Juchu, mein Thema und ich kann voll loslegen.
Wir (
www.phyria.com ) sind aktuell in der Albumproduktion. Das ganze zu Planen war ein riesen akt und wie haben uns auch gedanken über solche Sachen gemacht, wie du Sie ansprichst, und jeder Faktor der hier genannt wurde ist mit eingeflossen.
Nicht jeder hat wirkliche Studioerfahrungen oder eine Band in der sowas wirklich profesionell abläuft. Daher geb ich euch mal ein paar Ramendaten:
Dauer der Aufnahmen: Ca 4-6 Monate!
Preise variieren. AUCH und das wird meistens nicht bedacht, mit dem talent der
Band und daher mit der warscheinlichen Vermarktung. Ein Studio gibt einer Band die
aussichtsreich erscheint gerne mal einen etwas besseren preis. Warum?
Es ist gute Werbung! Je nachdem wie man es also handhabt ist man
minimal bei etwa 5000€ (10 Songs) OHNE Mastering! Im schnitt eher bei 10.000€ Wie gesagt, ganz kleine Studios sind hier auch gerne mal wesentlich günstiger, wir haben vorher viel verglichen. ausserdem kommts noch dazu wieviele Instrumente und so eingespielt werden müssen und wie aufwending sound und songs sind. Also pauschal ist garnichts wirklich zu sagen, es sind einfach richtwerte. Wir lassen unser ALbum z.B. noch in einem hochprofesionellem Studio Mastern, das kostet auch noch mal ein Schweine Geld. Das hat nicht viel mit dem Thema zu tun, aber soll den Mitlesern in etwa vermitteln von welchen Größen wir hier sprechen.
Aufgrund dieser Tatsachen haben wir uns dazu entschieden wie folgt aufzunehmen:
- Drums im Studio (Raumakustik, mIkro, erfahrung der Platzierung von den mikros)
- Vocals im Studio (naheliegend)
- Gitarre und Bass via Re-Amping in unserem eigenen Studio!
Dazu sei gesagt das wir technisch wirklich nciht schlecht ausgestattet sind. Wir haben ein recht brauchbares heim studio im Proberaum. Würden wir alleine die Gitarren direkt im Studio aufnehmen, kämen zu unserem Preis mal locker ein paar tausender zu (ich schätze mal so 5000-6000€ mehr). So nehmen wir in ruhe bei uns auf, können bei bass und Gitarre wirklich an den feinheiten arbeiten udn gegebenfalls neue Ideen verwirklichen. Der Sound wird im Eddefekt dann im Studio via Reamping gemacht. Je nach Part und Vorstellung mit Software-amps oder unseren richtigen.
Wir haben uns natürlich lange mit unseren produzenten beraten wie wir das jetzt entsprechend aufnehmen. Für die Aufnahmen hab ich mir eine ziemlich coole neue DI-Box gekauft (
https://www.thomann.de/de/countryman_di_type_85.htm )
Hier kann man das signal aktiv splitten. Der DI Sound geht direkt ins Interface und per Link Out in den Amp zum Monitoring. Vor dem Amp steht ein Mikro was zusätzlich den Ampsound aufnimmt (zum abhören der Spuren total wichtig).
Ein Soundunterschied zu direkt in den Amp wird - wenn man es richtig macht - nicht hörbar sein! Natürlich braucht man dann noch so eine Box die Das Line Signal dann wieder in ein Hochohmiges Umwandelt, bevor man es in den Amp schickt, sonst klingt es ein wenig anders
( hier ist z.B. mal ein ganzes set:
https://www.thomann.de/de/radial_engineering_reamp_kit_reamping_kit.htm )
Demnach nach reiflicher überlegung, abwägung und so weiter haben wir uns auch für das Einspielen "zuhause" entschieden.
Nun aber auch mal die Nachteile an der Sache: Glaub es oder nicht, man hört seine eigenen Fehler nicht so gut, wie es derjenige im Studio tun würde. d.H: Um hier eine wirklich perfekte Spur zu bekommen muss man schon verdammt viel ernergie aufwenden. SChneiden ist alleine auch schwerer. Man kennt die ganzen Tricks nichts und nimmt daher auch nciht unbedingt so auf, wie das Studio es dann gerne hätte. (das muss man vorher naütlrich genau absprechen). Technische fehler fallen dir nicht so auf. Geht mal irgendwas schief und du merkst es nciht, darfst du alels nochmal einspielen ^^. Beispiel falsche bit rate (ist uns passiert), Pickup zu tief so das du magneteinfluss auf die Saiten hast etc. pp....
Im enddefekt kriegt man das alles in den Griff ABER du brauchst unterm strich VIEL länger als im Studio. Aber in dem Fall is t es keine Zeit, die man bezahlen muss
Soweit so gut, und mal klartext zum Bass: Ein Soundverlust weil man über das eigene Interface eingespielt hat und nicht über den mega röhrenpreamp? Wir reden hier von BASS ^^ Ist nicht so das unsereins jetzt von brilliantem Sound lebt.
Man KÖNNTE das per Interface aufgenommene Signal im Studio per reamping ja auch nochmal durch den besagten Preamp senden, aber der unterschied dürfte beim Bass egal sein, und ist dann gegebenfalls sogar per software besser nachträglich zu machen. Bass ist wirklich ein Instrument was sich herrlich per DI einspielen lässt, und dann später per Software reampen. Man soll sich, gerade wenn es um Geld geht, da nicht zu groß machen. Ob durch den Preamp oder nicht wird fürs Endergebnis keinen Unterschied machen, WENN das kleine Interface in entsprechender Qualität aufnehmen kann, und der Rechner das Latenz-frei hin bekommt.
Wenn die vorraussetzungen also stimmen rate ich hier auch definitiv zur der "zuhause" version.
Hier muss man aber ehrlich zu sich selber sein: Ist man gut genug das soweit alleine hinzubekommen, ist das Equipment wirklich so wie es soll. Beim bass ist timing und groove wichter als Sound. Also wenn zuhause musst du dir definitiv vorher die Drumspuren geben lassen, denn nur auf klick geht nicht. Drummer spielen auch mal gerne nach vorne oder nach hinte und haben einen eigenen groove in einem part. Wenn man den nciht hört, dann passt der bass zwar vom timing, aber es groovt nicht. Und dieser groove sollte einem so oder so einiges ans soundeinbußen wert sein
EDIT: Ach ja, weil es für mich irgendwie so klar war muss ich das von Peter nochmal aufgreifen:
Zuhause aufnehmen: ja, alleine aufnehmen: nein
Schnapp dir deinen Gitarristen oder Drummer ( je nachdem wie du mit wem klarkommst) und spiel mit ihm zusammen ein. Er muss nur sagen "los" und "stop" und dir gegebenfalls fehler sagen und so wirklich das besste aus dir rausholen "ne, war noch nicht, nochmal
"
Ich nehm bei uns z.B. die ganze zeit mit usnerem Gitarristen auf. Wobei ich hier mehr der knopf-drücker und kritisierer bin, denn Gitarren einspielen, vernünftig doppeln und so dauert shcon seine zeit...