das aus meinem Spiegel grient,
hat meinen Namen nicht verdient.
Ich kann nicht immer nur am Leiden leiden und
stattdessen einen neuen Pixelkrieg entscheiden.

Ref 2.:
Ich kann jetzt besser lügen, weil es nützt.
Bin Unterstützer einer Welt, die mich beschützt.
Ich kann hier nichts mehr heilen, nichts zerstörn‘.
Kann nur weiter meiner Menschlichkeit abschwörn‘.

 
Eigenschaft
 
Hallo Willy,

Erster Eindruck: Irgendwas zwischen leicht amüsiert, tief erschüttert und..."verstanden gefühlt" (also; ich mich...) ;)

meine Gedanken im Einzelnen:


Weil es spritzt hih - guter Titel - macht neugierig - du wirst lachen - ich dachte genau an das, was du im Text später beschreibst.

Ich sollte dankbar sein. also, der erste Absatz bleibt für mich ein klein bischen hinter dem Rest zurück. Also, es ist schon ein guter Einstieg - hat in mir jetzt aber erst mal nicht so besonders viel ausgelöst...Kritik auf hohem Niveau imho ;)
Vielleicht sogar zu Kreuze kriechen.
Für all die Segnung Freudentränen wein'
und Mitleid fühlen, für alle die da siechen.

Ich sollte fröhlich sein.
Ich sollte ständig jubilieren.
Allein des Wohlstands wegen - alles mein. meine Lieblingszeile bis dahin. Alles mein - da hast du mich das erste mal am Hacken - schöne, prägnante Gesellschaftskritik, die dich natürlich nicht ausnimmt. toll...
Ich muss im Winter nie mehr frieren....genau...like

Ich sollte gründlich glücklich sein.super, nicht nur glücklich sein sondern gründlich. Wir machen ja alles sehr gründlich in unserem Beruf und so, und auch auf Befehl: "Seien sie nun gründlich glücklich"
Ich sollt' mich nicht mehr wehren...genau...gib auf...schluck die soma Pille...so gemeint? mir gefällts jedenfalls
Kein Sklave des Gewissens sollt' ich sein....jep, das blöde Gewissen....I know willy...
Und deine Zweifel nicht mehr nähren...machst du aber, und zwar sehr gut

Doch ohne Hemd und ohne Licht....hach Willy, ich versteh dich so gut ;) - ohne Schminke vorm Spiegel. Man kann sich dem ganzen Mist stellen oder nicht. du tust es - respekt. Ich seh mich nackt im Dunkeln, mit den ganzen Zweifeln und ja.....es kratzt und sticht
ist es noch immer meine Haut, die kratzt und sticht.

Ref:
Ich kann nicht lässig pissen, weil es spritzt.
Ich bin ein Eisklotz, weil ich stinke, wenn ich schwitz.
Ich kann nicht lauter singen- könnte störn',
doch ich werde leiser kotzen, es soll keiner hörn'. wohl einfach genial die 4 Zeilen....das "leise kotzen" setzt dem ganzen noch die Krone auf...

Ich sollte treu und Glauben sein
und mich vollscheißen lassen.
Es ist ja soviel Scheiße da...stimmt...
Das kann ich gar nicht alles fassen....stimmt auch...bin noch voll dabei...ein bischen geekelt aber mitgerissen

Ich sollte so viel milder sein
und dankbar für ein Morgen.
Doch wie ich aus den Federn komm,
das macht mir grad' noch Sorgen..vielleicht ein minimal schwächerer 4 Zeiler als das andere davor...Also, inhaltlich wiederholst du dich ein bischen.

Ja Blut ist drin, das weiß ich wohl.
Ansonsten bin ich völlig hohl....schöne, krasse Momentaufnahme, sehr ehrlich, fühl mich auch manchmal so

Ich kann nicht lässig pissen, weil es spritzt.
Ich bin ein Eisklotz, weil ich stinke, wenn ich schwitz.
Ich werd nicht lauter singen- könnte störn'.
Ich kann auch schon im Stillen kotzen, es wird keiner hörn'.

(C-part)
Das Etwas, das aus meinem Spiegel grient,
hat meinen Namen nicht verdient.
Ich kann nicht immer nur am Leiden leiden und
stattdessen einen neuen Pixelkrieg entscheid....gut, ich weiß, das hier ein neur Aspekt aufgegriffen wird, aber ich muss nochmal drüber lesen....


soweit von mir.

Sowas nenn ich mal einen "aufwühlenden" Text. Der rüttelt mich mehr auf als 100 * Gott gegen Teufel ;)

schöne Grüße Duggy

 
Hallo Willy,

Schön plakativ, schön heftig, Strophen 1 und 2 poltern mir nicht genug, da könntest du ruhig noch was drauf packen.

Sowas wie:
Ich sollte dankbar sein
Und auf eurer Schleimspur kriechen :D.....

In die Irre führst du mich nicht und zu heftig ist es mir sowieso selten, solange schön mit Worten und/oder Bildern jongliert wird und das machst du! Kurz gestutzt hab ich beim Pixelkrieg, den hab ich mir dann aber (für mich selbst) mit Videospielen erklärt und dann war ich zufrieden.

Von mir ein :great: und ein :great::great::evil: für den Fall dass du den Anfang noch was heftiger machst :rolleyes:.

LG, Annette
 
Moin willy!

Das ist nicht zu heftig, der Text ist klasse!! Ich hab mehr als nur geschmunzelt, ich hab ein bisschen mitgelitten, mich ertappt gefühlt, "Ja, so isses" gerufen.

Und ich find es auch gut, dass du die Keule nicht gleich derbe schwingst sondern erst mal nur zeigst, du hättest eine. So darf sich die Dreckigkeit noch steigern. Das ist wie beim Geschenkeauspacken, wenn du das tolle neue Fahrrad schon hast, ist das x-te Rennauto nicht mehr ganz so interessant....

Also, ich find's richtig gut, was du da gemacht hast. Bleibt nur die Frage nach der Vertonung. Heftigere Musik? Ganz ehrlich: Ich fänd einen Kontrast sehr reizvoll. Also nur Stimme + ... (Klavier, Gitarre, Akkordeon,...) Unter den Singer/Songwritern gibt es doch auch immer mal so Schmuddelkinder, das macht mir immer sehr viel Spaß (Reinhard Mey kann, subtil zwar, aber dennoch ätzend böse sein - Konstantin Wecker natürlich, Hubert von Goisern auf seine Weise auch...).

Wie auch immer: gut gemacht, setzen! Eins! :D

Beste Grüße,
6f
 
Hallo Willy,

Du kannst Dich durch meine individuellen Anmerkungen quälen, obwohl, die sind natürlich auch tagesformabhängig.

Ein Lesevergnügen will nicht so recht aufkommen. Das liegt aber nur scheinbar an der starken Plakativität.
Für mich zeigt die eindeutige Sprache vor allem eindeutig, dass Du mMn noch nicht so recht weißt wohin. Du verschießt Dein Pulver mit Loyalitätserklärungen an eine Welt, der Du dankbar sein könntest. Aber ich weiß nicht, welche Welt Du meinst. Mein Leitspruch lautet ja: 1000 Menschen, 1000 Welten.

Der Text ist wirklich holprig. Meiner Meinung nach beginnt das schon beim Expose. Noch ohne Dialoge. Verstehst Du, was ich damit meine?

Du kannst Dich natürlich auf das dumpfe Mitgefühl deiner gefrusteten Umwelt verlassen. Ein Griff in die Fäkaliesprache erreicht die Menschen noch immer. Einen Zeichen dafür, dass es durchaus noch schlimmer kommen kann.

Du fragst, ob Du hie und da zu tolle brüllst. Ich frage, muß ein Text überhaupt brüllen? Als ich englische Bluestexte noch nicht verstand, vermutete ich ähnlich brüllende, anklagende Aussagen in ihnen. Und war später baff erstaunt, wie zart und angedeutet die Inhalte waren:

Vordergründigkeit vs Hintergründigkeit ist typenabhängig. Und Texten ist ein Prozess. Aber als Einstieg melde ich mal ein leises Veto an.




Weil es spritzt

Ich sollte dankbar sein.
schöner Einstieg
Vielleicht sogar zu Kreuze kriechen.
gefällt mir
Für all die Segnung Freudentränen wein'
Das auch
und Mitleid fühlen, für alle die da siechen.
Das "und" wirkt wie das Ende eines Klimaxes. Ich würde es weglassen.


Ich sollte fröhlich sein.
Hm...nun beginnst Du Dich zu wiederholen

Ich sollte ständig jubilieren.
dito...
"ständig" schwächt mMn die Wirkung außerdem ab... die Stelle könnte leer bleiben oder vielleicht mit "sogar" o.ä. gefüllt werden
Allein des Wohlstands wegen - alles mein.
Ist mir zu eindeutig...und noch dazu eindeutig zu klein.
An dieser Stelle fiele mir vielleicht ein Gegenspieler zum Nachfolgenden Winter ein
Ich muss im Winter nie mehr frieren.


Ich sollte gründlich glücklich sein.
Hm... nun nerven mich die sich mMn wenig unterscheidenden Wiederholungen
Ich sollt' mich nicht mehr wehren.
In diesem Sinne würde ich die 3. Strophe beginnen
Kein Sklave des Gewissens sollt' ich sein.
Und deine Zweifel nicht mehr nähren.

Doch ohne Hemd und ohne Licht,
ist es noch immer meine Haut, die kratzt und sticht.
Aber auch mit Hemd und Licht...wirkt etwas redundant
Oder verstehe ich da was nicht?


Ref:
Ich kann nicht lässig pissen, weil es spritzt.
Hm... wieso verhindert das Spritzen die Lässigkeit
Wie pinkelt man lässig?

Ich bin ein Eisklotz, weil ich stinke, wenn ich schwitz.
Kompakte Zeile:great:
Ich kann nicht lauter singen- könnte störn',
doch ich werde leiser kotzen, es soll keiner hörn'.
Hm... allzu leise kotzt Du hier aber nicht

Ich sollte treu und Glauben sein
und mich vollscheißen lassen.
Es ist ja soviel Scheiße da.
Das kann ich gar nicht alles fassen.
Hm... schwierig...
Einerseits haben
verschließbare Toiletten durchaus ihren Sinn
Andererseits gibt es eine Inflation an eleganteren Sprüchen für Depressionen und Du willst gut verstanden werden.
Ist wohl letztlich Geruchssache

Ich sollte so viel milder sein
und dankbar für ein Morgen.
Doch wie ich aus den Federn komm,
das macht mir grad' noch Sorgen.
Ja Blut ist drin, das weiß ich wohl.
Ansonsten bin ich völlig hohl.
Schöne, schlüssige Strophe find ich

Ich kann nicht lässig pissen, weil es spritzt.
Ich bin ein Eisklotz, weil ich stinke, wenn ich schwitz.
Ich werd nicht lauter singen- könnte störn'.
Ich kann auch schon im Stillen kotzen, es wird keiner hörn'.

(C-part)
Das Etwas, das aus meinem Spiegel grient,
hat meinen Namen nicht verdient.
Ich kann nicht immer nur am Leiden leiden und
"Am Leiden leiden" ...warum nicht einfach nur "leiden"?
stattdessen einen neuen Pixelkrieg entscheiden.
Warum nicht? Alles ist möglich

Ref 2.:
Hm.. Veränderte Refrains wirken auf mich immer wie: keine Lust mehr, einen besseren Schluss zu suchen
So viel schon mal allgemein.

Ich kann jetzt besser lügen, weil es nützt.
Bin Unterstützer einer Welt, die mich beschützt.
Ich kann hier nichts mehr heilen, nichts zerstörn'.
Kann nur weiter meiner Menschlichkeit abschwörn'.
Und konkret habe ich den Eindruck, dass Ref2 eine Welt bewertet, die vorher gar nicht veranschaulicht wurde



 
Da du um die Meinung gefragt hast, ist sie also hier, die meine: Ich finde die Teile, in denen keine Worte wie Scheiße, Pisse, Kotze vorkommen wirklich gut. Da, wo du absichtlich laut und grob wirst, ist für mich textlich sehr weit von meinen Ansichten entfernt. Ich halte es da mit M.L.Gore, der mal auf die Frage, warum er einen Top Ten Hit selber nicht mag, antwortete: "Er ist zu wenig subtil".

Auf diese Zeilen bin ich wirklich neidisch :D:


Doch ohne Hemd und ohne Licht,
ist es noch immer meine Haut, die kratzt und sticht.

Ich sollte so viel milder sein
und dankbar für ein Morgen.
Doch wie ich aus den Federn komm,
das macht mir grad‘ noch Sorgen.

(C-part)
Das Etwas, das aus meinem Spiegel grient,
hat meinen Namen nicht verdient.
Ich kann nicht immer nur am Leiden leiden und
stattdessen einen neuen [Pixelkrieg] entscheiden.

Ref 2.:
Ich kann jetzt besser lügen, weil es nützt.
Bin Unterstützer einer Welt, die mich beschützt.
Ich kann hier nichts mehr heilen, nichts zerstörn‘.
Kann nur weiter meiner Menschlichkeit abschwörn‘.
Pixelkrieg habe ich hervorgehoben, weil es mir an der Stelle, hm, nicht richtig erscheint.
 
Hallo alle,
vielen Dank für die positive wie negative Kritik.

Ich sitze seit Tagen immer mal wieder vor diesem Thread und bin zwischen wegwerfen und überarbeiten des Textes hin und her gerissen.
So wie bisweilen zwischen weitermachen und aufhören.

Er zeigt mir die Kriterien des Dilemmas : "Wo steht der Hörer/Leser und wo will ich stehen?" ziemlich genau auf.
Die Antwort ist vielleicht "überall" oder "42"
Der/die eine mags derbe und der/die andere lieber mit Gefühl, ich mag beim Texten beides zu seiner Zeit.
Opportun zu schreiben hat seinen Reiz nicht verloren aber vielleicht ja seinen Sinn.

So weit bisher.
Grüße
willy
 
Moin willy,
also selbst wenn ich mal Jongleurs Stellungnahme als Gegenpol zu meiner nehme, fänd ich wegwerfen doch sehr schade...

Beste Grüße,
6f
 
Willy was suchst du denn? Einen Segen? Mach dein Ding und lass es spritzen wenn du denkst es muss. Du kannst den Leuten geben, was sie hören wollen, manchmal musst du vorher für die richtige Stimmung sorgen, damit sie es hören wollen. Alles zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.

Annette
 
Lieber Willy,

wenn ich Dich richtig verstehe, beschreibst #7 nicht mehr, aber vor allem nicht weniger als das Stimmungsbild eines leidenschaftlichen Dichters.

Herzliche Grüße:)
 
Hi wily,
seit wann schreibst du opportun?

Herzliche Grüße

x-Riff

Hi x-riff-
na opportun im Sinne von den Zweck verfolgend, eindeutig und unmissverständlich zu sein, um Zuspruch zu erheischen.
Zumindest habe ich diesen für meine Verhältnisse plakativen Text mit seinen polarisierenden Elementen bewußt in diese Richtung gekritzelt.
Ich wollte gerne ausprobieren, was das auslöst, wie das funktioniert und ich ziehe meine Schlüsse daraus.
Es geht mir ja nicht so sehr um die Textstellenkritik, sondern mehr um das Gesamtpaket, das beim Leser/Hörer ankommt. Und was er davon als Retoure zurückschickt.

Ich hoffe, es ist auch mit diesem, meinem Anspruch legitim, Texte hier zu posten.

Das ist dann vielleicht auch der imaginäre Segen, zu dem sich Annette genötigt fühlt, den ich ja- so sei unter uns Klosterbrüdern verraten, von ihr bezogen auf diesen Text für mich schon empfangen hatte. Annettes: "Mach Dein Ding" ist ungemein griffig und richtig. Und das mach ich ja auch beinahe täglich.

Ich finde es eben auch ungemein interessant, wie sich die Beiträge gegenseitig bedingen und zu überlegen welche Abhängigkeiten (nicht nur solche zwischen Usern ;-)) da eine Rolle spielen.

Bleibt zum Beispiel noch zu klären, wie man lässig pisst.
Als Mann natürlich im Stehen oder auf dem Rücken liegend. Als Frau ---hm... müsste ich sehen...
Grüße
willy
 
Hi Willy

Jeder gegen Jeden. Das Gedicht verhört den Leser. Und der Willy als Kommissar hinter der Glaswand. Mein Name ist Jongleur. Ich will meinen Anwalt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Willy,

Ich finde es eben auch ungemein interessant, wie sich die Beiträge gegenseitig bedingen und zu überlegen welche Abhängigkeiten (nicht nur solche zwischen Usern ;-)) da eine Rolle spielen.

Auch ich finde das interessant und nehme es zur Kenntnis und stelle mir hinter den Kulissen meine Fragen. Und versuche vor den Kulissen möglichst unbeeinflusst von mir selbst - soweit das überhaupt geht - zu posten. Komme mir trotzdem vor die Maus im Labor und es hinterlässt einen etwas bitteren Nachgeschmack. So erging es mir auch schon, nachdem ich deine Antworten auf das Feedback deines Textes vor diesem gelesen hatte. Und weiter formt sich das Bild, ob ich nun will oder nicht......

LG, Annette
 
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Reaktionen: 2 Benutzer
Ihr beiden,
beim Lesen von Jongleurs Beitrag dachte ich noch, das sei Ironie.
Bei Annettes Beitrag brannte meine Hütte!
Kennt ihr das Gefühl, wenn man sich beim Schreiben, welches man selbst als sicherer, unmißverständlicher und komfortabler als das Reden empfindet richtig verkackt hat und man am liebsten zum Telefon greifen würde, um das Krumme gerade zumachen.
Sei mir nicht Gram, Annette-
Ein Versuch:
Ich möchte hier möglichst ehrlich mit meinen Texten und den Beiträge dazu umgehen.
Jetzt wirkt es wohl so, als würde ich mich verstellen und nur versuchen, euch und eure Emotionen auszuhorchen, um den Zeitgeschmack auszuloten.
Ich will mich nie textlich verleugnen.
Der Text beschreibt meine Gefühlslage auf drastische Art - manchmal ist das so. Manchmal nicht.
Wenn ich Fäkalvokabeln benutze, stößt das manche ab, andere finden das harmlos. Jogleur meinte, das erreicht die Leute noch immer.

Ich möchte gern ergründen, ob es so etwas wie einen Textgeschmack beim interessierten Leser/Hörer überhaupt gibt und wie das zustande kommt. Bezüglich der abhängigkeiten der User untereinander meinte ich, das es erstaunlich ist, zu beobachten, wie entscheidend die erste Kritik ist und was dann darauf folgt.
Ich habe mich da wohl falsch und missverständlich ausgedrückt.
Ich versuche immer ernsthaft mit euren Beiträgen umzugehen. Dafür ist mir der Austausch zu wichtig.
Ich bin nicht zu faul, aber ich kann diese vielen Eindrücke und Ideen nicht angemessen kanalisieren. Ich kann dem Feedback- Anspruch nicht immer gerecht werden, fühle mich da schnell überfordert.
Da ich offensichtlich Gefühle verletzt habe, bitte ich um Entschuldigung.
Grüße
willy
 
Hi x-riff-
na opportun im Sinne von den Zweck verfolgend, eindeutig und unmissverständlich zu sein, um Zuspruch zu erheischen.
Zumindest habe ich diesen für meine Verhältnisse plakativen Text mit seinen polarisierenden Elementen bewußt in diese Richtung gekritzelt.
Ich wollte gerne ausprobieren, was das auslöst, wie das funktioniert und ich ziehe meine Schlüsse daraus.
Es geht mir ja nicht so sehr um die Textstellenkritik, sondern mehr um das Gesamtpaket, das beim Leser/Hörer ankommt. Und was er davon als Retoure zurückschickt.

Ich hoffe, es ist auch mit diesem, meinem Anspruch legitim, Texte hier zu posten.

Alles ist möglich. Nicht alles ist erträglich. Provoziert fühlte ich mich nicht durch den Text, sondern weil ich #12 plötzlich so verstand, dass Dein Beitrag quasi als "versteckten Kamera" gedacht war.
Die " versteckte Kamera" bezieht ihren Reiz aus unser aller Hang zur Schadenfreude. Die so Verarschten müssen im Fernsehen das Spiel mit spielen, weil es ihr Job ist. Im Gegensatz zu diesem Forum. Eventuelle Akzeptanz in einem anonymen Forum wiegt nicht den Zeitaufwand auf, den durchdachte Kritik erfordert...

Hingekritzelt, um die Reaktion zu testen, darf man getrost denken. Aber wenn man das dann so sagt...

Also bei mir steht ja extrem oft "geändert" drunter. Weil ich eben nicht unnötig oft missverstanden werden möchte von dieser anonymen Gesellschaft. Sozusagen Dienst am Kunden von Mimose für Mimose;)

lg
 
Ja, so gesehen kann ich die Empörung/Enttäuschung völlig nachvollziehen.
Ich hoffe ich kann die Vermutung mit dem Hintergedanken "Versteckte Kamera" gespielt zu spielen haben, irgendwie entkräften. Verarschen liegt mir aus genannten Gründen fern.

Das Wörtchen "gekritzelt" habe ich erst nachträglich gesetzt. Zuerst stand da: "...bewußt in diese Richtung gestaltet"
Gestaltet klang mir aber zu aufgeblasen.
Der Schuss ging wohl nach hinten los.
Grüße
willy
 
...womit wir wohl betroffen die Tücken des veröffentlichten Schreibens demonstrieren. - Es gibt KEINEN Grund, sich zu entschuldigen. Es ist - ganz in Deinem Sinne - nur eine andere Erfahrung im Paradies;)

lg
 
Hallo Willy,

ich brauch auch keine Entschuldigung, deine Erläuterung klärt alles, meine Hütte brannte auch schon des öfteren :) Kam mir auch erst verkohlt vor und dachte ich lass es dich mal wissen, nun ist ja alles gut.

Schönen Sonntag, Annette
 

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