von justchords :
"Abkürzung für Direct Inject Box. DIs haben zwei Funktionen. Erstens die galvanische Trennung zwischen Signal-Quelle und Eingang, zweitens die sogenannte Symmetrierung von Signalen. Erinnern wir uns an Kabelage I hatten wir da den Unterschied zwischen symmetrischer und unsymmetrischer Signalführung. Und hatten auch gesagt, dass man ein symmetrisches Signal relativ simpel in ein unsymmetrisches umwandeln kann. Aber andersherum, da muss man aus dem Leiterpaar Signal/Masse die Signale Signal+, Signal- und Abschirmung machen. Und das macht die D.I.-Box.Das passiert in einer normalen D.I. mittels eines kleinen, aber sehr hochwertigen Trafos. Dieser wird angesteuert und liefert auf der anderen ('sekundären') Seite ein identisches Signal. Durch den Trafo hat das Signal aber einerseits keine Beziehung zur Signal-Masse mehr, zwischen den Windungen der beiden Seiten besteht ja keine leitende Verbindung, und: der Trafo liefert dieses Signalpaar + und - für unsere symmetrische Signalführung. Und mit symmetrischen Signalen kann man dann direkt in Mischpulte oder Aufnahme-Geräte gehen.
Das obige Schaltbild ist übrigens eine D.I.-Box, die ein Line-Signal in ein Mikrophonpegel-Signal wandelt, indem der Trafo auf der Ausgangsseite weniger Windungen hat als auf der Eingangsseite. Hat der Trafo auf beiden Seiten gleich viele Windungen, kommt aus der Box gerade so viel raus, wieviel reingegangen ist. Nur eben symmetrisch, so dass man das Signal nun in ein Mischpult leiten kann, mit einem symmetrischen Eingang. D.I.-Boxen heutiger Couleur (H&K Red Box, AAC Standard, Zeck D.I.) sind meistens umschaltbar, so dass man sie sowohl für eine 1:1-Übertragung (Gitarre/Bass -> Mischpult) als auch für Transformation (Speaker-Signal -> Mischpult) verwenden kann.
D.I.-Boxen gibt es als aktive und passive Versionen. Das Teil oben ist passiv, hat keine verstärkenden oder verändernden Bauteile, dafür kann man die meisten passiven DIs aber auch umdrehen, also symmetrisch in asymmetrisch wandeln, einschliesslich galvanischer (leitender) Trennung. Aktive D.I.-Boxen habe noch Verstärker im Eingangskreis, die das Eingangssignal erst auf einen höheren Pegel umsetzen, bevor es durch den Trafo wieder auf den Ursprungspegel reduziert wird. Weiteres Ergebnis: hoher Eingangswiderstand für die Instrumentenseite, niedriger Ausgangswiderstand für Pult/Recorder. Zusätzlich ist es mit einer aktiven DI-Box möglich, das Signal von sehr hohen Frequenzanteilen zu bereinigen, damit es mit Overdrive/Distortion nicht kreischig klingt (speaker emulation). Strom kommt für aktive DIs entweder über ein Netzteil, eine Batterie oder über Phantom-Speisung.
Wann aktiv und wann passiv? Aktive DIs bieten sich für den Direktanschluss Instrument an Mixer/Recordinggerät an, passiv reicht für Einschleifen in die Leitung Amp/Speaker. Aktive DIs haben generell bessere Übertragungseigenschaften und weniger Nebengeräusche. Also aktiv ist immer besser, aber eben auch teurer. Wer sich für die inneren Details von DIs und Schaltpläne interessiert, findet reichlich Material bei Jensen Transformers.
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