Weihnachtsmarkt-Gig - geht das gut? Wer hat Erfahrungen?

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Hallo in die Runde,

wir haben eine Anfrage erhalten, ob wir Mitte Dezember im Rahmen einer Firmenfeier auf einem Mini-Weihnachtsmarkt spielen wollen. Das ganze findet draussen statt. Einen Witterungsschutz (Gartenpavillion, Seiten geschlossen) für die Band soll's geben, Stichwort "spielen auf 'ner Briefmarke". Aber da ist es natürlich nicht beheizt... Neben den Instrumenten sollen wir auch die PA / Monitoranlage mitbringen, wahrscheinlich wird von der "Bühne" gemischt.

Da ich sowas noch nicht gemacht habe, wollte ich mal hören, wer da praktische Erfahrungen hat. Spielen mit kalten Fingern ist das eine. Aber meine größte Befürchtung ist das sich bildende Kondenswasser in den Geräten, wenn die Sachen zurück ins Warme (Bandraum) kommen. Aber auch während des Gigs - z.B. die Stimmstabilität der Instrumente, Geräte, die mit den Temperaturen nicht klar kommen... Welche Gerätschaften wären am ehesten betroffen? Macht sowas z.B. den Lautsprechern was aus? Sollte man lieber eine Anlage mieten?

Fragen über fragen...Gibt's ein paar gute Tips?

Danke und Gruß,
der Trommelmuckl
 
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Da ich sowas noch nicht gemacht habe, wollte ich mal hören, wer da praktische Erfahrungen hat. Spielen mit kalten Fingern ist das eine. Aber meine größte Befürchtung ist das sich bildende Kondenswasser in den Geräten, wenn die Sachen zurück ins Warme (Bandraum) kommen. Aber auch während des Gigs - z.B. die Stimmstabilität der Instrumente, Geräte, die mit den Temperaturen nicht klar kommen... Welche Gerätschaften wären am ehesten betroffen? Macht sowas z.B. den Lautsprechern was aus? Sollte man lieber eine Anlage mieten?

Was die Instrumente (vor allem Gitarren) angeht: Wenn sie aus einer warmen Umgebung kommen, eine gute Stunde im Case liegen lassen und erst dann öffnen. Das sollte reichen, um die Temperaturen langsam anzupassen. Insbesondere A-Gitarren haben Temperatursprünge nicht gerne, speziell bei trockener Luft.
Nach dem Gig ins (ebenfalls kalte) Case packen und ein bis zwei Stunden im Warmen liegen lassen, bevor man sie wieder herausnimmt.

Lautsprecher kommen mit Luftfeuchtigkeit relativ gut klar. Sinnvollerweise bis kurz vor dem Abbau angeschlossen lassen und zumindest mit einem leisen Musiksignal versorgen, damit sie nicht all zu kalt werden. Wenn keine (kalten) Cases vorhanden sind, um sie zurück in den Proberaum zu bekommen, ohne dass sich Feuchtigkeit niederschlägt: Noch vor Ort in Müllsäcke einpacken und möglichst luftdicht verschließen. Erst dann in den (warmen und eher feuchteren) Bandraum bringen und dort solange eingepackt lassen, bis der Temperaturunterschied ausgeglichen ist.

Endstufen, Mixer und Effekte: Ich lasse solche Sachen bei open airs (egal ob Winter oder Sommer) und speziell bei Feuchtigkeit möglichst lange eingeschaltet. Wenn ich z.B. das FX-Rack nicht mehr brauche, kommt da vorne schon mal ein Deckel drauf, um die Temperatur im Case zu erhöhen und eventuelle Feuchtigkeit verdunsten zu lassen. Dann Strom raus, hinten zumachen und geschlossen ins Lager bringen.
Gleiches funktioniert prima bei Endstufen: Laufen lassen bis kurz vor Schluß, darauf achten, dass sich in den Casedeckeln keine Feuchtigkeit gesammelt hat, dann warm schließen, ab ins Lager und erst nach ein paar Stunden Aklimatisierungsphase wieder aufmachen.
Wenn man ganz auf der sicheren Seite sein will, kann man ein paar Beutel Trockenmittel/Silicagel mit in die Cases schmeißen, bevor man sie zumacht.

Der große Vorteil im Winter: Durch die kalte Luft ist die relative Luftfeuchtigkeit relativ klein. D.h. eingeschlossene Luft im Case hat sehr wenig Feuchtigkeit im Vergleich zur Raumluft (wo es ja wärmer ist). Probleme treten dann höchstens auf, wenn die Klamotten ohne Case oder Müllsack zurück in einen warmen Raum kommen und selbst ein paar Grad kälter sind als die dortige Luft. In dem Fall schlägt sich Feuchtigkeit aus der Raumluft auf den Geräten nieder.
 
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Ich hatte bis jetzt bei einer Karnevals Band keine Probleme mit Kondenswasser und das , obwohl wir z.B. Weiberfastnacht immer wieder die Anlage vom kalten Auto in die Halle schleppen und wieder zurück. Und wir haben keine Zeit dafür das die Sachen sich Aklimatisieren.
 
Hi ihr beiden,

danke, das lässt mich ein wenig aufatmen. Hatte schon mit dem Gedanken gespielt, das Technikgeraffel zu mieten, um das Risiko etwaiger Probs abzuwälzen auf jemanden, der es händeln kann und einkalkuliert.

Sebstian, die Tips werde ich ausprobieren. Offensichtlcih treten Schwierigkeiten eher nicht während des Gigs wegen der Kälte auf (akustische Instrumente mal aussen vor), sondern eher, wenn man das Equipment unkontrolliert warm werden lässt (der Bandraum ist tatsächlich nicht der trockenste - der Raumentfeuchter, den wir seit kurzem haben, schlägt sich aber wacker).

Nach dem Gig ist kein Problem, Zeit zum aklimatisieren ist dann genug, die Sachen bleiben einfach über Nacht verpackt stehen.

Thanks again, Gruß,
der Trommelmuckl
 
Hallo, aus meiner Erfahrung bzgl. der kalten Hände habe ich da auch immer so meine Probleme gehabt wenn es kalt ist. Bin der Gitarrist und wenn der Blutdruck nicht hoch genug ist, wie kurz vor einem Gig;), sind meine Finger nicht so beweglich und es gibt beim Solo keine extras. Dann habe ich mir mal so eine Gasflasche mit einer Heizsonne angeschaft und lasse mich von der anstrahlen. Den Gitarren macht das wegen der Stimmung nichts aus, aber die 3,4,5 extragrad lassen meine Hände schneller warmwerden und dann klappts auch mit den Fingern. Kann man gerade auf kleinen Bühnen unauffällig platzieren. Ansonsten viel Erfolg.


gruss
 
Muckl mach Dir mal wegen der Technik die wenigsten Gedanken, das Zeug spielt ja jedes Jahr über 3-4 Wochen bei jedem Wetter ... mach Dir eher warme Gedanken, um Deine Finger warm zu bekommen :D Als Drummer solltest damit aber die geringsten Probleme haben :rolleyes:
 
Ergänzend zu den obigen Tipps... meine Erfahrung: Auf Weihnachtsmärkten ist es eine gute Idee, sehr rechtzeitig da zu sein! Zuerst ist der Typ der euch einweisen soll nicht da sondern sitzt irgendwo und schlürft Glühwein. Dann ist nicht alles da wie vereinbart und es muss improvisiert werden.

Eine eigene Geschichte ist die Stromversorgung. Hier besonders gut vorplanen!! Zuerst ist der Schlüssel zum Verteilerkasten nicht da; dann hängt *irgendjemand* auf deiner Steckdose und keiner weiß wer; dann hängt sonstiger Sch*** mit auf der Phase...


MfG, livebox


P.S. Mittelmäßige Performance auf einem Weihnachtsmarkt ist vergleichsweise noch seeehhhr hoch ;)
 
Hey Kollegen,

na, dann werden wir das mal locker angehen. Dass es mit der Technik Klima-Probs geben könnte, scheint also ein handhabbares Problem zu sein. Was den Rest angeht - improvisieren werden wir wohl einplanen müssen (wie immer...). Werde aber vorher einen Ortstermin machen und mit dem "Eventmanager" auskaspern, was bereitgestellt werden muss. Und der Gitarrenmann kriegt eine Glühweinwärmflasche!

In diesem Sinne, Danke und Gruß,
der Trommelmuckl
 

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