Warwick / Framus oder: Der Griff ins Klo

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Ich weiß nicht, wie man das bewerten sollen. In einer Stellungnahme an einen Kollegen aus einem anderen Forum behauptete Warwick, dass es sich um eine Assistentenstelle handele. Nun bin ich kein Experte auf dem Gebiet, aber dort wo ich mein Praktikum gemacht habe, haben Assistenten mit nicht allzu schwierigen Aufgaben auch nicht mehr bekommen. Ob das jetzt gut ist, ist eine andere Sache - aber es ist durchaus üblich. Der Stern wird da wohl ein bisschen übertrieben haben. Wie das nun mit den Gewerkschaften aussieht, ist eine andere Sache. Sollte das wirklich stimmen, ist Warwick keine Alternative für mich. Allerdings ist es sicherlich schwer "fair gehandelte" Gitarren für bezahlbare Preise zu bekommen.
Mahl sehen, wieviel Wahrheitsgehalt am Ende dahintersteht, je mehr, desto schlimmer...
MfG Knispler
 
Steht seit heute Mittag schon bei unseren Bassern. Vielleicht der Übersicht wegen besser wenn man es da diskutiert.
Eine Sauerrei, soferns stimmt, ist es trotzdem.
 
ob das Thema hier, wie im Forum eines Gitarrenmagazins wohl auch gelöscht wird ?

das ist wirklich krass. Leider ist das bei vielen Firmen nicht unüblich geworden (nicht nur Instrumentenhersteller meine ich damit). Schade, wie soll man sich da noch mit den Firmen identifizeren für die man arbeitet ?
 
Auf der Framus-Website wird das (selbstverständlich) ganz anders dargestellt...
Siehe hier...

Tolle Gitarren und Bässe werden dort wirklich gebaut, das kann ich seit kuzem aus eigener Erfahrung
bestätigen, aber wenn tatsächlich Mitarbeiter ausgebeutet werden hört bei mir der Spass auf und
der Respekt vor einem Unternehmen sinkt.

Also, an die Warwick/Framus-Geschäftsführung:
Unter Musikern gibt es noch viele, die einen gesunden Gerechtigkeitssinn haben. Wenn Ihr
Eurer Firma nicht schaden wollt, behandelt Eure Mitarbeiter gefälligst fair! Bemüht Euch lieber,
ein Vorbild zu sein, dass gerade wir in Deutschland so einen Umgang mit Menschen nicht nötig haben!

Dennoch sei an alle hier gesagt - überlegt Euch mal genau, wo Euer Equipment herkommt und unter
welchen Bedingungen dort teilweise geabeitet wird!
 
Über was soll ich mich da jetzt aufregen? Da sucht eine Betriebswirting nen Job und bekommt einen mit Putzfrau-Entlohnung angeboten. Ja und? Muss sie doch nicht nehmen! Hier werden doch keine Kinder ausgebeutet sondern ein erwachsener, studierter Mensch steht vor der Entscheidung ob er den Lohn angemessen findet oder nicht. Da kenn ich aber echt massenhaft Beispiele von Menschen die es schwerer haben im Leben.

Aber o.k. nachdem ich kein Basser bin, stelle ich mich solidarisch an die Seite aller ausgebeuteten, ausgebrannten und am Existenzminimum vegitierenden Betriebswirtschaftler und boikotiere den Kauf von Warwick-Bässen.

Solidarische Grüße

Genosse Toni
 
Über was soll ich mich da jetzt aufregen? Da sucht eine Betriebswirting nen Job und bekommt einen mit Putzfrau-Entlohnung angeboten. Ja und? Muss sie doch nicht nehmen!

schau mal ans Ende des Artikel:
(Name der Betriebswirtin) blieb stark. Nun steht sie ohne Job da.

es geht darum, daß viele Unternehmen die momentan schlechte Joblage ausnützen und Stellen un- bzw. unterbezahlt besetzen.
Viele sind mangels Alternativen gezwungen solche fragwürdigen Stellen anzunehmen.
 
Nun ja. So ist sie nun mal, die soziale Marktwirtschaft. Da können viele andere Berufsgruppen ebenfalls ein lautes Lied von singen.

Ich sehe es ebenfalls kritisch wenn die schwachen der Gesellschaft ausgebeutet werden. Aber bis zum Mindestlohn für Betriebswirschaftler ist es für mich dennoch ein weiter Weg.

Man sollte vielleicht auch hinterfragen ob die political correctnes auch tatsächlich über einen bösen Forumseintrag hinausgeht. Indem z.b. nicht billig beim Versandhändler sondern etwas teurer im lokalen Musikladen, eingekauft wird. Oder ob denn nun der Lohn, die Arbeitsbedingungen und die zoziale Absicherung der chinesischen Kollegen die mein günstiges Effektgerät zusammengelötet haben, meinen moralischen Grundwerten entspricht.

Ausserdem haben Warwick immer die scharfen Gogo - Tänzerinnen auf der Musikmesse (obwohl, dieses Jahr hab ich die Puppen gar nicht gesehen?), denen kann man doch gar nicht böse sein ;)

Toni
 
Sie sollten vielleicht ihre riesigen Werbeausgaben (G&B) und die finanzierten Artikeltests besser in Ihre Mitarbeiter stecken :great: Pfui ;)

lg,NOMORE
 
Dennoch sei an alle hier gesagt - überlegt Euch mal genau, wo Euer Equipment herkommt und unter welchen Bedingungen dort teilweise geabeitet wird!

Nach diesen Kriterien müßten dann wohl 90% aller Gitarristen/Bassisten auf Blockflöte umsteigen;)

Gegenfrage: Wer wäre bereit , diese "fairen" Preise dann auch zu bezahlen:gruebel:
 
Nach diesen Kriterien müßten dann wohl 90% aller Gitarristen/Bassisten auf Blockflöte umsteigen;)

da hast Du Recht. Aber kann man bei Warwick von nicht fairen Preisen / Niedrigpreisen sprechen (die Gewinnspanne und Verteilung wäre da mal interessant) ? Ich habe die Bässe nicht als besonders "günstig" in Erinnerung.

Ich denke, daß bei vielen Firmen in der heutigen Zeit das "fair anbieten" der Instrumente/Produkte/etc. nicht automatisch eine faire Bezahlung bzw. bessere Arbeitsbedingungen für die produzierenden Mitarbeiter bedeutet.

Ausserdem haben Warwick immer die scharfen Gogo - Tänzerinnen auf der Musikmesse (obwohl, dieses Jahr hab ich die Puppen gar nicht gesehen?), denen kann man doch gar nicht böse sein ;)

ich merk schon wir sehen das beide ähnlich und die Gogos müssen wieder her ! :D.

die BWLerin ist ja nur das eine Beispiel, denn wenn die schon mit 1100 (ca. 5,50 € Stundenlohn) Brutto (!) abgespeist werden soll, wie stehen dann erst die Mitarbeiter ohne Uniabschluss da... das geht gar nicht ! Egal ob Warwick oder Firma xy.
 
Den News auf deren Hauptseite zufolge war der Besuch ein voller Erfolg :D
 
Aber o.k. nachdem ich kein Basser bin, stelle ich mich solidarisch an die Seite aller ausgebeuteten, ausgebrannten und am Existenzminimum vegitierenden Betriebswirtschaftler und boikotiere den Kauf von Warwick-Bässen.
Das beinhaltet auch Framus-Gitarren, ist genau derselbe Betrieb. Und ich muss sagen, dass ich das äußerst schade finde. Aktuell rutscht Framus von Platz 1 meiner favorisierten Marken ab und Duesenberg wächst nach oben. Wäre sehr interessant zu wissen, wie es bei denen so aussieht...
 
ob das Thema hier, wie im Forum eines Gitarrenmagazins wohl auch gelöscht wird ?

Hallo Philipp,

schau mal in die Politik-Ecke ...
Da hat sogar Cheffe selbst einen Thread zu diesem Thema eröffnet. Wäre das erste Mal, dass ein MOD den Thread eines Admin löscht und diesen dann auch noch verwarnt. :D
Hut ab, dass Johannes als Unternehmer so ein "heißes Eisen" anfasst! :great:

Dass dieses Thema moderiert wird und ggf. Äußerungen, die zu Abmahnungen führen könnten, gelöscht werden hat nichts mit Zensur, sondern mit Forenerhalt und gesundem Menschenverstand zu tun.

@ Jiko: Als Rockinger Fan habe ich mich zumindest am Rande mit der Geschichte Dieter Gölsdorfs beschäftigt. Dabei habe ich auch (wenige) Insider-Infos bekommen. Dabei sind mir solche oder ähnliche Vorwürfe nie zu Ohren gekommen - ausschließen kann ich es nicht.

Ich erwarte von keinem Chef, dass er Robin Hood oder Karl Marx spielt! Dennoch scheinen mir persönlich die Vorwürfe der IG Metal und einiger Insider gegenüber Warwick/Framus mehr als Üble Nachrede zu sein.

Leider habe ich meinen Warwick Rockbass Fretless 10 Tage zu früh gekauft.
Ich bin zwar alles andere als reich, überlege mir aber trotzdem was ich machen soll.

Gruß
Andreas
 
Nun, ein Boykott bewirkt doch aber gerade hier nichts. Glaubt wirklich jemand, daß sinkende Umsätze und Erlöse für HÖHERE Löhne sorgen?
BTW: Ein Unternehmen kann die Gründung eines Betriebsrates gar nicht verhindern, es sei denn, es schafft es, eine unmotivierte und schlecht bezahlte Belegschaft auch noch einzuschüchtern. Da diese aber offensichtlich nichts zu verlieren hat (wenn Hartz IV mehr bietet), kann doch jede Drohung nur ins Leere gehen.
Irgendetwas an der Sache stinkt gewaltig...
 
Okay, wer sich nun über schlechte Löhne und Arbeitsbedingungen bei Warwick aufregt und deswegen einen Boykott anzettelt, dem möchte ich mal seinen Schuhschrank sehen. Vielleicht ein bischen Adididas, Puma und Co?
Also bitte, Jungs!
 
Okay, wer sich nun über schlechte Löhne und Arbeitsbedingungen bei Warwick aufregt und deswegen einen Boykott anzettelt, dem möchte ich mal seinen Schuhschrank sehen. Vielleicht ein bischen Adididas, Puma und Co?
Also bitte, Jungs!


In diesem Sinne fällt mir noch ein anderer Aspekt ein, der nicht unter den Tisch fallen sollte: Es ist immer noch der Einzelne, der für sich entscheidet, zu diesen Bedingungen zu arbeiten… oder eben nicht. Ich glaube nicht, dass Warwick die Leute zwangsrekrutiert.

Warum also entscheidet der Einzelne, zu diesen Bedingungen zu arbeiten?

Tja, eigene Nase anpacken: Oftmals weil es als cool empfunden wird, in der "Branche" zu arbeiten. Ich habe das alles durch: Als Student für 700 Mark (!) 60-Stunden-Wochen Vollzeit gearbeitet, weil es damals mein Einstieg in die Tonstudio-Branche war (technisch, nicht musikalisch). War ich bescheuert? Unter "normalen" Bedingungen: Ja. Aus individueller Sicht: Nein. Ich habe gelernt wie nie zuvor, ich habe mir einen Namen gemacht. Was dann später auch zu ordentlich bezahlten Jobs (bei anderen Arbeitgebern) geführt hat.

Heute bin ich aus dieser Branche beruflich raus, dafür in einer anderen (seit 16 Jahren selbständig), wo mir ähnliche Dinge begegnen. Ich habe in meiner eigenen Firma Mediengestalter ausgebildet, und ich unterrichte nebenher an der Uni Design-Studenten. Und was kennzeichnet Branchen, die üblicherweise Mediengestalter und Kommunikationsdesigner brauchen? Ha... der Cool-Faktor. "Ich bin in der Werbung", man "pitcht" sich von Auftrag zu Auftrag, ist natürlich "Art Director" usw. blabla. Und was wird in genau dieser Branche angekreidet? Genau: Unbezahlte Jahrespraktika etc.p.p.

Also sollte mal jeder erst seine Motivation hinterfragen, warum er wo hin will, und warum er welche Einschränkungen in Kauf nimmt. Es wollen nämlich, wegen Cool-Faktor, einfach verdammt viele dahin, und das - Marktwirtschaft - senkt die Preise.

Würde Warwick keine hübschen Instrumente herstellen, sondern irgendwelches langweiliges Sanitär-Installations-Zeugs, wäre die Situation möglicherweise anders.

Grüße,
Bernd
 
@Be.em

Da hats Du natürlich recht. Ich denke aber der Punkt sind hier nicht die dünnen Jahre durch die man sich "wurschteln" muß, mit Praktika oder schlecht bezahlten Jobs, sondern dass auch qualifizierte Arbeit häufig nicht mehr ihren gerechten Lohn findet.
Ich finde das genau dann ankreidenswert wenn sich auf dem Rücken dieser Arbeitnehmer wenige die Säcke vollmachen - indem sie die Arbeitsmarksituation ausnutzen! :mad:

Es sagt sich nämlich so einfach "keiner muss den Job annehmen" aber wer will denn tatsächlich ne Lücke im Lebenslauf hinnehmen? Der Lohn steht nicht in meinem Lebenslauf, da steht nur wo ich gearbeitet hab - und wann nicht. Ich beneide niemand der in so einer Situation ist. Und die Firmen dürfen das nicht ausnutzen!
 
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