Was mache ich bloß falsch? Warum bekomme ich seit neuestem immer Halsschmerzen?

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Hallo :)
Ich singe seit etwa 3 Jahren, hatte aber immer andere Gesangslehrer. Jetzt wurde mein letzter Gesangslehrer kurz vor einer wichtigen Singprüfung krank und ich bin jetzt bei einer neuen Gesangslehrerin, weil ich Ersatz brauchte und dann beschlossen habe bei ihr zu bleiben. Jedenfalls versteht sie echt was davon, soweit ich das beurteilen kann. Ich verstehe auch alles, was sie erklärt und kann es im Unterricht gut umsetzen, aber momentan habe ich große Probleme, wenn ich Zuhause allein übe. Ich bekomme schon nach kurzem Singen Halsschmerzen und bin, wenn ich trotzdem weiter übe danach auf jedenfall heißer. Mein Hals verkrampft sich immer so beim Singen, obwohl ich weiß, dass das ganz schlecht ist. Ich gebe mir auch echt alle Mühe. Lasse die Schultern entspannt, strecke den Kopf nicht vor oder so. Ich achte eigentlich auch auf die richtige Atmung, aber trotzdem funktioniert es nicht so wie es sollte. Ich singe momentan die Arie "Ach, ich fühl's" von Mozart und habe da schon bei den Höhen Probleme, obwohl das ja echt nicht so hoch ist. Früher hatte ich nie Probleme mit der Höhe. Ich bin ohne Probleme zum c''' hochgekommen. Jetzt hört es bei mir schon viel früher auf. Ich press automatisch, obwohl ich weiß, dass das nicht richtig ist. Ich versuche irgendwie entspannter zu singen, aber es funtioniert nicht. Ich weiß, die Töne müssen Vorne sitzten. Ich brauch meine "Maske" und Stütze, aber es will einfach nicht so, wie es soll. Das Problem ist, dass die Gesangslehrerin eigentlich erwartet, dass ich fleißig übe, aber ich habe halt irgendwie keine Motivation zu üben, wenn ich danach Halsschmerzen bekomme oder nach dem Üben heißer bin. Das ist ja auch für die Stimme nicht gut, auf Dauer. Hat irgendjemand ne Idee, was mein Problem sein könnte. Ich war letzten Winter häufig krank. Auch kurz vor meiner Prüfung. Es ging dann aber wieder und ich war beim Arzt damals und der hat gemeint alles sei in Ordnung. War ein HNO- Arzt also denke ich schon, dass das stimmen müsste. Aber was mach ich bloß falsch beim Singen.
 
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Hallo moongirly!

Darf ich fragen wie lange du schon Unterricht hast? Hast du das deiner GL gesagt, dass du solche Halsschmerzen vom Singen bekommst? Womöglich hast du doch einen Knoten in der Stütze. Außerdem werden Töne in der hohen zweigestrichenen Lage in die Kuppel (eher Richtung Schädeldecke oder obere Stirn) projiziert und nicht in die Maske (vordere Schneidezähne/Nasenspitze).
Worauf achtest du denn beim Singen alles?
 
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Hallo Vali :)
Danke für die Antwort. Ich habe seit ca. 2 Jahren Unterricht, aber hatte leider immer bei verschiedenen Lehrern, die mir auch zum Teil ned so viel beigebracht haben. Jetzt bin ich bei einer echt guten Lehrerin. Sie ist Opersängerin und macht echt guten Unterricht. Ich habe ihr noch nicht davon berichtet, aber sie weiß, dass ich seit der Prüfung Probleme mit meiner Höhe habe. Gibt es auch Knoten in der Stütze? Wie sieht des dann aus? Ich weiß halt allgemein von Knötchen auf den Stimmbändern, aber auf der Stütze. Ich war allerdings vor meiner Prüfung beim HNO-Arzt, um sicher zu gehen, dass für die Prüfung alles okay ist und der hat gemeint mit den Stimmbändern sei alles in Ordnung. Okay, meine Gesangslehrerin sagt eigentlich immer "Maske" oder der Punkt zwischen den Augenbrauen zum fixieren.
Naja, vor allem seit ich das Problem habe achte ich darauf, dass ich durch Nase einatme und Mund aus. Dass ich die Schultern locker lasse und auch den Kopf gerade nach vorne richte. Und dann versuche ich halt die ganzen Töne alle gerade aus zu schicken und auf eine Linie zu bringen. Aber es bringt alles nichts, egal was ich ändere. Mein Hals fühlt sich immer verkrampft an, ich habe Probleme mit der Höhe und nach dem Singen bin ich heißer :(
 
Hallo moongirly

Ich wundere mich ja immer wieder, was gewisse GL ihren Schülern zumuten :eek: "Ach, ich fühl's"! Diese Arie ist eine der schwierigsten im lyrischen Sopranfach! Auch wenn sie rein von den Tönen her gesehen, nicht wirklich hoch ist (die absolute Höhe ist ohnehin meist nie das entscheidende Kriterium für den Schwierigkeitsgrad!) Aber sie ist langsam und hat entsprechend viele lange zu haltende Töne, d.h. es braucht eine absolut freie (sprich konstant und regelmässige schwingende) Stimme. Zudem ist sehr viel im Piano, was das Ganze auch nicht einfacher macht. Also technisch sehr sehr anspruchsvoll!

Die Profi-Schülerinnen von meiner GL die lyrischer Sopran sind, singen diese Arie ganz gegen Ende ihres Gesangsstudiums!
Dich bereits so früh so etwas singen zu lassen ist etwa, wie wenn ein Koloratursopran nach 3 Jahren Ausbildung die Königinnen-Arien singen täte (um mal bei der Zauberflöte zu bleiben) oder "Popoli di Tessaglia" - noch so ein Hammer von Mozart :rolleyes:.

Versteh mich nicht falsch: singen kann man natürlich immer alles, die Frage ist halt wie es tönt! Und der Körper merkt meist sehr schnell, wenn er mit etwas (noch) überfordert ist und reagiert entsprechend. Man singt sich dann ganz schnell fest, wird heiser und das ist dann natürlich alles sehr frustrierend :(

Und auch wenn du dich zu einem echten lyrischen Sopran entwickelst und irgendwann in der Zukunft die Pamina singen kannst, nach erst 3 Jahren Ausbildung würde ich mich an deiner Stelle mometan noch ganz wo anders umsehen: zB. bei den Soubretten-Sachen: Susanna, Despina, Zerlina etc. Oder wenns unbedingt die Zauberflöte sein muss: Papagena
 
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Hallo Tonja,

Danke für die Antwort. Also sie hat mich ja schon gefragt, ob ich das singen möchte, aber ich habe mir dabei weiter nichts gedacht, außer das ich es sehr schön finde. Es stimmt schon, ich finde die Arie eigentlich schon anspruchsvoll. Aber mein Problem geht ja schon beim Einsingen los, deshalb weiß ich nicht, ob es tatsächlich daran liegt, dass das Stück vielleicht zu schwer für mich ist. Als nächstes möchte sie "O mio babbino" und "Rejoice" mit mir machen. "O mio babbino" hat besser geklappt, aber "Rejoice" habe ich mir noch nicht mal angeschaut, weil ich einfach so nicht weiter üben kann, wenn ich danach immer heißer bin. Irgendwas muss da ja bei der Technik nicht stimmen oder?

Klar singen kann man alles, aber wenn ich ihr vorsinge und es dann tatsächlich auch klappt in der Gesangsstunde, meint sie immer es sei sehr schön. Aber wenn ich Zuhause versuchen zu Üben verspannt sich immer alles und ich werd total schnell heißer. Es ist halt so, dass sie im Unterricht eigentlich sehr oft etwas korrigieren muss. Also, dass ich praktisch was falsch mache, aber ich versuche dann immer mir die Sachen zu merken, damit ich Zuhause darauf achten kann und tu des dann auch, aber ich werde trotzdem heißer. Was meinst du damit, dass der Körper noch überfordert ist? Ich konnte diese Töne ja schonmal singen. Die Höhe war mal da. Nur momentan kämpfe ich damit. Ja, frustrierend ist es schon. Vor allem hatte ich solche Probleme nie vorher. Ich weiß einfach nicht woran es liegt. Ne, es muss nicht unbedingt Zauberflöte sein. Ich kenn mich halt relativ wenig aus, weil ich wie gesagt immer Lehrerwechsel hatte und erst jetzt irgendwie jemand habe, der wirklich unterricht macht.

LG moongirly
 
Hast du schon mal versucht, dich während des Singens etwas zu bewegen?

Ich hab genau dasselbe Problem wie du, aber mittlerweile bekomme ich es allmählich in den Griff. Ich tendiere auch dazu, schnell "steif" zu werden, was dann zur Folge hat, dass der Ton nicht mehr frei schwingen kann, bzw. gepresst, also mit zu viel Druck nach vorne "geschoben" wird.

Mir hilft es zB. sehr, wenn ich mich lediglich kurz einsinge… sprich: nicht länger als 10 bis 15 Minuten. Dabei versuche ich darauf zu achten, mich vorerst locker zu machen und Energie in den Körper zu bekommen. Beim Singen der Arie bewege ich mich dann durch den Raum. Ich gehe meist im Takt des Stückes und schwinge dabei meine Arme leicht hin- und her.

Oder: ich stehe mit dem rechten Bein/Fuß ganz auf dem Boden und strecke das linke mit der Fußspitze leicht nach hinten… so, als ob ich kurz davor bin, loszusprinten. Dann beginne ich die Arie zu singen und schwanke in dieser Stellung leicht vor- und zurück.

Ich habe gemerkt, dass mir diese paar Übungen sehr helfen, locker zu bleiben und ein Gefühl dafür zu bekommen, anzuspannen aber im richtigen Moment auch wieder "loszulassen". Ich bin (noch) nicht in der Position mir "nur im Stehen" diese Lockerheit herbeizudenken.

Ich würde aber auch auf jeden Fall mit deiner GL darüber sprechen und sie um Rat fragen bzw. ihr das Problem schildern.
 
Ich denke, wir können Dir nicht wirklich weiterhelfen. Es klingt für mich so, als solltest Du besser auf Deine Lehrerin hören und erst einmal O mio Babbino und Rejoice singen. Du hast nichts davon, wenn Du Dir Deine Stimme zerschießt, nur, weil Du die Höhen früher hattest.

Ich nehme meine Gesangsstunden gerne auf (wenn ich dran denk, das Teil a) mitzunehmen und b) einzuschalten :redface:) und erinnere mich damit leichter an das, was wir gemacht haben. Trotzdem klappen manche Sachen im Unterricht einfach besser. Die notwendigen Änderungen im Körper sind oft dermaßen subtil, dass sie nicht leicht wahrzunehmen sind.

Mich macht stutzig, dass Du zuhause verspannst und im Unterricht nicht. Bei mir ist das wenn, dann eher anders herum (bzw. war es früher); allerdings hat mein GL sehr feine Ohren und pfeift mich schon zurück, wenn ich im Hals noch gar nichts spüre, korrigiert es und dann gehen Sachen, die zuhause nicht unbedingt so klappen. Ist vielleicht irgend etwas zuhause beim Singen passiert, das Deine Psyche belastet?

Weiß Deine GL, dass Du zuhause Probleme hast? Und hat sie gesagt, sie erwartet, dass Du fleißiger übst oder meinst Du, dass sie das erwartet?
 
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Mit Knoten meine ich einen sprichwörtlichen Knoten, so wie ein Knoten im Kopf, also dass du die Stütze vielleicht falsch verstanden haben könntest. Deswegen wäre interessant zu wissen, was du unter Stütze verstehst und woran du konkret denkst und achtest beim Stützen. An deinen Rumpf (ob jetzt Bauch, Rücken, Flanken, Beckenboden, Stand, etc.) achtest du beim Stützen überhaupt nicht???? Keine Bilder für die Stütze bekannt? Wenn du nur auf den oberen Vokaltrakt fixiert bist, wundert mich das nicht, dass dein Hals krampft. Darf ich fragen, was das ist, das deine Lehrerin korrigiert? Hat man dir Stütze jemals erklärt?
Aber 2 Jahre sind verhältnismäßig wenig und ich muss Tonja Recht geben, dass diese Stücke für dich noch viel zu schwer sind. Besser wäre da tatsächlich was vom Soubrettenfach und vielleicht auch erst mal Lied statt Arie. Singt sich Ach ich fühls für dich locker oder bereitet es dir Mühe? Auf jedenfall solltest du deiner GL erzählen, dass du daheim Probleme mit Heiserkeit hast (und nicht mit Hitze von wegen heißer ;) ). Und wenn dir das Stück tatsächlich Mühe bereitet und du danach eigentlich immer heiser bist, solltest du unbedingt um einfachere Literatur bitten! Das meine ich ernst, weil es gibt Leute, die sich durch unpassende Literatur ihre Stimme zerschießen.
Ich bin mir relativ sicher, dass du zuhause beim Üben einfach in alte Muster verfällst und du dann bei der fehlenden Korrektur durch deine Lehrerin dich heiser singst. Ansonsten kannst du dir vielleicht denken, was du zu Hause anders machst? Singst du in derselben Haltung (sprich im Stehen), mit Begleitung, lauter oder leiser, mit oder ohne Spiegel, andere Tageszeit, etc. etc.
 
Aber mein Problem geht ja schon beim Einsingen los, deshalb weiß ich nicht, ob es tatsächlich daran liegt, dass das Stück vielleicht zu schwer für mich ist.

Wenn man konstant oder häufig unpassende Stücke singt, kann sich das mit der Zeit so massiv auswirken, dass man tatsächlich schon beim einsingen Probleme bekommt. Ich spreche da leider aus eigener Erfahrung. Habe bei meiner früheren Lehrerin sehr oft Unpassendes gesungen (zu schwierig + falsches Fach) und mit der Zeit war es so , dass ich bereits nach 20 min einsingen eine belegte Stimme hatte. Muss bei dir zwar nicht zwingend der gleiche Grund sein, aber der Verdacht ist zumindest gross!
Bei mir hatte es damals übrigens im Unterricht auch sehr viel weniger Probleme gegeben als zuhause, das ist wohl ziemlich normal.

Als nächstes möchte sie "O mio babbino" und "Rejoice" mit mir machen.

Auch nicht gerade die einfachsten Stücke! Und v.a. verlangen sie nach ganz verschiedenen Stimmtypen. Angenommen du hast tendenziell eine schwerere Stimme, dann wirst du dich mit "Rejoice" kaum wohlfühlen. Auch schwere Stimmen müssen natürlich Koloraturen üben, aber sicher nicht anhand dieser Arie.
Ist deine Stimme hingegen eher leicht, ist "O mio babbino caro" - nach nur 2-3 Jaren GU - wiederum problematisch (vermute ich jetzt jedenfalls mal). Diese Arie braucht eine bereits sehr fundierte Legatotechnik, damit sie wirklich schön kommt, mit einem satten Vibrato. Du musst sozusagen durch das Stück "schweben" können. Schwerere Stimmen sind da definitiv im Vorteil, resp. entwickeln sich halt normalerweise sehr viel schneller in die hier gewünschte Richtung.

Was mir bei allen von dir genannten Stücken auffällt: es sind alles "Ohrwürmer" aus Oper und Oratorium. Danach sollten die Stücke für den GU - v.a. in einer ersten Zeit - aber nicht ausgewählt werden!!
Ein Stück soll so gewählt werden, dass es den Schüler weiterbringt in der Entwicklung seiner Stimme, es soll ihn fördern oder auch mal herausfordern aber immer ohne zu überfordern. Es soll so aufgebaut sein, dass es dem Schüler erlaubt, an seinen Schwachstellen zu arbeiten. Und natürlich muss es dem Schüler auch gefallen, damit die Singlust geweckt resp. erhalten bleibt. Der Bekanntheitsgrad eines Stückes ist dabei aber völlig unerheblich! Seit ich bei meiner heutigen Lehrerin bin, habe ich auf diese Weise "eine Tonne" wunderbarer Stücke kennen gelernt, von denen ich vorher noch nie was gehört hatte.

Wenn jemand im GU hauptsächlich Ohrwürmer singt, entsteht bei mir immer der Verdacht, dass der GL entweder hauptsächlich den Schüler die Stücke wählen lässt (was bei Anfängern sehr oft in die Hose geht) oder dass der Lehrer einfach irgendwas rauspickt, weil er zu faul ist, was passendes zu suchen.


Was meinst du damit, dass der Körper noch überfordert ist?

Dass deine Technik noch nicht genügt: Sitz, Öffnung, Körperanbindung/Atemfluss, der Ursachen gibt es da genügend. Wenn da noch zu viele Baustellen sind, geht einem das sehr schnell auf die Stimme, v.a. wenn man eine eher empfindliche Stimme hat.

Die Höhe war mal da.

Nochmal: fokussiere nicht zu sehr auf die Höhe. Oft fallen zwar die Probleme bei hohen Tönen mehr auf als bei tieferen, d.h. aber nicht das "unten rum" schon alles gut ist. Wenn sich die Technik generell verbessert, kommt die runde leichtgängige Höhe oft als Gratiszugabe.

Abgesehen davon kann es auch mal umgekehrt laufen: bei mir waren früher Stücke u.a. auch deshalb unpassend, weil sie für mich zu tief waren.

Ansonsten: um sich nicht fest zu singen und den Atem in Fluss zu halten, ist der Tipp von devasya mit den Bewegungen gut. Einfach darauf achten, dass die Bewegungen zur Musik passen und nicht nur aufgesetzt sind, und dass es Bewegungen sind, bei denen dir wohl ist (da muss man zuerst etwas experimentieren :))

Und noch ein Literaturtipp: schau dich auch mal bei den Arie Antiche um. Die sind zu Beginn der Ausbildung für mehr oder weniger Alle sehr günstig.
 

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