Vielen Dank für's Beispiel.
Es geht um die Rockmusik.
Derweil stehen auch nur die Grundtöne ohne Leadmelodie, und ein bisschen Rhythmus.
Das schaut derweil so aus:
Hier ein paar Anregungen. Mir drängt sich folgende Betrachtung auf: 1) Tonart, 2) Skala, 3) Progression.
TONART
Gut, in den Noten stehen keine herausgezogenen Vorzeichen. Das könnte Absicht sein, oder auch nicht. Nehme ich einmal Deine 4 Powerchords und gebe sie hier ein
http://chord.rocks/piano/identify-scale (oder hier
http://chord.rocks/guitar/identify-scale), dann sind das die Töne A, B, C, E, F, G. Damit findet's keine Skala, es sei denn, man ergänzt einen Ton, wie beispielsweise das D.
Dann ergibt das C Major bzw. alle Abfolgen mit verschobenem Grundton (Modi). Das gelegentlich F# anstelle des D ergibt so keine Skala, ist also eher so etwas wie eine Verzierung.
SKALA
Dann schaue ich mir die C Major Skala einmal genauer an auf
http://chord.rocks/piano/scales . Da sind dann alle Power Chords dabei, bis auf, oops, B5. Dafür gibt es zum B zwei andere Akkorde, die zu den auserwählten Tönen passen: Bm7b5 und Bdim. Nicht erschrecken, draufclicken und feststellen, dass B5 im Grunde doch dabei ist (B und F). Aber vielleicht klingen diese beiden Alternativen ja auch gut im Kontext?
Interpretationsmöglichkeit: Melodie aus diesen Skalentönen "stricken", Mal Akkordalternativen aus besagter Liste erproben.
PROGRESSION
FALLS der Grundton tatsächlich C sein soll, dann sieht Deine Progression so aus, wobei ich die Unterscheidung in Dur und Moll hier absichtlich weglasse:
- I - VI - I - VI
- I - VI - I - VII
Das wäre immerhin ungewöhnlich. Spätestens jetzt würde ich hier einmal eine Handvoll Alternativen ausprobieren:
https://www.hooktheory.com/theorytab/common-chord-progressions und schlicht nach Gehör gehen. Die Akkorde zu den römischen Ziffern findest Du ja wieder in obiger Tabelle (Skala).
BRIDGE-ALTERNATIVEN
Meine Denkrichtung ist hierfür "Wie bringe ich Kontraste zu Deinen beiden Strophen und Refrain hinein?" Hier einige Möglichkeiten.
1 )
Länge: Statt 1 Akkord auf 2 Takte zu verteilen, bzw. 4 auf 8 Takte, könnten nun 4 (andere) Akkorde auf 4 oder 2 Takte verteilt sein. Das nimmt man als eine Art Tempowechsel wahr (harmonischer Rhythmus, bei stets gleichen BPM).
2 )
Progression: Einige naheliegende wären z.B.:
- I - IV - V - I (komplette häufige Progression für die Bridge)
- III - IV - V - VI (dto., immer noch Tonika am Anfang und Ende, gegen die I - I Langeweile beim Übergang)
- IV - V (verkürzt, denn die I kommt ja vom Ende und am Anfang)
- IV - II - V (gleiches Argument, mi tAnleihe beim Jazz (ii-V7 Progression))
- usw.
Da muss man die Passendste erhören.
P.S.: auf der hooktheory-Seite findest Du die erste unter "Those magic changes". Dort haben sie die Tonika I durch die Tonika iii ersetzt, um es interessanter zu machen.)
3 )
Rhythmus: Da würde sich hier ein entspannterer, also synkopenärmerer, anbieten, etwa auf Viertel oder Achtel, Pausen inkusive. "Einfach" wäre hier ein guter Kontrast zu "komplex", bezogen auf Strophe/Refrain.
ABSCHLIESSEND ...
... kann es nicht schaden, für diese "Schnitzereien" und "Töpfereien" mit ein bis drei Arbeitsmelodien zu hantieren:
- dieselbe Melodie kann mit unterschiedlichen Akkorden oder Akkordfolgen ganz anders wirken
- dieselben Akkorde oder Akkordfolgen können mit verschiedenen Melodien ganz anders wirken.
Wie immer: Richtig ist, was gut klingt ;-)
Happy exploring ;-)