Was ist eine gute Tastatur?

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Ich bin Laie ohne Klaviererfahrung und habe folgende Frage:

Bei einer wirklich sehr guten Beratung in einem Musikgeschäft, wurden die Tastaturen von Roland (PHA-II) und Yamaha (GH3) verglichen: Die PHA-II-Tastatur habe einen Druckpunkt, den man überwinden müsse; danach sei der Widerstand relativ gering. Bei der GH3-Tastatur sei der Widerstand im gesamten Anschlagbereich gleichmäßiger. Dadurch sei die GH3-Tastatur näher am Flügel, besser zu spielen und auch besser zum Lernen geeignet.

Mir haben beide Tastaturen gut gefallen, aber die Unterschiede waren auch sehr deutlich. Was sagen die Experten im Forum zu dem obigen Argument?
 
Eigenschaft
 
Experte bin ich keiner, aber auch wenn die Beratung im Shop wirklich gut war, diese Aussage hätte der Verkäufer sich meiner Meinung nach sparen können. Denn es gibt auch sehr leichtgängige Flügel.
Was eine gute Tastatur ist, hängt alleine von DIR ab. Der User Stuckl zB schwört auf das Roland ep880 und sagt, er kommt damit besser zurecht als mit allen teureren Modellen. Manche ziehen die meist etwas schwereren Yamaha den Rolands um Welten vor und auch Kawai ist zB so ein Hersteller der schwereren Tastaturen.

Ich persönlich mag die Rolands ganz gerne. Unser echtes Klavier zu Hause ist mir immer wieder ein bisschen schwergängig, auch wenn ich schon seit über 12 Jahren darauf spiele.

In einem der letzten Themen hier, ich glaub in einem das von der Anfängermama erstellt wurde, wurde die Problematik von allzu leichtgängigen Tastaturen für Anfänger diskutiert. Wobei ich nicht glaube, dass eine Roland PHA-II darunter fallen würde.

Zusammenfassend: Je schwerer desto besser / profesioneller / Flügelähnlicher halte ich für ein Gerücht. Spiel so lange im Laden, bis du weißt, was du willst. Und falls du es absolut nicht rausfindest oder es dir am Ende bei deinen beiden (oder mehreren) Vergleichsmodellen egal ist, dann gibts ja immer noch einen Haufen anderer Kriterien, nach welchen du deinen Kauf richten kannst.
Ich wünsch dir viel Erfolg!

MfG, livebox
 
Hi,

mir wird immer schon schwindelig bei diesen Bezeichnungen der Tastaturen, hilfe, was für ein Technokratendeutsch (ph alpha usw. )

Ich habe ein altes Schimmel-Klavier mit überholter Mechanik, recht leichtgängig.

Jedoch schwerer als eine Keyboard-Tastatur, freilich.

Aber ein kniffeliges Solo wie "The way it is" von Bruce Hornsby, das bekomme ich auf dem Klavier besser hin als auf jeder Keyboard- oder Digitastatur.

Bei einem guten Klavier ist das spielen einfach ideal, traumwandlerisch-sicher, wunderbar, man hat keine Fragen mehr, man WEISS, was gutes Spielen dann ist..

Bei Digi-Piano muss man 10 mal so lange suchen.

Wie sich hier bereits erinnert wird: Ja, erstaunlicherweise komme ich mit Roland EP 880 zurecht, habe vorher JAHRELANG gezögert, ein Digipiano zu kaufen, Klänge fand ich NIE überzeugend, Tastaturen auch nicht.

Habe jahrelang lieber eine "universelle" Tastatur, Roland Xp 30 gespielt. Typische Keyboardtastatur, aber witzigerweise bekam ich auch hier je nach Tagesform das Hornsby-Solo hin.

Man kann sich also in gewisser Weise auch an Tastaturen gewöhnen.

Als Lehrer in Haushalten muss ich oft mit grauenhaften Tastaturen zurechtkommen und klinge natürlich trotzdem immer noch besser als die Schüler, die die ganze Woche darauf üben.

Vieles relativiert sich einfach...

Wichtig ist, dass die Mechanik eines Klaviers gut "überholt" wurde. Die Tasten sprechen dann super an, ob schwer- oder leichtgängiger ist mir fast nebensächlich.

Ein Endlos-Thema, aber wenn du immer wieder prüfst und vergleichst wirst du weiterkommen.

Nichts überstürzen bei dem Thema.

Ich bin jetzt nach Jahren erst reif, mal ein Digi-Piano zu kaufen.

Tendenziell: Lieber etwas leicht als schwergängig. DENN: Wenn du auch gerne mal "mit dem Unterarm üppige Hammond-Sound-Wolken heraufbeschwören möchtest" (Geiles Zitat aus Testbericht), dann geht das nur bei einer leichtgängigeren Tastatur angenehmer....

Auf Labbertastatur kann man fast alles immer noch gut spielen AUSSER Klavier, umgekehrt kann man auf schwergängiger Tastatur Klavier oft SEHR GUT spielen, aber alles andere nicht, so tendenziell...

stuckl
 
Ach so, ansonsten habe ich auch noch Waterfall Tastatur im V-Combo, damit spielt sich alles recht gut bis auf Klavier, aber da stimme ich gerade die Feinheiten ab, sodass ich dann wohl auch mit Klavier gut zurechtkomme.

DANN ist die V-Combo für mich die eierlegende Wollmilchsau...
 
Vielen Dank für Ihre Informationen und Gedanken zu dem Thema. Allerdiungs ging es mir nicht um leicht- oder schwergängige Tatsturen, sondern um deren prinizipiellen Aufbau. Wie sollte die Kraft beim Drücken dre Taste verteilt sein: eher gleichmäßig über den gesamten Anschlag oder mit einem Druckpunkt und danach leichter.
 
Hach, schwer zu sagen, was denkst du denn selbst, wie "fühlen" die sich an beim Spielen?

Habe mir über Druckpunkt usw. nie Gedanken gemacht, trotzdem kann ich immer sagen: Mit der Tastatur komme ich gut, mittel oder schlecht zurecht...
 
Hallo. Was haben denn die Klavierexperten unter euch hier für eine Meinung zur Tastatur des FP7? Flügelähnlich oder total weit weg (vom Feeling her).
Kann man auf dem FP7 gut Klavier spielen wenn man kann bzw. Klavier lernen?

Mir persönlich gefiel sie ganz gut aber ich habe auch nicht studenlang darauf gespielt (abgesehen davon das ich noch garnicht richtig spielen kann)... Vielleicht so ne halbe Stunde...
Findet ihr das die Tastatur des FP7 für anfänger geeignet ist?
Eigentlich wurde das FP7 hier im Forum ja immer gelobt.

Klar haben Tastaturen auch viel mit persönlichen Vorlieben und Geschmack zu tun aber was man durchaus sagen kann ist wenn eine Tastatur für das Klavierspiel ungeeignet ist bzw. deutlich schlechter geeignet ist als andere. Am besten können sowas natürlich bestimmt immer Klavierlehrer sagen wovon es hier ja auch welche geben dürfte oder?
 
Also für den Preis und dann im Vergleich zum EP 880, da gewinnt bei mir komischerweise wieder letzteres.

Ich glaube jemand schrieb "Gummi" als Eindruck zum FP 7, ich denke das trifft es meine Meinung nach...
 
Nein mit Gummi war wohl eher das FP4 oder RD300SX gemeint. Wie gummi kam mir das FP7 nicht vor.
Es ist so unglaublich schwer das richtige zu finden.
Selbst wenn einem eine Tastatur gefällt kann man sie noch lange nicht nehmen weil man sich dann die Frage stellen muss: "Ist sie für einen Anfänger zum Klavier lernen geeignet?"
 
Warum kann es kein Stage Piano geben mit der Klaviatur des MP8 und den Klaviersounds von GEM? :)
 
Das Ep 880 hat aber nur 64 Stimmen Pholyphonie... Nagut aber dafür kostet es eben nur zwischen 800 und 900 Euro... Ich werde es mir beim nächsten mal nochmal genauer angucken... ABer ich denke das FP7 wird es wohl werden oder würdet ihr behaupten das dass FP7 mit Abstand das übelste auf dem E-Piano Markt ist?
 
Mal nebenbei: Man kann Beiträge auch im Nachhinein ändern, das weißt du, oder?
 
Ach so, dann bezog sich "Gummi" eher auf das fp 4.

Siehe Thread: "Roland fp 7 übertrifft meine Erwartungen", das ist also auf keinen Fall "übelst".

MP 8 Tastatur und GEM Sounds: Wie wär´s, das Soundmodul und die Tastatur zu kombinieren? Wäre für mich aber nichts.

Ich finde es besser, EINEN Hersteller zu haben, der Tastatur und Sounds gut aufeinander abstimmt.
 
Zum Thema Tastaturen und Kraftverteilung:

Ich hab schon auf viele verschiedene Flügel gegriffen, und sogar Flügeltastaturen fühlen sich sehr unterschiedlich an, so dass man das kaum verallgemeinern kann. Was ich jetzt wiedergebe ist das für meine Finger angenehmste Setup (wobei ich von einem schwergängigen Kawai "vorgeprägt" bin, auf dem ich übe).

Für Grand-Piano-Sounds:

* Tastenhub: Sollte nicht zu hoch sein, ansonsten sind die schwarzen Tasten im weg (man kann schlechter dazwischen greifen, ohne hängen zu bleiben), und man muss den Ringfinger nochmal eine Portion zusätzlich trainieren, um anspruchsvolle Passagen gleichmäßig hinzubekommen. Daher bevorzuge ich eher straffere Tastaturen, deren Hub nicht zu hoch ist. Für mich gut gelöst bei der Yamaha GH.

* Kraftverteilung: Der Kraftaufwand sollte "oben" größer sein als am Tastenboden, damit die Finger nicht ermüden (im Gegensatz zu dem, was du geschildert hast, wirken auf mich die Roland-Tastaturen aus diesem Grund ermüdend, wobei die neueren Tastaturen wohl besser sind. Ich bezieh mich auf die erste Version des RD700, die ich einige Zeit gespielt hab). Allerdings sollte die Taste nach dem Druckpunkt auch nicht "durchfallen". Dennoch sollte klar sein, wo der Druckpunkt ist, er muss präzise sein, und die Finger müssen auf den Tasten im Ruhezustand "ausruhen" können. Dazu müssen die Tasten einen stabilen Widerstand geben. Wenn sie dann angeschlagen werden, müssen sie eben so gefällig unter der Kraft der Finger nach unten fallen, d.h. die Finger begleiten, und nicht "bis zum letzten Moment Widerstand leisten". Im Zweifelsfall sind mir aus diesem Grund für Piano-Klänge straffere Tastaturen lieber als zu weiche. Da geben sich Yamaha GH, Kawai AWA und die neuen Döpfer wohl nicht arg viel.

* Tastenboden: Der Tastenboden sollte möglichst hart und präzise sein. Der Klick am Tastenboden ist nicht unwesentlich für das Timing-Gefühl und gleichmäßiges Spiel. Außerdem: Wenn man am Tastenboden das Gefühl hat, nicht "sauber" aufzuschlagen, neigt man dazu, zu stark in die Tasten zu greifen, versemmelt sich Anschlag und überstrapaziert die Muskulatur. Bei manchen kann man das durch ein "auf dem E-Piano hacken" hören. Einige Tastaturen regen dazu an, vergleiche die alten Rolands bzw. das zitierte Gummi-Gefühl. Für mich gut gelöst bei den alten SL880 von Studiologic. 0% Gummi. Für mich eins der größten Probleme bei E-Piano-Tastaturen querbet, hier sind alle nur Kompromisse. Was das verursacht, weiß ich nicht genau. Aftertouch-Sensorik? Wenn das so ist, dann ist Aftertouch bei guten Piano-Tastaturen nicht nur völlig überflüssig, sondern auch hinderlich :)

* Gewichtung: Die Gewichtung sollte ausreichend schwer sein, und mit dem Druckpunkt zusammen dafür sorgen, dass Tasten nicht "zufällig" fallen. Auf einem Flügel muss eine Taste auch ordentlich gedrückt werden, bevor ein Ton erklingt, ansonsten lassen sich technisch schwierige Passagen nicht ohne ungewollte Töne realisieren.

* Kraftaufwand: Die Taste sollte auch bei langsamem/leichtem Drücken sauber durchfallen, und ihren Druckpunkt preisgeben. Es muss auch möglich sein, die Taste langam zu drücken, ohne einen Ton zu erzeugen (das ist eher ein Abstimmungs-Problem).

Für Rhodes-Sounds:

Hier sind Tastaturen am geeignetsten, die etwas leichtgängiger sind (z.B. ähnlich der alten Döpfer LMK4 oder auch Fatar Studiologic), hart am Tastenboden und einen hohen, aber definierten Druckpunkt haben. Die Taste darf hier etwas leichter ansprechen als bei einem Flügel-Sound, da die Spielweise im Allgemeinen vom Flügel doch abweicht und mehr Akkorde gegriffen werden, bzw. repetiert werden. Dazu ist es von Vorteil, wenn die Taste nicht zu schwergängig ist, um nicht zu schnell zu ermüden. Außerdem unterstützt es den glockigen Klang, wenn die Tasten leichter fallen und präzise am Tastenboden aufschlagen. Dafür darf der Tastenhub etwas höher sein, um trotz der oben genannten Effekte ein angenehmes Spielgefühl zu ermöglichen.

Für Wurly-Sounds:

Am ehesten eine Tastatur, wie man sie von einem leichtgängigen Kastenklavier her kennt: Mittlerer Hub, etwas weicherer Druckpunkt, die Gewichtung nicht ganz so stark, und in der Grundlautstärke ein wenig höher, damit der Lautstärkeverlauf nicht zu stark dynamisch ist (wahlweise das Wurly durch nen Kompressor jagen).

Für Synthesizer-Spiel:

Die für mich genialste Tastatur: Virus kc. Oberfläche nicht zu glatt, um das Plastik-Gefühl zu vermeiden. Die Tasten etwas abgerundet, um auch bei den leicht ansprechenden Tasten zu vermeiden, zu viele "falsche" Tasten zu treffen, wenn's live mal heiß hergeht. Präzise montierte Mechanik, damit nix wabbelt, obwohl die Tastatur leichtgängig ist. Mittlerer Tastenhub. Auch beim Drücken von After-Touch soll die Taste stabil bleiben, und nicht hin und her wackeln. Die Taste sollte dem Ansprechen nach einen Mittelweg zwischen gewichteter Tastatur und Waterfall-Tastatur darstellen, damit man sowohl arpeggio-artige, schnelle Figuren darauf sauber und ohne Ermüdung spielen kann, aber auch mal einen perkussiveren Lead-Sound (des einfacheren Timings wegen) weiter am Tastenboden spielen kann.

Für Orgel-Spiel:

Waterfall-Tastatur. Tastatur sollte vorne keinen überstehenden Rand haben, damit Handballen-Glissandi möglich sind, von denen aus Akkorde "gefangen" werden können. Die Tastatur muss sofort ansprechen, wenn die Taste auch nur ein Bisschen gedrückt wird, ansonsten sind keine realistischen Glissandi und Slides möglich, und das ist, was das Orgel-Spiel ausmacht. Dabei sollten die Tasten sich aber dennoch stabil anfühlen. Die Taste sollte dann gleichmäßig leichtgängig zum Tastenboden fallen und schnell aber leicht gedämpft zurückfedern. Für mich gut gelöst bei der Hammond-Suzuki Xk3.

Jetzt kannst dir überlegen, welches Instrument du am meisten spielst, oder wie viele Tastaturen du auf der Bühne haben willst. Ich würde die beiden Tastaturen wählen, die du am meisten spielst, bzw. an die du den größten Anspruch stellst.

Eine "Eierlegende Woll-Milch-Sau" bei Tastaturen gibt es nicht. Es kommt immer auf den Einsatzzweck an. Wenn das Haupt-Instrument ein E-Piano ist, dann würde ich nicht mit einer zu schwergängigen Tastatur aufwarten wollen, und wenn das Hauptinstrument eine Orgel ist, dann ist eine Synthi-Tastatur fehl am Platz.

Liebe Grüße

Dana
 
Also ich kann über Waterfall alles spielen außer Pianosounds, dafür dann doch lieber Roland EP 880 (teurer muss bei mir gar nicht...) oder Korg SP-250 oder GEM PRP 700, die Preisklasse halt.
 

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