Was macht einen guten Gitarrenlehrer aus?

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husky-dc
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Aufbauend auf den Thread "Suche nach neuen schönklingenden Noten für Anfänger"

Ich habe noch keinen anderen Thread gefunden wo ich mich mit dran hängen kann....

Meine Frage: Was macht einen guten Gitarrenlehrer aus?

Geht er nur nach den Wünschen des Schülers, oder "überredet" er den Schüler auch mal sich an Musikstile zu wagen, die er (der Schüler) nicht so mag?
Hört er den Schüler beim VOrspielen zu, oder spielt er mit dem Schüler gemeinsam das gleiche Stück?
Wieviel theoretischen Hintergrund vermittelt er neben dem allgemeinen Üben?
Sorgt er dafür, dass der Schüler eine übersichtliche Anzahl an "zu lernenden Stoff" bearbeitet, oder lässt er den Schüler freie Wahl wieviel er beginnt?
Weiß der Lehrer über den aktuellen Stand des Schülers immer Bescheid?
Kann der Lehrer alle Stücke, die der Schüler übt, selber sehr gut spielen, oder muss er die Stücke gar nicht mal gut können?
....

Die Fragen stelle ich, weil ich mittlerweile unsicher bin, ob das guter Unterricht ist, was ich in meinem Gitarrenunterricht erlebe.

Und so sieht es aus: Der Lehrer hat keinen Überblick was genau ich schon alles begonnen habe. Ich bestimme auf welches Stück ich Lust habe. Dann spiele ich es durch. Der Lehrer spielt immer genau das gleiche mit. Ich kann Fragen stellen. Bin mir gar nicht sicher, ob er (wenn er ja selber mitspielt) sieht, wenn ich was falsch mache bei der Handhaltung. Die Stücke selber kann er auch nicht direkt, sondern versucht sie in dem Moment vom Blatt zu spielen. Da geschehen ihm natürlich dadurch auch gelegentlich Fehler was mich irritiert. Ich kann, wie bereits gesagt, in den 30 Minuten die Stücke nach Lust und Laune selber bestimmen. Es gibt da keine Empfehlung oder eine Art Struktur vom Lehrer. Wenn ich mal etwas Neues spielen möchte (siehe Thread den ich ganz oben notiert habe) spüre ich eher Ratlosigkeit vom Lehrer. Irgendwie muss ich mir alle Noten selber suchen. Und das ist als Anfänger schwer, da man noch nicht so genau weiß, nach was man suchen soll. Es gibt also auch keine Empfehlungen, dass man mit diesem oder jenem jetzt weiter machen könnte. Es fehlt aus meiner Sicht eine Art Struktur im Unterricht. Ich bekomme nicht vermittelt, "ob mein Lehrer irgendwohin mit mir will". Was soll ich als Schüler aus seiner Sicht als nächste Stufe erreichen? Ich spiele ja nur irgendwelche Stücke nacheinander. Welche technische Hürde (z.B. bei der linken Hand) kann ich noch nicht und soll ich als nächstes schaffen?

Was sagt ihr dazu? Ist das guter Gitarrenunterricht? Und wenn nein, wie sollte er im Idealfall aussehen?
 
Eigenschaft
 
Klingt eher nicht so doll...

Was genau einen guten Lehrer ausmacht, kann man nicht wirklich so genau sagen.
Die Chemie zwischen Lehrer und Schüler muss passen, und der Unterricht sollte den Lernzielen und den Fähigkeiten des Schülers angepasst sein.

Es spricht tendenziell nichts dagegen, wenn der Lehrer auf deine Wünsche bezüglich der Stücke eingeht, aber es sollte irgendwie in den Kontext passen.
Evtl müssen die Stücke umgeschrieben werden, um sie deinen Fähigkeiten anzupassen.
Was ganz generell gar nicht geht, ist, dass du dir selbst die Noten suchen musst. Das ist ganz klar Job des Lehrers vernünftige Lehrmaterialien zu besorgen, die halbwegs fehlerfrei sind (gibt's halt nicht immer),
und diese dann zumindest entsprechend zu korrigieren, oder mit dir zu besprechen, was daran nicht stimmt (Fingersätze z.B.) und dann entsprechende Alternativen zu zeigen.

Wenn dir eine Struktur fehlt (was möglich ist, aber genauso ist es möglich, dass du sie nicht direkt erkennst): sprich deinen Lehrer drauf an.
Stellt zusammen einen Plan auf, was ihr kurzfristig/langfristig erreichen wollt. (bestimmte Spieltechniken, bestimmte Stücke, theoretisches Wissen. jeder Lehrer sollte in der Lage sein auch spontan zumindest einen groben Abriss zu liefern, was es so gibt und was man nützlicherweise wissen sollte)
Manche Sachen brauchen einfach Zeit und Übung, bis sie rund laufen.

Ich finde es generell gut, wenn ein Lehrer dich viel fragt. Sowohl im Unterricht selbst zu den Sachen, die ihr grade macht, als auch über deine Übung zu Hause, Probleme, die du hattest etc.

Ansonsten gibt es eine Menge verschiedener Unterrichtsstile, die verschiedene Vor- und Nachteile haben.
Ich hatte z.B. mal richtig harten Unterricht nach alter russischer Schule. Das war nicht wirklich lustig, im Sinne von unterhaltsam, und es war mehr eine Vorspiel-und-dann-Fehlerkorrektur Situation, aber dafür hab ich wahnsinnig viel gelernt, und darum ging es in dem Moment.
Dann hatte ich Unterricht bei einem total lustigen Typen, ganz locker und mit viel Spaß und Gequatsche, aber da ging dann eben auch ein Teil des Unterrichts für "Blödeleien" drauf. Da hab ich dann weniger Gitarre gelernt, dafür aber durchaus viel über andere Perspektiven auf Musik.
Es kommt auch drauf an, ob der Schüler nun 7, 15 oder 40 Jahre alt ist!

Ebenso ist die Frage ob ein Lehrer mitspielen sollte:
Es gibt Situationen, wo das viel Sinn macht, z.B. wenn es um rhythmische Dinge geht, so dass der Schüler merkt, wann er zu früh/zu spät war, oder langsames mitspielen und abgleichen von Fingersätzen etc.
Und eigentlich sollte der Lehrer auch mitbekommen, wann sich der Schüler verspielt etc, auch wenn er dabei mitspielt.

Ansonsten hängt viel auch mit den Interessen des Schülers zusammen. Es gibt eben Leute, die wollen nur einen bestimmten Stil spielen, und andere, die auch mal in andere Stilrichtungen reinschnuppern wollen.
Es gibt Leute, die üben richtig viel und wollen möglichst schnell vorankommen, es gibt Leute die spielen eher zum Spaß und wollen gar nicht jeden Tag 2h Gitarre spielen, und es gibt auch (leider) eine Menge Kinder, die eher ein bisschen von den Eltern "gezwungen" werden, und alle diese Leute haben Phasen in denen es gut läuft und wo sie motivierter sind, und Phasen, wo nichts zu klappen scheint und Frust herrscht.
Das sollte ein Lehrer mitbekommen und entsprechend reagieren und fordern, oder auch mal Dinge beiseite legen.

Also: es gibt keinen generellen Weg, sondern es kommt sehr auf dich an.
Wenn du Bock hast dich mit der Theorie zu beschäftigen: sag das dem Lehrer, und dann macht ihr vllt mal ein paar Stunden primär nur Theorie (und vllt nebenher ein einfaches Stück, was i-wie mit der Theorie zusammenhängt).
Wenn du in viele Stile reinschnuppern willst: sag ihm das, und dann sollte er ein paar Lieder aus verschiedenen Richtungen mitbringen, die deinem Kenntnisstand entsprechen (vorausgesetzt du bist nicht totaler Anfänger, da ist man eben noch extrem eingeschränkt)
Wenn du eine Art Plan haben willst: sag ihm das, und dann soll er ne Liste schreiben mit Spieltechniken, Theorie-Basics o.ä. je nachdem

Wenn er sich da überhaupt nicht drauf einlässt, würde ich persönlich mir einen anderen Lehrer suchen.
Ganz generell würd ich das auch machen, wenn ich das Gefühl habe nicht so recht voranzukommen, obwohl ich viel (>1h am Tag) übe.
Man sollte aber nicht denken, dass man nicht üben muss, wenn man einen Lehrer hat, nach dem Motto "ich nehm doch Unterricht".. ;-)
 
Die Stücke selber kann er auch nicht direkt, sondern versucht sie in dem Moment vom Blatt zu spielen. Da geschehen ihm natürlich dadurch auch gelegentlich Fehler was mich irritiert.

Was sagt ihr dazu? Ist das guter Gitarrenunterricht? Und wenn nein, wie sollte er im Idealfall aussehen?
Meiner Meinung nach ist es schlecht, wenn der Lehrer die Stücke nicht perfekt beherrscht.
Nach Noten mitspielen ist jetzt eine dehnbare Aussage, das geht für einen guten Lehrer natürlich, wenn es nicht zu schwer ist.
Auf die Wünsche der Schüler eingehen ist sicher nicht immer einfach und letztlich ist es auch eine Frage, was der Schüler bereit ist zu bezahlen.
Im Zweifelsfall ist es dann aber besser, den Wunsch abzulehnen als halbgar nach Noten mitzuspielen.

Ein Freund von mir spielt auf hohem Niveau und hatte einige Zeit einen guten Jazzlehrer, nicht ganz billig.
Dieser Lehrer hat sich aber auch hingesetzt und irgendwelche Hochgeschwindigkeitssolso geübt, damit er Sachen bringen kann, die gerade bei den Jungs in Mode sind.
Direkt nach Noten ging das nicht mehr ...
 
Ja, irgendwann gibt es so einen Punkt, wo auch ein guter Lehrer Stücke nicht mehr fehlerfrei vom Blatt spielen kann.
Das finde ich persönlich allerdings gar nicht so sehr schlimm.
Da geht es dann sowieso weniger darum die richtigen Noten im Takt zu spielen, als vielmehr um Interpretation.
Und es kommt dann mehr drauf an, dass man sich sprachlich versteht. Ich hatte schon recht viel Unterricht, wo ich im Prinzip nur das Stück vorgespielt hab und danach den Rest der Stunde mit meinem Lehrer nur über einzelne Stellen diskutiert habe, die Stellen nochmal kurz angespielt und besprochen, ohne dass mein Lehrer das Stück ernsthaft hätte spielen können.
Das bringt (für mich) durchaus auch was.

Wenn man wirklich Leute haben will, die auf richtig hohem Niveau noch alles vom Blatt oder nach Gehör spielen können, dann zahlt man halt auch mal 50-60€ für eine Unterrichtsstunde.
Das lohnt sich aber nur, wenn man eben selbst auch auf dem Niveau spielt. ;-)
 
ein lehrer sollte sich nach DEINEN wünschen richten. entweder beherrscht er die musikrichtung, in die du gehen willst oder du suchst dir einen anderen.

aber jetzt mal hand aufs herz: warum suchst du dir einen lehrer? wenn du ein reiner anfänger bist, der zum ersten mal eine gitarre in der hand hält, ok, aber wenn du ein bisschen was kannst, dann kannst du dir auch alles, was du willst, auch selbst beibringen. ich verweise mal ganz dezent auf youtube-tutorials und dergleichen.

ich hab's jedenfalls so gemacht und innerhalb von sehr kurzer zeit mehr gelernt, als andere in vielen jahren. ich weiß, es klingt unbescheiden wenn ich's direkt sage, aber letzte woche habe ich eine jam-session gehabt, mit leuten, die seit 12 bzw. 14 jahren gitarre spielen. ich hab' die beiden in grund und boden gespielt, und das obwohl ich nur seit ca. 2 jahren intensiv übe. die beiden hatten soagr mit nem lehrer gelernt. lehrer wollen kohle machen. mir ist es schnuppe, solange es nicht mein geld ist, von dem sie leben. also klopp den lehrer schön in die tonne und geh auf youtube. alles was du brauchst sind englisch-kenntnisse, um die videos zu verstehen. deutsche videos sind was für die doofen. wenn dein englisch in ordnung ist, hast du freie bahn.
 
@AshburyFire: Also ganz ohne Lehrer möchte ich nicht. Ich möchte schon regelmäßig die Möglichkeit haben einer Person aus Fleisch und Blut offene Fragen stellen zu können, wenn sich welche Auftun beim Üben. Das geht los von "Was ist denn das für ein komisches neues Zeichen da auf dem Notenblatt?" bis "auf welchen Saiten soll ich denn diese Noten greifen?". Ich selber habe auch das Gefühl, dass ich in 1,5 Jahren sehr viel gelernt habe. Ich empfinde das aber nicht als Ergebnis des Unterrichts, sondern als Ergebnis meiner eigenen Bemühungen. Im Unterricht entscheide ich dann immer mal wieder, was ich Neues spielen möchte aus den Heften die ich habe. Neben diesen offiziellen Sachen beginne ich zu Hause aber 5 weitere Stücke aus Spaß am spielen (ich übe lieber an 15 Stücken gleichzeitig, abwechslungsreich und locker, als an 3 Stücken ständig wiederholend und ermüdend). Auch wenn ich die dann nie im Unterricht erwähne.

Ich habe halt den Anspruch es richtig zu lernen. Ich will nicht nach 10 Jahren ohne Lehrer mal irgendwann merken müssen, dass ich irgendetwas in der Handhaltung oder so extrem falsch gemacht habe. Denn wenn man die Technik falsch lernt, wird man über ein gewisses SChwierigkeitsniveau nicht hinauskommen können. Aber ich denke das meinst du mit deinem Hinweis: "wenn du ein bisschen was kannst, dann kannst du dir auch alles selber beibringen".
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi husky-dc,
dass du dir die Noten selbst suchen musst, habe ich schon in dem anderen Thread gelesen und mich
sehr darüber gewundert.

Ein großer Teil der Vorbereitung von LehrerInnen ist genau diese Notenrecherche für die SchülerInnen,
um sie dorthin zu führen, was sie am Beginn des Unterrichts an Vorstellungen und Wünschen geäußert
haben.

Wenn es ein bestimmtes technisches Problem gibt, sollte man als Lehrer jederzeit Stücke in
unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und Genres parat haben, in denen dieses Problem vorkommt
und beiden Seiten eine gewisse Auswahlsmöglichkeit bietet.

Es ist aber auch Aufgabe des Gitarrenlehrers, Schülern andere Stücke einigermaßen gut vorzuspielen,
also "schmackhaft" zu machen und sie damit auf neue Ideen zu bringen, also den Unterricht so zu gestalten,
dass der Schüler behutsam in die Richtung geführt wird, sich musikalisch, technisch und musiktheoretisch
dahin zu entwickeln, wo er hin möchte.

Dafür ist eine gute Kommunikation und Stimmung im Unterricht eine notwendige Voraussetzung.

Deinen Lehrer einfach mal mit deiner Unzufriedenheit zu konfrontieren, ist das für dich vorstellbar?

lg
ligeti
 
Es gibt eigentlich nur eine wichtige sache finde ich, man muss auf den Schüler eingehen können.

Viele der Fragen die du gestellt hast lassen sich auch nicht umbedingt richtig beantworten sondern sind eine Frage des Schülers und oder des Lehrers.
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Geht er nur nach den Wünschen des Schülers, oder "überredet" er den Schüler auch mal sich an Musikstile zu wagen, die er (der Schüler) nicht so mag?
- Das finde ich, kommt darauf an, klar versuche ich Schülern auch mal stile schmackhaft zumachen mit dennen sie erstmal nichts anfangen können. Das wird dann auf dauer kein Haupttheme aber aufjedenfall auch gemacht. Wenn man merkt das der Schüler da wirklich 0 Bock drauf hat, trotz versuche des Schmackhaft machens kann mans meiner Meinung nach auch bleiben lassen. Den dann machts in meiner Welt echt absolut kein Sinn dort weiterzumachen.
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Hört er den Schüler beim VOrspielen zu, oder spielt er mit dem Schüler gemeinsam das gleiche Stück?
- Mal so mal so, Am anfang werde ich öfter zuhören + dem Schüler evtl den Takt vorgeben. Wenn die kleinen Fehlerchen ausgetrieben sind kann man auch zusammenspielen.
Es kommt aber auch drauf an um was es genau geht, soll mein Schüler eine Melodie oder IMPROVISIEREN spielen werd ich zumindest immer die Akkorde begleiten, ich kann nicht für deinen Lehrer sprechen aber mich nimmt das jetzt nicht sooo in beschlag.
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Wieviel theoretischen Hintergrund vermittelt er neben dem allgemeinen Üben?
- Ich glaube das halten echt alle anders, es gibt viele Lehrer die entzwichen z.b. die Noten erstmal komplett weglassen, was dem ein oder anderen älteren Menschen auch oft sauer aufstößt, für mich aber Sinn macht. (fragen dazu gerne)
Ich finde es wichtig das Theoretischer Hintergrund vermittelt wird, ich geh das durch bis es verstanden wurde. Lege da aber zumindest am anfang keinen Focus drauf.
Ich denke es ist wichtig am Anfang spaß an der Sache zuhaben, lieder zuspielen, an der technick zufeilen.
Es gibt so und so leute, einige fragen nach wenn sie einen Hintergrund dazu wissen möchten, andere schalten geistlich ab wenn ich dazu nur etwas erwähne. Nach Schüler unterschiedlich eben.
Da es mein Ziel ist, Leute zur Musik zubringen und nicht jeden zu einem absoluten profi-gitarrist auszubilden spielt das auch erstmal nicht so die entscheidente rolle.
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Sorgt er dafür, dass der Schüler eine übersichtliche Anzahl an "zu lernenden Stoff" bearbeitet, oder lässt er den Schüler freie Wahl wieviel er beginnt?
- Der Schüler hat immer die freie Wahl, musikunterricht ist freiwilligt (i.d.r.).
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Weiß der Lehrer über den aktuellen Stand des Schülers immer Bescheid?
- Ob ich jetzt bei jedem direkt alles weiß wenn mich nachts jemand aufweckt und dannach fragt.... wohl kaum.
Aber dafür gibts ja Papier und stifte, kurze antwort: ja eigentlich schon.
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Kann der Lehrer alle Stücke, die der Schüler übt, selber sehr gut spielen, oder muss er die Stücke gar nicht mal gut können?
- Puh, schwere Frage nächste Frage, ich spiel das meiste (gerade bei anfängern) auch von noten/tabs ab. Es passiert vll mal nen Fehler, ich finde das allerdings nicht schlimm, es häuft sich aber auch nicht zu einem extrem das störend für den unterricht ist. Wenn ich dasitzt und mir erstmal 10Minuten überlegen muss wie das jetzt geht, dann hab ich mich nicht vorbereitet obwohl ich es hätte tun sollen.
Ich finde aber das gerade wenn der Schüler auf nem höheren Niveau ist das es da dann nichtmehr umbedingt so wichtig ist alles 100% zukönnen. Wenn mich jetzt jemand fragt ob er ein Solo von weißgottwas lernen kann, dann notiere ich das gerne aus, damit lerne ich auch viel von dem Stück, es ist noch nicht vorgekommen, aber ob ich das jetzt zur absoluten Perfektion üben würde weiß ich nicht, das meiste konnte ich schon weil ich es selbst irgendwann mal gelernt habe, da reicht dann das anschauhen. Ich weiß ja nicht, ich als Lehrer muss doch eigentlich erstmal nur verstehen wie es funktioniert um es zu vermitteln. Ob ich das jetzt auf 220bmp oder 120bmp vorspiele ist doch egal, letzteres sogar eher besser ;P. Zumindest hab ich keine Problem mit mir selbst wenn mein schüler mal irgendwas kann was ich nicht kann. Dann hab ich aufjedenfall was richtig gemacht.
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So oder so, warum redest du nicht mit deinem Lehrer? Niemand ist perfekt, von meinen Schülern kamen auch schon vorschläge wie mans anders machen könnte, und da sind nicht umbedingt dumme ideen dabei, im gegenteil. Ich freu mich darüber und nehm mir Kritik zu herzen. Ich denke das ist bei den meisten so oder nicht?

Lg
Max
 
Servus!

Ich lese hier schon ne Zeit mit und habe mich extra angemeldet um hier posten zu können. (BTW: Gibt es hier sowas wie nen Vorstellungsthread/-bereich). Evtl. kann ich für den TE was Beitragen, denn ich habe mir dieselbe Frage gestellt und letzlich auch zufriedenstellend für mich gelöst. Wie kam's?

Ich bin selbst blutiger Anfänger (zwar E-Gitarre aber egal), auch noch älter (knapp 50) und habe außer 1 Jahr Blockflöte in der 4. Klasse noch nie ein Instrument gespielt. Einzige Voraussetzung die ich hatte: Ich kann grundlegend Noten lesen (in der Geschwindigkeit des Wachstums einer Eiche). Das blieb aus der 4. Klasse hängen. Und ich weiß wo bei Dur und Moll die Halbtonschritte sind - das es sowas überhaupt gibt, das ist von meiner Frau abgefallen, die ist Multiinstrumentalistin (aber nicht Gitarre) und spielt nach Noten.

Zum Thema "lernen via youtube Vids"

Ich habe zum Jahreswechsel 20/13 angefangen die E-Klampfe meines Sohnes in die Hand zu nehmen und youtube Videos (Marty, Justin etc.) anzusehen. Nach vier Wochen konnte ich ein gaaanz klein Bischen und das nicht g'scheit und nach 3 Monten konnte ich deutlich mehr - aber auch das nicht g'scheit. Das lernen via youtube sehe ich für mich als gescheitert an. Es fehlt der rote Faden, die Methodik und die Motivation. Vor allem fehlt einer, der einem zeigt, wie man übt (nämlich langsam und sauber) und was eigentlich die ersten Schritte sind. Ich hab mit Sweet Child 'o mine angefangen - das war dann wohl nicht richtig.

Anfang Mai habe ich mir dann nen Lehrer gesucht, denn so wird das nix dachte ich mir. Der Erste war gleich ein Volltreffer. Ich habe ihn ausgesucht nach zwei Kriterien: Entsprechende Ausbildung, aktuelle Praxiserfahrung (wollte nen Praktiker, der auch in ner Band spielt) und wichtig(!) ausdrücklich "für erwachsene Anfänger". Dann bin ich noch etwas nach dem Äußeren gegangen. Ich wollte einen der irgendwie einen entspannten, nicht spießigen Eindruck macht ;)

Viele der Fragen die du gestellt hast lassen sich auch nicht unbedingt richtig beantworten sondern sind eine Frage des Schülers und oder des Lehrers.

Das ist sehe ich absolut genauso. Das erste was stimmen sollte ist mMn die Kommunikation zwischen Lehrer und Schüler. Hier sehe ich zunächst den Schüler in der Pflicht. Er muss sagen was er will, was ihn interessiert. Problem: Die meisten Schüler wissen das nicht, sie wollen "einfach nur Gitarre spielen lernen". Woher soll man das denn auch wissen. Man weiß ja nix/wenig vom Instrument. Das war bei mir auch so.

Er hat mich in der ersten Stunde gefragt, was ich schon kann. Hab ihm dann vorgespielt (stocknervös). "Ahhh youtube, oder?" hat er gesagt. Er hat's gleich gecheckt. Viel Zeugs, nix gscheit und völlig unsauber. Wir haben dann über meinen Musikgeschmack geredet und ich habe meinen Lehrer dann gebeten mir ehrlich zu sagen wie wir seiner Meinung nach vorgehen sollten, wenn (das war mein Wunsch) "ich das g'scheit lernen will".

Was mMn wichtig ist

Es Anhand der Musik zu lernen, die einem gefällt, halte ich für seeeeehr wichtig für die Motivation. Denn, und das war seine Antwort: "Du wirst an einem Minimum Tonleitern üben und Theorie nicht vorbei kommen, wenn du es wirklich(!) g'scheit lernen willst. Auch nicht am Metronom nicht und am sehr langsamen üben und du wirst am Anfang ggf. das Stück nicht mal erkennen".

Recht hat er gehabt bisher. Wir beschäftigen uns also auch mit Theorie (interessiert mich - habe ich ihm aber auch gesagt), er erklärt mir was ich da denn eigentlich tue. Einmal haben wir 15min oder so nur geklatscht, damit ich das Ding mit der ternären Phrasierung ("shuffle feel") verstehe und rein kriege. Er redet mir dagegen, wenn ich meine wir müssten uns schon nächste Woche wieder treffen, er aber genau weiß, dass dauert sicher 2 Wochen (er macht nicht nur einfach Kohle über mehr Stunden). Er schreibt die Noten (die er selbst besorgt hat) einfach aus dem Stehgreif mal schnell um, damit die Stücke für mich leichter zu spielen sind. Wir haben uns dann schon auf ein Buch geeinigt, nämlich Blues you can use. Ich hab jetzt die ersten beiden Stücke mehr oder weniger gut drauf. Letztes mal haben wir schon zusammen gespielt. Ich nen 12-bar Blues mit Barree Griffen und er dazu ""gejamed". Das hat Spaß gemacht. So soll es ein.

Hätte ich allein mit youtube weiter gemacht, wäre ich heute nicht so weit. Fazit nach 8 Wochen und das als Tipp: Such dir einen, der zu dir passt, sag was du willst und vertrau' ihm. Kick ihn aber, wenn du merkst er bringt's nicht oder es passt doch nicht. Da ist die Zeit (und das Geld) zu schade. Und: Übe täglich - auch unangenehmes Zeug ;)

LG Bob
 
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@ligeti: Ja, ich werde ihn mit meiner Unzufriedenheit mal konfrontieren.
 

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