Was würde es kosten den Riss hinter einem Lautensteg reparieren zu lassen?

Metus
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Hallo!


Ich habe die Möglichkeit eine Gitarrenlaute zu erstehen und habe sie zum Testen zuhause.
Leider hat sie wie ihr in den Bildern sehen könnt einen ziemlichen Riss vor und hinter dem Steg.
Hat einer ne ahnung was es circa kosten würde den Riss flicken zu lassen? Er ist ca. 1mm beweglich und wird durch die Saitenspannung nach oben gezogen.
 
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Dürfte nicht ganz billig werden.
Ich würde raten, dass das durchaus mehrere Hundert Euros kosten würde.
Für einen genauen Preis umbedingt einen Gitarren/Lauten/Geigenbauer aufsuchen.

An der Gitarre meines Bruders war im Boden ein ähnlicher Riss, der wurde vom Gitarrenbauer gesplintet, von innen geklammert und verklebt und dann der Lack an der Stelle erneuert.
Bei einer Laute kommt man aber nicht so einfach an die Innenseite. Da muss dann im Extremfall die ganze Decke abgenommen werden um das zu reparieren.
 
Und warum soll die Decke abgenommen, und dabei eventuell noch ein größerer Schaden verursacht werden? Ein guter Gitarrenbauer oder vielleicht besser noch ein Geigenbauer weiß, wie man sowas auch von außen dauerhaft reparieren kann. Möglicherweise geht das hier ohne splinten ab, falls doch kann man auch bei nichtabgenommener Decke die "Klötzchenmethode", die der Reparaturstelle oder dem Splint Halt gibt, anwenden. Man muss halt nur wissen, wie es geht!
Und ob es dann sooo teuer wird, sei auch noch mal dahingestellt, weil Nitrolack partiell ausgebessert werden kann, ohne eine komplette Neulackierung nötig zu machen.
 
Puh, danke S.Tscharles das lässt zu hoffen :D
Weil mehrere hundert € werd ich sicher nicht in das Teil investieren^^
Wäre es nicht möglich (ich hab da keine Ahung ;) ) eifnach den Riss zu leimen und mit Klemmen zu fixieren bis er trocken ist? Natürlich nciht ich zuhause sondern der Gitarrenbauer
 
Wäre es nicht möglich (ich hab da keine Ahung ;) ) eifnach den Riss zu leimen und mit Klemmen zu fixieren bis er trocken ist?
Es ist auch möglich, dass sich die Zargen des Instruments nach außen bewegt haben und die Decke an der schwächsten Stelle einen Rissbekommen hat.
Wenn Du dann klebst und zusammendrückst/klammerst, dann lastet wieder eine hohe Spannung auf der Klebestelle.
Es kann dann einfacher sein die Sache an der Stelle einfach mit einem dünnen Holzsplint zu flicken.

Wenn es bei Deiner Laute darauf ankommt, dass das Instrument vor weiteren Schäden bewahrt und spielbereit gemacht wird, dann kann ich mir schon eine günstigere Lösung vorstellen.
Wenn Klang und Optik eines wertvollen alten Instruments optimal erhalten werden sollen, dann ist es etwas schwerer.
 
Und warum soll die Decke abgenommen, und dabei eventuell noch ein größerer Schaden verursacht werden?

Deswegen hatte ich geschrieben: "im Extremfall".
Nämlich in dem Fall, dass die Reparatur nicht von außen (unsichtbar) durchführbar ist.

Der Riss ist mindestens 15-20cm lang, beidseitig des Stegs. Und mit 1mm auch vergleichsweise breit. Das ist mit Sicherheit keine kleine Reparatur mehr.
Ich bin natürlich kein Gitarrenbauer, aber ich würd nen Satz Saiten drauf verwetten, dass das auf keinen Fall unter 100€ machbar ist, wenn man nicht grad Stammkunde beim Gitarrenbauer ist.

Was aber GEH anspricht ist natürlich auch wichtig zu wissen:
Geht es darum das Instrument wieder spielbar zu machen, oder geht es um ein dekoratives Objekt, das nicht auseinanderfallen soll?
 
Also: dass die Zargen sich bewegt haben, glaube ich nicht, weil auf denen erstens kein Zug lastet und zweitens der Riss durch den alten Erzfeind aller Holzinstrumente, nämlich zu geringe Luftfeuchtigkeit entstanden sein dürfte.

Die Splintmethode hatte ich schon mal angeschnitten, wenn der Splint also halten soll, muss der von innen mit Holzplättchen oder "Klötzchen" gehalten werden. Diese Plättchen kann man durch den Riss in das Korpusinnere bringen, und kann die dann von außen mit gewissen Tricks ganz gut fixieren. Ob der Riss nun 5 oder 15 cm lang ist, dürfte auf die Kosten keinen Einfluss haben. Was mich allerdings dabei wundert, ist, dass er unter dem Steg durchgehen soll. Das könnte heißen, dass hier etwas mehr Arbeit anfällt.

Im besten Fall ist der Steg nämlich auch -zumindest teilweise - abgelöst, und könnte einfach neu verleimt werden. Es könnte aber auch sein, dass die Decke am Steg noch heile ist, und der Riss nur davor und dahinter auftritt, was durchaus möglich ist. Es sieht auf dem ersten und zweiten Foto jedenfalls fast so aus. Ich weiß aber nicht, wie bei einer Laute die Unterkonstruktion aussieht, deswegen würde ich zum Zupfinstrumentenmacher oder Geigenbauer gehen, die damit eher Bescheid wissen sollten. Zumal Ferndiagnosen anhand dreier Fotos sowie unmöglich sind.

Zwingt man die Decke einfach zusammen, oder splintet ohne Unterstützung, dann kann der Splint einfach wieder herausfliegen, wenn sich das Holz aufgrund höherer Luftfeuchtigkeit wieder ausdehnt. Sollte der Splint wegen wieder zu geringer Luftfeuchtigkeit nicht halten, dann ist dem Besitzer halt nicht zu helfen.

Ob es ein wertvolles Instrument ist, kann ich nicht beurteilen, weil ich´s nicht so mit Lauten habe, aber meiner Meinung nach sollte man jedem Instrument eine gewisse Pflege, und notfalls eben auch Reparaturen zukommen lassen.

Ob dann 100,-€ teuer sind, oder nicht, richtet sich nach den persönlichen Verhältnissen und der Bereitschaft, die Kohle auszugeben. Nur finde ich alte Instrumente fast erhaltungswürdiger als die heute erhältlichen, die aufgrund der vorherrschenden Fertigungsmethoden auch kaum mehr kostengünstig zu reparieren sind.

Nur denke ich, dass auch bei fachgerechter Reparatur die Kosten sich im im untersten dreistelligen Bereich bewegen dürften, und da gilt meiner Meinung nach: lieber einmal etwas mehr ausgeben und dann Ruhe haben, als nach dem billigsten Angebot zu suchen und eine Dauerbaustelle aufzumachen.

Und Leutz - bei allen Reparaturen gilt: am besten sind die, die man nicht machen muss, deswegen immer schön aufpassen und Hygrometer besorgen. Wenn doch was sein sollte, dann sollte man nicht mehr kaputtmachen, als schon kaputt ist, also z.B. keine Stege oder Griffbretter ablösen, wenn man das gewünschte Resultat auch auf anderem Wege erzielen kann.

Ich danke für die Aufmerksamkeit, und - Tschüss!;)
 
Also: dass die Zargen sich bewegt haben, glaube ich nicht, weil auf denen erstens kein Zug lastet und zweitens der Riss durch den alten Erzfeind aller Holzinstrumente, nämlich zu geringe Luftfeuchtigkeit entstanden sein dürfte.
Das mit der Luftfeuchtigkeit stimmt zwar sicher, aber bei den "Zargen"musst Du bedenken, dass es sich eigentlich um einen Rundkorpus aus vermutlich mehreren Teilen handelt.
Rein optisch gesehen könnte es für einen extra Splint auber auch zu schmal sein, das kann ich per Fernwartung nicht sagen.
 
mag sein (wie schon geschrieben, habe ich von Lauten keine Ahnung und auch kein Interesse, mich da kundig zu machen), nur - wenn die Decke wegen zu geringer Luftfeuchtigkeit reißt, dann kann die Zarge sich nur nach innen bewegt haben.
Da steht dann aber auch noch die Biegung des Holzes vor, deswegen könnte die Zarge meiner unmaßgeblichen Meinung nach höchstens Längsrisse wegen der Schrumpfung bekommen, die die Decke aber nicht beeinflussen.

Umkehrschluß: wenn Zarge nach innen, weil deren Holz sich zusammenzieht, kann kein Riss entstehen, weil die Decke dann ja komprimiert würde.

Zieht sich die Decke zusammen, dann reißt die entlang der Faser, wie hier geschehen. Theoretisch könnte man also alleine mit dem Befeuchten des Instrumentes denn Riss wieder zubekommen, aber der hier scheint leider doch etwas mehr Arbeit zu machen.

Und wie das mit dem Splint doch funktionieren würde, will ich hier nicht unbedingt öffentlich machen, aber es gäbe da schon einen Weg, bzw. kann ich nicht nachvollziehen, warum der zu schmal sein soll. Amdersrum würde es eher passen, daß sich nämlich mit Wasser und Leim und Zwingen nicht sehr viel ausrichten lässt. Allerdings würde ich es erstmal doch damit versuchen, und es gibt da auch noch eine Möglichkeit, die Sache haltbar zu machen. Da hilft dann vielleicht Google weiter, ich jedenfalls hier nicht.
 

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