Was ist das für ein Instrument? 8 Saiten, Mandolinenbanjo?

[Kastanienbaum]

Kann mir jemand sagen was das für ein Instrument ist? Welche Saiten braucht man (wohl 8 Stück)? Kann man das Fell reparieren? Wie ist die Stimmung?

 

[Banjo]

Hallo Kastanienbaum,

willkommen im Forum!

Das ist ein Mandolinenbanjo. Es wird besaitet und gestimmt wie eine Mandoline (GDAE, gleiche Stimmung wie eine Geige).

Das mit dem Fell könnte schwierig werden, Du müsstest ein neues Fell auftreiben (evtl. ein kleines Trommelfell in der passenden Größe, ich wüsste nicht, wo man ein so kleines Fell speziell für ein Banjo bekommt) und es dann aufziehen. Dazu musst Du vermutlich die Schrauben rund herum lösen, das alte Fell runtermachen und dann weitersehen...

Banjo

 

[fiddle]

Hi,

vielleicht wirst du bei Bongo- bzw. Conga-Fellen fündig. Reparieren kann man den Riß jedenfalls nicht. Saiten: normale Mandolinensaiten. Mechaniken mit einer Kleinigkeit Schmierfett wieder gängig machen. Der Steg gehört in die Fellmitte (Abstand Sattel-12. Bund x 2) und dann solange hin und her schieben, bis sie Oktavrein ist. Saitenlage unter vollem Zug messen und falls zu hoch, Steg niedriger feilen. Wenn zu niedrig, dann neuen Steg. Ich vermute, daß man den Halswinkel nicht groß verändern kann. Wenn die Bünde dann noch scheppern sollten, dann ab zum Gitarrenbauer.

Ich glaub fast, ich brauch auch mal so ein Teil


cheers, fiddle

 

[GEH]

Das abgebildete Instruement erscheint mir extrem klein. Entweder ein Spielzeuginstrument oder für Deko-Zwecke gedacht.
Ein "erwachsenes" Mandolinenbanjo hat einen etwas größern Korpus.

 

[Uschaurischuum]

Das abgebildete Instruement erscheint mir extrem klein. Entweder ein Spielzeuginstrument oder für Deko-Zwecke gedacht.
Ein "erwachsenes" Mandolinenbanjo hat einen etwas größern Korpus.

Vielleicht ist es dann auch eine doppelchörige Sopran-Banjolele , also ein Ukulelen-Banjo, das hat aber, wie wir alle wissen, normalerweise nur 4 Saiten.
Bei dem Bild fehlt halt ein wenig der Größenvergleich!

 

[GEH]

Bei dem Bild fehlt halt ein wenig der Größenvergleich!

Ja, die Dinger sind nicht riesig, aber das hier sieht glaub schon etwas anders aus:

 

[Jiko]

vielleicht wirst du bei Bongo- bzw. Conga-Fellen fündig.

Conga vielleicht, aber Bongos sind dafür zu klein. Dann eher noch für Djembé.
Oder eben ganz Drummerüblich ein Kunststoff"fell".

 

[GEH]

Conga vielleicht, aber Bongos sind dafür zu klein. Dann eher noch für Djembé.

Meinst Du wirklich?
Vielleicht für ein "normales" Mandolinenbanjo, aber das obige Exemplar ist extrem klein, da könnte auch ein Bongofell ausreichen - naja, nachmessen kostet ja nichts.
Über die paar Zentimenter hinweg hält (böse gesagt) auch ein Stück Backpapier.

 

[fiddle]

Conga vielleicht, aber Bongos sind dafür zu klein. Dann eher noch für Djembé.
Oder eben ganz Drummerüblich ein Kunststoff"fell".

Ha! Erwischt! ^^

Ich messe im Bild den Durchmesser, vergleiche ihn mit den Bünden -> 9. Bund, flux auf der Mandoline nachgemessen: 14,5 cm und auf meinen Bongos das kleine Fell ausgemessen: Bongo kleines Fell: 16,5 cm.

Ich lehne mich entspannt zurück und nehme, voller Genugtuung, einen wohlschmeckenden Schluck aus meinem frisch geöffneten after-rehearsal-beer ob dem, noch mir zu Verfügung stehenden, Augenmaß.


cheers, Fiddle

 

[banjoman]

Hallo allesamt und n'abend,
bin heute als Oldie hier im Forum eingestiegen.
Kann die Aussagen nur bestätigen, es ist ein Mandolinbanjo.
Habe es bis vor Kurzem auch nicht gekannt, obwohl ich mal Amateur- Banjospieler war. Mein Chorleiter beschäftigt sich mit der Instandsetzung von allerlei Musikinstrumenten und hat mir sein restauriertes Mandolinbanjo vorgestellt.
Ich kannte vorher nur das Tenorbanjo, das Gitarr-Banjo und das Western- oder auch American- Banjo.

 

[GEH]

Hallo Im Forum!

Habe es bis vor Kurzem auch nicht gekannt, obwohl ich mal Amateur- Banjospieler war.

Auch unter Mandolinenspielern sind Mandolinenbanjos weder besonders bekannt noch beliebt.
Ich würde mir auch eher noch ein Tenorbanjo kaufen, da ich aufgrund der größeren Lautstärke des Banjos gerne auf die Doppelchörigkeit verzichte.
Was es leider ganz, ganz selten gibt, sind 4-saitige Banjos im Mandolinenmensur und Stimmung, obwohl sich das sehr flott spielt.
Vermutlich würde ich ein Mandolinenbanjo auch mal 4-saitig testen.

GEH

 

[banjoman]

wenn du keine Knoten in die Finger bekommst bei der kurzen Mensur des Mandolin- Banjos, kannst du das ja mal versuchen! Oder willst du es nur für Melodiebögen benutzen? Ich mit meinen dicken Fingerkuppen würde jedenfalls mächtige Schwiereigkeiten beim Akkordspiel bekommen.

 

[GEH]

Naja, 4-saitig ist es doch einfacher als 8.
Und bei der richtigen Mandoline muss sich der Spieler auch an die kurze Mensur und das schmale Griffbrett gewöhnen.
Die Quintenstimmung ist eigentlich auf der Mandolinen/Geigenlänge mit Geigenfingersatz optimal.
Da ist ein Ternorbanjo grifftechnisch schon schwieriger und provitiert nur davon, dass es keine Doppelsaiten hat.
Also ich kannte mal jemand, der ein 4-saitiges Banjo im Mandolinenlänge und Stimmung hatte. Das war so ziemlich das flotteste Zupfinstrument, das ich je in der Hand hatte.
Das verbindet für mich Stimmung und Halslänge mit leichterer Einchörigkeit.

 

[Banjo]

Auch unter Mandolinenspielern sind Mandolinenbanjos weder besonders bekannt noch beliebt.

Zurecht und unter Banjospielern auch nicht

Ich kann den Dingern nichts abgewinnen, sie klingen einfach derb, da ist mir eine schöne holzig klingende Mandoline deutlich lieber. Ich hab sogar ein altes Gibson-Mandolinenbanjo mit richtigem 11-Zoll-Korpus, aber das klingt auch nicht besser, bloß lauter Ich hab's als Ersatzteillager für meine 'richtigen' Banjos gekauft.

Banjo

 

[GEH]

Ich kann den Dingern nichts abgewinnen, sie klingen einfach derb, da ist mir eine schöne holzig klingende Mandoline deutlich lieber.

Für mein Geschmack klingt ein Banjo einfach doppelchörig nicht besonders.

Ich hab sogar ein altes Gibson-Mandolinenbanjo mit richtigem 11-Zoll-Korpus, aber das klingt auch nicht besser, bloß lauter Ich hab's als Ersatzteillager für meine 'richtigen' Banjos gekauft.

Hast Du es mal 4-saitig ausprobiert?
Laut genug ist es dann immer noch und Melodien spielen sich damit ja flotter als auf der Mandoline selbst.

Wie gesagt, ich hatte mal so ein seltenes 4-saitiges Banjo in Mandolinenmensur in der Hand, das war ein großer Spass und klang nicht so schlecht.

 

[Banjo]

Hast Du es mal 4-saitig ausprobiert?

Nein, ich bin mit einem Plektrum in der Hand nicht so geschickt,um es mal vorsichtig auszudrücken. Wollte nur den alten Resonator und den Flanschring... Hab's dann mal kurz mit 8 Saiten ausprobiert, der Sound war grausam, und dann zum Werkzeug gegriffen

Banjo

 

[Kastanienbaum]

Hallo,

erstmal danke für eure Antworten. Meine Oma hat mir das Mandolinenbanjo vor einigen Monaten geschenkt, sie hat es glaub ich auch nur geschenkt bekommen. Jetzt liegt es rum und ich wollte es doch vielleicht mal reparieren. Es ist knapp 55 cm lang, kann also schon ein Kinderinstrument sein (???). Die Doppelseiten werden gleich gestimmt, keine Oktaven, oder?

 

[Uschaurischuum]

Hallo,

erstmal danke für eure Antworten. Meine Oma hat mir das Mandolinenbanjo vor einigen Monaten geschenkt, sie hat es glaub ich auch nur geschenkt bekommen. Jetzt liegt es rum und ich wollte es doch vielleicht mal reparieren. Es ist knapp 55 cm lang, kann also schon ein Kinderinstrument sein (???). Die Doppelseiten werden gleich gestimmt, keine Oktaven, oder?

Meine alte Rundbauchmandoline ist ca. 60 cm lang, insofern erscheint mir die Länge von 55 cm für ein Mandolinenbanjo als normal - es ist wohl kein Kinder- oder Deko-instrument! Bleiben wir bei den Maßen: Bei meiner Mandoline Abstand zwischen Sattel und 12. Bund ca. 16,5 cm, Distanz zwischen Sattel und Steg somit ca. 33 cm. Dieses Maß, 33 cm wird die Mensur genannt.

In Berthold Brechts Film "Kuhle Wampe" von 1932 können wir den Einsatz von Mandolinenebanjos sehen: http://video.google.com/videoplay?docid=90504215337859336#
-ca ab Minute 52:30
Für solch kundgebungsartige Musik, in diesem Falle von der linken Arbeiterbewegeung, war so ein Teil natürlich von Vorteil, weil in Deutschland das Mandolinenspiel recht verbreitet und somit vertraut war, und weil die Banjovariante mehr Lautstärke brachte als das herkömmliche Instrument.
Der Ukulelenhersteller Brüko hat wohl früher auch solche oder ähnliche Banjos gebaut, vielleicht noch im urprünglichen Firmensitz im Sudetenland. Steht irgendein Herstellername auf deinem Banjo?

Richtig, die beiden Saiten eines Paares werden jeweils gleich gestimmt, nicht wie bei der 12-saitigen Gitarre!
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Reparatur deines Instrumentes, und viel Spaß beim Spielen

 

[banjoman]

Also, als ich noch Banjo spielte( leider habe ich es zugunsten der Gitarre aufgegebe und auch weitestgehend verlernt), war mir der Klang eigentlich nie trocken und hart genug. Viele Profis stopften die Korpusse mit zerknülltem Zeitungspapier aus, um den Banjos den scheppernden Klang zu nehmen. Ich gehe jetzt immer vom Tenorbanjo aus. Dieses wurde eher selten zum Melodiespiel eingesetzt, sondern zur Akkordbegleitung im Jazz, speziell Dixieland.
Melodiös spielbar und auch in aufgebrochenen Akkorden gut klingend ist eigentlich das 5-saitide Western- Banjo.

 

[Melacid]

super! jetzt weiss ich auch was ich "geerbt" hab. ein mandolinenbanjo. danke euch allen!:<3:
nur noch eine frage: wenn ich neue saiten hole, muss ich dann nach mandoline- oder banjosaiten fragen oder gibts tatsächlich mandolinenbanjosaiten?
lg