Warum mindestens RME?

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Gahan
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Hallo,

nach vielem Googlen und viel Sucherei im Internet frage ich mich immer mehr, was an den RME Produkten so besonders ist, dass jeder Profi mindestens RME Qualität im Studio hat, was z.B. die AD/DA-Wandler betreffen. Okay, es gibt noch teurere Systeme, wie z.B. von Apogee, aber um die geht es mir jetzt nicht.

Wenn man sich z.B. Audiokarten wie die EMU 1212m anguckt, die als AD-Wandler den AK5394A und als DA-Wandler den CS4398 hat, die sich "masteringfähig" nennen, dann frage ich mich, warum ich trotzdem noch von keinem Profi gehört habe, dass er mit einem EMU-System produziert. Egal, wen ich frage, ich höre immer RME oder besser.

Die Wandler der 1212m sind doch schon so ziemlich die besten, die die Analog Devices und Cirrus Logic zu bieten haben. Welche Wandlerbausteine sind denn dann auf den RME-Platinen drauf? Scheinbar sind die ja noch besser...

Und was ist mit Audiokarten, die preislich bei der EMU 1212m angesiedelt sind, wie z.B. die M-Audio Audiophile 192? Sind die denn nicht "masteringfähig"? Kann man mit ihnen nicht auch professionell produzieren, wenn man nicht viele Ein- und Ausgänge braucht und so gut wie alles im Rechner macht? Oder ist es eher so, dass mit "masterfähigen" Wandlern (wie z.B. bei der EMU 1212m) geworben wird, der Rest drum herum, also das Platinenlayout und die restlichen Komponenten aber eben nicht so toll sind? (Ich wundere mich auch, warum die 1212m mit all ihren Anschlüssen und den besseren Wandlern preisgünstiger als die Audiophile 192 ist.)

Ich freue mich über jede (sinnvolle) Antwort! :)

Viele Grüße.
Gahan
 
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Naja, es gibt halt neben der Qualität der Wandler auch noch viele andere Kriterien. Dazu gehören z.B. Treiberqualität oder eben auch Haltbarkeit/Verarbeitung. Diese werden bei Profis oft ganz anders gebraucht. Es ist halt ein unterschied, ob eine Buchse einmal in der Woche an- und abgestöpselt wird, oder ob das einmal in der Stunde passiert.

Ansonsten denke ich, dass die Qualität der Wander (heute) einer der unkritischten Punkte überhaupt ist. Die Qualität ist selbst bei günstigen Consumer Produkten so gut, dass man da wenig falsch machen kann. Andere Faktoren, wie verwendete Musikinstrumente, Raumakustik, Mikros oder Know How spielen eine wesentlich größere Rolle, als die Wandler (immer vorrausgesetzt man verwendet keine Ultra-Giga-Super-High-Definition onBoard Soundkarte).

Grüße
Nerezza
 
In der Tat ist das gerade in bezug auf gewisse EMU Serien eine sehr gute Frage.

Die die EMU "M" Wandler Qualität und auch die Software (incl. Treiber) sind sehr hoch entwickelt und stehen IMHO z.b. RME in keiner Weise nach.

Ich plane gerade eine Neu Investition in ein Interface mit mehr Kanälen (also mehr als meine EMU 1820M).
Wenn man da jetzt ins Detail bei den Mitbewerber-Firmen geht, sieht man gerade bei der Software und den Treibern, wie weit doch EMU entwickelt ist, bzw. wie weit doch einige Firmen bei "simplen ASIO/WDM" Basics (aus EMU Perspektive) zurück liegen.

Topo :cool:
 
Die Wandlerqualität ist ab einer gewissen Preisklasse sowieso auf einem so hohen Niveau, dass Du Unterschiede nur noch über Messtechnik nachweisen kannst. Und das ein AD/DA-Chip "masteringfähig" ist, ist zuerst einmal Marketinggeschwätz des Herstellers.

In komplexen Studio-Umgebungen ist aber ein stabil funktionierendes Werkzeug immens wichtig.
Wenn Du einen Kunden im Aufnahmeraum hast (der hunderte Euro Miete am Tag zahlt), willst Du dem nicht erklären müssen, dass jetzt erst einmal ein halbe Stunde Kaffeepause angesagt ist in der Du ein Treiberproblem o.ä. zu lösen versuchst.
RME hat u.a. seine eigenen Firewire-Chips entwickelt, die anscheinend deutlich weniger Probleme bereiten als die anderer Hersteller.
 
die Wandlerchips sind eigentlich heute alle auf einem recht hohen Nivea. Die Qualität eines Audio-Interface ist aber nicht an der Auswahl der Bauteile festzumachen, sondern viel mehr durch das Schaltungsdesign. Das fängt bei der Clock für die Wandler an - selbst ein billiger Behringer ADA-8000 bringt ein wesentlich besseres Wandler-Ergebnis, wenn man ihn über eine gute Word-Clock synchronisiert. Weiter geht es mit der analogen Schaltung drumrum und wie schon gesagt wurde spielt die Schnittstelle zum Rechner und die dazugehörigen Treiber eine große Rolle für die Systemstabilität. Selbst wenn das Produkt fertig ist, dann spielt die Qualitätskontrolle am Ende noch eine wesentliche Rolle bis hin zum späteren Support. All das kostet Entwicklungszeit, Arbeitszeit und damit Geld.

Zuverlässigkeit ist gefragt - aus eigener Erfahrung, ich hatte 2 Phonic Helixboards für mobiles Recording angeschafft, einfach weil sie viel versprachen, genau das machen (sollten) was ich brauchte und zu dem noch preislich günstig waren. Leider hat sich schon bei der ersten Veranstaltung das erste Board mit Blitz und Donner verabschiedet, mit Ersatzgerät dann zu der zweiten Veranstaltung und ... ja, wieder eines der beiden abgeraucht - so kann man 1. nicht arbeiten und 2. verliert man Kunden. Habe mich dann für eine mehr als doppelt so teure Lösung von Motu entschieden - und hab seit über einem Jahr kein Problem mehr gehabt.

Als Beispiel nimm einen einfachen Röhren-Amp - da sind fast überall die gleichen Röhren drin, die anderen Bauteile wie Kondensatoren, Widerstände etc sind auch Standard, aber trotzdem gibt es riesige Unterschiede im Endergebnis. Oder um wieder bei Behringer zu landen, Du kannst Glück haben, ein Gerät eine Modells zu erwischen das wirklich gut läuft, kaum rauscht und ewig hält, aber halt auch das absolute Gegenteil und das wird dann als Produktstreuung bezeichnet, so dass es noch nicht einmal ein Fall für Garantie ist.
 
Danke euch schon mal für eure Antworten! :)

Nun, ich selbst bin Anfänger. Ich habe keine professionellen Komponenten, keine professionellen Nearfield und keinen Raum, der die entsprechende Akustik für professionelle Nearfields hat. Ich denke also, dass ich von den Wandlern her keinen Unterschied zwischen einer Audiophile 192 und einer EMU 1212m hören würde, weil eben der Rest der Komponenten nicht hochwertig genug ist. Die Audiophile 192 hat die Anschlüsse, die Treiber und die Stabilität, die ich suche. (Ich kenne die Treiber und die Stabilität von der Audiophile 2496 her.) Bei der 1212m weiß ich nicht, ob ihre Software etwas für mich ist. Außerdem brauche ich z.B. keine ADATs.

Ich will einfach nur mit meinem Hard- und ein paar wenigen Softsynths Sounds basteln (und vor allem lernen, wie diese Synthesearten funktionieren) und mir im (nicht mal aktuellen) Cubase einen zurechtmixen. Ich glaube, dafür reicht eine Audiophile 192 aus. Oder anders gesagt: Ich habe das Gefühl, dass eine teure RME-Karte etwas überzogen wäre. Ich würde lieber etwas mehr Geld in vernünftige Kabel investieren. Weiterhin habe ich das Gefühl, dass ich mich von den "masteringfähigen" Wandlern einer 1212m fast schon habe blenden lassen.

Und nur mal angenommen, ich hätte wirklich genug Songs fertig und mein bester Kumpel (der ja mitmacht) sollte nun dazu professionell einsingen und so weiter.... was würden wir dann machen? Wir würden in ein Studio gehen, wo das richtige Equipment vorhanden ist und vor allem irgend ein Typ, der die Sache drauf hat und das ganze auch umsetzen kann. Ich würde jedenfalls nicht alles vom Spielen des Synth bis zum fertigen Master alleine zu Hause machen wollen und auch können. Ich würde mir erst entsprechendes Equipment kaufen, wenn ich die Sache drauf hätte und mit dem Kram auch umgehen könnte.
 
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Wohltuend mal solch eine vernünftige Meinung zu lesen!
Die Punkte, wo du mit sinnvollem finanziellem Einsatz hörbare Verbesserungen deiner Arbeit erreichst, hast du selbst schon aufgeführt. Bis du als Hobbymusiker an einen Unterschied zwischen normalen und high-end-Wandlern kommst, hast du schon ein mittleres Vermögen in gute Mikrofone und preamps gesteckt....
 
Ich hatte heute die Gelegenheit, das RME FireFace 400 zu testen. Jetzt weiß ich, was die Leute mit den Wandlern, der Stabilität und der Funktionalität meinen. Meine aufgenommen Synth-Sequenzen haben sich tatsächlich etwas anders angehört. Schwer zu erklären. Der Sound klang nicht sooo viel anders als die Aufnahmen mit der Audiophile 2496, aber trotzdem war jede Sequenz näher am Original (also Synth alleine über Kopfhörer) als bei der Audiophile. Aber naja, über 800 Euro für ein FireFace 400 sind trotzdem zu viel für mich. :redface:

Von der EMU 1212m hat man mir übrigens dringend abgeraten. Man sagte, dass die Wandler zwar gut wären, aber der Rest drum herum, wie z.B. Clock und Vorverstärker, wäre nicht so der Hit. Mal abgesehen davon, dass ihre Software wohl auch ein K(r)ampf wäre. Kontrollieren und nachmessen kann ich es ja nicht, aber wenn ein Verkäufer schon von einem Produkt abrät, anstatt es verkaufen zu wollen, denke ich mir meinen Teil...

Mal sehen, wie sich die Audiophile 192 schlagen wird, wenn ich endlich eine in die Hände bekommen werde.
 
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Zur EMU 1212m. Die Wandler sind 1. Sahne...kein Zweifel. Wenn man zu faul/dumm ist die Software der Emu richtig zu konfigurieren, sollte man ein Produkt nicht gleich schlecht machen. Es erfordert zwar etwas Arbeit, aber wenn mal alles läuft, läuft es. Sie lief 2 Jahre lang bei mir ohne Probleme. Vorverstärker hat die Karte überhaupt keine, wie sollen die also schlecht sein?

Die Emu 1212m ist mMn die beste Karte unter 200 Euro. Hab meine leider verkauft, weil ich mittlerweile mit einem Macbook Pro arbeite. Versuch da mal 2 PCI Karten reinzubekommen :D .....

Die Anschüsse sind auch nicht zu verachten. Ich arbeite nu mit einer Mackie Onyx Satellite. Midi Interface musste ich dazu kaufen und erweitern kann ich das Ganze auch nicht. Ne reine Insel das Teil....ne gute Insel...aber leider eine Insel.

MfG
 
Vielen Dank für eure Meinungen. Ich denke, dass sich meine Fragen vorerst erübrigt haben, da mir das Glück treu war und ich recht günstig eine gebrauchte HDSP 9632 von RME bekommen habe. :)

Viele Grüße
Gahan
 
Ich kann mich da meinen Vorrednern anschliessen. Aber seltsamerweise tauchte hier noch nie die neue Focusrite Saffire pro 40 auf ... gibts auch als pro 24 für unschlagbares Presi - Leistungsverhältnis. Sogar das "Professional Audio" Magazin hat diesem FireWIre Interface Bestniten gegeben und es ganz in die Nähe von FF 400 gerückt - und das für gerade mal 449 Eur.

Ich habs mir bestellt, bin gespannt und werden dann berichten. Als inzwischen Hobbymusiker habe ich meine Fireface 400 verkauft und bin nach langem recherchieren auf Focusrite umgestiegen.
 
Und warum bist du umgestiegen? Was haben deine Recherchen ergeben?

MfG
 
Ich hatte heute die Gelegenheit, das RME FireFace 400 zu testen. Jetzt weiß ich, was die Leute mit den Wandlern, der Stabilität und der Funktionalität meinen. Meine aufgenommen Synth-Sequenzen haben sich tatsächlich etwas anders angehört. Schwer zu erklären. Der Sound klang nicht sooo viel anders als die Aufnahmen mit der Audiophile 2496, aber trotzdem war jede Sequenz näher am Original (also Synth alleine über Kopfhörer) als bei der Audiophile. Aber naja, über 800 Euro für ein FireFace 400 sind trotzdem zu viel für mich.


Ich habe auch die M-Audio Audiophile 2496 und merke immer mehr klanglich Einbußen beim Aufnehmen... deswegen spare ich gerade auf ein Fireface 400! Stimmt schon, 800€ sind nicht ohne, andererseits ist das hoffentlich eine langfristige Investition für mein "Studio"....
 
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