...Die Skalentheorie ist einerseits wichtig zu verstehen, aber andererseits eine Fessel...
Die
Akkordskalen-Theorie hilft mir sehr beim Verständnis von Vorgängen und bei der Auswahl von Tönen, besonders im Jazz. Daher verstehe ich sie nicht als "Fessel", sondern eher als Analogie der Farbenlehre in der Musik. Wie in der Farbenlehre sind verschiedene Modelle möglich, um den gleichen Sachverhalt zu beschreiben, es muss also nicht immer unbedingt die Akkordskalentheorie sein.
Allerdings sehe ich im Hinblick auf die Fragestellung dieses Threads darin eine "Optimierung", wenn man sie anwendet.
Generell liefert musikalisch natürlich nicht jedes Modell für jeden Zweck den gleichen Nutzen.
Das
durchdringende Verständnis der Akkordskalentheorie sehe ich ebenfalls als wichtig an. Im gekonnt phrasierten Gebrauch von Akkordskalen unterscheiden sich für mich ambitionierte (Hobby-)Jazzer von oberflächlichen Jazz-Dudlern.
...Bleiben 4 Nichtalterierte, die jedoch jederzeit als Durchgangstöne einsetzbar sind (ob chromatisch oder nicht)...
Welche "4 Nichtalterierte" meinst Du bitte im Hinblick auf die angeführte Akkordskalentherorie?
C7alt mit den Tönen der passenden Akkordskala C# mel.moll aufwärts (c,cis,dis,e,fis,gis,ais,c) alteriert bereits jeden Ton.
Enthalten sind neben dem Grundton die b9 und #9, die #9 wird gelegentlich auch als "kleine Terz" aufgefasst oder als Blue Note einer Blues Scale über 7alt. Akkorde eingesetzt.
Dann die #11 und b13, die neben den bezeichneten Alterationen auch als Alteration der 5 aufgefasst werden können.
Sowie (von der Skala her betrachtet als enharmonische Verwechslung) die b7.
Der Tritonus "große Terz / kleine Sept" ist natürlich für die Dominantseptakkord-Wirkung unterlässlich und daher immer im Akkord enthalten, der Rest optional bzw. durch das Arrangement bestimmt.