@ BenChnobli: Leider nein, ich dachte, ich hätte eine Fundstelle, weiß aber gerade nicht wo. Deswegen auch die "Mär"!
@ silentsheep: Danke, gut aufgepasst!
@ Disgracer: Jung, mal erst mal Deine Hausaufgaben:
Eine Deutungsmöglichkeit gibt es sehr wohl, weil in der westlichen Musik die Terzenschichtung die Wurzel allen Übels ist. Und dann muss man halt die einzelnen vorkommenden Töne durchgehen, bis die Sach´ passt. Bei den Tönen E,G,Bb und D gibt es dann eben als mögliche Akkorde Em7b5, Gm6 und C7/9. Und da braucht es keine weiteren harmonischen Zusammenhänge, sondern halt ein klein wenig Kenntnis der Materie. Und wenn mir jemand im Studium so einen Käse erzählen würde, dann stünde der ruckzuck vor der Tür (und dürfte auch nicht mehr zurückkommen), weil nicht nur ich sowas als Basiswissen ansehe.
Wenn Du vom Jazz und verwandten Stilen kommst, dann sind Grundton und Quinte für die Gitarre eigentlich völlig nebensächlich, weil da eigentlich immer ein Bass mitspielt, der auch noch was zu tun haben will.
Für die Sologitarre (also wenn man nur mit einer Gitarre Begleitung spielen will) gelten etwas andere Regeln.
Wenn man einen Vierklang bilden will (und C7/9 gehört dazu, obwohl er eigentlich fünf Töne hat), und Barre verpönt ist, weil diese Griffe zu fett klingen und alles zumatschen, dann muss man halt die einzelnen Töne des Akkordes greifen. Das hat dann auch den Vorteil, daß man wesentlich beweglicher ist und wirklich weiche/softe Begleitungen hinbekommen kann (wenn man will), die für manche Stile einfach zwingend sind.
Und da jeder normale Mensch nur vier Finger an jeder Hand hat (der Daumen ist, wie der Name schon sagt, kein Finger!), dann muss ein Akkord mit fünf Tönen eben auf vier verkürzt werden. Und hier gilt halt die Regel "None ersetzt Grundton"!
(...es gäbe da zwar noch ein paar andere, aber die Kollegen Gitarrenlehrer wollen auch noch was zu tun haben)
Und ganz allgemein gesagt, sind das dann halt die Dinge, die die Amateure von den wirklichen Könnern unterscheiden.
Bei den einen klingts halt irgendwie, und bei den anderen werden Teile der Damenunterbekleidung auf die Bühne geworfen, weil die wissen, was sie spielen sollten und was sie spielen müssen. Aber, wie gesagt, nix für ungut - aber mach Dich erstmal schlauer! Und wenn es Dir ein Trost ist, ich habe auch ein paar Jahre für die Materie gebraucht. Gute Lektüre zu der Thematik ist alles, wo Howard Roberts als Autor draufsteht, z.B. also das "Guitar Compendium" das man bei AdvanceMusic kaufen kann. Howard Roberts hat übrigens mit Tommy Tedesco das Musicians Institute in LA gegründet.
Und wer sich´s antun mag, die Ersatzregeln finden sich unter anderem bei Paul Hindemith "Die Unterweisung im Tonsatz". Die ist zwar fürchterlich zu lesen, weil das eher ein Roman als ein Lehrbuch ist, aber man kann da schon einiges herausholen.
Der Rest muss halt bei "YouTube" nach Berkley College of Music suchen, und wem das zu heftig ist, es gibt es ja noch diese englische Gitarrensite von Justin, bzw. wird man bei dem genannten Videoportal auch noch fündig.
Und Tschüss!