Hi
@boehmorgler
Klar, man kann auch mittels bipolaren Rechtecksignalen additive "Synthese", besser "Optimierung" betreiben.Dazu hab ich auch mal ein kleines Mathe-Programm gebastelt.
Das fuer die Rechtecksynthese zu loesende Integral ist aber ganz schoen kniffelig. Knapp drei Monate hab ich daran rumgetueftelt.
Damit kann man nun sogar eine Sinus Wellenform mittels Rechtecksignalen annaehern. Aber nicht mit nur zwei Generatoren !
Genauso ist das Klangverhalten von Glocken recht komplex.
Zwei Dinge sind fuer Glocken besonders charakteristisch:
- Es existieren nichtganzzahlige Obertoene
- Es existieren Untertonreihen
Was ich bisher auch nicht wusste :
Der empfundene Schlagton existiert oft physikalisch gar nicht, sondern wird durch Residuenhoeren erzeugt. Vom Gehirn also "hinzugerechnet".
Glocke - Wikipedia
Dein Vorschlag wuerde eine Untertonreihe erzeugen. Ich hab kurz auch mal die Obertonreihe ausprobiert. Verstimmt man den 2 ten Rechteck um 7 Haltonschritte nach oben klingt es auch recht glockig.
Etwas besser wirds mit gefiltertem Saegezahn und Dreieck.
Bei 2 Oszillatoren kommt das Ergebnis aber nicht an eine Ring oder Frequenzmodulation ran. Die liefert eben alles komplett auf einen Schlag.
Weniger interessant aber einfacher gehts mit einem Sample.
@Dark Path
Der ganze Sound ist ganz schoen dark und komplex.
Allerdings bischen an den Haaren herbeigezogen.
Auf dem D50 gibt es Sounds die wirklich duester sind.
Ich hoere bei deinem mp3 folgendes :
Zu Beginn und "Untermalung"
- Ein Noise Signal mit viel Resonanz gefiltert, Eckfrequenz moduliert.
Irgendein typisches Arctic WIND Preset koennte das uebernehmen.
- Man hoert ein weiteres jedoch tieferes Noise Signal. Eventuell das
selbe WIND Preset das einfach nach unten transponiert wurde. Darauf weisen auch die typischen Stoergeraeusche im Hintergrund hin.
Die Modulation scheint mir hier aber eher mit einem Flanger mit viel
Feedback statt mit Resonanz eines Filters realisiert.
Vielleicht uebernimmt der Flanger auch die Transponierung.
Darueber 500 Pfund Hall.
Jetzt zu den Glockenklaegen. Es gibt da mehrere Typen. Aber ich glaube
fast die sind alle aus einem Sample. Einem Bell Ride Becken Sample.
Der stark gewoelbte Teil eines Beckens, an dem sich auch die Bohrung
fuer Befestigung am Staender befindet wird auch Bell genannt. Schlaegt
der Drummer hier auf das Becken ergibt sich ein glockiger von der Tonhoehe
eher definierter Klang als bei der restlichen Flaeche des Beckens.
Man hoert deutlich zwei durchgehende verschiedene Ride Bell Klaenge, die sich wahrscheinlich nur durch Transponierung / besser Pitch des Samples
unterscheiden. Die wuerde ich mittels Appregiator realisieren.
Was du vornehmlich als Glockenklang beschrieben hast ist
wohl diese Pseudomelodie, die meiner Meinung nach auch aus einem Ride Bell
Becken Sound durch verschiedenen Pitch ( im gesamten auch nach oben transponiert ) realisiert ist.
Zusaetzlich mit sehr langem Decay oder auch einem Hall Effekt.
Bei 00:23 setzen zusaetlich noch kurz klassische Sounds im Hintergrund ein.
Das Material wird dann aber wirklich recht komplex.
Falls dein Synthie kein geeignetes (Ride) Bell Sample im regulaeren Rom hat, muesstest du das ganze ueber ein Drum Set Programmieren. Das ist aber recht aufwendig.
Die meisten Rompleplayer verfuegen aber auch uber eine Bell Sample Bibliothek. Da sollte eigentlich etwas dabei sein.
Mit Pitch=+500 wuerde ich die mal durchsuchen.
BTW:
Death Metal ist vor allem von den Drums her ne recht interessante Stilform.
Allerdings nichts fuer jeden Tag
und
mich wuerde auch mal interessieren wie Tax das Klangbeispiel beschreiben wuerde. Wirklich kein einfaches Material.