Wechsel der Vorstufenröhren Diezel VH2 bzw. neuere Diezel-Modelle?

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Saitenhexer0711
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Hallo allerseits,

ich hatte die Gelegenheit, ein paar (hoffentlich gute) NOS Vorstufenröhren zu bekommen.

Diese wollte ich bei meinem Diezel VH2 einbauen.
Nun stellt sich die große Frage, wie die Vorstufenröhren getauscht werden können.

Die Metallkappen zu entfernen, war kein Problem, allerdings lassen sich die Röhren dann nicht wirklich bewegen.
Muss der kleine Metallsockel abgeschraubt werden oder sollte sich die Röhre „einfach so“ aus der Fassung ziehen lassen?

Gibt es darüber hinaus eine Möglichkeit, von vorne an die Röhren zu kommen (ohne dabei die ganze Technik aus dem Chassis herausnehmen zu müssen)?
Von hinten ist das etwas mühsam, wenngleich man ganz gut an V1 und V2 kommt.

Vielen Dank im Voraus!


P.S.: Auf allen Endstufenröhren sind kleine Aufkleber mit der Zahl 53. Was hat es damit auf sich? Ist dies der Bias?

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Einfach senkrecht nach oben, evtl etwas wackeln, dann kommen die raus...
wobei vor allem die v1 so richtig klangrelevant ist meines Wissens..
 
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Soviel ich weiß (bzw. gerade gelesen habe :) ), kommt der VH2 schon mit ausgewählten Röhren. Ob bei diesen moderneren Amps, deren Schaltungen auch mit Röhren "aus heutiger Produktion" entwickelt wurden, wirklich von den "extra guten NOS Röhren" profitieren, hab' ich selber noch nicht ausprobiert. Aber ich zweifele da doch etwas.
Wolltest du zwar nicht wissen, aber hab' ich trotzdem geschrieben ...

Die auf den Endröhren aufgeklebte Zahl 53 bezeichnet eine gewisse gemessene Klasse. Endröhren werden so gematcht, damit man nicht für jeden Kanal den BIAS extra einstellen muss - bzw. viele Verstärker unterstützen sowieso nur die Einstellung auf einmal für die gesamten 2 oder 4 Endstufenröhren.
 
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Einfach senkrecht nach oben, evtl etwas wackeln, dann kommen die raus...
wobei vor allem die v1 so richtig klangrelevant ist meines Wissens..
Wahrscheinlich steckt die Röhre ziemlich fest in der Fassung. Ich wollte nichts kaputtmachen, insofern schien es nicht verkehrt, zunächst etwas vorsichtiger zu sein.
Ist bei V1 nur die niedrige Mikrophonie relevant?

Soviel ich weiß (bzw. gerade gelesen habe :) ), kommt der VH2 schon mit ausgewählten Röhren.
Ja, in V1 befindet sich eine TAD 7025 (High Grade), welche sehr transparent klingen soll. Beim Paul ist beispielsweise eine Tung Sol CV4004, welche etwas weniger gainreich, aber dafür (auch?) etwas (oder vielleicht sogar noch) „klarer“ und mikrophonieärmer sein soll.

Ob bei diesen moderneren Amps, deren Schaltungen auch mit Röhren "aus heutiger Produktion" entwickelt wurden, wirklich von den "extra guten NOS Röhren" profitieren, hab' ich selber noch nicht ausprobiert. Aber ich zweifele da doch etwas.
Wolltest du zwar nicht wissen, aber hab' ich trotzdem geschrieben ...
Das ist tatsächlich eine relevante Anmerkung. Liest man einschlägige Threads in diesem Forum, kann man tatsächlich einen großen Effekt erwarten.
Im Notfall findet sich ein jedoch Abnehmer der Röhren.

Die auf den Endröhren aufgeklebte Zahl 53 bezeichnet eine gewisse gemessene Klasse. Endröhren werden so gematcht, damit man nicht für jeden Kanal den BIAS extra einstellen muss - bzw. viele Verstärker unterstützen sowieso nur die Einstellung auf einmal für die gesamten 2 oder 4 Endstufenröhren.
Das bedeutet, im Falle eines Wechsels der Endstufenröhren, sollte ich nach dieser Klasse Ausschau halten, um keinen neuen Bias einstellen zu müssen? 53 = 53 mA?
 
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Das kann dir nur der Matcher der Röhren sagen. Kann aber sein, dass die ein Geheimnis draus machen, was da genau gemacht wird, Aber ja, wenn du es schaffst, vom selben Händler Röhren mit denselben Kennzahlen zu kriegen, ist ne BIAS-Einstellung lange nicht so dringend. Zumindest, wenn klar ist, dass nicht bei den vorigen Röhren mal auf nachlassende Werte hin rebiased wurde. Am sichersten ist auf jeden Fall, die Einstellung bei Röhrenwechsel zumindest zu überprüfen.
 
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@Saitenhexer0711

Wenn man kein gutes Röhren-Messgerät hat, ist vom Kauf von NOS Röhren eher abzuraten.
Das ist auf keinen Fall so, dass man da immer nur gute Ware bekommt.

Peter hat u.a. früher gerne Ruby 12AX7AC5HG und HG+ (das ist die V1 Version) verbaut, also selektierte Shuguang 12AX7B. Weil diese Röhren gut klingen und zuverlässig arbeiten.
Wichtig für die Input Röhre an V1 ist, dass sie wenig Nebengeräusche produziert und eine geringe Mikrofonie hat.

Ich meine, mich zu erinnern, dass Peter auch die Mullard RI CV4004 genutzt hat, die sieht vom Aufbau her ziemlich gleich aus wie die Tung Sol RI 12AX7, die EH 12AX7 und die Genalex Gold Lion CV4004.
Unterschiede gibt es da ggf. in der Beschichtung und natürlich in der Selektion.

Die Tung Sol ist in einem High Gain Amp nicht immer die beste Wahl, zum einen, weil sie in V1 gerne mal etwas brummt, zum anderen gab es zumindest früher gehäuft Probleme im Kathodenfolger (ich meine aber, mich zu erinnern, dass die Konstruktion irgendwann nach 2010 etwas geändert wurde).
 
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Es gab früher schon sehr gute Röhren.
Die eigentliche Frage ist aber doch, ob solche NOS Schätzchen in einem Hi-Gain Gitarrenamp überhaupt Sinn machen.
In einem Hi-Fi Verstärker sieht das wohl anders aus.

Man kann mit verschiedenen Vorstufenröhren in Gitarrenamps natürlich experimentieren und es gibt da auch hörbare Unterschiede (ganz egal, was Glenn Fricker sagt...).
Ein Tausch der Speaker, Cabs oder Pickups macht aber mehr aus.

Wenn die Röhren allerdings nicht richtig funktionieren - oder man wirklich miese Ausreißer im Amp drin hat (kommt auch gerade bei günstigen Amps öfters mal vor) - dann macht es mMn immer Sinn, mal "gute" Röhren auszuprobieren. An JJs oder selektierten China Röhren ist aber nichts verkehrt.
Man darf auch nicht vergessen, dass die Amps mit solchen Röhren designed werden und nicht mit den "höchstauflösendsten" Hi-Fi Superduper-NOS-Röhren. Die können in einem solchen Amp auch mal gar nicht mehr so schön "klingen".
Von Pete Thorn gibt es auch ein 12AX7 Shootout Video - anhören macht aber nur über gute Kopfhörer/Speaker Sinn, nicht übers Smartphone.
 
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So lange die Röhren nicht defekt sind würde ich sie auch nicht tauschen.

Die ältere Röhren scheinen jedoch eine höhere Qualität als das zu haben, was man heute so neu kaufen kann. Die würde ich einfach als Backup (oder Wertanlage :ugly:) zur Seite legen.
 
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Danke für euer Feedback und auch die interessanten Erläuterungen (@Myxin).

Ich habe ein wenig mit den neuen Röhren (Genalex Gold Lion, RCA 12AX7A, Tungsram Radio CV492) „gespielt“.

Tatsächlich gibt es klangliche Unterschiede, welche je nach Position (V1/V2) mehr oder weniger stark (bis überhaupt nicht) ausgeprägt sind.

Im Wesentlichen beziehen sich die Unterschiede auf etwas mehr oder weniger Gain, andere Mitten (hoch- oder tiefmittig betont) und andere Höhen (runder oder „klirrender“, mitunter auch wie eine „hochfrequente Säge“ im Hintergrund klingend).

Anders ja, besser nicht unbedingt. Das Voicing eines Amps (zumindest meines VH2) lässt sich damit jedenfalls nicht grundlegend ändern. Mag sein, daß man bei einem alten Vox oder Marshall wesentlich relevantere Effekte erzielt.
Auch das (vor allem vom Gainlevel abhängige) Grundrauschen/-brummen lässt sich nur unwesentlich bessern.

Ich habe schließlich die (im Grunde gar nicht so) alten Vorstufenröhren wieder eingebaut, da die Änderungen den erheblichen Mehrpreis nicht wert sind.
Selbst wenn die Vintage/NOS Röhren doppelt so lange halten sollten, wäre das kein wirkliches Argument.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ein Tausch der Speaker, Cabs oder Pickups macht aber mehr aus.
Das sehe ich definitiv genauso.
 
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