Was braucht man um mit Software Musik machen zu können ??

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Hallo Leute !

Nachdem mittlerweile viele Keyboarder mit Laptop/PC + Software auf die Bühne gehen, ist es, denke ich, mal Zeit sich auch hier intensiver damit zu befassen.

Ausgangssituation:

Wie so viele denke ich, der immer mit viel Hardware unterwegs war und ist, darüber nach in Zukunft mein Setup zu verkleinern und mit Software auf die Bühne zu gehen.
Aus einigen Gesprächen mit Kollegen, weiß ich dass auch andere mit diesem Gedanken spielen.
Da ich aber von VST-Software/Hosts/Soundkarten/Treiber nur sehr wenig Ahnung habe, meine letzten Sequenzer-Sitzungen sich noch auf Cakewalk 3.1 beziehen, könnt ihr Euch vorstellen, wie mein Wissensstand ist :eek:

Nun dachte ich mir: Was an Hard- und Software benötige ich um VERNÜNFTIG aber auch flexibel auf der Bühne bestehen zu können. Was sind die Vor- und Nachteile ? Wo gibt es die berühmten Haken ? Ist es möglich während einer Session einfach mal kurz einen Bläsersound "dazwischenzuwerfen" ? Wie funktioniert so was in Wirklichkeit (Nicht sagen: Da musst du erst ein Setup programmieren in dem Keyrange und Controller definiert werden....)

Also was braucht man mal ausgehend von meinem Setup um dieses ordentlich ersetzen zu können bzw. was müsste man behalten? Aktuell ist im Einsatz:

Piano/Masterkeyboard: Kurzweil PC1x
Synthie/Brot-und Butter: Roland Fantom X7
Orgel: Hammond XK-1

Gehen wir mal davon aus, dass es keine Budget-Grenzen gibt, es soll sich aber in einem vernünftigen Rahmen bewegen (eine Workstation kostet ja auch ~ 2500 - 3000 EUR)

Dann fang ich mal an:

1. Rechner: Laptop mit XP oder Macbook ? In welcher Konfiguration ? mit wieviel RAM ?

2. Eine Soundkarte. Wohl eher extern ? Was muss sie können ? Wieviele In-/Outputs ? Warum ?

3. Eine Host-Software. Sicherlich die Frage, die den individuellen Geschmack am meisten berücksichtigt. Also was ? Ableton live ? Kore ? oder doch eher Cubase ??oder andere ? k.A.

4. Welche VST-Software ?
Sicherlich B4 (ist wohl "state of the Art") ? oder andere B3-Simulation ?
Evtl. The Grand ? oder was sonst ?
Evtl. Scarbee Rhodes ?
Was als "Brot- und Butter" ?
evtl. noch ein leicht bedienbarer Sampler dazu ?

Fragen über Fragen, die ich zum Teil auch bewußt provokativ stelle.......

Also angenommen, ich will demnächst mit so wenig Hardware und so viel Software wie nötig auf die Bühne. Was kaufe ich ? Was kostet sowas ? Wie schwierig/einfach ist die
Einarbeitung dazu ?

Oder sollte man es doch lieber ganz sein lassen und lieber eine Kiste mehr auf die Bühne schleppen ?

Nicht dass ihr denkt ich möchte selbst nichts zusammensuchen, aber ich stelle mir vor, dass wenn ich den Dschungel schon nicht durchblicke, jemand der weniger Ahnung hat als ich erst recht nicht weiß wo anfangen.

Diskussion freigegeben !!

LG

Michael
 
Eigenschaft
 
Auch wenn's provokativ klingt und sicher einen Schuß Subjektivität enthält: Ich glaube, die erste Welle der Begeisterung über Softwareklangerzeugung auf der Bühne (wow! unbegrenzte Möglichkeiten - und so klein, leicht und billig!) ist schon seit längerer Zeit wieder abgeebbt und hat der pragmatischen Realitätssicht platzgemacht - gute Hardware steht nicht umsonst hoch im Kurs. Die grenzenlosen Möglichkeiten eines Absynth, einer großen Orchesterlibrary, des 15GB-Flügels in 7 Mikrofon-Perspektiven oder was-weiß-ich sind super im Studio fürs recording.
Aber für live-mäßige Spontanität geht nichts über ein überschaubares, spontanes Handling (Stichwort: mal eben einen Bläsersound dazwischenhaun) der zentralen Funktionen, und das kann m.e. kein Bastel-Setup aus Host, bunten PlugIns und diversen Universalcontrollern so gut leisten wie ein in sich geschlossenes Instrument, das "out-of-the-Box" funktioniert.
In keinem Fall wird man jedenfalls um umfangreiche Einarbeitung und Konfiguration herumkommen, und wenn mal alles nach den individuellen Vorstellungen läuft, hat man es immer noch mit einem fragilen Laptop/Interface/15 Kabel/diversesZeug-Gebilde zu tun, das bei häufigem Ortswechsel ganz sicher zu nerven anfängt.

Just my 2 cents...
gruß, Andi
 
In keinem Fall wird man jedenfalls um umfangreiche Einarbeitung und Konfiguration herumkommen, und wenn mal alles nach den individuellen Vorstellungen läuft, hat man es immer noch mit einem fragilen Laptop/Interface/15 Kabel/diversesZeug-Gebilde zu tun, das bei häufigem Ortswechsel ganz sicher zu nerven anfängt.

Obwohl da ja schon dran gearbeitet wird, siehe:

http://www.smproaudio.com/index.php?id=74&option=com_content&task=view

Die Entwickler versuchen schon, virtuelle Instrumente bühnentauglicher zu machen - was das jetzt tatsächlich taugt, weiß ich leider nicht, aber es klingt schonmal besser als die "Laptop neben's Keyboard"-Lösung, bei der regelmäßig ein teures Notebook den Geist aufgibt...

LG, Sketch
 
Ich muss jetzt leider los, aber nachher schreibe ich mal Meinung dazu.

Ich weiß grad nicht mehr wer es was, aber irgendjemand hat doch mal einen 19 Zoll PC zusammen mit einem Touchdisplay gehabt. Das war zwar noch nicht zwingend handlich, aber sicher ein guter Schritt.
 
Nachdem viele alle Hardware verkauft hatten und nur noch Software benutzen, stellte sich heraus, dass das zwar im Studio unheimlich praktisch, Live jedoch eher unhandlich ist.
Im Moment gibts wohl deswegen auch ein Schwämme an Midi-Controllern, die Hersteller von Masterkeyboards übertreffen sich gegenseitig bei der Anzahl und Art der eingebauten Controller (CME baut zum Teil sogar Motorfader ein!), und es gibt Synth-Lösungen, die schon von Haus aus aus einem speziell entwickelten Controller und einer Software bestehen.

Dann gibt es ja auch solche Ansätze wie die von Open Labs www.openlabs.com, die den umgedrehten Weg gehen und den Rechner mit allem drum und dran in einen "Synth" integrieren.

Am Ende ist es so, dass es wohl eine Mischung wird. Sampler sind im Rechner super aufgehoben (Hardware-Sampler gehören im Augenblick zu den aussterbenden Arten, wenn es nicht irgendwelche "Phrase-Sampler", "Loop-Sampler" - oder wie die Jungs sich auch immer nennen mögen - sind).
Alles andere hängt wohl von den Gewohnheiten und Anforderungen des Nutzers, den Controllern und der Software ab, wobei die beiden letzteren Faktoren aktuell schon eine nicht unerhebliche Entwicklung zeigen...
 
Also denkt ihr, dass aktuell die Hardware-Lösung immer noch die flexiblere und überschaubarere Lösung ist ?
D.h. ums mal zusammenzufassen:
Software macht dann Sinn, wenn Songteile zuhause vorproduziert werden, wenn es einen relativ festen Programm-Ablauf gibt, wenn der Lappi eh dabei ist.

Hardware ist natürlich schwerer, aber halt auch flexibler, weil z.B. in einer Workstation die Controller auf die Sound-Engine abgestimmt sind, weil es viele nützliche Funktionen schon vorhanden, die Softwareseitig erst programmiert werden müssen.

Einverstanden ?
 
Nun, ich würde sagen:
Hardware ist nicht unbedingt flexbler, eher im Gegenteil. Software ist schon prinzipiell flexibler (vollkommen freie Konfigurationen, potentiell unbegrenzte Möglichkeiten, Samplegrößen etc), aber eben weniger homogen, spontan und überschaubar, und diese Eigenschaften sind "auf'm Platz" m.E. viel entscheidender und wichtiger, als besonders viele Optionen zu haben. Opionen, die ich nicht benutze, weil ich nnur umständlich rankomme, sind tote Optionen.

Laptop-freie Lösungen wie Receptor oder SMPro sind ein Schritt in die richtige Richtung, müssen aber ihre Praxistauglichkeit erst noch beweisen - und vernachlässigen (selbst wenn sie verläßlich beliebige Plugs abspielen) den Aspekt des spontan bedienbaren Userinterfaces fgrößtenteils. Beziehungsweise gehen über die spontane Bedien- und editierbarkeit eines Rackmoduls nicht hinaus. Zum Presets abrufen langt das (aber die wollen dann softwareseiig vordefiniert werden).

Aber Hand auf's Herz: ist das vergleichbar mit der Übersicht eines Workstationscreens oder gar dem Hardwarepanel eines Nord?
 
Morgen,

Boogie hat da in meinen Augen schon alles wesentliche gesagt. Die Spontanität ist einfach "noch" nicht so gegeben, wie bei den Hardwaregeräte. Man muss sich diese vorprogrammieren.

Je nachdem was man macht, ist die Softwarelösung aber sicher nicht die verkehrteste. Da man ja eh ein Keyboard dabei haben muss, könnte man da ja auch ein gutes Hardwarekey statt reinem Masterkeyboard nehmen.

Um aber mal auf die anderen Punkte zu kommen: Soundkarte.

Ins braucht man bei sowas eigentlich nicht soviele. Außer man nutzt die Geschichte noch weiträumiger mit eigenem Mikro oder dergleichen.
Ausgangsseitig wären für mich vier das Minimum. Zwei zum FOH, zwei zu meinem In Ear.

Wenn man mit einem Sequenzer arbeitet ist ein Ausgang für den Klick sicher nicht verkehrt und vielleicht auch noch ein pärchen um die Sequenzersounds getrennt nach vorne zu geben. Muss man nicht, aber mit eigenem Mischer kann das auch gut sein.

Midi sollte man je nach Masterkeyboard auch noch mit dabei haben. Wenn das FOH Pult mit digitalen Signalen umgenen kann, ist das vielleicht auch nicht doof.
 
Hallo Michael,

also solche Gedanken hatte ich mir auch vor einem Jahr bevor ich mir den Motif XS gekauft habe auch gemacht. Es reizt natürlich alles im Laptop zu haben. Allein nur auf Software - Equipment hätte ich aber nie gebaut. Wenn dann wäre es mit Sicherheit eine Mischung aus Stagepiano und Masterkey/Laptop geworden. Wenn Windows mal wieder streikt, hätte ich immer noch was im Rückhalt. Für mich habe ich mich eindeutig gegen Softwarelösungen entschieden, hier aber aus dem Hintergrund, dass ich nicht so der geduldige Freak bin der nächtelang mit VST Instrumenten tüftelt. Wenn es am Abend mal ein Problem am XS gibt, kann ich es schnell lösen, da ich mich nur mit einem Teil auseinandersetzen muss. Mit einem virtuellen Rack z.B. würde ich mich viel schwerer tun schnell mal was zu beheben. Auch die Möglichkeit schnell und spontan mit einem anderen Sound einzugreifen, wie du das auch willst, wäre für mich wichtig. Ich habe ein wenig Erwartung in die V-Box http://www.smproaudio.com/index.php?option=com_content&task=view&id=74&lang=de Ich glaube aber das Teil kommt erst auf den Markt. Was es taugt, weiß ich nicht. Zumindest soll man verschiedene VST`s laden können und beliebig layern, splitten usw.. Das wäre für mich erstmal eine gute Zwischenlösung. Soll auch relativ preiswert sein, unter 400€ .

Gruß Matthias
 

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