Wasserbeize mit Leinöl versiegeln (Ziel: Dünne, seidenmatte Beschichtung Hals)?

  • Ersteller Gast174516
  • Erstellt am
G
Gast174516
Guest
Hi,

lässt sich wasserbasierte Beize (Clou Pulverbeize) erfolgreich mit Leinöl „versiegeln“?
Die durchgetrocknete Beize ist resistent gegen Öle, wird von Wasser aber entsprechend angelöst. Mir geht es um eine dünne und seidenmatte Beschichtung (Hals) die offenporig ist, aber entsprechend die Farbe konserviert.

Danke für Tipps!
 
Eigenschaft
 
Wüsste nicht warum das nicht funktionieren sollte.

Einfach als Halböl auftragen und jeden Überschuss sorgfältigst abtragen.

.
 
Wenn's offenporig sein soll, geht auch Feuchtigkeit rein und leider die Beize auch wieder raus.
 
Offenpoorig ist einer dieser inflationär benutzten Begriffe.

Leinölfirniss füllt zwar bei einmaligem Auftrag keine Poren, weil eben die Füllstoffe fehlen, versiegelt aber trotzdem zuverlässig die Beize.

.
 
Hi house md,

das von Dir verwendete Produkt kenne ich nicht, aber praktisch alle der unter den verschiedensten Namen angebotenen Holzöle beruhen im wesentlichen auf Leinöl, denn Leinöl hat diese besondere Eigenschaft zu polymerisieren, also auszuhärten.

Die einfachste Mischung die leicht anzuwenden ist, ist sogenannte Leinölfirnis, von Künstlern seit Jahrhunderten in der Malerei angewandt.

Leinölfirnis mit echtem Terpentin, oder eben ersatzweise Terpentinersatz zu gleichen Teilen angemischt ergibt das sogenannte Halböl..

Halböl lässt sich wesentlich besser sparsam auftragen.

.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
*edit*
Super, danke Dir!
Ich hab den neck zunächst mit Truoil gefinished, aber TO zu mattieren fällt mir schwer- ich benutze ein superfine 3M Handvlies, dennoch bleiben feine Kratzer.

1AD7ED85-DFE6-4ADA-90F1-81DD4657DE41.jpeg

(Hier noch glossy vom TO)
Mattiert man too much ist man an der Beize angekommen :-(
Daher die Überlegung, das TO weitestgehend abzuschleifen und stattdessen mit Leinöl zu finishen (verträgt sich zudem prima mit Tru Oil)
 
Grund: edit -> Vollzitat Vorpost
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...aber praktisch alle der unter den verschiedensten Namen angebotenen Holzöle beruhen im wesentlichen auf Leinöl, denn Leinöl hat diese besondere Eigenschaft zu polymerisieren, also auszuhärten.

Was ist mit Clou Hartöl (mein Favorit), also hat das auch Leinöl drin? Bin irgendwie grad zu blöd, im Datenblatt die Bestandteile zu finden... :gruebel:
 
Auro Nr 126 definitiv mit Leinöl ....
 
(Hier noch glossy vom TO)
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass der TrueOil-Gloss eigentlich ziemlich geil aussieht. Da würde ich mir dann auch die Frage stellen, ob matt überhaupt so hübsch ist oder eher mit der Zeit und Handreibung quasi selbst natürlich kommt, bin mir allerdings nicht sicher, ob sich das Spielgefühl unterschiedlich anfühlen würde zwischen 'unbehandelt' glossy und direkt nachmattiert. Das weiß ich nicht.

Ohne dir jetzt etwas einreden zu wollen, aber wenn du das glänzend nicht genauso hübsch findest wie ich, liegst du eben falsch und musst dich umgewöhnen. :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Da ich meine Hälse alle nicht lackiere, zeige ich meine Methode eine seidenmatte Oberfläche zu bekommen. Nicht auftragen oder einpinseln.. Sondern einschleifen: Früher mit Auro, seit längerer Zeit mit Osmo Color. Mit Schleifpads ( vom Schwingschleifer), Körnung von 240 bis 320. Etwas von dem Hartöl auf das Holz oder Schleifpapier auftragen und dann damit die komplette Oberfläche schleifen. Dabei entsteht ein "Matsch" aus Hartöl und sehr feinem Holzabrieb. Dauert ein wenig, ist mühsam, aber lohnt sich. Diesen "Matsch" dann einreiben. Ggf. ein zweites mal, je nach Holzart. Danach mit einem härteren Lappen polieren, bis zur gewünschten
Oberfläche.

IMG_2644.jpgIMG_2646.jpgIMG_2647.jpgIMG_2648.jpg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Sicher auf rohem Holz eine gute Methode, aber für den mit Wasserbeize eingefärbten Hals von house md wohl eher ungeeignet.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
*edit*
Ich habe damit schon gebeizte Bodies bearbeitet. Geht doch. Und ist günstiger als jede Lackierung. Und es gibt keine Probleme falls mal eine Delle entsteht, die bei
einer Lackierung teuer würde. Ich habe schnell 2 Bilder angehängt, von einer Hybridtele, die ich zurück gekauft hatte und schon im RBC User Thread vorgestellt hatte. Gebeizt und "mein" Finish.

1.jpgDSCN0570.JPG
 
Grund: edit->Vollzitat Vorpost
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hätte befürchtet dass man mit der Einschleifmethode Gefahr läuft durch die Beize hindurch zu schleifen, zumal es sich ja scheinbar um geriegelten Ahorn handelt.

.
 
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass der TrueOil-Gloss eigentlich ziemlich geil aussieht...
Ja, Du hast völlig Recht, der Look ist schwer zu toppen und Tru Oil klebt auch nicht. Auch das Argument des „Nachpolierens“ durch die Greifhand stimmt. Momentan härtet das TO aus, möglicherweise poliere ich zunächst mit medium Schleifpolitur darüber, dabei entsteht einfach nur ein leichter Glanz. Das TO ist meist etwas over the top nach dem Trocknen und muss ein bisschen poliert werden (ob letztlich matt oder glänzend) nach dem Härten um alles schön zu leveln und kleine Fehler auszumerzen.
Ich hätte befürchtet dass man mit der Einschleifmethode Gefahr läuft durch die Beize hindurch zu schleifen...
Ja, da bist Du sofort durch. Und der Riegelahorn muss vorm Beizen glatter als gewöhnlich geschliffen werden wenn Du eine schöne Tiefe erzielen willst bei gleichmäßigem Beizauftrag.
 
Grund: Vollzitate reduziert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei dem abgebildeten Korpus handelt es sich um Riegelahorn... Ist da etwas durchgeschliffen? Wenn man trocken schleift, ja. Aber nicht mit Öl...
Da habe ich wohl etwas falsch gemacht?? :unsure:
 
Ich habe meine Lieblingsgitarre mit Clou Tütchenbeize erst dunkelbraun, dann rot gebeizt und mit einigen Schichten Tru-Oil versiegelt. Alles schön und gut, solange alles trocken ist, aber sobald man sie mit etwas feuchtem berührt, färbt sie ab. Ich habe dann auch noch ein paar Schichten Wachs drübergeschmiert um noch besser zu versiegeln - vergebens. Zum Glück habe ich die Halsrückseite nicht gebeizt, denn ich schwitze an den Händen immer recht stark. Im Sommer habe ich mal einen Open-Air-Gig mit ihr gespielt und hatte ein weißes T-Shirt an. Danach habe ich ausgesehen, als hätte mir jemand in den Bauch geschossen. :D
Für mich kommt die Kombination Wasserbeize und Öl jedenfalls nicht mehr in Frage.

@house md
Färbt dein Hals nicht ab, wenn du mit einem feuchten, weißen Lappen daran reibst?
 
...Für mich kommt die Kombination Wasserbeize und Öl jedenfalls nicht mehr in Frage...

Das ist mir ähnlich gegangen - allerdings nicht mit einem Gitarrenbody, sondern mit einem alten Holzgehäuse eines alten Stelltrafos für Fernsehgeräte:

DSC00192.JPG


Mein Fehler: Das Holz des Gehäuses war vorher grundiert. Das Runterschleifen des alten Lackes nutzte nichts, denn diese Grundierung war mehr oder weniger tief im Holz. Es nahm zwar augenscheinlich die Beize an, das war aber trügerisch. Mit dem Clou-Hartöl kam trotz dessen Aushärtens keine grifffeste Versiegelung zustande.

Ich vermute, dass solche Sachen, wie wasserbasierte Beize und Hartöl nur dann funktionieren, wenn das Holz nicht vorher grundiert wurde, also furztrocken ist, so dass die Beize wirklich tief einziehen kann. :gruebel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich vermute, dass solche Sachen, wie wasserbasierte Beize und Hartöl nur dann funktionieren, wenn das Holz nicht vorher grundiert wurde, also furztrocken ist, so dass die Beize wirklich tief einziehen kann. :gruebel:
Das kann ich aus meinem kleinen Erfahrungsschatz mit einer Stichprobengröße n=1 untermauern. Ich habe eine Squier Strat mit dickem PU-Lackpanzer abgeschliffen und anschließend wb. Beize und Hartwachsöl aufgetragen. Dort tritt das Problem (wenn auch nur sehr leicht, da ich doch viel Material abgetragen habe) auch auf. Das legt also die Vermutung nahe, dass eine Grundierung, eine Lackierung oder was auch immer für eine Oberflächenbehandlung so tief ins Holz eingezogen sein kann, dass eine Behandlung mit Beize und Hartwachsöl nicht zwingend davor schützt, dass Feuchtigkeit die Farbpartikel löst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
...Das legt also die Vermutung nahe, dass eine Grundierung, eine Lackierung oder was auch immer für eine Oberflächenbehandlung so tief ins Holz eingezogen sein kann, dass eine Behandlung mit Beize und Hartwachsöl nicht zwingend davor schützt...

Was meine Vermutung bestätigen würde... :gruebel:
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben