Danke erstmal! Da war einiges Wertvolles dabei.
LennyNero schrieb:
Hock dich vor den Fernseher, zappe rum bis du einen Werbeblock findest, und wende die gelernten Skalen auf die jeweilige Musik an.
Mach ich ab und zu, aber es ist ziemlich unbefriedigend und freiwillig Werbung sehen?
x-Riff schrieb:
[...] kommst aber nicht zum eigenen Ziel: Musik zu machen.
Stimmt leider. Ich weiß zwischen Üben und Spielen (=Musik machen) zu unterscheiden. Spiele tue ich in meinen Bands (aber leider insgesamt nur ca. 4 Stunden die Woche - wenn überhaupt), zu Songs/Playbacks oder ich dudel einfach so vor mich hin. Bei allen Sachen spiele ich aber letztendlich immer nur das selbe und es kommt von mir aus nichts neues.
x-Riff schrieb:
Außerdem habe ich das Gefühl, Du bist da auf nem Einzelgänger-Tripp. Da begrenzt Du natürlich das kreative Potenzial, das andere mit einbringen können.
Stimmt, ich spiele sehr oft alleine. Meine Musikerkollegen sind entweder am Studieren, im Urlaub (natürlich nur zur Zeit) oder wohnen zu weit weg. Versuche bei jeder Gelegenheit neue Kontakte zu knüpfen, aber viel bei rum gekommen ist dabei nicht. Ich wohne auch nicht gerade in einer großen Stadt.
x-Riff schrieb:
a) Versuch eigene Songs zu machen.
Versuche ich wie gesagt, aber es kommt einfach nichts. Höchtens mal eine interessante Akkordprogression oder der Anfang einer Melodie. Wenn so etwas passiert, rüttelt es mich sofort wach und ich bin wieder hellauf begeistert. Ich schreibe es mir sofort auf und versuche es zu erweitern. Klappt das nicht (ist leider meistens so), lege ich es bei Seite und versuche ein anderes Mal - dann vielleicht etwas ungezwungener - daran weiter zu arbeiten. In vier Wochen ist dabei ein halbwegs gescheiter Song bei rumgekommen.
x-Riff schrieb:
b) Kontaktiere andere Musikwütige.
Versuche ich (siehe oben).
x-Riff schrieb:
c) Such Kontakt zu einer oder mehreren online-Bands oder Leuten, die mit Dir online Musik machen wollen.
d) Geh in Richtung homerecording.
Wie meinst Du das mit den online-Bands? Man spielt quasi über's Internet wie bei einer Livekonferenz? Oder recordet man Sachen, schickt es den anderen und die spiele etwas anderes dazu ein? Gibt es einschlägige Seiten/Communitys im Netz?
Ich habe im Moment leider nicht das passende Equipment zum aufnehmen. Ich brauche eine vernünftige Schnittstelle für den PC sowie die passende Software (vermute mal, die werden nicht alle mit Freeware arbeiten). Das wäre aber auf jeden Fall eine Investition wert. Es gibt ja für wenig Geld dieses Zoom-Gerät (G2.1u) mit integriertem A/D-Wandler, USB-Schnittstelle und Software. Und da ich ja morgen Geburtstag habe...
x-Riff schrieb:
e) Mach was anderes zwischendurch. Mir scheint, Du entwickelst einen ungeheuren Ehrgeiz und vergißt etwas, dass Musik Spaß machen soll, Deine Gefühle ausdrücken soll, Dich bereichern soll. Mal als vehemente Vermutung: Du schaffst Dich gerade in ein mittleres Burn-Out-Synderom herein. Mach was anderes. Geh spazieren, treibe Sport, geh aus, mach alles, was Dir Spaß macht. Zur Not ein paar Tage keine Musik, bis Du wieder richtig Bock hast und vor Ideen sprühst.
Hmm...ich mache sehr viel zwischendurch (Sport, Kochen, Haushalt, Lesen, Weltrekorde im Powergrillen meinem Bruder bei Reperaturen an seinem neugekauften alten Bulli) und habe, eben weil ich auf der Stelle trete, zwei Wochen komplett Pause gemacht (ganz ungezwungen). Jedoch hat es auch nicht die Wirkung gebracht, die es haben sollte. Eigentlich zwinge ich mich auch nicht und bin gut drauf. Ich möchte die Zeit halt nur zum Üben nutzen.
Ich muss dabei sagen, dass ich seit über 12 Jahren Gitarre spiele und schon diverse Rückschläge und "tote Phasen" hatte, aber diesmal ist es wirklich etwas anderes. Ich habe mir so viele Fähigkeiten antrainiert, aber kann damit nicht wirklich anfangen und ich bin eigentlich auch nicht "down", sondern bestens bei Laune und, wie gesagt, ungezwungen. Aber wenn man in einem halben Jahr zwei Songs schreibt, obwohl man alle Zeit der Welt hat, bin ich meinem Ziel sehr fern und bin der Meinung, dass ich mit meiner Entwicklung noch lange nicht am Ende bin. (Mit "am Ende" meine ich nicht, dass man alles kann, sondern dass man seine persönlichen Ressourcen zur Weiterentwicklung aufgebraucht hat.)
x-Riff schrieb:
f) Geh in eine andere Musikrichtung. Funk, Klassik - egal was. Geh auf Bühnen, wo man Sessions macht und improvisiert.
James-R. schrieb:
Welche Musikstile hast du denn schon so gespielt? und wie wärs mal mit etwas Fusion, Scott Henderson geb ich mal als Tipp
Ich habe jahrelang Klassik gemacht, danach Hardrock ala Metallica und Foo Fighters, mache jetzt hauptsächlich Blues, Rock, Funk und (gezwungenerweise) Pop und sezte mich seit einiger Zeit intensiv mit Jazz auseinander. Scott Henderson ist ein verdammt guter Musiker, aber er trifft nicht meinen persönlichen Geschmack. In Sachen Fusion stehe ich eher auf Pat Metheny und John Scofield. Das Problem beim Auseinandersetzen mit anderen Sachen ist, dass man irgendwann kein Geld mehr hat um überteuerte CDs zu kaufen.
Auf den meisten Sessions in der Nähe (teilweise auch schon ganz schön weit weg), die etwas taugen, also wo man auch mehr als fünf Minuten zum Spielen kommt und wo die Leute einigermaßen gut sind, bin ich schon regelmäßig. Leider sind das nicht sehr viele und von den Leuten (sind ja auch immer die gleichen) kann ich nicht allzuviel lernen (liegt aber an mir, nicht an deren Können).
James-R. schrieb:
Noch ne andere Idee, du kannst dich ja mal mit krummen Takten auseinandersetzen und das Feeling für diese dir aneignen, vorausgesetzt natürlich du kannst grundsätzlich was damit anfangen.
Habe Erfahrungen mit 5/4, 7/4 und 11/8 Takt gemacht. Klar, dass bringt rhythmisch eine ganze Menge, aber man kocht immer noch mit Wasser. Neue Riffs o.ä. fallen mir dadurch auch nicht ein. Und wenn man sich daran gewöhnt hat, ist es auch nichts besonderes mehr.
James-R. schrieb:
Und ab einem gewissen Punkt sollte man auch einen Lehrer nehmen der sagt dann schon einen was man lernen soll
Ich hatte bisher zwei Lehrer und beide meinten zum Schluss, dass sie mir nichts mehr beibringen könnten. Ich bin da zwar anderer Meinung, aber wir sind uns im Endeffekt einig geworden. Ein paar gute Leute aus der Umgebung (unter anderem mein "Mentor" in Sachen Blues) sagen das gleiche. Ich fühle mich zwar gnadenlos überbewertet, was ich bei jenen auch bin, aber dass ich von denen nichts lernen kann liegt eher an deren diktaktischer Kompetenz. Wir haben auch leider wenige sehr gute Leute hier in der Gegend.
James-R. schrieb:
Und das non-plus ultra ist natürlich immer mit gleichwertigen oder leicht besseren Musikern zu jammen, da kann man immer was lernen
siehe oben