Was genau ist denn der Unterschied/Effekt bei verschiedenen Saitenstärken?

[Rickenslayer]

Wenn ich auf eine Gitarre Saiten desselben Herstellers und desselben Typs aufziehen würde, also einen Satz

09-42
09-46
10-46
10-52

Was genau ändert sich am Klang der Gitarre, was am Spielgefühl? Irgendwie scheint mir das eine Frage zu sein, deren Antwort "doch völlig klar ist", fragt man dann aber drei Gitarristen, erhält man vier verschiedene Meinungen

Können wir das mal hier versuchen zu klären? Ich denke doch, dass das nicht nur mich interessiert. Am schlausten wäre natürlich, es einfach selbst auszuprobieren. Aber der Aufwand ist ja doch erheblich und mich würde auch eher eine grundsätzliche Antwort auf diese Frage interessieren.

Edit: Mist, vergessen - ja, ich habe natürlich gesehen, dass es mehrere Threads zu ähnlichen Themen gibt. Aber wie gesagt, mich interessieren die grundsätzlichen Dinge, also nicht das Tuning oder die Halsspannung.

 

[MOB]

ein dickerer satz saiten wird im vergleich zu einem dünneren bei gleicher stimmung ein strafferes spielgefühl haben. die saiten fühlen sich aufgrund des höheren zugs "härter" an. das finde ich bei sehr schnellen 16tel riffs z.b. sehr vorteilhaft, da der anschlagpunkt definierter rüberkommt. ne dünnere saite geht erst mal mit, bevor praktisch das plek drüber rutscht und so den ton erzeugt. mag ich gar nicht...

ein weiterer vorteil dickerer saiten liegt darin, daß man mit ihnen eine etwas niedrigere saitenlage einstellen kann, da sie bei gleicher anschlagstärke nicht so weit ausschwingen wie eine dünnere. das so leichtere spielgefühl wird zum teil durch den höheren zug wieder kompensiert. dennoch find ich es so angenehmer zu spielen, da nach meinem empfinden mehr kontrolle über die art und weise gegeben ist, wie der ton klingt, was ich wiederum mit dem anschlag steuer. dünne saiten (z.b. ein reiner 9er satz) sind mir da zu lommelig und undefiniert.

ein nachteil bei dickeren saiten liegt beim bending. dickere sind natürlich schwerer zu ziehen als dünnere. aber daran gewöhnt man sich doch recht schnell und für die finger ist es ein nettes krafttraining.

sich damit auseinanderzusetzen macht z.b. auch dann sinn, wenn man z.b. mehrere gitarren mit einer unterschiedlichen mensur hat. um ein ähnliches spielgefühl zu erreichen mach ich dann z.b. auf meine strat einen neuner und auf meine paula einen 10er satz drauf. vom zug her fühlen sie sich dann ähnlich an, wo z.b. der 9er auf der paula schon wieder zu lasch kommen würde.

im sound ansich, also in dem, was bei den ohren ankommt, merkt man die unterschiede kaum bis gar nicht. es wird zwar allgemein behauptet, daß dickere saiten einen fetteren ton hätten, konnte ich so aber noch nie feststellen, auch bei aufnahmen hab ich da bis jettzt keinen unterschied zwischen z.b 9er und 10er sätzen gehört. scheint mir eher etwas zu sein, das sehr vom persönlichen empfinden abhängt. der fettere klang fühlt sich für den spieler vielleicht so an (s.o.), der zuhörer merkt davon aber herzlich wenig bis gar nix...

gruß

 

[dodona]

von 09 auf 010 wird der Ton kräftiger und stabiler. Von 010 auf 011 wird der Klang für meinen Geschmack zu bauchig und zu rund. Ganz früher habe ich 08ter gespielt, die klingen ziemlich zirpig, aber man kann mit solchen Saiten natürlich ein sehr intensives Vibrato erzeugen.