Was für Heimwerker: Elko-Entlade-Tool selbstgebaut

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Weil immer wieder danach gefragt wird wie und womit man "sicher"
die Kondensatoren in einem Röhrenamp entladen kann hab ich mir gedacht
ich poste mal eine Bauanleitung für ein "Elko-Entlade-Tool" (klingt extrem technisch und kompliziert :eek:)

Kosten? unter 2€ :)

Was brauchen wir?

Einen (mindestens) 1 Watt - Widerstand - Wert zwischen 1kOhm und 2 kOhm
Einen Kugelschreiber mit dickem Kunststoff-Körper
Ein Stück Kabel mit Kroko-Klemme

1.jpg

Ein Ende des Kabels an den Widerstand löten:
2.jpg

Den Widerstand in das untere Teil des Kugelschreibers stecken, so dass ein Drahtende unten 'rausschaut:
3.jpg


Den hinteren Teil des Kugelschreibers mit Heißkleber auffüllen und
entweder den Draht vorne so weit kürzen dass etwa 5mm stehen bleiben
oder wie hier mit Schrumpfschlauch isolieren:
4.jpg
4.jpg


Zum Elko-Entladen erst den Amp ausschalten UND DEN NETZSTECKER ZIEHEN, dann die Klemme gegen Masse (Metall-Chassis), mit der Spitze die Kondensatoren mindestens 10 Sekunden entladen.

Feddich!
 
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Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass der Kugelschreiber kein Metallgehäuse haben sollte. ^^
 
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Wenn du nicht zu 1000% recht hättest, würde ich sagen, dass du alle Menschen für dumm hältst. ;)
 
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Was glaubst denn du, warum z.B. auf dem Fertigpizzakarton steht, man möge die Folie entfernen, bevor man die Pizza in den Ofen schiebt? Es gibt immer ein paar Spezialisten... *g*
 
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Schon drin - danke für den Hinweis!
 
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Achtung - das ganze ist mit den genannten Widerstandswerten extrem gefährlich.

Fasst man aus Versehen an die Metallspitze, die aus dem Kugelschreibergehäuse herausragt, sobald die Krokodilklemme bereits an einem Pol des Kondensators angeschlossen ist, bekommt man einen elektrischen Schlag, der tödlich sein kann.

Der elektrische Widerstand (Körperimpedanz) eines menschlichen Körpers ist laut Wikipedia bei 200V 3,8kOhm. Das bedeutet bei den bei Röhrenamps üblichen Versorgungsspannungen bei Berührung der Metallspitze eine tödlich hohe Berührspannung.

Nichts für ungut ... lasst die Finger davon und wartet halt, bis die Kondensatoren leer sind. Nachmessen schadet auch nicht.

Schönen Tag noch

Boisdelac
 
sobald die Krokodilklemme bereits an einem Pol des Kondensators angeschlossen ist, bekommt man einen elektrischen Schlag, der tödlich sein kann.
vielleicht hättest du den ursprünglichen Beitrag mal lesen sollen ?
da steht ausdrücklich, dass die Klemme an's Chassis soll - erst danach entlädt man mit dem 'Kuli' den Kondensator
komplett sicher
man kann sich auf einer ordinären Treppe problemlos das Genick brechen
trotzdem betreten täglich Millionen von Menschen solche Stufen ohne Schutzausrüstung

cheers, Tom
 
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vielleicht hättest du den ursprünglichen Beitrag mal lesen sollen ?
da steht ausdrücklich, dass die Klemme an's Chassis soll - erst danach entlädt man mit dem 'Kuli' den Kondensator
komplett sicher
man kann sich auf einer ordinären Treppe problemlos das Genick brechen
trotzdem betreten täglich Millionen von Menschen solche Stufen ohne Schutzausrüstung

cheers, Tom

Es muss nicht unbedingt eine Verbindung vom Chasis zum Kondensator bestehen. So kannst Du den Kondensator nicht sicher entladen.

Schönen Tag noch

Boisdelac
 
muss nicht, aber das ist der Fall, den er beschrieben hat...
und der einzige den ich kenne... :gruebel:
(wenn ich mich da an Selbstversuche mit den Fingerspitzen erinnere) :p

cheers, Tom
 
Zum Elko-Entladen erst den Amp ausschalten UND DEN NETZSTECKER ZIEHEN, dann die Klemme gegen Masse (Metall-Chassis), mit der Spitze die Kondensatoren mindestens 10 Sekunden entladen.

Wenn gemäß dieser Anleitung die Klemme an Masse liegt und der Netzstecker gezogen wurde, sollte an der Drahtspitze kein Potential anliegen (0 Volt), also keine Gefahr bestehen. Dann muss man natürlich noch darauf achten, mit der Drahtspitze auch wirklich an den potentialführenden Pin des Elkos zu gehen. Wenn man die Anschlüsse verwechselt und versehentlich nur an den an Masse liegenden Pin geht, entlädt sich da gar nix. Das kann fatale Folgen haben.
Aber wer sich nicht grundlegend mit Elektronik auskennt, der wird sicher so ein Gerät erst gar nicht öffnen (bzw. sollte es nicht).

Gruß, Jürgen

O.k., da waren andere schon schneller.
 
Als Inschinör ist man immer bestrebt alles Idiotensicher aufzubauen - wobei DIE kommen auf die ausgefuchstesten Ideen......
 
Wenn gemäß dieser Anleitung die Klemme an Masse liegt und der Netzstecker gezogen wurde, sollte an der Drahtspitze kein Potential anliegen (0 Volt), also keine Gefahr bestehen. Dann muss man natürlich noch darauf achten, mit der Drahtspitze auch wirklich an den potentialführenden Pin des Elkos zu gehen. Wenn man die Anschlüsse verwechselt und versehentlich nur an den an Masse liegenden Pin geht, entlädt sich da gar nix. Das kann fatale Folgen haben.
Aber wer sich nicht grundlegend mit Elektronik auskennt, der wird sicher so ein Gerät erst gar nicht öffnen (bzw. sollte es nicht).

Gruß, Jürgen

O.k., da waren andere schon schneller.


Wenn ich im Musikerboard lese, wieviele Leute sich hier versuchen, die Pickups Ihrer Gitarren auszutauschen und daran scheitern ...

Wenn ich dann annehme, dass von diesen sagen wir mal 100 Gescheiterten pro Jahr sich 10 daran versuchen, an Ihrem Amp rumzumachen ...

Wenn ich dann annehme, dass von diesen 10 nur einer die Klemme an einen falschen Punkt legt ... da wird dann schnell mal aus OK -> KO



Meiner Meinung nach kann jeder seine Kondensatoren entladen, wie er möchte, aber in einem öffenlichen Forum,
in dem sich extrem viele Nichtexperten tummeln, haben solche eigentlich prima Ideen nichts zu suchen.


Noch was ... wenn ich die Versorgungsspannung eines gebräuchlichen Röhrenamps von sagen wir mal 350VDC nehme und schließe diese mit 1kOhm kurz, dann verbrät der Widerstand zumindest kurzzeitig rund 120 Watt. Wie oft hält das ein 1 Watt Widerstand aus? Seid hier vorsichtig, überlastete Widerstände können explodieren.


Schönen Tag noch

Boisdelac
 
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Wenn jemand schon so weit ist, dass er in der Schaltung eines Amps 'rumbastelt dann ist das mit dem Elko-Entladen das kleinste Problem.
Wenn jemand so weit vordringt sollte er so oder so Ahnung haben.
Wenn du solchen Dingen nichts abgewinnen kannst - poste einfach etwas das besser ist, ich mag konstruktive Kritik sehr gerne.

Wenn du schon weißt, dass in einem Röhrenamp 350V anliegen solltest du auch wissen,dass diese Elkos sich auch durch die Schaltung selbst entladen - da werden deine 350V in Betrieb schnell zu 120 bis der Knabe das Gehäuse geöffnet hat.
Warnhinweise enthält der Beitrag eigentlich genug....
 
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Vlt. sollte man mal eine entscheidende Entlade-Vorbereitung erwähnen, die der Amp selber machen kann : Standby *nicht* benutzen, sondern immer direkt abschalten. Dann bricht die Bias-Spannung schnell zusammen, die Endröhren ziehen folglich Strom wie sie nur können und saugen die Elkos leer, die Kathoden sind noch ne Weile lang heiß genug. Damit kommt man innerhalb weniger Sekunden meist schon weit unter 100V, oft 50V oder weniger. Es hilft auch bei den Amps, deren erste Elkos vor dem Standby-Schalter liegen und die keine Bleeder haben (das sind die gefährlichen, weil ein Entladetool dann nicht funktioniert wenn der Amp im Standby abgeschaltet wurde).

Man sollte sich nur angewöhnen dann Standby später auch auszuschalten, sonst leidet der Amp beim nächsten Einschalten.
 
"Hochhol" !

Hallo zusammen,

@netstalker

ich "wärme" deinen Thread aus aktuellem mich betreffenden Anlass noch mal auf. Auf der Suche nach etwas brauchbarem in dieser Richtung ( Elkos entladen ) bin ich als Foren Mitglied auf dein DIY Tool hier gestossen. Wie sind deine Erfahrungen mit dem Tool. Bei einigen Elko Schaltungen komme ich nicht an die entsprechenden Pins ohne die Stromversorgung vorher auszubauen. Das sollte man natürlich berücksichtigen. Da ich einige DIY Geschichten mache, geht es um die Elko Entladung die zum Probebetrieb vormontiert wurden und schon Testweise in Betrieb waren. ( also geladen bzw. Reststrom ) Insbesondere die Elkos welche auf den speziellen Platinen der Spannungsversorgung spaltfrei von unten verlötet wurden, und vertikal sitzen. Deren Entladung mit dem Tool sind ja nur möglich wenn die Spannungsversorgung zum Test noch nicht fest montiert ist und sich frei von der Rückseite her entladen lässt. Also lose am Kabel fixiert mit Kabelbinder hängend. Zwingend wäre ja auch zu berücksichtigen die Restspannung vorher und nachher vor dem weiteren Eingriff auf die Platine zu prüfen. Wie machst du das. Elkos auf Turret Bords sind da einfacher zu handeln. Mit was prüfst du nochmal nach ob wirklich alles entladen ist ?

Möchte mir gerne einen Messkabelsatz mit Zwischenhülse ( für den entsprechenden Widerstand ) anfertigen. Als dauerhaft brauchbares Tool.

s-l1600.jpg


s-l1600.jpg
 
Zum Elko-Entladen erst den Amp ausschalten UND DEN NETZSTECKER ZIEHEN, dann die Klemme gegen Masse (Metall-Chassis), mit der Spitze die Kondensatoren mindestens 10 Sekunden entladen.
Vielleicht noch ergänzend (aus meiner Erinnerung... bin kein Profi):
Bei voller Lautstärke des Amps mal ordentlich die Saiten der Gitarre anschlagen und dabei den Stecker des Amps ziehen... dann sollten die Elkos ziemlich leer sein...
 
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Nun - über auf Leiterplatten montierte Elkos hab ich mir mangels Gelegenheit bis jetzt wenig Gedanken gemacht.
Ich bin mit Turret- und freier Verdrahtung aufgewachsen (wer's noch kennt: Elektrotechnik für Jungen - Heinz Richter) und mag bei Amps keine Leiterplatten. Das hat auch seine Gründe....
Bei Amps mit Leiterplatten, die schon mal auf meiner Bench landen, suche ich mir nach Plan einen Punkt der Schaltung, an dem ich die Anodenspannung sauber entladen kann - meistens die "heiße" Seite des Standby-Schalters.
 
Bei Amps mit Leiterplatten, die schon mal auf meiner Bench landen, suche ich mir nach Plan einen Punkt der Schaltung, an dem ich die Anodenspannung sauber entladen kann - meistens die "heiße" Seite des Standby-Schalters.

Okay damit kann ich schon mal was anfangen.
Bin zwar kein erklärter Feind der Leiterplatte, aber sie begegnet einem halt hin und wieder. Da ich alle weiteren Projekt auf Eyelet bzw. Turretboards realisiere kann ich ja die Elkos zum entladen von aussen abgreifen. Aber erst mal das Tool bauen. Soll eine nachprüfbare sprich sichere Dauerlösung werden. Ohne Standby-Schalter müsste dann eigentlich an der Leiterplatte der Spannungsversorgung am Abgang nach den Elkos zum Eyeletbord zur Röhrensteuerung abgreifen/entladen. Bei mir aktuell beim Reverb Thread am Anschluß B3 an der Spannungsversorgung. Ein/Aus bringt ja nichts da der Schalter vor der Spannungsversorgung liegt. Standby ist ja nach den "heißen" sprich schon abgeschalteten Elkos verschaltet. Da ginge es folgerichtig. Sorry ich versuche gerade alles richtig einzuordnen im Ablauf. Nach dem entladen messe ich dann den Durchgang der Elkos nach mit dem richtigen Multimeter und überprüfe die nicht mehr gefährliche Restspannung. Ganz leer bekommt man die ja nicht. Ausser die Platine würde dann 4 Wochen ruhen. Oder habe ich einen Denkfehler in meinem Verständnis eingebaut.
 

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