Weg vom Equipment, ran an die Gitarre

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tobi452
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Hi,
ich spiele jetzt seit 5 Jahren Gitarre. Aber in letzter Zeit, insbesondere seit ich mir vor rund zwei Monaten die Gibson Les Paul zugelegt habe, habe ich mich immer mehr mit meinem Euqipment und meinem Sound beschäftigt. Mit Equipment habe ich mich auch vorher schon gerne auseinandergesetzt, aber ich habe wirklich das Gefühl, dass sich die Soundsuche und die quasi permanente Unzufriedenheit mit dem Sound in letzter Zeit zu sehr in den Vordergrund drängt.
Und davon würde ich liebend gerne wieder etwas wegkommen, Abstand nehmen.
Meine Frage bezieht sich also auf Anregungen, wieder back to the roots, dem eigentlichem Gitarrespielen wieder näher zu kommen.
 
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Back to the roots - was liegt da näher als eine gute Gitarre, ein guter Amp und ein Kabel dazwischen. ;)

Die Gitarre scheint ja schon zu passsen, fehlt vielleicht noch ein Verstärker der deinen musikalischen Vorstrellungen am Nächsten kommt, und wenn es sein muss den einen oder anderen kleinen Treter.

Bei mir sind es Tele, LP und ES335, sowie ein Fender Tweed Deluxe. Als Treter sind lediglich ein Reverb und ein Booster im Einsatz. Beide Pedale vervollkommenen/kompensieren die Unzulänglichkeiten des Amps ganz hervorragend. Für die Musik die ich mache (Blues) völlig ausreichend.

Ach so - und auch an einer eh schon guten Les Paul lässt sich auch noch einiges machen, ich hab's grad hinter mir ;).
 
ich habe wirklich das Gefühl, dass sich die Soundsuche und die quasi permanente Unzufriedenheit mit dem Sound in letzter Zeit zu sehr in den Vordergrund drängt.
Und davon würde ich Liebend gerne wieder etwas wegkommen, Abstand nehmen.

Ja die Ferien! Schon wieder diese Zweifel, hört denn das nie auf? :rolleyes:

Meine Frage bezieht sich also auf Anregungen, wieder back to the roots, dem eigentlichem Gitarrespielen wieder näher zu kommen.

Wenn Du selbst nicht weisst, was Du willst, wer soll Dir da weiterhelfen? Verkauf Dein Zeug und fang was Neues an, es gibt genug Gitarristen! ;)
 
Das ist sicher nicht einfach zu beantworten.

Dein "Soundproblem" scheint bei dir großen Einfluss auf das "Spass beim Spielen" zu haben. Wenn du Pech hast, bist du allerdings noch viele Jahre mit deinem Sound unzufrieden. Es bleiben dir also nur zwei Möglichkeiten. Du suchst weiter, und probierst ständig neue Sachen aus, oder du bremst dich ein wenig bei den Ansprüchen, und konzentrierst dich erstmal mehr auf das Spielen.

Es stellt sich auch die Frage, "was" an deinem Sound nicht stimmt. Könntest du das vielleicht etwas genauer beschreiben? Vielleicht hat der ein oder andere dann noch einen guten Tipp für dich.
 
Wie die Pappnase schon sagte, Gitarre--Kabel--Amp. Diese Kombination ist das A und O. Wenn das nicht gut klingt, wird es durch Effekte nicht unbedingt besser. Versuche also Amp und Gitarre so einzustellen, dass es dir gefällt. Wenn du dann zusätzliche Sounds brauchst kann ein Effektgerät helfen. Ich merke aber immer wieder, dass ich mich Stundenlang ohne beschäftigen kann
 
...
Und davon würde ich liebend gerne wieder etwas wegkommen, Abstand nehmen.
Meine Frage bezieht sich also auf Anregungen, wieder back to the roots, dem eigentlichem Gitarrespielen wieder näher zu kommen.

besorg Dir eine schöne westerngitarre. mal eine zeitlang nur akustisch unterwegs zu sein, kann sehr anregend und inspirierend wirken. mehr "back to the roots" geht fast nicht mehr...

gruß
 
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Die größten Zweifel an Equipment, Sound, sonstwas kommen eh von hier, da Gear-Board ;)
 
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Back to the roots - was liegt da näher als eine gute Gitarre, ein guter Amp und ein Kabel dazwischen. ;)

Das stimmt schon. Habe ich mir neulich auch gedacht als ich über ein neues Pedal nachgedacht habe: Wenn Der Sound mit Gitarre, Kabel und Amp nicht passt, dann hat es auch keinen Sinn, Kohle für Vorschaltequipment auszugeben. (Deswegen habe ich in die Gibson Les Paul (Studio 50s Tribute) den 498T durch nen Dimarzio 36th Anniversary PAF (DP223FN) ersetzt. Außerdem flog die komplette Elektronik (Platine) raus und wurde doch ein 50s Wiring mit 4 Push-Pull Potis ersetzt, mit denen Cool-Splitting beider PUs sowie Direct-Out des Steg-PU und Out of Phase das Hals-PU möglich ist.)
Was hast Du an Deiner gemacht?
Eigentlich meinte ich mit Back to the roots aber eigentlich dem eigentlichen Spielen.


Ja die Ferien! Schon wieder diese Zweifel, hört denn das nie auf? :rolleyes:

Sorry, aber alte Threadsdurchlesen, das kann ich selbst.


oder du bremst dich ein wenig bei den Ansprüchen, und konzentrierst dich erstmal mehr auf das Spielen.

Und genau zu diesem Punkt suche ich Anregungen, wie man das am besten in die Tat umsetzten kann! :)


besorg Dir eine schöne westerngitarre. mal eine zeitlang nur akustisch unterwegs zu sein, kann sehr anregend und inspirierend wirken. mehr "back to the roots" geht fast nicht mehr...

Hmm, könnte ich machen. Nur spare ich gerade auf ein iPhone (das neue; soll am 12. September vorgestellt werden).


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Wo Du Recht hast... :D
 
Hmm, könnte ich machen. Nur spare ich gerade auf ein iPhone (das neue; soll am 12. September vorgestellt werden).

Das natürlich super, gleich danach noch bitte MacBook Pro mit Retina Display und den Rest der Apple-Palette. Prioritäten müssen sein!
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tobi452 schrieb:
Und genau zu diesem Punkt suche ich Anregungen, wie man das am besten in die Tat umsetzten kann! :)

wie gesagt, es ist nicht einfach passende Tipps dazu abzugeben.

Ich war in einer ähnlichen Lage, und habe die letzten zwei Jahre sehr viel an meinem Equipment geändert. Es gibt außer meiner Eclipse nichts mehr von dem, was ich vor drei bis vier Jahren besessen habe. Anfangs nur mit Multieffekten wie GNX-3 und GT-10 gespielt, und ständig am Sound rumgedreht. Dann meinen Transenamp durch einen ersten Röhrenamp getauscht. Trotzdem fehlte mir wieder was, und ich fing an, mir ein Pedalboard zusammen zu stellen.

Da fingen die Probleme erst richtig an.

Alle paar Wochen habe ich ein Pedal nach dem anderen ausgetauscht. Zwischendurch wieder den Amp gewechselt, was einen enormen Sprung in Richtung Zufriedenheit brachte, aber trotzdem ging es mit dem Pedale wechseln weiter.

Seit etwa 6 Monaten habe ich einen Punkt erreicht, an dem ich mit meinem Sound total happy bin. Ich hab nicht mal ansatzweise das Bedürfnis, da irgendwas dran zu ändern. Ich hätte sogar Bedenken an meiner Hauptgitarre die PUs zu wechseln. Könnte ja sein, dass sie mir danach nicht mehr gefällt. Und jetzt bin ich sogar in der glücklichen Position, dass meine Gitarren die ich neben meiner Eclipse spiele, reiner Luxus sind. Ich brauch die gar nicht, weil ich mit meiner Eclipse, dem Amp und den Pedalen hoch zufrieden bin. Soll heißen: ich könnte zwei Gitarren (durchaus gute Instrumente) abgeben, ohne unglücklich zu werden.

Für mich war das ganze ein (teurer) Lernprozess, den man nicht unbedingt empfehlen kann.

Gruss
Eggi
 
@ Eggi:

das ist die herangehensweise, wenn man einen bestimmten sound im kopf hat und eben versucht genau dahin zu kommen. man testet eben so lange unterschiedliches equipment, bis man seiner idealvorstellung möglichst nahe kommt oder sie sogar exakt trifft. ich möchte das auch in keinster weise kritisieren. schließlich sieht es bei mir auch nicht anders aus... :D

aber:

man kann sich von dem was man hat auch inspirieren lassen, wenn es der eigenen vorstellung nicht genau entspricht. man kann dennoch versuchen mit dem vorhandenen etwas sinnvolles zustande zu bringen. sound ist eine sehr subjektive empfindung. besser oder schlechter gibt es da erst mal nicht. nur auf subjektiver ebene. läßt man sich darauf ein und geht völlig frei an die sache heran, kann man auch mit einem vermeindlich nicht optimalen sound eine menge bewegen und sehr kreativ sein. klar, wenn ich jetzt thrash metal spielen will, macht das mit einem cleanen sound nicht wirklich spaß und auch sinn, und man macht sich schon fast zwangsläufig auf die suche. setzt man sich aber nur "musik machen" als vorgabe, kann man mit jedem sound etwas sinnvolles anstellen. evtl. bleibt dabei sogar etwas hängen, daß man mit dem optimalen sound verwenden kann, dabei extrem geil kommt, man aber nie darauf gekommen wäre, hätte es die unzulänglichkeiten nicht gegeben.

oft ist es doch erst mal das "anders", das einem bei neuen sachen fasziniert. man ist es nicht gewohnt und das neue begeistert einen so weit, daß man es eben anschafft. nach eine bestimmten zeit kommt dann die ernüchterung, daß das neue doch nicht der stein der weisen ist. dann nimmt man mal wieder sein altes zeugs, das man vielleicht schon monate oder jahre nicht mehr verwendet hat, und auf einmal stellt sich ein ähnlicher effekt ein, wie beim kauf von neuem. man merkt eben, daß das alte nicht schlechter, sondern einfach anders ist. man merkt, daß der eigentliche punkt nicht EIN idealer sound ist, sondern die abwechslung, die einem freude bereitet und inspiriert.

ich hoffe, es wird einigermaßen klar, was ich sagen will... :)

gruß
 
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@MOB

deine Ausführungen sind sehr verständlich, und treffen auch den wesentlichen Punkt. Wobei ich sagen muss, dass ich keinen "speziellen" Sound im Kopf hatte, sondern einfach verschiedene Dinge ausprobiert habe. Wie z.B. mal einen Octaver, ein Fuzz, oder ein Wahpedal einzusetzen. Also ganz unverblümt an die Sounds rangehen, so nach dem Motto "vielleicht ist das ja etwas was mir gefällt". Bei allen drei Varianten habe ich dann aber festgestellt, dass sie nicht so wirklich meine Welt sind.

Guter Sound ist ja nicht unbedingt vom verwendeten Equipment abhängig. Wenn ich da als Beispiel mal den User LESPAULORDEATH als Beispiel voranschicke, dann habe ich immer Depressionen bekommen, weil der mit 'ner Les Paul Studio und einer PC-Software unfassbar geile Sounds rausgeholt hat (nebenbei kann er natürlich noch hervorragend spielen, was das Gesamtbild dann natürlich noch intensiver erscheinen läßt). Also kurzum gesagt: er klingt mit in Anführungsstrichen "minimalem Equipment" einfach großartig. Und damit meine ich nicht seinen Ton, sondern wirklich den reinen Sound, den er mit diesen Mitteln rauskitzelt. Er weiß anscheinend exakt, wie er klingen muss, "was" für eine Gitarre er dazu braucht, und was er dazu "einstellen" oder "verwenden" muss. Seine Finger tun dann noch das übrige dazu.

Logisch: wenn jemand so gut spielen kann, wird man immer mehr beeindruckt sein, als wenn man als weniger erfahrener Spieler das selbe Equipment nutzt. Genau so gibt es aber auch absolut klasse Gitarristen, die es handwerklich richtig gut drauf haben, aber deren Sound mir überhaupt nicht gefällt. Das ist dann aber wieder eine reine Geschmacksfrage.

edit:

um noch mal auf meine "Luxusgutarren" zurückzukommen. Ich könnte z.B. meine GL-56 verkaufen, und mir irgendwas anderes neues anschaffen. Eigentlich muss ich das nicht, da es 'ne richtig gute Gitarre ist, und es macht richtig Laune sie zu spielen. Ich hab nichts an ihr auszusetzen, aber meine Eclipse ist mir seit 2007 so sehr an's Herz gewachsen, dass ich sie auch nach so langer Zeit jedes mal mit Freude spiele. Die GL spielt sich super, ist klasse verarbeitet, und klingt auch bombig. Aber sie sie trifft nicht diesen Sound, den ich mit der Eclipse treffe (ist ja auch irgendwie logisch, da ein völlig anderes Konzept). Für mich hat sich daher in den letzten Monaten herrauskristallisiert, dass ich wohl weniger ein Strat oder Tele Liebhaber bin, als ein Paula ähnlicher Typ. Vielleicht gebe ich die GL mal ab, und schau mich weiter im Bereich Paula um, oder probier mal 'ne SG aus. Wie gesagt: ich wäre nicht unglücklich falls ein Wechsel ein Rückschritt wäre. Ich hab ja noch "mein passendes" Instrument, mit dem ich happy bin. Alles andere was jetzt noch kommt ist daher eine weitere "Probierphase" ohne Soundsuche. Quasi "just 4 fun" ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist doch bei allem das gleiche...
Welche Frau will ich?
Welcher Job ist der richtige?
Wo will ich mal leben?

Ein ewiger Prozess mit kontinuirlichem Annähern an das Optimum, darüber kann man zwar Jahre philosophieren, aber es bleibt nichts anderes als das einfache "Doing"/Ausführen..
Impressionen kann man sich überall holen, aber das sind keine Ergebnisse, sondern eben nur Anregungen etwas zu probieren..

Also?
Spiel Gitarre, mal übungen, mal nen Song lernen, aber am wichtigsten: Schreib songs, was du im Kopf hast, schreib's auf.
Such dir Leute die ähnliche Musik machen wollen. Spiel mit ihnen. Um das Ausprobieren kommst du nie herum.

Geschmack, Anspruch, Inspiration ändert sich immer über Zeit (Es sei denn du stagnierst, was nie gut ist..), dann filtert sich schon dein Equipment/Job/Frau/Ort heraus, ob er für eben diese flexibel genug ist.
 
Das natürlich super, gleich danach noch bitte MacBook Pro mit Retina Display und den Rest der Apple-Palette. Prioritäten müssen sein!
Premium vor Logik!

Lass mich raten: Du bist Hardcore Microsoftuser und hasst Apple über alles...
Und ja: Prioritäten müssen sein!


man kann sich von dem was man hat auch inspirieren lassen, wenn es der eigenen vorstellung nicht genau entspricht. man kann dennoch versuchen mit dem vorhandenen etwas sinnvolles zustande zu bringen. sound ist eine sehr subjektive empfindung. besser oder schlechter gibt es da erst mal nicht. nur auf subjektiver ebene. läßt man sich darauf ein und geht völlig frei an die sache heran, kann man auch mit einem vermeindlich nicht optimalen sound eine menge bewegen und sehr kreativ sein. klar, wenn ich jetzt thrash metal spielen will, macht das mit einem cleanen sound nicht wirklich spaß und auch sinn, und man macht sich schon fast zwangsläufig auf die suche. setzt man sich aber nur "musik machen" als vorgabe, kann man mit jedem sound etwas sinnvolles anstellen. evtl. bleibt dabei sogar etwas hängen, daß man mit dem optimalen sound verwenden kann, dabei extrem geil kommt, man aber nie darauf gekommen wäre, hätte es die unzulänglichkeiten nicht gegeben.
...
man merkt, daß der eigentliche punkt nicht EIN idealer sound ist, sondern die abwechslung, die einem freude bereitet und inspiriert.

Hmm, versuchen, sich dem (subjektiv) schlechtem, aber für einen selbst nur ungewohnten, Sound anzupassen... Das werd ich definitiv mal ausprobieren! Danke! :great:


Wobei ich sagen muss, dass ich keinen "speziellen" Sound im Kopf hatte,...

Bei mir ists so, wenn ich sage, dass der Sound gut/super/perfekt ist, wenn man die Saite anschlägt, den zurückkommenden Ton hört und sich denkt: Wie geil!
 
Wenn du dir das mit dem "Wie geil!" beim Sound ab und an denkst, warum behältst du dann nicht die Einstellungen an Verstärker und Gitarre bei und bist glücklich mit ihnen?

Ich persönlich bin auch ein Gear-Junky, benötige immer neues Spielzeug und lasse mich da eigentlich nur durch mein besch....eidenes Einkommen einschränken. Aber ich finde immer wieder zu den gleichen Sounds zurück. Mein Crunchsound ist immer der gleiche, mein Cleansound auch, und alles jenseits von Crunch wird mit meinem Fuzz gemacht und da rosten bald schon die Potis fest, so wenig wird da dran rumgedreht.
Natürlich bin ich ab und an nicht mit dem Klang zufrieden, aber dann weiß ich ja: "Alter, du hast einfach heute nur im Kopp ne Macke, der Sound gefällt dir an 13 von 14 Tagen."

Was bei mir aber vlt. auch hilft ist, dass ich jedes Wocheende, wenn ich bei meinen Eltern bin, mit altem eigentlich ausrangiertem Equipment spiele und mir da jedesmal nur denke "Gott sei Dank muss ich den Klang nur 2 Tage die Woche ertragen.".
Sobald ich dann wieder in Münster bin und meinen Lieblings-Verstärker anwerfe geht dann bei mir die Sonne wieder auf.
 
nochmal @ Eggi:

oh ja, LESPAULORDEATH ! der typ leided aus mir absolut unverständlichen gründen an einem auf sein spiel bezogenen nicht nachvollziehbaren minderwertigkeitskomplex. ich kann mich erinnern, wie er im "zeigt was ihr fühlt blues thread" mal etwas von sich gezeigt hat und dabei recht bescheiden, ja fast schon demütig rübergekommen ist. dabei war das gezeigte richtig, richtig gut ! technik, feeling, sound - hat alles gepasst ! ich weiß noch, daß er irgendwas von "noch einen langen weg vor sich haben" geredet hat. meine antwort war "ich finde Du bist längst da...". die umstände der aufnahme waren mir bis jetzt nicht bekannt, aber das macht die sache noch bemerkenswerter, wie ich finde. ein gutes beispiel, um zu zeigen, wie "wenig" eigentlich genügt, um andere zu beeindrucken und in deren gedächtnis zu bleiben.

ein anderes beispiel für einen nicht optimalen sound aber denoch unvergesliche kunst wäre für mich die band Bathory und deren (meist einziges) mitglied Quorthon (den wirklichen namen weiß ich gerade nicht). der sound seiner aufnahmen war alles andere als optimal, spielerisch ein sehr einfaches niveau, drums meisten sehr billig mit einem drumcomputer gemacht... aber das feeling seiner musik und das, was es in mir bewirkt macht das alles mehr als wieder gut. als ich mitbekommen habe, daß er leider gestorben ist, war ich wirklich traurig nie wieder etwas von ihm zum hören zu bekommen. "Blood, Fire, Wind, Death", "Hammerheart" und "Twilight of the Gods" werde ich mir noch ehrfürchtig reinziehen, wenn ich mit einem bein schon im grab stehe.... :rock:

mein "großer knackpunkt" das thema betreffend war vor einigen jahren. ich wollte mir einen neuen amp kaufen, der genau dem entspricht, was ich mir vorstelle. nachdem ich alles durchprobiert hatte, was ich in die finger bekommen konnte, habe ich mir einen Engl SE gekauft. nach zwei monaten hab ich ihn wieder verkauft und meinen alten, zerdepperten Marshall wieder gespielt. mir wurde klar, daß ich das alles nicht brauche, um mich musikalisch ausdrücken zu können. 2007 hab ich mich z.b. gegen einen JVM410 entschieden, weil er mir viel zu viele knöpfe hatte. ich brauch das nicht und will es auch nicht mehr (läd bloß zum "spielen" an der falschen stelle ein :D). geworden ist es dann ein DSL mit einen Guv`Nor davor. selbst bei dem hab ich erst überlegt, ob er nicht auch zu viele knöpfe hat. der 800er RI war mir aber zu teuer, den MV gab's nicht zum testen, so daß ich in den sauren apfel gebissen hab. ich mein geklungen hat er geil, aber für was brauch ich zwei kanäle ? mein nächster wird aller wahrscheinlichkeit nach ein Laney GH. oder ich laß mir meinen traumamp bauen. die besonderheit bei dem wäre dann genau ein schalter (an/aus), und ein regler (laut/leise) aber immer mit "meinem" sound.

vielleicht müßen wir aber nur noch ein paar jährchen warten, bis ein kluger mensch so eine art "gehirn/amp" interface baut. so à la Kemper. bloß nicht mit amps, sondern mit sounds aus dem kopf. das wär's doch: man hat einen sound im kopf, verbindet sich kurz mit dem amp, und er reproduziert das gedachte. ich mein, kampfjets funktionieren auch schon per gedankensteuerung. schöne neue welt... :D ;)

mein anspruch heute an einen "guten sound" ist vor allem ein schnelles ansprechverhalten, und daß ich wirklich jede kleinigkeit raushören kann. ich habe für mich bemerkt, daß ich das mit fast jedem equipment hinbekomme. klar Marshall wird immer mein favorit bleiben, aber ein muß ist es nicht. ein amp, der auch verzerrt klar klingt und eine gitarre, die das eben unterstützt - und ich bin glücklich. thrash riffs auf einem twin reverb (ohne pedal davor) können z.b. extrem laune machen. klingt zwar etwas ungewohnt, aber man glaubt gar nicht, wie "schnell" ein twin reverb eigentlich ist, einfach weil er gut reagiert. dann klappt es auch ohne verzerrung bis zum abwinken...

bei gitarren ist es bei mir ähnlich. in den ersten fünf jahren habe ich mir fünf gitarren gekauft. die letzte davon war elf jahre lang auch nur meine einzigste und es hat wunderbar funktioniert. dann halt einfach mal lust auf etwas neues bekommen und so letztendlich bei einer ESP MII und Horizon gelandet. die habe ich jetzt seit vier bzw drei jahren. egal was ich auch anteste, keine getestete hat es bisher vor allem mit der M aufnehmen können. ich wüßte im moment nicht, was ich da noch verbessern könnte. mein gedanke, wenn es doch mal wieder eine neue sein soll, geht richtung gitarrenbauer. klar gibt es jede menge modelle, die mich interessieren. aber mehr auch nicht und so lange keine davon gegen meine M anstinken kann besteht keine notwendigkeit einer neuen.

was ich auch ein stück weit sagen will ist, daß man sich auch einfach mal zufrieden geben kann mit dem, was man eben hat. ich habe heute oft den eindruck, daß viel zu schnell neues angeschafft wird ohne sich wirklich mit den möglichkeiten des vorhandenen auseinader gesetzt zu haben. für jeden, entschuldigung, furz gibt es heute ein eigenes gerät. vor 50, 60 jahren z.b. gab es das einfach noch nicht und man mußte sich zwangsläufig mit seinem equipment intensiver beschäftigen als heute. das hat meiner ansicht nach sehr stark zur kreativität und zur entwicklung vor allem der rockmusik beigetragen. man nehme z.b. nur mal verzerrte gitarren. aus einer unzulänglichkeit der ersten gitarrenamps sind neue musikrichtungen entstanden. wer weiß, wie die lage heute wäre, wäre schon damals immer alles perfekt gewesen...

und bevor ich jetzt vollkommen den faden verliere, hör ich besser auf... :p

gruß

edit: ach du schei*e, wer soll das denn alles lesen ? :p :rolleyes: :D
 
ähm, die leichte Antwort an den TE: Tue es einfach! (...Gitarrespielen/lernen und nich am Sound rum frickeln)
... sehr oft ist der Ton gar nicht shice, sondern die Töne die gespielt werden. Dem Frust, dass man in der eigenen Entwicklung stagniert, begegnet man nur all zu gerne mit der Anschaffung von neuem Equipment, bzw. schubst man dem Equipment die Schuld für die Stagantion gerne in die Schuhe (...wo bei eine Equipmentanschaffung nicht automatisch gleichbedetiend mit "Frustabbau" und "Technikdefizitkompensation" ist!!!! Hier wurde ja schon gesagt, dass es oft einfach dann auch als Motivationshilfe dient. Aber das ist "physikalisch" überhaupt nich nötig. Es würde auch reichen, sich den "Mechanismus" klar und Sound Sound sein zu lassen und einfach sich an die nächste Lektion zu setzen, die man lernen/können möchte. Ich mich ist das dann idR viel befriedigender etwas Neues zu können, als ein neues Spielzeug zu besitzen.
Einfach ist das aber nicht!!!!
 

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