Was sagt das Forum zum Roland G70

HaDi56
HaDi56
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Hallo, ich lese schon seit einiger Zeit passiv im Forum mit und konnte mir so schon viele Fragen selbst beantworten.
Nur in dieser Frage habe ich bis dato keine passende Antwort gefunden.

Ich spiele derzeit ein Roland G1000, zuvor besaß ich ein K700 von Technics. Beides hervorragende Geräte (natürlich seiner Zeit!)
Nun gibt das G1000 langsam seinen Geist auf und ich möchte ein Neues kaufen.

Dabei fällt mein Blick auf den Nachfolger, das G70 von Roland. Gebraucht wäre es mit 700-800 Euro im Budget was ich ausgeben möchte dafür.
Ich bin aber auch für andere Geräte der Preisklasse offen. Meine Philosopie ist dabei, ein gebrauchtes "Schlachtschiff" aus der Zeit zu nehmen.

Wie ist das Gerät mit den anderen aus der Epoche zu vergleichen - Tyros 2/3, KN7000 etc.
Ich spiele nur Zuhause und lege wert auf gute Naturklänge und gängige Styles da ich Lieder nur "Cover"

LG HaDi
 
Eigenschaft
 
Kann niemand was zu dem Gerät sagen?
 
Hallo HaDi,

du wirst vermutlich nicht sehr viel G-70 Besitzer im Forum finden. Ich bin aber einer :).

Wenn Du vom G-1000 kommst und Roland KB magst und ein G-70 für 700-900 € bekommst, dann kaufen. Du wirst es m.E. nicht bereuen.

Es wird viele geben, die davon abraten, aber ich sag dir warum ich das meine. Ich selber hatte Technics KB, die alle für Ihre Zeit gut waren. Nicht gefallen haben mir immer die Tastaturen, ich will gescheit darauf spielen und nicht Plastik drücken. Roland brachte das umstritten VA-76 und da war sie, die Tastatur. Noch heute spiele ich gerne darauf. Irgendwann wollte ich doch was aktuelleres und ich habe alle angespielt, Yamaha, Korg, Ketron, alles Top-Boards, Masse gute Sounds, tolle Styles, tausend Funktionen, aber irgendwie - keines sprang mich an. Tastaturen Plastik oder solala, Sound/Styles manchmal hifi/ weichgespült, Bedienung manchmal gewöhnungsbedürftig, na ja. Dann bin ich per Zufall in einem Musikshop an ein G-70 gebraucht geraten, sehr guter Zustand, 1.000 €. Hinsetzen, anspielen, checken und 15 min. später war es gekauft.

Da war sie wieder, die Tastatur und für mich immer noch die Beste in einem Arranger KB (vermutlich die gleiche wie im G-1000, VA-76...) Auch wenn schon ein paar Jährchen her: toller Flügelklang und eine Hammondsimulation, die sehr gut klingt (und auch recht g'scheite Zugriegel hat). Ich bin kein Purist und brauche auch keine Super-irgendwassounds, deshalb sind auch alle anderen Sounds für mich sehr gut und - da ich gelegentlich in einer Band spiele - genügend/vielseitig, setzen sich (roland-typisch) gut durch und mit dem Piano/Hammond-Sound habe ich alles All-in-One auf sehr gutem Niveau. Den farbigen Touchscreen schlägt m.E. keiner, intuitiv und übersichtlich. Da mögen andere, z.B. Alleinunterhalter andere Ansprüche an die Bedienbarkeit haben, aber für mich (und für dich) allemal das Beste. Über die Styles mag ich nicht viel sagen, ich nutze mehr die Rock/Blues/Jazz Teile, wenn ich mal ein Backing brauche, aber die sind m.E. sehr gut. Das G-70 hat auch tolle und nicht zu komplizierte Möglichkeiten, Styles - auch aus Midifiles - zu basteln. Das G-70 hat mega-viele Funktionen, da brauchst du wenig mehr und nur Zeit, alles zu erfassen, aber auch das Handbuch - das ich nur wenig brauche - ist m.E. sehr gut gelungen.

Du hörst also, ich bin überzeugt. Ich habe viel Spaß mit dem Teil und brauche kein anderes. Nur, wenn ich mal wieder ein richtiges Piano spielen, gehe ich auf mein Digi Kawai oder als Hammondersatz mit zwei Manualen auf meine Crumar Mojo.

Für 700-900 € bekommst du ein klasse KB, das sich nicht gegen aktuelle verstecken muss und für dieses Geld kriegst du m.E. nix adäquates Neues, nur moderneres. Auch sehr solide, kein Plastik (23 Kilo), aber du musst ja nicht schleppen.

Willst du mehr wissen schick mir eine PN.

keyuli
 
Hallo keyuli, danke für deine ausführliche Antwort.
Die Tastaturen sind ein wichtiger Aspekt und auch schon beim G1000 gut spielbar.
Warum sind nur so wenige Nutzer unterwegs und warum gibt es viele die von dem Gerät abraten?
Natursounds wären mir wichtig.
Vor Allem aber fände ich einen Vergleich zu Tyros 2/3 und dem KN7000 spannend, da diese ja in einer Klasse sind (auch preislich)
 
Warum sollte man vom G70 abraten? Höchstens, weil mittlerweile nicht mehr up-to-date, was aber nur entscheidend ist, wenn man damit live auf die Bühne will.
Ich habe jahrelang ein G1000 live eingesetzt, und ja: Die Tastatur ist spitze. Als das G70 herauskam, hatte ich gleich ein Auge drauf geworfen, und es wäre wohl tatsächlich eine in vielerlei Hinsicht Bereicherung gegenüber dem G1000 gewesen, aber ich hab's nicht gemacht, weil ich mein komplettes Programm hätte neu erstellen müssen, denn Roland hat es versäumt auf eine Abwärtskompatibilität zu achten, auch gab es keine Konvertierungsmöglichkeit meiner Performances, und ich hatte ca. 400, die ich aktiv genutzt hab. Es war manchmal schon tricky, da nut 192 in eine Bank passen und man für weitere neu laden muss. Theoretisch kein großes Ding, weil das über ZIP ja relativ flott geht, aber nicht zwischen zwei Songs im Livebetrieb. Das wäre beim G70 schon mal besser gewesen, auch die Zugriegel fand ich gut, sowie natürlich die vielen zusätzlichen Styles und frischeren und neueren Sounds.
Wenn ich heute wieder alleine oder als Duo los gehen würde, wäre mein erster Blick auf einen Roland BK-9. Ein Tyros wäre natürlich ne Steigerung aber preislich in keinem Verhältnis für mich.
 
Weiß nicht warum man davon abraten sollte?! Ist halt wenig verbreitet und im WWW findet man auch kaum Infos. Da gibt es halt nur Tyros.
Darum ja auch die Frage ob man den vergleichen kann mit den Alternativen oder mit welchen der Alternativen am ehesten. Wichtig wären Styles komfortabel zu wählen und eine gute Bedienbarkeit.
Um alles am Rechner zu programmieren bin ich zu alt und habe wenig Ahnung davon.
 
Wieso am Rechner? Ich wüsste nicht, wofür man an einem Arranger unbedingt einen Rechner bräuchte. Oder meinst Du mit der Aussage generell eine Rechner orientierte Lösung als alternative zu einer Hardware, quasi so was wie Band-In-A-Box? Wäre für mich nichts, weil, wenn ich am Keyboard spiele, möchte ich auch alle Zugriffe direkt am Keyboard wählen können. Und genau hier hat Roland bislang das für mich passendste Konzept gehabt. Daher, wenn ich zu Hause spiele, reicht mir mein G1000, einen G70 würde ich mir nicht holen, wenn schon, dann einen BK9. Du schreibst ja selber, dass Du bereit wärst, 700-800EUR auszugeben. Schau ihn Dir mal an, evtl. legst Du noch was drauf, und dann hast du was richtig gutes, und brauchst Dich nicht zu sehr umzustellen.
 
Nein, ich meine wenn man erst alles aufwändig zusammen mit dem PC am Arranger einrichten muss. Hab mal gelesen, dass das G70 wenig eingängige Styles hat. Da wäre ein Tyros schon angenehmer und hätte eine aingebaute Bibliothek an Board. Das BK9 liegt leider über Budget. Auch diese zwei kleinen Bildschirme gefallen mir nicht sonderlich. Der große Touch am G70 ist da schon mehr meins. Kann das BK9 soviel mehr?
Also wenn man Lieder nachspielen möchte, nicht die richtigen Styles an Board hat, sondern sie erst mit einem Rechner aufspielen muss. Zitat:

zum spontanen Musizieren und „Drauflos spielen“ nicht so gut geeignet sind. Sie sind mehr als sehr gutes „Demo“-Material anzusehen.Und genau so sind sie auch gestrickt, fein säuberlich nach den Merkmalen und Regeln der verschiedenen Musikstile, unter akribischer Vermeidung jeden Wiedererkennens mit irgendeinem bekannten Songtitel.
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Gibt es denn irgendwo einen Testbericht den man lesen könnte? Ein richtiges Roland Forum gibt es leider auch nicht
 
Das BK-9 hat jedenfalls wieder eine hervorragende Tastatur. Styles sind immer Geschmackssache, aber auch hier ist das BK-9 als Verwandter der etablierten BK-Serie absolut uptodate und wem das nicht reicht, der muss halt midis oder mp3s nutzen, was mit dem BK-9 ebenfalls sehr komfortabel ist. Die Displays sind am Ende wirklich Geschmackssache (ich sag also mal nix dazu...). Aber auch wenn das G-70 in der Leistungsklasse oberhalb vom BK-9 anzusiedeln wäre, würde ich dem BK-9 einfach durch seine aktuellen Sounds und Funktionen den Vorzug geben. Ich habe bei den Styles noch Nichts vermisst (wenn auch schonmal etwas suchen müssen). Eigene Styles sind zwar umfangreich zu programmieren (mit Intros,Mains, Fills und Endings...) aber auch das klappt ganz gut. Ich sehe die Entwicklung mit der Tastaturqualität sehr kritisch und konnte das BK-9 im direkten Vergleich mit dem Jupi50 und Jupi80 testen. Demnach hat das BK-9 wirklich eine Top-Tastatur...
 
na ja, Roland hat bei seinen 76er Tastaturen eigentlich immer gutes Zeug verbaut, was auch für die Arranger gilt: Stage, G800, G1000, G70, BK-Serie.
Und ich versteh immer noch nicht, wozu man einen Rechner braucht, ...
Nun, ich bin mit der Roland E Serie gestartet und dann beim G1000 stehen geblieben, bin nicht mehr - obwohl ich es kurz in erwägung gezogen habe - auf den G70 gewechselt. Mittlerweile brauch ich keinen Arranger mehr. Wenn mir Styles gefehlt haben, hab ich in der Regel diese käuflich erworben. Bei der E-Serie war es extrem kompliziert, bei der G-Serie möglich, und den einen oder anderen hab ich tatsächlich mal selbst erstellt, bzw. auf Basis vorhandener eigene durch Editierung gebastelt.
Wenn man sich neue Styles aus Midifiles bauen will, ist dies vermutlich am PC bequemer. Aber gleich zu starten mit der Annahme, dass man mit den vorhandenen nicht arbeiten kann (egal ob G oder BK), halte ich für übertrieben. Ich habe fast immer für alle Songs einen passenden Style gefunden, oder mit wenig Aufwand angepasst. Manchmal hat es schon geholfen, wenn man an den vorgegebenen Sounds der Styles gedreht hat, wofür man definitiv keinen Rechner braucht. Oder einfach mal Spuren stumm geschaltet und Parts selbst gespielt... ok, ich hab mit einem eine Gitarristen zusammengespielt, der natürlich auch viel abdeckt. Zum schluss hatten wir sogar noch einen Drummer, brauchte also oftmals nur noch Basslinien aus den Styles, die ich am Ende sogar selber gespielt hab, also den Arranger komplett ausgelassen. Wenn Du alleien alles abdecken willst/musst, weil du keine Mitspieler hast, ist das möglicherweise schwieriger.
 
Falls man Wert auf gute und umfangreiche Styles legt und ein moderneres Roland-Keyboard möchte, könnte man noch als Alternative das Roland E-80 empfehlen. Unterhalb dieses Flaggschiffes der E-Serie gibt es noch das E-60. Das ist technisch etwas abgespeckt, bietet aber durch 76 Tasten viel Spielfreude.
 

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