Also mich berühren die Rock/Metalballaden sehr.
Ist ja auch nichts Schlimmes. Eine reine Geschmacksfrage.
Außerdem, was unterscheidet z.B. so einen Song von einem, den eine Pop-Band/Künstler geschieben/dargeboten hat?
YouTube - Michael Kiske - Always
Hab mir den Satz dreimal durchgelesen, das Lied angehört, weiß aber nicht wirklich, worauf Du hinaus willst. Dass es keinen Unterschied zw. Metalballaden und Popballaden gibt?
Sicher - Balladen sind stilistisch schwerer einzuordnen als andere Songs, weil es eben immer um Gefühle geht, eine Ballade meist langsamer oder im Mid-Tempo gespielt wird und natürlich traurig klingende Harmoniefolgen behergergt statt ausschließlich Powerchords oder reine Dur-Kadenzen. Insofern sind Balladen "sich ähnlicher".
Ich möchte gar nicht in Pop und Metal einteilen. Schließlich gibt es noch Jazz, Soul, Country usw... zumal Pop ja nur ein Überbegriff ist und Metal bereits eine "Unterkategorie".
Dennoch haben Metalballaden schon ein "Strickmuster"... tragend, die Besetzung - also die Klangfarben variieren seltener. Spannung wird meist mit dem "nacheinander einsetzen" von Instrumenten erzeugt und sie enden in der Regel eher bombastisch mit einer kleinen Tonmodulation, um noch einen draufzusetzen . Ein Gitarrensolo ist nicht selten. Wahrscheinlich stört mich, dass es immer in diesem Pomp enden muss. Ab und zu erreicht mich aber auch mal eine Metalballade ( "Crazy" von Aerosmith)... weil Steven Tyler aber auch ein ganz ein Besonderer ist.
Bei Balladen von R&B Künstlern geht es mir oft ähnlich (Mariah Carey, Whitney Houston). Auch die schaffen es oft nicht, ohne orchestralen Overkill und Tonmodulation zum Ende hin auszukommen (I will always love you, THe greatest love of all), nur dass statt Gitarren andere Klänge zu hören sind ... das gilt natürlich nicht für jede Ballade (U.a. "Killing me soflty" von Roberta Flack oder "Easy" von den Commodores zeigt, dass es auch anders geht)
Schöne Balladen gibt es für mich im Jazz (Someone to watch over me, My funny Valantine, Everytime you say goodbye... usw). Auch die haben natürlich ebenfalls ein "Strickmuster" - aber der Pullover, der dabei rauskommt, passt mir einfach besser und kommt mir auch ein bißchen wärmer vor. Vielleicht weil mehr Aufmerksamkeit auf Melancholie gelegt wird als auf "Leidenschaft" und den "Feuerzeuge raus und alle mitsingen-Effekt". Auch die Beatles haben schöne Balladen gemacht - sehr minimalistisch und ohne jede "Steigerung", ohne am Ende immer laut werden und "noch ein bißchen höher" singen zu müssen ("Julia").
Also Fazit: Melancholische, traurige Balladen ohne viel Brimborium berühren mich persönlich wohl mehr als reine Schmachtfetzen und Liebesschwüre. Das "Zerbrechliche" fehlt mir einfach in vielen Metal-Schnulzen.
Eigentlich gehört das alles ja in den Balladen- Thread.