Was haben Humbuckerkappen genau für eine Funktion?

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Gustavwald
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Hallo,
ich bin neu hier, besitze nur 1 E-Gitarre eine Gibson les paul custom und war seit 15 Jahren immer voll zufrieden mit ihr, daher habe ich es leider total versäumt mir div. technisches Knowhow anzueignen....
Zu meinem Problem, aus hauptsächlich optischen Gründen habe ich nun die Humbuckerkappen abgenommen. Es handelt sich um T-Top Humbuckers. Seit dem habe ich vor allem bei hoher Lautstärke und zunehmenden Verzerrungsgrad irrsinnige Probleme mit Nebengeräuschen.
Hört sich alles ziemlich so an als ob man bei laufendem Betrieb eines Röhrenamps einfach den Klinkenstecker ais der Gitarre zieht...
Es rauscht, brummt, und surrt und ich vermute, dass etwas mit der Erdung nicht mehr stimmt.
Mir ist aufgefallen, dass wenn ich mit einer Hand die Saiten berühre und mit der anderen an den Klinkenstecker/Buchse greife die Nebengeräusche so gut wie verschwunden sind... ???
Was kann ich tun, da mir der Sound und die Optik ohne der Kappen einfach noch besser zusagt und ich sie eigentlich nicht wieder einbauen möchte?
Sind diese Humbucker für ohne Kappen ungeeignet?
Wenn ja was wäre denn dann eine gute Alternative?
Vielen Dank im Vorraus
Richard
 
Eigenschaft
 
hey,

meines erarchtens sind die humbuckerkappen, wie auch alle anderen pickupkappen nur ein optisches merkmal (zumindest bei kappen aus neusilber und plastik. die messingkappen "schlucken" höhen). allerdings muss man sie (soweit ich weiß), wenn man welche über die pickups montiert, auch an die masse anschließen, also mit der erdung verbinden. aber dein problem hört sich meiner meinung nach eher danach an, als ob die bridge nicht mehr geerdet ist. das solltet du am besten als erstes mal überprüfen.

mfg luk
 
Entwedeer Saitenerdung beschädigt, oder beim Ablöten der Kappen die Pickups beschädigt durch Hitze.
 
Danke erstmal für die raschen Antworten.
Ich war beim Ablöten äusserst vorsichtig und habe bestimmt nichts kaput gemacht! Die Kappen waren auch nur jeweils mit 2 kleinen Lötpunkten befestigt, dadurch musste ich die PU´s eh kaum Hitze aussetzten... Ich habe an der Elektronik nichts verändert!
Wie kann ich das mit der Erdung der Bridge überprüfen bzw wie kann ich sie erden?
 
Danke erstmal für die raschen Antworten.
Ich war beim Ablöten äusserst vorsichtig und habe bestimmt nichts kaput gemacht! Die Kappen waren auch nur jeweils mit 2 kleinen Lötpunkten befestigt, dadurch musste ich die PU´s eh kaum Hitze aussetzten... Ich habe an der Elektronik nichts verändert!
Wie kann ich das mit der Erdung der Bridge überprüfen bzw wie kann ich sie erden?

Schnapp dir ein Multimeter und piepse die Verbindung durch (z.B. Brücke/ Saiten -> z.B. das äußere bei einem Klingenstecker in der Buchse, wenn der Stecker komplett aus metall ist, oder eben die Mutter um die Klinkenbuchse). Geerdet wird die Brücke üblicherweise bei Les Paul Modellen durch einen Kanal, der vom Elektronikfach unter die Stoptailhülsen im Body geht, die Draht bzw. Kabelverbindung wird dann einfach an das äußere von irgend einem Poti gelötet (eher die oberen ;) ).
 
Entwedeer Saitenerdung beschädigt, oder beim Ablöten der Kappen die Pickups beschädigt durch Hitze.
dass die pu durchs löten so arg beschädigt wurden glaube ich auch eher nicht, dann würde das brummen ja wahrscheinlich auch nicht aufhören, wenn man die saiten berührt.

Danke erstmal für die raschen Antworten.
Ich war beim Ablöten äusserst vorsichtig und habe bestimmt nichts kaput gemacht! Die Kappen waren auch nur jeweils mit 2 kleinen Lötpunkten befestigt, dadurch musste ich die PU´s eh kaum Hitze aussetzten... Ich habe an der Elektronik nichts verändert!
Wie kann ich das mit der Erdung der Bridge überprüfen bzw wie kann ich sie erden?

naja der einfachste test, das herauszufinden ist quasi das, was du eh schon bemerkt hast: das brummen hört auf, wenn du die saiten anfässt.
ich schätze mal, dass der draht oder das kabel welcher an der bridge war bei den lockeren saiten weggerutscht ist. der wird nämlich meistens nicht mit dem bolzen der bridge oder des tailpieces verlötet, weil man das dicke metall des bolzens nicht so heiß bekommt. deshalb wird er zwischen holz und bolzen geklemmt (so hab ich das zumindest gemacht).
das problem zu beheben kann dann ein bisschen kniffelig werden, weil du dann wahrscheinlich die saiten nochmal herunternehmen müsstest. vorher schaust aber im elektrikfach nach, ob irgendwo eine kleine bohrung mit einem einzigen kabel/draht vorhanden ist. wenn dieser im e-fach mit keiner masse (zb einem potigehäuse) verlötet ist, tust du das erst mal. dann müsste der fehler behoben sein. ansonsten bleibt nur der erste weg.
aber bevor du saiten herunternimmst etc, warte lieber noch auf ein paar antworten, vielleicht ist es auch was anderes, was ich noch nicht kenne
viel glück, mfg luk
 
Also hab das ganz mal fotografiert. Hoffe das Hochladen funktioniert...
Ich finde keine extra Bohrung aus der ein Kabel kommt / kam!
Etwas ist bereits falsch verstanden worden die Nebengeräusche werden nicht besser wenn ich an die Saiten fasse sie nehmen eher zu. Wenn ich an die Buchse oder Toggle Switch greife dann ist Ruhe...
 

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Oh Gibsons Schmuckkästchen :D

Wie du es schilderst ist alles ordentlich geerdet, nur die Saiten/Brücke/Steg nicht..
Schau mal genau rein, ob oben im E-Fach (richtung Stoptail/Brücke) ein gebohrter Kanal liegt (auf dem Foto sehe ich keinen), wenn nicht, kontrollier zumindest mal unter dem Bridge Pickup ob da ein Kabel nicht Richtung E-Fach, sondern zum Stoptail/Brücke läuft. Brummt es eigentlich wenn du den Pickup an den PolSchrauben berührst?

Natürlich, bei all dem was ich schon von merkwürdigen Erdungsproblemchen kenne, wäre es auch möglich das E-Fach wie auch die Pickups in sich abgeschirmt waren, aber ganz ohne Saitenerdung will ich mir das nicht vorstellen..
 
ich könnte mir vorstellen das das masse kabel i.wo die hot leitung berührt, dann würde sowas dabei rauskommen.
 
-Also wie gesagt ich finde keine Bohrung oder Kabel die zum Steg führt.
-Ich kenn mich so schlecht aus das ich nicht mal weiss woran ich das Massekabel erkennen soll geschweige weiss was eine hot Leitung ist.
-Wenn ich die PolSchrauben am PU berühre nehmen die Nebengeräusche auch deutlich ab.
Richtige Ruhe ist aber nur wenn ich an die Klinkenbuchse fasse!
 
Hey rich,
Elektronik Probleme finde ich auch extrem ätzend.
Ich habe auch wenig Ahnung. Nur so viel:
Das Massekabel ist meistens nur ein blanker, nicht isolierter Draht der die Poti-Gehäuse verbindet und auch die Masse- verbindung zur Buchse herstellt. Eine weitere Masse- Verbindung muss zur Brücke der Gitarre, da wo die Saiten eingehängt werden, geführt werden, hier wird der blanke Draht normalerweise mit den Schraubhülsen eingeklemmt, die in den Gitarrenkorpus eingeschlagen werden und in denen dann die Brücke,bzw. der Saitenhalter eingeschraubt werden.
Du hast wohl eindeutig ein Masseproblem, schau dir doch mal auf www.seymourduncan/support die Wiring diagrams an.
Wenns alles nicht klappt, gib die Gitarre einem Fachmann, das kostet nicht viel.
Grüße
willy
 
Hast du einen Multitester zur Hand, rich?
 
Zu meinem Problem, aus hauptsächlich optischen Gründen habe ich nun die Humbuckerkappen abgenommen. Es handelt sich um T-Top Humbuckers. Seit dem habe ich vor allem bei hoher Lautstärke und zunehmenden Verzerrungsgrad irrsinnige Probleme mit Nebengeräuschen.
Das ist kein Wunder, da eingestreute Störsignale jetzt mit verstärkt und vor allen Dingen verzerrt werden!

Mir ist aufgefallen, dass wenn ich mit einer Hand die Saiten berühre und mit der anderen an den Klinkenstecker/Buchse greife die Nebengeräusche so gut wie verschwunden sind... ???
Damit erdest Du die Saiten und gleichzeitig auch Deinen Körper. Schau Dir in diesem Zusamenhang einmal den Artikel "Die Saitenerdung in der Elektrogitarre" an.

Was kann ich tun, da mir der Sound und die Optik ohne der Kappen einfach noch besser zusagt und ich sie eigentlich nicht wieder einbauen möchte?
Du solltest Deine (offensichtlich) nicht geerdeten Saiten erden, indem Du eine elektrische Verbindung zwischen der Schaltungsmasse und der Brücke herstellst.
Sind diese Humbucker für ohne Kappen ungeeignet?
Das kann man so nicht sagen. So wie die Dinge liegen, hat Gibson in dieser Gitarre versucht, die gesamte Elektrik in einem Faradayschen Käfig unterzubringen. Daher das "Schückkästchen" und die abgeschirmten Leitungen. Dazu gehören auch die Kappen. Wenn man alles richtig macht, dann müssen die Saiten und damit auch der "strahlende" Musiker nicht mehr geerdet werden. Folglich fehlt die Masseverbindung zur Brücke.

Durch Deine Aktion hast Du dieses Konzept "aufgeweicht"!
meines erarchtens sind die humbuckerkappen, wie auch alle anderen pickupkappen nur ein optisches merkmal
Das ist schlicht und ergreifend falsch! Die Kappen, egal ob aus Messing oder aus Neusilber, sind leitend. Werden sie mit der Schaltungsmasse verbunden, was normalerweise der Fall ist, so dienen sie als Abschirmung der Spulen.
Wenn ja was wäre denn dann eine gute Alternative?
Es gibt da leider keine gute Alternative!

Ulf

ps: Daß Gibson da Ceramic-Disks statt Folienkondensatoren verbaut hat, erschreckt mich ein wenig!
 
Es gab mal eine zeitlang Gibsons (muss irgendwann in den 70ern gewesen sein), bei denen tatsächlich auf die Saitenerdung verzichtet wurde - solange alle Elektrikteile sorgfältig abgeschirmt sind, funktioniert das auch ganz gut, nur irgendwann wurde es modisch, die Kappen abzunehmen. Dann geht das Konzept leider nicht mehr, daher wurden die Gitarren dann wieder mit normaler Saitenerdung gebaut.

Ich würde die Kappen einfach wieder montieren, man kann den fehlenden Draht zwar auch nachrüsten, was aber sicher etwas heikel werden könnte (wie alt ist die Gitarre denn? Seriennummer?).
 
@ Granufink und DerOnkel
Vielen Dank, dass hört sich nun alles ziemlich plausibel an!
Dann haben die Metalkappen doch einen Sinn sie schirmen ab, oder? Ich versteh zwar noch immer nicht so ganz, wie durch die Kappen eine Saitenerdung zustande kommt bzw warum dann keine Erdung mehr nötig ist ?????????
Die Les Paul ist eine 79er. D.h. Aus einer bestimmten Epoche gehts nur mit Kappen oder?
Weiss jemand von wann bis wann Gibson das so gebaut hat?
Ich hab soeben folgenden Test gemacht, ich habe eine alte G Saite unter einem PU eingeklemmt und um den Steg gewickelt. Selbst durch diese dilitantische Saitenerdung haben die Nebengeräusche deutlich abgenommen!!!
Das heisst also für mich Kappen wieder drauf oder vom Gitarrenbauer ein Loch zum Steg bohren??????????? Da werd ich die Kappen wohl wieder drauftun ich will auf keinen Fall etwas verbastln.. Schade ich hätte in Zukunft gerne auf die Kappen verzichtet...
Oder gibt es irgendeine ander Möglichkeit, z.B. ander PU´s etc??????????????
 
Ja - Aktiv-PUs brauchen keine Saitenmasse. Das wäre aber Blasphemie bei der Gitarre;)

Die Abschirmung soll die Störeinstrahlungen von der hochohmigen Elektrik fernhalten und gegen Masse ableiten.
Möglicherweise hilft es auch, beide PUs umzupolen (dazu muss allerdings, weil die Anschlussleitungen sicherlich zweiadrig aufgebaut sind, die Masse an der Grundplatte ebenfalls getauscht werden!), weil man idealerweise den äußeren Wicklungsanfang an die Signalmasse legt und den inneren Anschluss als "heißen" Anschluss - so schirmt der äußere Wicklungsteil den inneren etwas ab. Wenn aber intern einmal Wicklungsanfang und Wicklungsende intern verbunden wird, bringt das nichts, weil dann ja immer ein "heißer" Teil außen wäre. Das geht nur, wenn der Wicklungssinn beider Spulen unterschiedlich ist.
Die Saitenmasse dient dazu, dass sich der Spieler - der einen Großteil der Störungen einfängt und auf die Elektrik ausstrahlt - zu erden. Auch alle Metallteile der Gitarre, die nicht unmittelbar mit der Elektrik zu schaffen haben, werden üblicherweise geerdet (PU-Grundplatte, Schalter, usw.).

Leider hilft nichts anderes, als entweder die Kappen wieder draufzumachen oder die Saitenerdung nachzurüsten. Dafür darfst Du Dich bei verkappten PUs darüber freuen, dass auch ohne Finger an den Saiten die Nebengeräusche unterdrückt werden und kein Knacksen beim anfassen auftritt - das können "normale" Gitarren nämlich nicht.
 
Dann haben die Metalkappen doch einen Sinn sie schirmen ab, oder? Ich versteh zwar noch immer nicht so ganz, wie durch die Kappen eine Saitenerdung zustande kommt bzw warum dann keine Erdung mehr nötig ist ?????????

Dass Metallkappen Pickups abschirmen war schon lange vor dem Humbucker, dem PAF bekannt, Gibson baute zunächst den P-90 ohne eine solche Abschirmung, Leo Fender hingegen wählte über die ELapsteelkonstruktion einen Brückenpickup mit einer solchen Kappe, diese Abdeckung der Broadcaster/späteren Telecaster sollte dazu dienen, auch wenn die Gitarristen ihn zwecks Palmmuting eher als Aschenbecher mißbrauchten. An den Hals baute Fender zusätzlich einen Single Coil mit Metallkappe.

Die Kappen erden die Saiten nicht, wie Onkel sagte, der Faradaysche Käfig lässt die elektromagnetische Induktion von außen zu (oha, die zweite Sache die Faraday entdeckte und für Egitarren unabdingbar ist ;) ), schirmt aber gleichzeitig Störgeräusche ab (man lernt ja nie aus: Brummschleife: http://de.wikipedia.org/wiki/Brummschleife ). Gerade deswegen haben die Kappen einige Gitarristen in den späten 60ern einfach abgenommen, um einen Tick mehr Höhen zu bekommen, nicht aus rein optischen Gründen wie du ;)

Die Les Paul ist eine 79er. D.h. Aus einer bestimmten Epoche gehts nur mit Kappen oder?
Weiss jemand von wann bis wann Gibson das so gebaut hat?

Die 70er waren die Norlin Ära, da verbaute Gibson Sandwich Bodies, Ahorn- oder gar dreiteilige Hälse, Kostenreduktion war angesagt um den Profit zu steigern. Daher auch das Schmuckkästchen, deren Funktion mir nicht sofort einfiel, daher einen Dank an Onkel, den besonderen Namen wählte ich nur weil mit das mit dem faradayischem Käfig nicht einfiel :redface: Jaja, ich weiss Physik 8 Klasse oder sowas.. so schlecht war ich damals eigentlich nicht :D ..Schirmt man eine LP regulär ab, mit Folie an den Plastikabdeckungen (= wäre ebenfalls der Käfig) oder auch gar keiner kann es immer mal wieder zu Problemen kommen, an einer meiner LPs knackte es immer, wenn ich die Pickguardschraube berührte, das ist inzwischen verschwunden.. mit den Käfigen (Pickups und über den Potis) kann man sowas ausschließen. Wahrscheinlich wollte es sich G. diesbezüglich einfacher machen..

Das heisst also für mich Kappen wieder drauf oder vom Gitarrenbauer ein Loch zum Steg bohren??????????? Da werd ich die Kappen wohl wieder drauftun ich will auf keinen Fall etwas verbastln.. Schade ich hätte in Zukunft gerne auf die Kappen verzichtet...
Oder gibt es irgendeine ander Möglichkeit, z.B. ander PU´s etc??????????????

Entweder du machst die Kappen wieder drauf, oder bohrst gleich selber, durch das Loch muss ein Draht oder Kabel (manche nehmen dafür eine dünne Saite). Solange du nicht Richtung Decke bohrst, kannst du da nicht viel falsch machen, schließlich ist das Loch kaum 2cm tief vorher musst du natürlich die, von vorne untere, Hülse des Stoptails herausnehmen, dort muss der Bohrkanal rein gehen, Kabel oder Draht durchfädeln, Stoptailhülse wieder rein, noch anlöten fertig... Wenn du die Pickups austauschst, ist das ein größerer wertmindernder Eingriff als mal eben die Saitenerdung nachzurüsten, die ist im Grunde ein Klacks.. Lötkolben und Bohrer sollte du allerdings irgendwo auftreiben können.
 

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