Warum leeren Pedals die Batterie, obwohl sie aus sind

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Hallo.

Kurze Frage:
Warum verdrahten viele Hersteller ihre Effekte so, dass sich die Batterie entleert, wenn der Effekt aus ist, aber ein Kabel im Input steckt?
Kommt mir bescheuert vor.

Hab bei meinem Harley Benton TS Klon mal nachgemessen:
Wenn kein Stecker in der Input-Buchse ist und der Effekt aus ist, liegt keine Spannung zwischen Masse-Kabel und Batterie an, wenn der Stecker allerdings drin ist, liegt eine Spannung an.

Ich weiß, dass da häufig über Ring und Sleve einer Stereo-Buchse die Masse-Verbindung geschlossen wird, aber es kommt mir dämlich vor, den Strom nicht über den Footswitch abzuschalten.
True Bypass braucht keinen Strom...

Ist das notwendig, damit die Daisy Chain funktionieren kann?
Hab mich mit deren Aufbau noch nie beschäftigt...

LG Andre
 
Eigenschaft
 
Um den Buffer zu versorgen. Der ist auch an, obwohl der Effekt aus ist. Zu "Buffered Bypass" gibt es ja schon genug zu lesen.

Beim True-Bypass macht es tatsächlich weniger Sinn. Ich bin mir nicht sicher, ob es Störgeräusche machen könnte, wenn der Effekt in dem Moment mit Strom versorgt wird, in dem der Effekt in den Signalweg genommen wird. Das sollte von Schaltung zu Schaltung unterschiedlich sein und man kann es einfach testen: Den Effekt mit True Bypass an Gitarre und Amp anschließen - Amp an - Strom an den Effekt. Ich denke in den meisten Fällen wird es einen gut hörbaren Knacks geben.
 
Hi, Nein das ist technisch nicht notwendig.
Die Stromversorgung kann man auch über den Fußschalter schalten beim True Bypass. Bei anderen Techniken braucht man Bauteile für einen Euro mehr.

Der einzige Grund ist: es war schon immer so.

Gitarristen kaufen nur Pedale, die am meisten dem 'Es war schon immer so' Anspruch genügen - tja :D

Wenn ich einen Tubscreamer für jemanden bastele, und die Dioden zB. schaltbar mache, die Stromversorgung über den Fußschalter schalte, hab ich die Erfahrung gemacht, daß der dann emotional schlechter ist als ein Kasten ganz am Orginal - verrückt aber wahr.

Edit: Thorsten hat recht, man muß die Batterie auch etwas anders anklemmen, damit es weniger knackt.
 
Es fehlt dann halt an Mojo :-D
 
Warum verdrahten viele Hersteller ihre Effekte so, dass sich die Batterie entleert, wenn der Effekt aus ist

Das wird immer wieder missverstanden. Der Effekt ist nämlich immer an! Der On/Off-Schalter ist eigentlich ein Bypass; der schaltet nicht das Gerät ein und aus, sondern routet das Signal wahlweise durch den Effekt hin durch oder an ihm vorbei.

Der Grund liegt auf der Hand und kann sich jeder vorstellen: Würde man die Stromversorgung des Geräts real aus- und einschalten, kommt es beim Umschalten zu Verzögerungen und zu Störgeräuschen im Signalweg. Das will wirklich niemand ... Es dauert halt einen kleinen Moment, bis die Bauteile nach dem Anschalten mit Strom versorgt sind.

Folglich signalisiert auch die Lampe nicht, ob das Gerät an oder aus ist, sondern zeigt den Zustand des Signalflusses an.
 
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:bad: Hat jemand seine Effektgeräte auf dem Board fest verdrahtet, ist das bei Batteriebetrieb schon ärgerlich. Ich hatte auch Geräte auf dem Labortisch, bei denen die Schaltung mal permanent lief und mal abschaltet: z.B, bei einem Fuzzy mit 2 1/2 Transistoren wurde mit dem Fußschalter abgeschaltet, ein Verzerrer mit ICs war beim Stecken des Kabels immer an. Das sollte sich aber leicht umbauen lassen, werde das mal beim nächsten Pedal probieren, wenn der Musiker das wünscht und prüfen, ob es Störgeräusche produziert.:m_vio3:
 
:bad: Hat jemand seine Effektgeräte auf dem Board fest verdrahtet, ist das bei Batteriebetrieb schon ärgerlich.

Dafür benutzen Profis Lösungen wie diese (sofern sie nicht einen Schwarm von Technikern um sich haben, die ständig Stecker rein- und rausstöpseln oder Geräte zwecks Batteriewechsel vom Board schrauben):

http://www.scotthenderson.net/ dann "Gear" anklicken.

Die Batterien für jedes einzelne Gerät stecken in einem externen Gehäuse, können dort leicht gewechselt werden. Ein Multischalter schaltet die Stromversorgung für alle Anschlüsse gleichzeitig an oder aus.
 
man muß die Batterie auch etwas anders anklemmen, damit es weniger knackt.
Hi @Klaffi,
das ist interessant. Kannst du genau erklären, wie du es anschließen würdest?

Und was soll "weniger knacken" bringen, so lang es knackt ist es unbrauchbar... hast du eine Schaltung, die unhörbar den Strom einschaltet?

Ich denk wie Hans_3, die übliche Schaltung ist nicht "bescheuert" (Zitat TE) sondern sehr wohl einfach technisch notwendig. Lasse mir aber gern etwas Neues beibringen.
 
Den Sinn des Ein/Aus Schalters hat ja Hans_3 schon gut erklärt. Du kannst auch relativ leicht überprüfen, ob ein Pedal einen echten True-Bypass hat: nimm die Batterie raus, bzw. steck das Netzteil aus und schau ob das Signal durchgeht, wenn der Effekt ausgeschaltet ist. Kommt ein Signal: echter True Bypass, kommt kein Signal: buffered Bypass. Und das ist durchaus öfter verbaut, als die Hersteller zugeben - wird ja oft mit true bypass geworben...
Im übrigen mach ich mir darüber keine Gedanken mehr, seit ich alle Pedale am Netzteil hab. Damit kann ich nicht vergessen sie auszustecken, wenn ich nicht spiele. So ein Netzteil (sehr empfehlenswert das HB Powerplant Junior!) rentiert schon bei einer handvoll Effektgeräten, erst recht, wenn du ein fix verkabeltes Pedalboard verwendest.
 
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Ne hab nix, so daß es nicht knackt. Ich schalte nur keine Verpolschutzdiode antiparallel an die Netzteilbuchse, sondern halt erst den (Sieb) Stabilisierungselko, dann die Diode seriell in die Spannungsversorgung (oder ne Zenerdiode halt). dahinter klemm ich die Batterie an, wenn sie über einen Schalter geht. Ein normaler Kondensator muss da aber aber trotzdem hinter. Knackt auch, aber weniger.
Alles andere ist aufwendiger - Schalten mit nem jfet oder so denke ich, habe ich aber eh nicht ausprobiert.
 
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Du kannst auch relativ leicht überprüfen, ob ein Pedal einen echten True-Bypass hat: nimm die Batterie raus, bzw. steck das Netzteil aus und schau ob das Signal durchgeht, wenn der Effekt ausgeschaltet ist. Kommt ein Signal: echter True Bypass, kommt kein Signal: buffered Bypass.
Das ist so nicht zu 100% richtig. Wird ein Relais benutzt um zu schalten, braucht es sehr wohl Spannung um zu funktionieren und ist trotzdem true-bypass. Beispiel: Korg Pitchblack
 
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