Was tun gegen Jaulen als wäre einer Katze auf den Schwanz getreten worden? ;)

[Ardis]

Hallo,

ich versuche seit Herbst ernsthaft solo zu singen bwz. nehme seit dem Gesangsunterricht. Ausserdem bin ich seit 3 Jahren im Chor.

Dennoch wollte ich auch mal Euch hier um Rat fragen.

Ich bin Mezzosopran und habe so meine schwächen bei den etwas höheren Tönen.

Ich finde, es klingt so gejault, als wär ich ne Katze der man auf den Schwanz getreten hätte. Ich habe heute ewig lange rumprobiert (am Ende von Defing Grafity), entweder klang es geschrieen, gejault, zu schwach oder zu niedlich. Wenn es sich für mich beim singen richtig anhört, klingt es auf der Aufnahme wie die besagte Katze.

Was kann ich dagegen tun? .

 

[Basselch]

Hallo, Ardis,

das klingt nach dem beinahe schon üblichen Problem "o gott, was hört sich meine Stimme komisch an". Deine eigene Wahrnehmung ist immer anders gegenüber einer Aufnahme, und die meisten Sänger brauchen lange, um sich mit "ihrem" Klang anzufreunden.
Wenn Du selbst noch Schwächen diagnostizierst, gehst Du sie ja auch immerhin schon mit Gesangsunterricht an, wobei "seit Herbst" natürlich noch nicht allzulang ist... ein wenig Geduld mußt Du mit Dir haben. Außerdem ist Solosingen etwas ganz anderes als im Chor zu singen - vom Chor müßtest Du aber in den erwähnten drei Jahren schon einiges für Deine Stimme mitgenommen haben.
Für wirklich konkrete Anmerkungen wäre eine Hörprobe von Dir natürlich sehr hilfreich!

Viele Grüße
Klaus

 

[Ardis]

Ne, an dem Problem, dass mir meine aufgenommene Stimme nicht vertraut ist, liegt es bei mir nicht, da habe ich mich mittlerweile dran gewöhnt. Manchmal gefällt mir mein eigener aufgenommener Gesang selbst sehr gut, aber in diesem Fall ist es grausam.

Hier eine Hörprobe (Ende von I see You aus Avatar). Ich frag mich einfach, woran das liegt und wie ich es beheben kann:

http://rapidshare.de/files/48955977/problem.MP3.html

 

[antipasti]

Hier eine Hörprobe (Ende von I see You aus Avatar). Ich frag mich einfach, woran das liegt und wie ich es beheben kann:

Tja - da muss ich dir leider durchaus recht geben. Das hat nichts mit falscher Selbstwahrnehmung zu tun.

Ich würde sagen, Du versuchst etwas, was außerhalb deiner (momentanen) Fähigkeiten liegt. Zumindest in dem Register, in dem Du es versuchst.

Vielleicht ist es ja auch einfach tatsächlich zu hoch für dich und kannst gar nichts dagegen tun.

Ich denke, dein GL ist der beste Ansprechpartner dafür. Aber vielleicht können die Unterrichtserfahrenen hier auch noch was dazu sagen.

 

[Tinitus]

Da schliesse ich mich an. Klingt eng und gedrueckt. Man hoert schon am Einatmen am Anfang, dass da zu wenig Platz ist. Konkret was dazu sagen koennen Dir wohl besser die Maedels.

 

[moniaqua]

http://rapidshare.de/files/48955977/problem.MP3.html

Oje, Maedel bin ich ja... Ich hoff, die besser Wissenden ruehren sich noch.

Ich vermute, im Original wird gebeltet, dafuer ist es aber schon reichlich hoch an dieser Stelle. Ich krieg's ned hin (ich bin auch Mezzo, vermutlich ) Du scheinst es zu versuchen, machst aber dabei die Kehle eng, weil Du Druck geben willst. Bloederweise erreicht man damit genau das Gegenteil. Man wird leise. Wie Tinitus schon gesagt hat, es klingt eng und gedrueckt.

Das Einatmen am Anfang - aua. Wenn ich das im GU bringe, bricht mein Lehrer direkt ab. Ehrlich, Du brauchst nur ein Zehntel der Luft.

Ich wuerde mal folgendes probieren: Singe diese Stelle erstmal leise. Focussiere den "Tonstrahl" (ich nenne das jetzt einfach mal so) weit vorne; der muss durch einen schmalen, senkrechten Spalt vor Deinem Mund passen. Mach anfangs ruhig den Mund klassisch eng. Dann klingt's zwar klassisch, aber Du bekommst den Druck da, wo er hingehoert - in den Ton. Die Kehle muss weit bleiben; den Ton ganz, ganz vorne und evtl die Brust kannste quetschen, letztere wie ne Zahnpastatube.

Steuere gegen - bohre den Ton durch die Stirn, wenn Du abwaerts gehst, bohr ihn durch's Kinn beim Aufwaertsgehen. Ganz schmal, das ist ein ganz duenner Bohrer, oder eher ein Laserstrahl.

Und vor allem, bevor Du lossingst, atme kurz aus und setz (dabei) die Stuetze.

Wie Du das dann ggf. gebeltet kriegst, muessen Dir die anderen weiterhelfen.

Am besten nimmst Du das Lied mal mit zu Deiner/m GL.

antipasti, ne, zu hoch darf das nicht mal fuer einen Alt sein, zumindest nicht, wenn man normal (klassisch) singt. Nach dem was mein Stimmgeraet sagt, ist der hoechste Ton um d'' rum.

 

[Ardis]

Vielen Dank schonmal für das Feedback und die tollen verständlichen Tipps. Das werd ich auf jedenfall mal so probieren.

Hier noch das Original ab 3:08: http://www.youtube.com/watch?v=8GMTQBriA3I

Ist das gebeltet?

 

[moniaqua]

Vielen Dank schonmal für das Feedback und die tollen verständlichen Tipps. Das werd ich auf jedenfall mal so probieren.

Hier noch das Original ab 3:08: http://www.youtube.com/watch?v=8GMTQBriA3I

Ist das gebeltet?

Das ist das, was ich ned weiss, sondern vermute

Aber, diese Stelle kommt ganz lyrisch nochmal ab 1.11. Probier's doch erstmal so sanft. Wenn Du dann die Hoehen und den Ausgleich sauber draufhast, schlag Dich mit der Belterei rum (ich hoff, die Belterinnen hier zerrreissen mich jetzt ned )

 

[Vali]

Ich habs mir mal angehört und versuch das Problem mal zu analysieren.
Ich stimme dem zu, dass du am Anfang viel zu viel Luft einatmest. Du solltest dich nicht aufblasen, weil deine Lunge zu überschüssige Luft loswerden will und dann pfffrrrt. Hebst du beim Einatmen vielleicht die Schultern? Wenn ja, dann versuch die mal locker zu lassen, weil es dich sonst zu sehr einengt.
Das was hier als "Gejaule" bezeichnet wird, höre ich leider auch. Genauer gesagt, hört man so ein Wackeln oder Wabern, der Ton wird hoch gezogen, eiert und stürzt ab. Das würde für eine instabile oder kaum vorhandene Stütze sprechen.

Ich stimme auch Tinitus zu, dass dein Gesang eng und gedrückt klingt. Für ein Mezzo klingst du auch recht hell. Schwierig zu sagen, ob du dein Timbre durch die Enge verfälschst oder du in Wirklichkeit Sopran bist. Fühlt sich das beim Singen im Hals irgendwie komisch an oder wirst du heiser? Ziehst du deinen Mund in die Breite? Versuch es mal mit einer eher ovalen Mundöffnung, vielleicht singen sich die hohen Töne dann besser?

Weil Leona Lewis sehr viele Schnörkel singt, tut sie dir als Originalsängerin im Ohr nicht gut. Versuch den Song erst mal gerade ohne Geschnörkel zu singen. Erst dann wenn du sicher bist, kannst du Verzierungen einbauen. Momentan klingt das so, als ob du verzweifelt versuchen würdest jeden Schnörkel mitzusingen. Weil du aber die Hauptmelodie nicht findest und jeder nebensächliche Ton im Schnörkel zu viel Gewicht bekommt, hört sich das alles geeiert an. Also üben die eigentliche Melodie gerade zu singen und erst wenn du sicher bist Verzierungen einbauen.

 

[Ardis]

Vielen Dank für die Tipps.

Ich habe immer das Problem, dass sich mein Hals verkrampf. Bauchatmung habe ich gut drauf, eine Stütze habe ich allerdings nicht gehabt, bzw. noch nichtmal dran gedacht. Für einen Sopran denke ich, komme ich "zu" tief, deshalb denke ich, dass ich eher ein Mezzo bin... (kann man so überhaupt bestimmen?) Das Frag ich auf jedenfall noch meine GL.

Mit der Mundöffnung habe ich auch so meine Probleme.

Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass es vielleicht wirklich auch an dem verkramften imitieren liegt.

Ich werde mich jetzt mal daran üben. Mal sehen, obs dann besser klappt.

 

[Buddy Polly]

Für mich klingt die Stelle nach Celine Dion, vielleicht hilft das ja. Ich würde sagen, das ist gebeltet, andererseits: Ist man so beweglich, wenn man als Frau beltet? Ich kann es nicht so gut einschätzen. Wenn es bei mir einer der Spitzentöne mit Belting wäre, wäre ich nicht so flexibel, denke ich. Andererseits ist bei mir bei dem Ton mit Belting schon lange Schluss XD

Zu deinem Hörbeispiel: Du singst, als ob das für dich oberes Ende wäre, so rein von der Anstrengung. Ist es aber nicht, vermute ich Bekommst du davon Kopfschmerzen, wenn du länger so singst?
Ich würde zu mehr Luft an der richtigen Stelle raten, dann hast du auch einen Luftstrom, der das Ganze trägt. Dazu die richtige Körperhaltung (den Kopf leicht nach vorn neigen, als ob du in ein Mikro singst, den Rest des Körpers ganz locker lassen, nicht angespannt oder stocksteif).

 

[Ardis]

Wie gesagt, nochmal vielen Dank für die Tips. Ich habs geübt und versucht Eure Tips umzusetzen. Meine GL (leider kann ich mir immer nur 14-tg. ne halbe Stunde leisten) hat mir noch geraten an eine runde Mundöffnung zu denken, da ich meinen Mund immer gern so breit mache. Das hab ich auch versucht umzusezten.

Jetzt habe ichs allerdings so oft gesungen, dass ich ganz betriebsblind geworden bin und nicht mehr blick, obs gut oder schlecht ist:

http://rapidshare.de/files/49000548/problem2.MP3.html

Was meint Ihr? Was kann ich noch verbessern? Wie klingt es jetzt?

(ach übringens, ich kann theoretisch 3 Oktaven von C bis c singen, sind nur noch nicht ausgebildet. Im Moment bring ich von G bis g zwei Oktaven zu stande)

 

[moniaqua]

Da liegen zwei Spuren ungeordnet uebereinander, ich hoer nix