Eine recht allgemein verständliche Abhandlung findet sich ab Seite 9
dieser Arbeit.
Oh oh oh... Die Klassifizierung (Kapitel 2.5) da drin is ja mal krass falsch.
Ich hab nix gegen oberflächliche Erklärungen (folgt ja gleich eine von mir....), aber die sind mal schön falsch.
Beim Wikipedia-Link passts, so scheint mir das alles richtig, jedoch auch nicht komplett verständlich erklärt.
Die Definition der Klassen kann Unterschiedlich erfolgen, z.B. über den verwendeten Betriebszustand der Endstufen-Transistoren. Bei A bis D ist das alles rel. klar.
vereinfacht:
A: ein Transistor ist für die ganze Welle verantwortlich, "Ruhepunkt" (wenn kein Eingangssignal anliegt) liegt in der Mitte
B: zwei Transistoren, einer für die positive und einer für die nagative Halbwelle, "Ruhepunkt" liegt bei 0
AB: wie B, zwei Transistoren, jedoch sind diese immer etwas angesteuert. Ein Transistor wird erst ab ca. 0,7V leitend, bei B gibt er somit die ersten 0,7V nichts "raus". Bei AB liegen diese 0,7V schon an, d.h. es gibt keine sog. Übernahmeverzerrungen. AB ist das gängigste Endstufenkonzept und findet sich sehr häufig.
C: Der Transistor leitet erst irgendwo weit "oben", bei hoher Eingangsspannung. Für Audio-Anwendungen nicht zu gebrauchen.
D: Schaltbetrieb (kann man auch extrem übersteuerte Class-C nennen). Die Transistoren leiten entweder voll, oder sperren komplett. Wie ein Schalter. (Wie das genau bei Audio-Verstärkern funktioniert dauert etwas länger zu erklären.)
Neben AB und D sind bei PA-Endstufen häufig G und H zu finden. Die genauen Definitionen von Class G und H, wenn es denn überhaupt welche gibt (wenn dann wohl über Patente der Erstentwickler zu finden...), hab ich bisher noch nicht gefunden. Die Endstufe sind in der Regel Class-AB, jedoch wird bei beiden die Railspannung (die Versorgungsspannung der Endstufentransistoren) je nach benötigter Ausgangsspannung geregelt, entweder in feste Stufen, stufenlos oder per PWM-Konzept. Dadurch wird der Wirkungsgrad verbessert.
Alle Klassen außer A bis D sind eher Sonderklassen, teilweise Erweiterungen von A bis D, aber nicht immer per neuem Schaltkonzept definiert sondern auch mal gern fürs Marketing eine neue Klasse "erfunden". Es finden sich sehr viele verschiedene Erklärungen, diese müssen nicht falsch sein, aber auch nicht richtig, weil es eben nur selten eine wirkliche Definition gibt und sich verschiede Quellen das unterschiedlich beschreiben. Ich würde mich deshalb auf Erklärungen für die weiteren Klassen (alle außer A bis D) nicht verlassen und auch nicht versteifen. Schon G und H sind nicht klar abgegrenzt.
Nochmal kurz gesagt: Die Endstufen-Schaltung selbst ist in der Regel entweder Class AB oder D, auch bei Class G und H ist es meist Class-AB (siehe vorletzter Absatz).
Falls das nicht verständlich war bitte motzen. Die schönen einfachen Bildchen mit einer Sinuswelle finde ich leider gerade nicht.
@cyril: Es gibt auch viele Class AB Endstufen mit Schaltnetzteil, diese sind auch sehr leicht. Und digital für das Endstufen-Konzept ist eben sehr falsch.