Warum ist die Behringer Eurolive vs1520 kaputt gegangen?

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Hallo liebe Community,

Ich wende mich heute an euch weil ich alleine nicht mehr weiterkomme.

Uns ist nach dem Kauf einer zweiten PA-Box die erste kaputt gegangen. Ich vermute aufgrund der gelesenen Beiträge,dass sich der Tieftöner verabschiedet hat. Mir ist nur nicht klar warum. Um dieses Dilemma zukünftig zu verhindern möchte ich euch um Rat bitten.

Zu unserem Aufbau:

Wir speisen die Mikrofonsignale in ein spirit studio Mischpult ein.

Vom Mischpult geht es in die Endstufe. Hier benutzen wir die Fame Ms8002. Diese Leistet pro Anschluss 820W an 4 Ohm oder 550W an 8 Ohm. Der Drehregler für die Lautstärke wirde auf maximum gestellt und die Lautstärke über das Mischpult reguliert. Die Endstufe hat des weiteren auf der Rückseite Einstellmöglichkeiten. Der HPF wurde auf Bypass gestellt, der Modeschalter auf Stereo und der Sensitivity-Schalter auf 0,775V gestellt.

Von hier aus ging es über einen Ausgang an unsere PA-Box. Die Behringer Eurolive vs1520 hat 600 Watt Rms und 8ohm.

So haben wir ohne Probleme über ein Jahr lang geprobt.

Nun haben wir uns eine zweite Box bestellt und diese an die erste Box angeschlossen. Diese sind laut Bedienungsanleitung parallel geschaltet. Somit hatten wir nurnoch einen Wiederstand von 4 Ohm.

Es ist sofort aufgefallen, dass der Gesang wesentlich leiser wurde. Daher versuchten wir die Einstellung des Mischpultes zu verändern.

Da dies nicht klappte beschlossen wir wieder nur die eine PA-box zu nutzen. Wir stellten das Mischpult erneut ein und spielten, bis plötzlich kein Gesang mehr zu hören war. Der Sound aus der Box hört sich nun stark verzehrt und sehr leise an.

Nun frage ich mich ob wir etwas falsch angeschlossen oder eingestellt haben, Weshalb die Box kaputt gegangen ist.

Ich würde mich über Antworten sehr freuen.

LG

Kevin
 
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Hi,

ich fürchte, aus Deinen Informationen kann man nicht mit Sicherheit erkennen, was die Box beschädigt hat. Ich zumindest nicht. Drei Dinge würde ich an Eurem Aufbau allerdings ändern:
  • den HPF auf der Rückseite der Endstufe aktivieren; damit erspart man der Endstufe und den Boxen die Last tiefer Frequenzen, die musikalisch eh nichts beitragen
  • auf Stereobetrieb umstellen und beide Endstufenkanäle nutzen
  • die Empfindlichkeit der Endstufe umschalten auf 1,4V (und dafür das Pult weiter aufdrehen); so verringert man die Wahrscheinlichkeit einer Überlastung durch versehentliche Fehlbedienung

Was möglicherweise Euren Tieftöner geschrottet haben könnte: Falls eins der Mikros heruntergefallen ist, gibt das extrem laute Schläge, soll heißen laute Lastspitzen auf die Endstufe und die Boxen. Durch das Aktivieren des HPF an der Endstufe mildert man das zumindest etwas ab.

Kannst Du auch mal ein Bild des Mischpultes schicken und/oder die genaue Typenbezeichnung und evtl. sogar einen Link dazu? Aus dem Namen habe ich nicht erkennen können, welches Pult das sein soll. Evtl. könnte man da auch noch etwas einstellen, um die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Defektes zu verringern.

Viele Grüße
Jo
 
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Und wieder einmal nur Halbinformationen...
Was habt ihr für eine neue Box angeschafft? Hersteller, Modell?
Welche Box ist kaputt gegangen, die alte oder die neu angeschaffte?
Welchen Pegel bringt das Mischpult am Ausgang? -10 dB oder +4 dB oder was?

Behringer Eurolive vs1520 hat 600 Watt Rms und 8ohm.
Korrektur: Belastbarkeit 150W/600W RMS/Peak (Quelle: https://www.thomann.de/de/behringer_eurolive_vs_1520.htm)
Die Endstufe, wenn sie denn auch wirklich diese Leistung bringt, ist für das Böxchen hoffnungslos überdimensioniert. Allerdings sind diese Kisten auch ganz schön zäh. Wir haben im Lager mal spaßeshalber an einen 150W 15" Tieftöner ein ordentliches Eisenschwein mit 3kW losgelassen. Der arme Speaker hüpfte wie ein Frosch ca. 5 Minuten unter Dauerfeuer umher, bis er seinen Dienst mit Rauchzeichen quittierte.

Hat die Endstufe geclippt oder war diese im normalen Betriebsbereich? Clippende Endstufen produzieren unschöne Oberwellen, welche gerne den HT Treiber grillen. Kann aber auch mal der Bass sein. Daher bitte rekapitulieren, ob die Endstufe dauerhaft rot war oder nicht.
Doch selbst wenn die Endstufe innerhalb ihrer Spezifikationen betrieben wurde ist diese immer noch zu stark für das Böxchen.

Diese sind laut Bedienungsanleitung parallel geschaltet.
Was ist parallel geschaltet?

Es ist sofort aufgefallen, dass der Gesang wesentlich leiser wurde.
Leitung verpolt, damit Phasendreher, dadurch Auslöschung (im Bass) durch destruktive Interferenz. Beide LS arbeiten an der Kotzgrenze und es kommt dennoch nix raus. Vermutung, aber naheliegend, deswegen mal LS Leitungen auf Verpolung prüfen bzw. am Anschlussterminal nachsehen, ob und wie das intern gepolt/abgenommen wird. Hat mal jemand an einer Box rumgebastelt?

Da dies nicht klappte beschlossen wir wieder nur die eine PA-box zu nutzen.
Welche von beiden Boxen?

Der Sound aus der Box hört sich nun stark verzehrt und sehr leise an.
Wurde die eine gegen die andere Box bei sonst gleichem Aufbau und Einstellungen getauscht und wenn ja funktionierte dies normal?
Falls nicht getauscht kann es auch etwas anderes in der Signalkette sein: Defekte Leitung, Endstufe oder Mischpult mit Defekt, Mikro im Eimer, etc. Such dir was aus.

Weshalb die Box kaputt gegangen ist.
Woher weiß man dies? Wurde gemessen, getauscht, getestet?

Abgesehen von der Tatsache, dass dies keine PA Boxen im eigentlichen Sinne sind, sondern mehr Spielzeug und Elektroschrott, kann an so einer Box mehr als nur der LS defekt gehen. Das geht von einer abgerissenen und nur noch halblebigen Verbindung von LS Anschlußterminal zur Spule über sich lösenden Kleber bis hin zum LS selbst oder der eingebauten Frequenzweiche.

Weshalb die Box kaputt gegangen ist.
Weil diese entweder ausserhalb ihrer Spezifikationen betrieben wurde (siehe oben bezgl. Belastbarkeit) oder das Böxchen einfach aufgrund mangelhafter Fertigung das zeitliche gesegnet hat.

Auch der nicht gesetzte HPF ist eine Möglichkeit, denn tieffrequentes wird aus der Box nicht wirklich kommen und das killt dann eben auch den Tieftöner. Daher ist es immer ratsam den Frequenzgang vor allem nach unten hin zu begrenzen. Es bringt nix, wenn die Box nur noch warme Luft produziert.
 
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Ersteinmal vielen lieben Dank, dass Ihr beide euch so schnell damit auseinander gesetzt habe.

Ich werde heute den HPF aktivieren und die Empfindlichkeit umstellen.

Beide Anschlüsse können jedoch im Moment nicht genutzt werden, da wir lediglich eine funktionsfähige Box haben. Ich werde dies jedoch bei erneuter Anschaffung einer Box beherzigen.

@yamaha4711

Wir hatten uns die gleiche Box nochmal gekauft. Die Alte Box ist kaputt gegangen.

Bezüglich des Pegels vom Mischpult muss ich mich nochmal informieren.

Bezüglich der Belastbarkeit der Box bin ich nun etwas Verwundert. Wir waren zuerst im Besitz der Box und haben uns danach erst die Endstufe geholt. Hierbei hatten wir uns extra beraten lassen. Ich entnehme dem oben geschriebenen, dass nicht die Peak Belastbarkeit sondern die normale Belastbarkeit der Leistung der Endstufe entsprechen sollte.

Mit der Parallelen Schaltung waren die Boxen gemeint. Diese haben je zwei Klinken Ein-/Ausgänge. Wir haben Also das Signal über die Endstufe in Box 1 eingespeist und haben dann Box 1 mit Box 2 über den zweiten Ausgang verbunden.

Das gesamte Equipment war unverbastelt.

Wir haben natürlich danach rumprobiert und geschaut wo der fehler liegt. Der fehler liegt in der Box. Alle anderen Teile des Signalwegs funktionieren.

Ich schätze mal, dass für einen kurzen Moment eine zu hohe Leistung zur Box ging und diese dadurch überlastet war.

Einzelheiten zur Einstellung gebe ich weiter sobald ich wieder im Proberaum war.
 
Ne, die Behringerboxen haben 150W RMS und 600W Peak.
Ich habe mich beim Lesen oben gefragt, wieso eigentlich jemand auf die Idee kommt eine zweite Box an einen Kanal anzuhängen, statt den zweiten Kanal der Endstufe zu nehmen. Dann habe ich mir die Endstufe mal angesehen ... und habe so eine Vermutung :)
Also für mich kommt im Grunde nur Überlastung der Box in Frage.
 
Hierbei hatten wir uns extra beraten lassen.
Dann war die Beratung nicht zielführend oder es wurde von falschen Voraussetzungen ausgegangen.

Ich entnehme dem oben geschriebenen, dass nicht die Peak Belastbarkeit sondern die normale Belastbarkeit der Leistung der Endstufe entsprechen sollte.
Korrekt. Wenn W RMS Endstufe = W RMS Box ist, dann kann man die Box nicht so schnell überlasten.
Wenn W RMS Endstufe < W RMS Box ist, dann kann man die Box nicht ganz ausfahren, kann sie aber dennoch zerstören (Clipping der Endstufe).
Wenn W RMS Endstufe > W RMS Box ist, dann kann man die Box überlasten. Man kann aber auch durch Limiter schützen oder durch Höhren den Punkt erkennen, an dem die Box eben nicht mehr kann. Das kann dann auch eine Weile gut gehen, wie bei euch.

Im Allgemeinen kann so eine Box kurzfristig auch deutlich mehr als die RMS Leistung ab. Das ist dann eben die Peakleistung. Dies funktioniert aber eben nur für eine sehr kurze Zeitspanne. Auch können Basschassis mehr ab, als ein filligraner HT Treiber.

Ich schätze mal, dass für einen kurzen Moment eine zu hohe Leistung zur Box ging und diese dadurch überlastet war.
Wie schon erwähnt können diverse Basschassis schon auch deutlich mehr ab und das auch über einen "längeren" Zeitraum (150W RMS mit 3kW RMS, 5min bis Tod). Je öfter man aber so ein Chassis quält, desto schneller verreckt es eben. Und dann ist da eben auch noch die Qualität zu sehen. Was darf man bitte für eine Box für unter 100€ erwarten? Allerdings stehts ja auch hinten drauf: 150W RMS, von daher.

Ich an eurer Stelle würde die neue Box zurück schicken und die alte entsorgen und zwei vernüftige Boxen anschaffen, welche weder Ohrenkrebs verursachen, noch von der Endstufe gegrillt werden.
 
Dann habe ich mir die Endstufe mal angesehen ... und habe so eine Vermutung
Oha. Da waren Fachleute am Werk :eek::igitt:

  • Nur 1 Kanal benutzt.
  • Das Signal wird über den Out eingespeist (vermutlich ist der aber parallel zum Eingang angeschlossen).
  • Der Lautstärkergler ist am Vollanschlag.
  • Der Eingang ist auf maximale Empfindlichkeit gestellt.
Jede Art von Knackser auf dem Eingang geht voll an die Box raus.

Da diese Behringer Boxen weder Leistungs- Klang- und Effektivitätswunder sind ... wundert mich da wenig.

Wir hatten uns die gleiche Box nochmal gekauft. Die Alte Box ist kaputt gegangen.
Wenn die alte Box kaputt gegangen ist, warum habt ihr euch da schon nicht gefragt warum?
Und dann eine solche nachgekauft?
 
@chris_kah
Ich denke er meinte “nachdem“ er die zweite Box angeschlossen hatte, ging die alte kaputt.
 
ich danke euch für die Aufklärung.

Hier ein paar bilder zu unserer Mischpulteinstellung. Derzeit ist nur der erste Kanal belegt.
Wir haben den Gain im PFL so eingestellt, dass die Kontrolleuchten im mittleren Gelben bereich sind.

Bei dem Mischpult handelt es sich um ein Soundcraft Spirit Studio 24.

Wie bereits gesagt bedanke ich mich für eure Hilfe. Ich werde mich nun nochmal ein wenig informieren und passende Boxen suchen.
 

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Danke für die Bilder - soweit keine Auffälligkeiten bei den Einstellungen, das ist mMn alles im grünen Bereich. Eine leichte Anhebung der Mitten um 1 kHz, das ist nichts, was einen Lautsprecher töten könnte.
 
Das Soundcraft Studio 24 hatte ich auch mal und wenn ich mich recht erinnere, gibt es an den Ausgängen + 4dBu aus. Der Sensivity-Schalter der Endstufe muss dann auf 1,4 V eingestellt werden. 0,775 ist der Pegel an den Ausgängen von HiFi-Geräten (Cinch), das ist hier zu empfindlich und Clipping bleibt dann nicht schnell aus, was, wie schon angemerkt wurde, eine Box schnell abrauchen lassen kann.

Die "Peak"-Angaben bei Endstufen und Boxen gehören oft in die Kategorie "Marketing-Bullshit", zumal es keine Norm dafür gibt. Für die korrekte Anpassung interessieren neben den Ohm-Werten nur noch die RMS-Angaben ("Root mean square" = quadratischer Mittelwert), zumal dies auch üblicherweise die Dauerleistung angibt, die sowohl eine Endstufe abgeben als auch eine Box ohne Schaden aufnehmen kann.
Siehe auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Musikleistung
 

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