Wenn euch euer Bass anödet ?
Hm, ich bekomme GAS und kaufe einen neuen?
Na ja, so wirklich gibt es das egtl. nur sehr selten, dass ich mal kleine Lust drauf habe, eines meiner Instrumente in die Hand zu nehmen. Sollte dies doch einmal der Fall sein, dann höre ich mir Musik meiner Lieblingsbands oder besonders mit den Bassisten, die ich gerne als Vorbilder benenne (Geddy Lee, Greg Lake, Roger Waters) an. Meistens inspiriert und/oder motiviert mich das oder es dient einfach nur zur Zerstreuung.
Vor einen Stück sitzt und einfach keinen Zugang findet?
Dann mach ich mir auch keinen Kopf. Das wird dann zunächst zurückgestellt und ich hör es mir dann die nächsten Tage zwischendurch immer wieder an. Derweil befasse ich mich am Bass dann mit anderem Material. Nach ein paar Tagen setze ich mich dann wieder an das schöne Stück Musik, womit ich zunächst noch Probleme hatte und oft läuft es dann besser. Es kann aber auch sein, dass einen manchmal ein Stück harmonisch, rhythmisch oder technisch schlicht und ergreifend überfordert. Dann sollte man es erstmal längere Zeit zurückstellen, sonst frustet einen das doch nur und das hat ja nun herzlich wenig Sinn.
Zweifel habt überhaupt spielen zu können?
Das ist mir schon länger nicht mehr vorgekommen. Wenn doch, dann hab ich den Bass lieber aus der Hand gelegt und mich mit was anderem beschäftigt. Bier, einem guten Buch, der Glotze, dem Internet, mit guter Musik, die mich ablenken kann oder sonstwas, das mir definitiv Spaß macht und mich auf andere Gedanken bringt. Meistens ist es dann so, dass wenn ich am darauffolgenden Tage den Bass wieder zur Hand nehme, es wieder erstaunlich gut läuft. Es gibt so Tage, da läuft halt mal gar nichts und man ist völlig neben dem Hut. Keine Angst, das ist ganz menschlich. Musik hat viel mit Emotionen zu tun und hängt damit auch von der Tagesform des Musikers ab. Klar, man schwankt nicht wie der Kurs der Siemens-Aktie, aber es gibt sehr gute, gute, weniger gute und schlechte Tage, wie überall im Leben. Das kommt halt hin und wieder mal vor. Und es ist wie gesagt auch nur menschlich. Wichtig ist, sich sowas nicht zu Herzen zu nehmen.
Kurz gesagt einfach nur gefrustet seid ?
Dann mach ich oft so ziemlich das Gleiche, was ich schon im ersten und im gerade vorrausgegangenen Abschnitt meines Posts geschrieben habe. Also entweder motivieren durch Vorbilder oder durch Ablenkung den Frust einfach mal bei Seite schieben und nicht an mich lassen.
Und nicht vergessen: So ernst man es mit seiner Musik auch oft nimmt und so hohe Ansprüche man an sich stellt (ich kenne das nur allzu gut aus eigener Erfahrung), sollte man nicht vergessen, wieso man es doch eigentlich macht, nämlich genau wie der Großteil der Musiker-Board-Member, zum Spaß!
Es sollte Spaß machen und man sollte sich nicht krampfhaft quälen müssen. Nachher frustet einen das nur zu sehr. Ungemein motiviert es auch oft einfache und schöne Sachen zu lernen, die einen zwar vielleicht nicht weiterbringen und nicht sonderlich anspruchsvoll sind, aber bei denen es eine persönliche Freude ist, sie zu spielen. Peter Buck, Gitarrist von R.E.M., sagte mal so schön, dass Musik nicht immer nur eine intelektuelle Erfahrung sein sollte. Und Recht hat er damit.
Gruß,
Carsten.