Lenny schrieb:
Was ist das für eine Art Gitarre, die Johnny da spielt ?
Also vielleicht nicht speziell ne Marke, aber das ist doch keine normale Akkustikgitarre mit den F-Holes und den großen Kreis drauf ?
Das ist ne Resonatorgitarre. Die gibts aus Vollmetall oder aus Holz. Der/die Resonator(en) innen drin sind immer aus Metall.
Das Bild oben ist wohl eine National Style N oder O, noch ne alte Version mit durchbrochener Kopfplatte und Hals-Korpus-Übergang am 12. Bund.
genaue Beschreibungen der unterschiedlichen Typen (Metall/Holz, Nationals/Dobros, Singelcone/Tricone) spare ich mir, das kannst du hier gut nachlesen.
http://www.acousticfingerstyle.com/ResonatorsExplained.htm
Ganz in Kürze:
------schnipp----------
Die "Resonator"-Gitarre:
In den 20er Jahren dieses Jahrhunderts, als es noch keine (erschwinglichen) Mikrofone, Tonabnehmer und Verstärker gab, machten sich 3 Brüder mit dem Familiennamen Dopera (in Tschechien hießen sie noch "Dopyera") Gedanken darüber, wie man der Gitarre zu mehr Durchsetzungskraft gegenüber anderen Orchesterinstrumenten verhelfen konnte. Sie montierten den Steg einer Gitarre auf einen Blechkonus, ähnlich einer umgekehrten Lautsprechermembran. Weitere Entwicklungen folgten mit 3 miteinander verbundenen Resonatoren. Da diese die schwingende Decke einer Holzgitarre ersetzten, war die konsequente Weiterentwicklung eine "Gitarre", deren Korpus komplett aus Blech zusammengelötet war. Welch ein Mut, aber besonders damals galt Amerika (USA) als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten!
Der Klang war tatsächlich ziemlich metallisch, aber für damalige Verhältnisse sehr laut. Die weitere (Firmen-) Geschichte ist ziemlich kompliziert, ich erlaube mir daher eine Kurzfassung:
Die Brüder verließen 1928 die Fa. "National", gründeten die Fa. "Dobro" (Dopera Brothers), bauten fortan nach dem "Resonatorprinzip" Gitarren, allerdings wieder in Holz.
"Kurz und gut":
Seither werden Resonatorgitarren aus Blech "Nationals" genannt, die aus Holz "Dobros", was historisch (und juristisch) nicht korrekt ist, beide Firmen stellten zeitweise beide Typen her, man schloss sich zusammen und ging wieder auseinander. Aber schließlich heißen im Volksmund ja auch alle geländegängigen Autos "Jeep", durchsichtiges Klebeband "Tesafilm", wogegen sich die entsprechenden Firmen i.d.R. auf juristischem Wege wehren, dabei sollten sie doch froh sein; wem gelingt es schon, einen entsprechenden Standard zu etablieren!!!
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Auch interessant und kurz:
http://www.wolfgang-jaeger-nienburg.de/w_jaeger/guitars/dobroh.htm