warum mag ich den G7 Akkord nicht?

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hi

ok, das klingt sehr seltsam, aber ich habe tatsächlich eine Abneigung gegenüber dem stinknormalen G7 (nicht gegenüber 7er allgemein, wirklich NUR G7).

Früher dachte ich immer, es liegt an der Gitarre und ihrer Ungenauigkeit in der Intonation in den ersten Bünden. Und tatsächlich empfinde ich Voicings in höheren Lagen ein wenig weniger schlimm als den offenen Standard-G7 Akkord.

Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass ich auch auf dem Klavier diesen Akkord nicht wirklich schön finde. Hier aber auch hauptsächlich den Grundakkord in der mittleren Lage. Umkehrungen oder gebrochene Varianten sind wieder besser bis normal.

Bin ich verrückt? :D
 
Eigenschaft
 
Nein, Du bist nicht verrückt. Für mich klingt der auch extrem nach Kinderlied. Propier doch mal andere Voicings...
Als Barree klingst schon etwas besser, aber vieleicht findest Du ja noch eine schönere Variante.
 
Für mich klingt der auch extrem nach Kinderlied.
Das geht mir ähnlich. Mit dem F auf der D-saite gespielt statt auf der kleinen E-saite finde ich ihn erträglicher (323003 oder 323033)

Gruss, Ben
 
puh, dann bin ich froh nicht der einzige zu sein :D
 
Es kommt aber meiner Meinung schon auf den Zusammenhang an, in dem ein G7 Akkord erklingt.
Arpeggiert bei "Love in Vain" von den Rolling Stones ist er geradezu unverzichtbar (vor allem das f auf der kleinen E-Saite) und hört sich keineswegs nach Kinderlied an, sondern gehört sogar zu meinen Lieblingsakkorden.

Gruß
Hank
 
[...]
Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass ich auch auf dem Klavier diesen Akkord nicht wirklich schön finde. Hier aber auch hauptsächlich den Grundakkord in der mittleren Lage. Umkehrungen oder gebrochene Varianten sind wieder besser bis normal.
Das verstehe ich nicht. Gut, auf der Gitarre kann mangels Fachwissen um den jeweiligen Klangcharakter der einzelnen Saiten nicht mitreden, aber ganz und gar nicht nachvollziehen kann ich diese Erfahrung, um hier das Wort Einbildung zu vermeiden, bezüglich des Klaviers. Einen As-Dur-Septakkord oder einen Fis-Dur-solchen in der gleichen Lage empfändest du demnach auf dem Klavier wiederrum als klanglich annehmbarer? Besitzt du ein absolutes Gehör? Wollen wir einen Test machen?
Bin ich verrückt? :D
Ich habe als Kind Äpfel schlichtweg gehasst. Ich trieb es mit meiner Einbildungskraft und einer also durchaus gepflegten Abneigung tatsächlich so weit, dass ich einen mir mehr oder weniger im Zuge vermutlich radikalpädagogischer Maßnahmen gewaltsam verabreichten Apfel aus tiefster und ehrlichster Überzeugung erbrechen musste.

Am nächsten Tag aß ich in der Pause in der Schule zwei ganze geschnittene Äpfel in dem Glauben, es wären, wie man mir an diesem Morgen noch sagte, Birnen.
 
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es mag auch Einbildung sein. Trotzdem weiß ich nicht wo diese Abneigung herkommt.

Und absolutes Gehör habe ich nur hin und wieder :D. Das ist wirklich Tagesform abhängig. Allerdings würde ich mich trotzdem als sehr schlecht auf dem Gebiet bezeichnen, da es von vielen Faktoren abhängig ist.

Ich kann z.Bsp. oft eine leere Saite anschlagen und weiß (auf ein paar Cent genau) ob sie stimmt. Liegt vermutlich daran, dass ich diesen Klang schon oft gehört habe. Anderseits kommt es manchmal sogar vor, dass ich nichtmal Moll von Dur unterscheiden kann :eek:. Ich habe halt meine Höhen und Tiefen. Vielleicht mehr Tiefen als Höhen, aber so kann ich die Höhen umso mehr genießen ;).

Und vermutlich hat sich auch der Klang eines offenen G7 Akkordes so in mein Hirn als "unschön" eingebrannt, dass ich ihn schneller erkenne. Auf der Gitarre sind offene Akkorde ja zu einem gewissen Teil fest vorgegeben. Da kann man nicht ohne Weiteres eine Umkehrung spielen. Das wiederum führt dazu, dass sie durch die Anordnung der Saiten alle für sich einen besonderen Charakter bekommen. Auf dem Klavier brauche ich nur eine Umkehrung zu spielen und habe schon einen anderen Klang. Oder ich kann die Hand "problemlos" (na ja, mit Ausnahmen ;)) verschieben und habe mit genau dem gleichen Voicing einen anderen Akkord (was auf der Gitarre ja nur begrenzt geht, bzw. einen Kapo benötigt).

Natürlich ist hier alles vereinfacht formuliert, klar kann ich jeden Akkord auf 1001 Arten auf dem Griffbrett spielen, aber ich beziehe mich hier nur auf das einfache Wald und Wiesen Schrammeln, wenn man irgendwelche Lagerlieder begleitet. Und ich denke, ich habe jeden offenen Akkord schon viel öfter in meinem Leben gespielt, als irgendwelche Voicings davon.

Also wie gesagt, mag das alles nur Einbildung sein. Aber ist mir zumindest irgendwann aufgefallen. Allerdings habe ich noch nicht darauf geachtet ob ich diese Abneigung auch immer habe, oder ob sie, genau wie mein Gehör, Tagesform abhängig ist. Denn wenn ich gerade so eine schlechte Phase habe, dürfte ich ja schlecht erkennen ob es ein G7 ist. Zumindest nicht auf dem Klavier. :gruebel:
 
Bin ich verrückt? :D

Ganz klar, auf jeden Fall. Eine beginnende Schizophrenie kündigt sich immer damit an, daß man den G7 Akkord nicht ausstehen kann. Es ist sogar fast einmal gelungen, jemanden mittels unablässigen Anschlagens des G7-Akkords in den ...

Scherz beisite: Du könntest mal Aufnahmen des Akkordes posten, dann könnte man immerhin schonmal die Bund- /Stimmungsreinheit Deiner Instrumente beurteilen.

Du könntest mal probieren, Deine Gitarre so zu stimmen, daß der G7.Akord in lauter reinen Intervallen erklingt: D.h. 3. Oberton des G und 2. Oberton des D müssen exakt schwebungsfrei gleich sein, ebenso der 3. Oberon der Terz (H) und 5. Oberton des Grundtones (G) sowie 7. Oberton des Grundtons und 3. Oberton der Septime (F).

Wie klingt das für dich?
 
Zuletzt bearbeitet:
oder du stimmst mal einen halbton tiefer/höher und spielst dann den G7-Griff (der dann ja F#7 oder G#7 darstellt)
... um rauszufinden, ob es an der offenen Greifweise generell bzw. deiner Gitarre liegt oder tatsächlich am G7
 
Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass es tatsächlich am G7 generell liegt, sondern eben nur am "Gitarrengriff". Die Idee von Deltafox ist da ganz interessant.
 
und was hat sich inzwischen ergeben..? In den Wochen war doch sicherlich mal Zeit, die Gitarre ein, zwei Halbtöne tiefer zu stimmen?
 
hi

ok, das klingt sehr seltsam, aber ich habe tatsächlich eine Abneigung gegenüber dem stinknormalen G7 (nicht gegenüber 7er allgemein, wirklich NUR G7).

Früher dachte ich immer, es liegt an der Gitarre und ihrer Ungenauigkeit in der Intonation in den ersten Bünden. Und tatsächlich empfinde ich Voicings in höheren Lagen ein wenig weniger schlimm als den offenen Standard-G7 Akkord.

Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass ich auch auf dem Klavier diesen Akkord nicht wirklich schön finde. Hier aber auch hauptsächlich den Grundakkord in der mittleren Lage. Umkehrungen oder gebrochene Varianten sind wieder besser bis normal.

Bin ich verrückt? :D

Du bist keineswegs verrückt.
Denn das hat ein Dominantseptakkord so an sich,weil er durch die kleine Septime akustisch unruhig ist und nach Auflösung bzw. Erlösung schreit ...
 
ich setz mich gleich hin und spiel den Dominantseptakkord 37x am Stück ohne Auflösung hinterher... wieviele Hardcorepunkte erhalte ich dafür? :)
 
Wenn du Blues magst,passt das. :D
 
ich setz mich gleich hin und spiel den Dominantseptakkord 37x am Stück ohne Auflösung hinterher... wieviele Hardcorepunkte erhalte ich dafür? :)

wenn ich Lieder höre, die so aufhören, renne ich auch immer zum Klavier und spiele die Tonika ;)

zum Thema:
ich muss ehrlich sagen, ich kann das inzwischen nicht mehr beurteilen. Ich habe nach diesem Thread so viel mit 7er Akkorden in verschiedenen Stimmungen experimentiert, dass ich jetzt gar nix mehr dabei empfinde :D. Ich glaube, es hängt auch von der Tagesform ab.

Und was ich im Eröffnungspost geschrieben habe, habe ich auch so an dem Tag empfunden. Seit ich mich damit beschäftigt habe, bin ich vielleicht abgestumpft.

Und übrigens, ich hatte ja nie grundsätzlich etwas gegen 7er. Ich höre ja viel Blues und es wäre ungeschickt eine allgemeine Allergie gegen diesen Akkord zu entwickeln ;).

Vermutlich ist es aber wirklich nur genau dieser offene G7 Griff, der mich nervt und als ich es dann auf dem Klavier gespielt habe, hatte ich noch diese Assoziation, die mich dazu veranlasst hat die These aufzustellen, dass G7 blöd ist :D. Akkorde verbindet man ja oft (unbewußt) mit einem Gefühl.
 
Es bringt ja auch nichts wenn du mit anderen 7ern experimentierst, weil G7 im direkten Vergleich zu allen 7ern weiterhin in jeder Tonart aus der Reihe tanzen wird. Also instabil bleibt.
 
Sorry... Warum tanzen 7er bitte aus der Reihe?!? Und warum der 7er immer, andere aber nicht immer?!?
 
Weil G7 im Vergleich zu anderen 7ern nur einmal auf der Dominante bzw. der 5. Stufe vorkommt.

Deshalb wird er ja auch so häufig gespielt,aber er kann halt für viele auch sehr ungewöhnlich
klingen wegen seiner Eigenart.

Ich habe es bereits auf Seite 1 erwähnt, ein Dominantseptakkord klingt nunmal so ,
weil er durch die kleine Septime akustisch unruhig (instabil) ist und nach Auflösung bzw. Erlösung schreit ...

Deshalb leidet der Threadersteller auch nicht an Einblidung ,und er ist auch nicht verrückt wie er zum Spass meinte,
sondern er hört absolut richtig ...
 
Also, ich bin kein Gitarrist und musste mir jetzt provisorisch die Griffe herleiten, vielleicht red ich also unsinn ;) Wenn du den G7 offen spielst verdoppelst du den Terzton - er (H) klingt auf der A-Saite (2. Bund) und auf der leeren H-Saite. Da die Terz im Dominantseptakkord Leitton ist klingt seine Verdopplung (das gleiche bei der Septime, ebenfalls leitton und möglichst nicht zu verdoppeln) - naja - scheiße bzw ungewohnt und ist deshalb im klassischen Tonsatz "verboten". So ein Dominantseptakkord lässt sich auch nicht so einfach als solcher identifizieren, weil er der Hörgewohnheit, wie du festgestellt hast, gegen den Strich geht. Ich könnte wetten, dass sich das empirisch belegen ließe, ich tu mir zumindest immer noch schwerer einen D7 zu erkennen, wenn mein Gehörbildungslehrer die Terz verdoppelt.
Greifst du einen beliebigen 7er mit Barree (wie ich den Griff vermute), werden Quint und Oktav verdoppelt, das ist satztechnisch und v.a. klanglich einwandfrei.

Mit dem F auf der D-saite gespielt statt auf der kleinen E-saite finde ich ihn erträglicher (323003 oder 323033)

q.e.d. :) Obwohl da immer noch die 7 verdoppelt ist...kann man vielleicht noch auf der D-Saite den 5. Bund, also g statt f greifen?

Denn das hat ein Dominantseptakkord so an sich,weil er durch die kleine Septime akustisch unruhig ist und nach Auflösung bzw. Erlösung schreit ...

Genau und eben diese Charakteristik wird durch die Leittonverdopplung verwischt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die terz also. Aber es stimmt. Als 320031 gespielt (H durch D ersetzt), beisst G7 tatsächlich deutlich weniger in meinen ohren. Der offene G-dur wird ja auch gerne so gespielt, also 320033, weil er sich auf diese weise für viele "besser" anhört.

Wieder was gelernt :)

Gruss, Ben
 

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