Warum reisst im Sommer die D-Saiten meiner Konzertgitarre?

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oldamn
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warum reisst im Sommer die D-Saiten meiner Konzertgitarre, wie gestern wieder einmal geschehen?
 
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Wenn es Nylonsaiten sind, dann könnte eine mögliche Erklärung die erhöhte Luftfeuchtigkeit im Sommer sein bzw. die erhöhte Feuchtigkeitsaufnahme des Nylons.
Generell ist die D-Saite bezogen auf den Kernquerschnitt, die am meisten beanspruchte Saite bei Konzertgitarren (die wird nahezu an die Reißfestigkeit des Materials gespannt - Kriechbereich).
Auch wenn ständig Winter wäre, würde die Saite alterungsbedingt (ständiges Kriechen) irgendwann reißen.


  1. Polyamid (Nylon) zeigt ein ausgeprägteres Kriechverhalten im elastischen Bereich --> das bedeuted, dass Polyamid dauerhaft nicht elastisch ist, sondern ein sogenanntes Kriechen (plastische Verformung) erfolgt --> das bedeuted, dass Nylonsaiten sich ständig minimal dehnen bzw. dauerhaft verformen, der Querschnitt dadurch ungleichmäßiger und schwächer wird, die Zugspannung pro Flächeneinheit steigt, die Saite öfters nachgestimmt werden muss und irgendwann reißt bzw. das Schwingungsverhalten schon vor dem Reißen viel schlechter wird.

  2. Dann gibt es da noch die relative Luftfeuchtigkeit --> Polyamid nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab (bei 23° temperatur und 50% rel. Luftfeuchte: ca. 2,5 - 3,4%) und ändert dabei ihre mechanischen Eigenschaften --> das heißt trockenes Polyamid hat eine höhere Zugfestigkeit (ca. 270 - 350 N/mm2) als feuchtes Polyamid (ca. 90 - 120 N/mm2). Auch dieser Umstand hat einen Einfluss auf die Lebensdauer von Nylonsaiten bzw. deren schlechte Stimmstabilität und wirkt sich natürlich beim oben beschriebenem Kriechen in mehr oder weniger starker Intensität aus.


Eventuell könntest Du Saiten aus anderen Materialien testen z.B. die Composites von D'Addario oder Carbonsaiten. Vielleicht sind diese diesbezüglich beständiger.
 
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Zwar nicht die Lösung, aber vielleicht interessant:
Habe gestern meine Flamenca vom Dachboden geholt (war da nach dem Umzug vorübergehend abgestellt), da es dort sehr schwül war.
... Die D-Seite war gerissen ...
 
Jaja, die D-Saite auf der Konzertgitarre. Sie ist eine Art Indikator, spätestens wenn sie reißt, dann wird es Zeit für einen neuen Satz.
 
Sind denn nach knapp vier Wochen Nylonsaiten schon alt?
 
Wenn sie die ganze Zeit viel gespielt wurde, dann ja.

Wenn sie nur herumstand, nein ;)
 
also ich würde dir d'Addario pro Arte empfehlen. ist zwar was teuer, dafür halten die auch (bei mir auf jeden Fall deutlich länger).
Achja, falls du aggressiven Handschweiß hast und bei dir Seiten schnell rosten, würde ich dir empfehlen die Seiten mit einem Tropfen spülmittel auf einem Baumwolltuch abzureiben (gut verteilen zueerst), so gehen die Säure und Fettrückstände von deinen Seiten schnell ab und können nicht mehr die Textur angreifen.
LG.
 
Nach 20 bis 30 Stunden kann man Saiten ruhig wechseln - meine Meinung. Ich spiele aber auch keine Long Life Saiten, wie zB Elixir.
Andere Leute werden dir aber andere Zeiträume nennen. Manche warten, bis die Saiten Rost ansetzen.
Du bist also im Grunde immer auf der sicheren Saite :)
 
Damals bei meiner ersten Klassik Klampfe hab ich die ersten Saiten fast 2 Jahre drauf gelassen,bis mir mal einer gesagt hatt das man sie auch mal wechseln sollte:rofl:.
Die Gitarre hatt dann eiinen sehr eigenen Klang gehabt:D.
 
Ist halt so, Saiten sind Verschleißteile. :)
Gut, alle paar Tage würd ich jetzt auch als Vielspieler nicht wechseln, wenn ich nicht dauernd auftreten würde. Aber einmal im Monat schon.
 
  • D'Addario EJ45C Composites Normal tension
  • Hannabach 950 Titanyl
  • Hannabach 725 MHT Carbon
  • Aquila 1 C Alchemia Normal Set NT (Nylgut)
  • Aquila 37C Perla Normal Set NT (Nylgut)
  • Pyramid Super Classic Double Silver Carbon
 
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Danke Richelle,
die vorgeschlagenen Saiten werde ich der Reihe nach alle durchprobieren!
 
Meine erste Wahl der zu testenden Saiten viel auf die Hannabach 950MHT Titanyl Klassik, mit einer etwas ungewohnten Farbe (grau / matt).

Klanglich möchte ich Martins Musikkiste zitieren:
Titanyl-Diskantsaiten bestehen aus einer neuen Polyamid-Mischung - dadurch die leicht graue Farbe, selbstverständlich in präzisionsrunder Ausführung. Sie klingen hell und klar, mit einer offenen Brillanz. Die Bass Saiten habe einen hochfesten und flexiblen Kunststoffkern und sind mit einem neu entwickelten "Longlife"-Silberlegierungs-Draht umsponnen. Die Bass-Saiten bringen eine sonore Klangentfaltung mit schönen und klaren Obertönen.

Mein Urteil:
Sie sind "vielleicht" etwas brillianter und wahrscheinlich auch etwas langlebiger als meine bevorzugten Augustine Blue, aber ncht wirklich soviel besser, das es einen vierfachen Preis rechtfertigen würde.
 
Seine Saiten muss man finden. Dazu muss man einfach viel rumprobieren.
Ansonsten kann ich bestätigen was gesagt wurde: Wenn man viel spielt, kann man auch häufig die Saiten wechseln. In Extremzeiten, wo ich 5-6h täglich gespielt hab, hab ich alle zwei Wochen die Saiten gewechselt.
Was bei mir deutlich länger hält sind Carbon-Saiten. Da bin ich aber klanglich momentan etwas von weg.

@ oldamn: wenn du für die Titanylsaiten tatsächlich das Vierfache bezahlt hast, hast du extrem ungeschickt eingekauft. ich komm auf 5,90€ (Augustine) zu 15,60€ (Titanyl), was grad mal das 2,5fache ist. ;-)
 
@ oldamn: wenn du für die Titanylsaiten tatsächlich das Vierfache bezahlt hast, hast du extrem ungeschickt eingekauft. ich komm auf 5,90€ (Augustine) zu 15,60€ (Titanyl), was grad mal das 2,5fache ist. ;-)
Ich habe 19,50 + 2,75 bezahlt :mad: aber gut zu wissen...
 

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