Was kann ich realistisch von einem Orchester VST erwarten?

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Ich würde gerne per VST Streicher erzeugen wie diejenigen, die man in folgendem Beispiel hört:


View: https://drive.google.com/open?id=104tGeKUisd76_0FLQ_cNVmm4nixsoYDv&usp=drive_fs

Was ich momentan per (sicher noch nicht 100% korrekter :) ) Transkription in Cubase mit dem einfachen HALion Sonic SE erzeugt habe, klingt wie folgt:


View: https://drive.google.com/file/d/10fIpTzTkp94au0IVFx7yNvii7AZY4ZC-/view?usp=sharing

Ziemlich besch***en also :D

(Anschlagdynamik hatte ich jetzt deaktiviert auf dem MIDI keyboard, aber viel verbessert hätte die hier denke ich auch nichts)

Ich gehe davon aus, dass zum Teil einfach noch irgendwelche Ober/Untertöne durche Violas und Cellos fehlen - die wiederum aus dem Original zu transkribieren grenzt an Unmöglichkeit.

Aber die Geigen an sich klingen ja auch schon sehr viel weicher und natürlicher, von daher sollte da eigentlich auch mit meiner ganz einfachen Amateurtranskription klanglich hoffentlich etwas mehr drinnen sein?

Soweit ich das gelesen habe muss man für ein vernünftiges Orchester VST ungefähr mit minimum ~200€, eher 500€ aufwärts rechnen.

Aber wenn ich jetzt etwas geld in die Hand nehme und mir von z.B. Spitfire ein Orchester VST kaufe, oder HALion Symphonic Orchestra, was erwartet mich dann?

Kann ich davon ausgehen, dass ich mit den Stock-Instrumenten ohne viel mit zusätzlichen Effekten / Anpassungen arbeiten zu müssen einen ähnlich imposanten Klang wie in meinem ersten Beispiel erzeugen kann? Also einfach nur durch eine "höherwertigere" Sample-Datenbank für die Streicher?

Oder wird der Klang am Ende vom Tag genauso mau sein wie in HALion Sonic, und um ein ähnlich kraftvolles Streicher Ensemble zu erstellen muss ich mich erstmal 10h durch irgendwelche Klangparameter durcharbeiten?

Wenn ich mehrere 100€ nur für Konfigurationsmöglichkeiten zahle, und nicht für ready-to-use samples die von vorne herein (oder mit minimalem Konfigurationsaufwand) gut klingen, wäre meine Motivation für so einen Kauf deutlich geringer...

Wenn die Samples von vorneherein mehr hergeben, welche Orchester VSTs (speziell für Streicher) könntet ihr mir empfehlen? Und was kosten die in etwa?

Wenn es für Streicher alleine eine günstigere Option gibt würde ich die evtl. vorziehen... Bin mir da aber auch noch nicht sicher, und würde gerne erstmal eine Preis und Qualitätsvorstellung gewinnen.

Bzw. wie realisitisch mein Wunsch so eine Streicherperformance wie oben verlinkt per VST zu erzeugen überhaupt ist.

Danke!
 
Zuletzt bearbeitet:
Halion Sonic SE ist schon ziemlich eingeschränkt. was dich bei einer bessereren, und höherwertigeren Sample Library erwartet ist nicht nur ein besserer, natürlichlicher, wenig statischerer Klang, sondern auch in der Regel mehr Artikulationsmöglichkeiten, sprich damit kannst du dann noch detailgetreuer deine Noten programmieren. und das ist auch ziemlich zeitaufwendig, aber enorm wichtig.

ich denke eine Einarbeitungsphase von 10 Stunden solltest du mal für den Einstieg rechnen, da kommt im laufe der Zeit sicherlich noch mehr dazu ;)

es gibt halt auch soviele unterschiedliche und gute Orchester und Streicher Libraries, da mußt du auch selbst ein wenig durch deren Demomaterial dich durchhören und schauen was dich klanglich so anspricht, aber von selbst, ohne einen Lernaufwand diese zu beherrschen lernen, wird jede Library am Anfang statisch und flach klingen
 
Naja, einfach ein wenig Tremolo, ADSR Curve und Reverb anpassungen werden das jetzt wahrscheinlich nicht sein von denen du sprichst?

Ich gehe davon aus, man kann abhängig von der Anschlagstärke und ggf. Zeitdauer dann den Druck der Bögen auf der Saite und die Streichgeschwindigkeit konfigurieren?

Bzw. so spezielle Sachen wie Flageolett oder Portamento Effekto ebenfalls?

Würdest du sagen man braucht für so eine Bibliothek unbedingt ein Keyboard mit Aftertouch? (Habe ich bei meinem Launchkey nur auf den Pads, die ich aber schon anderweitig verwende)

Bzw. generell wie Aufwändig wäre das Streichersolo oben in etwa?

Danke im Voraus
 
Auch mal kurz reingehört: Hauptsächlich unterscheiden sich die zwei Tracks durch die Anzahl der Stimmen.
Im ersten Track höre ich spontan drei verschiedene Stimmen, also die Instrumente spielen einfach ganz verschiedene Sachen. Andere Töne, anderer Rhythmus.
In Deinem Track gibt es nur eine Stimme. Die ist zwar gedoppelt, in Oktaven. Das ist aber tonal etwas völlig anderes.
Solange die Stimmen nicht klar sind, hilft kein Plugin, kein Oktavieren, kein Effekt.
Es ist nicht der Sound, sondern die Töne an sich.

Zusätzlich: Wenn in einem echten Streichorchester mehrere Instrumente dieselbe Stimme, also dieselben Töne spielen, dann setzen sie jeweils um Millisekunden früher oder später ein als der Nachbar, intonieren ein klein wenig anders (sind ja keine Bünde am Hals). Das macht den Sound breit. Dieses unscharfe Timing läßt sich elektronisch nachbauen. Auch ohne Änderung am Sound an sich wird damit das "Orchester" anders klingen, vor allem beim Wechsel des Tons wird es weicher, weil es eben eine "Unschärfe" gibt.
Alleine das leicht versetzte Ein- und Aussetzen von mehreren Streichinstrumenten hat große Auswirkungen.

Ohne diese Unschärfe wird es immer hart und mechanisch klingen, auch mit dem besten Plugin.

By the way: Der erste Track ist klanglich so verfremdet und unnatürlich. Tu Dir einen Gefallen und vergiß diesen Track erstmal, zumindest als Übungstrack. Damit wirst Du nicht glücklich. Hör es Dir an, wenn es Dir gefällt, aber versuche nicht, genau diesen Track nachzubauen. Das geht nicht gut.
 
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man braucht für so eine Bibliothek unbedingt ein Keyboard mit Aftertouch?
Nein, man braucht Kenntnisse über die Spielweise des jeweiligen Instruments ;)
(um dann die passenden Samples zu laden und die Noten zu platzieren)
Das Ganze ist so umfangreich, dass man es nicht ad hoc auf einem Keyboard spielen kann.

Als Garritan die (Stradivari) Solo-Violine Bibliothek veröffentlicht hat, haben sie zwecks Demonstration ein klassisches Violinkonzert 1:1 damit produziert.
War von einer realen Aufnahme des selben Werks praktisch nicht zu unterscheiden.
Gemacht hat es ein Violinist, der selbst auf diesem Niveau spielt (afaik).
 
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Naja, einfach ein wenig Tremolo, ADSR Curve und Reverb anpassungen werden das jetzt wahrscheinlich nicht sein von denen du sprichst?
damit meinte ich eigentlich was anderes, sondern direkt unterschiedliche Spieltechniken und Variationen die du bereits bei der Programmierung auswählen kannst
zb lies dir mal die Beschreibung hier durch und hör dir auch mal die Klangbeispiele an, das was du hier hörst ist alles rein Midi, keine echten Instrumente.



Würdest du sagen man braucht für so eine Bibliothek unbedingt ein Keyboard mit Aftertouch?
das kommt ganz darauf an, ich persönlich finde Aftertouch super (vorallem bei Synths) und man kann damit schon sehr viel Ausdruck in die Aufnahme geben, es kommt halt immer darauf an auf was dann Aftertouch in der jeweiligen Sample Library zugeordnet ist, also auf welche Funktion.
 

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