Was muss man so bei einem Open Jam so alles können?

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Hy!

Ich spiele gerne Blues/Rock Gitarre und wurde zu einem Open Jam eingeladen...improvisationstechnisch habe ich mich eher größtenteils mit der Moll-Pentatonik befasst und meißtens nur zu Hause
über div. Blues Formen etwas improvisiert...nun gehe ich davon aber aus, dass es dort aber sicher mehr in Richtung Jazz tendiert...

Habt ihr da div. Erfahrungen/Tipps, die ihr mir da geben könntet? Kommt man mit der Pentatonik trotzdem gut aus?

LG Manuel
 
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Ich würde sagen, geh einfach hin und höre es Dir mal an. Alle anderen Musiker kochen auch nur mit Wasser, es ist lediglich unterschiedlich heiß. Und wenn Du ein Gespür dafür hast, was da so abgeht, kannst Du immer noch selbst entscheiden (und zwar besser als wir hier aus der Entfernung), ob Du auf diese Bühne gehen willst. Ich würde Dir raten, es zu machen, auch wenn Du etwas Muffensausen hast, das kann nämlich eine Menge Spaß machen und außerdem sehr lehrreich sein. Des Weiteren knüpft man so evtl. ein paar interessante Kontakte.

Viel Spaß beim Jam!
Jo
 
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Ja, die Pentatoniken reichen voll aus. Da würde ich mir keine Gedanken machen. Was in meinen Augen bei einer Session noch viel wichtiger ist: auf die anderen hören, achtgeben was gespielt wird und versuchen entsprechend passend mitzuspielen. Es handelt sich um eine Jamsession, also kannst du eigentlich nicht viel falsch machen - ausser eben einem Egotrip. Im Zweifelsfall ist es besser sich etwas zurückzunehmen. Damit bin ich eigentlich immer gut gefahren.
 
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-> sagt das gleiche wie mix4munich.

Open Jams sind vom Niveau her sehr unterschiedlich, variiert selbst von Jam zu Jam. Das Real Book, das für "richtige" Jazz-Jams gerne mal Grundlage ist, kannst Du Dir eh nicht so mal auf die Schnelle draufschaffen.

Bedank Dich doch, sag zu, dass Du kommst aber es der Situation überläßt, ob Du erst mal nur zuhörst oder einsteigst. Sollte das okay sein, ist alles geritzt.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Ich würde es mal so ausdrücken, die Moll Pentatonik (oder ihre Erweiterung, die Blues Pentatonik) ist sowas wie die einfachste gemeinsame Sprache in der westlichen diatonischen Musik.

Mit ihr solltest Du auch auf jeden Fall über jazzige Stücke improvisieren können, wenn auch Deine Linien dann vielleicht etwas hözerner und manchmal etwas einfacher klingen könnten als die Linien eines Jazzers, der über jedem Akkord die passende Skala / das passende Arpeggio spielt.

Besonders wichtig sind aber vor allem immer die Zieltöne. :opa:
Beende eine Linie / Phrase aus Deiner Improvisation immer mit einem Ton, der zum gerade klingenden Akkord passt!
Das ist gerne der Grundton, auch gerne die Terz oder die Septime des Akkordes. Wobei die musikalische Palette da noch viele andere Farbtöne erlaubt.

Ich hoffe, das hilft Dir schon mal weiter. Ansonsten frag nach!
Und:

Mach es! :)
 
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Ich würd nicht nur die Pentatonik nutzen, sondern mir generell gängige Tonarten anschauen, und auch die Jazz-gängigen Sachen.
Muss nicht zur Perfektion geübt werden, aber es hilt, Schemata zu erkennen.

Davon abgesehen ersetzt nichts Dein Ohr und Deine Improvisationsfähigkeit.
Bei offenen Jams gehts nicht darum, besonders gut zu sein, sondern Musik zu machen und Spaß zu haben. Dafür musst du offen sein, und tight genug spielen, als dass andere auf Dein Spiel einsteigen können.
Wenn Du jetzt unter erfahrenen Jazzern mit Bluespentatonik ankommst, werden die trotzdem damit klar kommen und was drüber spielen können.
Wenn die was extravagantes spielen, nimm erstmal nur die Grundtöne, versuch was drauf aufzubauen, was passt, aber was nicht unbedingt deren Stil und Können entspricht, sondern Deinem.

Wirf Dich also voll drauf, wenn Du unsicher bist signalisiere denen das ruhig, und auf gehts.
Im schlimmsten Falle wirds Free Jazz ;)
 
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Wirf Dich also voll drauf, wenn Du unsicher bist signalisiere denen das ruhig, und auf gehts.
Neben den technischen Fähigkeiten ist das wohl das wichtigste: die Kommunikation beim spielen. Bei einem Jam sind die Songs ja in der Regel nicht durchdefiniert, da wird schon mal mit Blickkontakt ein Solo gewechselt. Und wenn du nicht weiter weißt, springt gern ein anderer ein. Und erfahrene Musiker kümmern sich oft darum, weniger erfahrene einzubinden und nach Möglichkeit in ihrem Rahmen glänzen zu lassen. So kenn ich das zumindest von diversen Bluesjams, wie es bei Jazzern ist weiß ich nicht aus eigener Erfahrung.
Im schlimmsten Falle wirds Free Jazz ;)
Genau :D
 
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Jazzer haben afaik auch Standards, ähnlich wie die Blueser den 12-Takter haben.
Die kann man sich natürlich auch geben, aber wie gesagt, Jam ist offen, Spaß steht im Vordergrund.

Wobei, man kann bei sowas auch durchaus was lernen und mitnehmen, sauge also ruhig auch auf, was Du mitkriegst.
 
Im schlimmsten Falle wirds Free Jazz ;)
In einer der besten Fälle wird es Free Jazz.
Im schlimmsten Falle wird es eine stinklangweilige Session, bei der sich nacheinander und reihenweise die standardmäßigsten Gniedler abwechseln und der Rest vor sich hin mumpft und sumpft ...

Ach was: hingehen, selber gucken, selber hören - und auf jeden Fall die Leute anquatschen, deren Spiel Dir gefällt und die Dir sympathisch sind: Kontakte knüpfen ist eine der besten Sachen, die Dir passieren kann.

Und: wenn das erste mal noch nicht so zum Mitspielen taugt, kannst Du die ansprechen, ob man nicht für das nächste Mal ein, zwei songs (bei Jazz dann auch die jeweiligen Variationen und die Tonart) ausmachen kann ... Dann kannst Du Dich vorbereiten und es ist eine Kerntruppe zusammen ... ne Jam Session ist dann immer noch - aber Du hast quasi schon mal Wasser unter dem Kiel ...

x-Riff
 
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Super; danke, für die zahlreichen Antworten...bin schon gespannt! :great:
 
Wir auch - hoffe du berichtest dann wie's war! ;)
 
Habt ihr da div. Erfahrungen/Tipps, die ihr mir da geben könntet? Kommt man mit der Pentatonik trotzdem gut aus?

LG Manuel

Ich würde vor allem auch "Begleit-Patterns" lernen, ähnlich den verschiedenen Blues Schemata, z.B. Quickchange etc.

Du spielst ja nicht nur improvisierte Solos, sondern musst auch im Wechsel begleiten können. Ich hab bei meiner ersten JAM nämlich festgestellt, dass ich zwar super solotechnisch rumdudeln konnte, aber total auf dem Schlauch stand als es darum ging die Begleitung zu spielen während der andere Gitarrist solierte, war mir etwas peinlich, aber ich hab es überlebt XD

Gruß,

Thorsten
 
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aber total auf dem Schlauch stand als es darum ging die Begleitung zu spielen während der andere Gitarrist solierte, war mir etwas peinlich, aber ich hab es überlebt XD
Ich hoffe, der andere Gitarrist auch ... :rolleyes:
 
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Wenn ich nur auf den Thread-Titel schaue, wäre meine flapsige Kurzantwort "Knocking on heavens door" reicht immer!

Die ernsthafte Antwort: Wenn das alles erfahrene Musiker mit Spass und Freude am Zusammenspielen sind, dann gehen die Jungs auf dich ein und holen dich da ab wo du stehst, schliesslich wurdest du eingeladen. Wenn sie weniger erfahren sind, dann holst du sie am besten da ab wo sie stehen ;)

Es gibt aber unter Musikern natürlich immer auch spezielle Leute, gerade im Jazz, wo es ab und an z. B. ohne Real Book ja auch gar nicht geht, aber dann kannst du das ja immer noch als Erfahrung abbuchen. Ergo, ich würd mir keine grossen Sorgen machen und einfach hingehen und schauen ob es Spass macht, wenn ja super, wenn nicht dann musst du ja nicht wieder hin.
 
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Hi,

ich habe den Eindruck, dass hier alle Jams irgendwie über einen Kamm geschoren werden. Es ist ein Unterschied, ob du auf eine Jazz Jam, eine Blues Jam oder eine (vonmiraus) Funk-Jam gehst, Du solltest schon ein wenig in diesem Metier zuhause sein.

WEnn ich jetzt einfach mal von einer BluesJam ausgehe, dann solltest Du zumindest das Bluesschema kennen und in den gängigen Tonarten spielen können.
Um mitspielen zu können brauchts du erstmal nicht improvisieren können. Man muß nicht unbedingt solieren.
Ganz wichtig: zuhören! Wenn Du Dir unsicher bist nicht irgendwas drüberbügeln sondern sich zurücknehmen und lauschen.
Und dich nicht selber unter Druck setzen - das Ganze locker sehen.

Und noch ganz wichtig bei Jams: Auf die anderen Musiker zugehen und Connections knüpfen. Mit den Leuten reden, Bekanntschaften schließen.
 
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