Warum immer solche Material-Schlachten?

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Roki1954
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Hallo zusammen!
Ich habe mal eine ganz andere Frage an die Fachleute:

Wenn ich hier lese, was Ihr für relativ kleine Bands und Gigs empfehlt, frage ich mich, warum das alles immer so riesig sein muss.

Hier meint z.B. "Scully" für eine kleine Party-Band mit Gigs bis 300 Leuts müsse man in den Bereich um 5 kW gehen!
Oder auch hier meint "Topo", für ein kleines Festzelt mit ca. 100 Leuten (ohne Live-/Discomusik) bräuchte man "wesentlich mehr" als die im Eingangspost genannte Anlage.

Sacht mal, wollt Ihr die Leute erschlagen?
In meiner bisherigen Band (TOP40/Oldies, 4-5 Mann) hatten wir zwei 12"/1,75" (KS T III) und einen 18er Bass (KS TW) und haben damit alles ganz easy beschallt. Die rund 3 kW haben locker 500 Leute und mehr mit gehörig Saft beschallt. Trotzdem war am Summen-Fader bei -30 dB Fingerspitzengefühl gefragt und noch jede Menge Luft nach oben. Die Anlage kam nicht ein einziges Mal ins Schwitzen. Und ich weiß, dass wir gut laut, aber nie unangenehm waren.

Vor zwei Wochen habe ich eine 60er/70er-Rock-Band besucht, die haben Open-Air auf einem Marktplatz einer Kleinstadt gespielt. Der Platz war voller Leuten (1000+!), viele Biertische, einige Bier-Verkaufswagen, Pommes-Buden usw. Zwischen der Bühne und dem Großteil des Publikums war noch ein kleiner See mit ca. 15 m Durchmesser. Trotzdem hat die Band das Ganze nur mit zwei 12"/1" von FBT (wahrscheinlich Maxx4) und zwei 15er-Bässen einwandfrei beschallt. Es war schön laut, der Gesang gut verständlich, jedes Instrument einzeln deutlich hörbar, genügend Bums "untenrum". Es sah zwar mickrig aus, aber hat seinen Zweck voll und ganz erfüllt. Ich war selbst überrascht, wie gut das geklungen hat.
Was will man mehr?
Wieso muss es denn immer so viel sein?

Ich habe manchmal das Gefühl, mit Eurer Material-Schlacht demotiviert Ihr die Newcomer. So wie sich das manchmal liest, darf sich keine noch so kleine Band mit einem handlichen Sat-System auf die Bühne wagen. Es müssen immer gleich ein paar tausend Watt sein, mehrere 18er-Bässe, Hörner und was-weiß-ich-noch-alles. Sollte man, besonders gegenüber jungen Bands/DJs, nicht ein bisschen "kleinere Brötchen backen"?

Das soll jetzt keine Kritik sein oder ein Zweifel an Eurer Kompetenz, lediglich ein Denkanstoss, dass man nicht vergisst, dass man auch mit einer kleinen (bezahlbaren) Anlage gute Musik und Party machen kann.
Oder sehe ich das völlig falsch?
 
Eigenschaft
 
man darf dabei nicht vergessen das es hier lediglich um meinungen geht. es werden meinungen erbeten, diese werden abgegeben und daraus bildet man sich wieder meinungen.....

ist ja jedem selbst überlassen wie er auf die posts reagiert. man könnte sich denken "oh mein gott, ich brauch soviel material, da muss ich noch sparen", genauso könnte man denken "die spinnen und übertreiben doch, ich mach das jetzt mit meinen beiden böxlein, bei anderen klappt das auch..."

niemand wird hier irgendwas aufgezwungen, es gibt nur jeder seine meinung preis, und die ist eben so wie sie ist, take it or leave it.....

ich z,b, finde es schlimm das es bei den ganzen "wenig oder viel material" fast ausschließlich um lautstärke geht. so auch in diesem hier. aber xy ist doch laut genug für 500 pax usw usw. dinge wie abstrahlwinkel, wurfweite, flächendenkung, sind aber elementare dinge für die entscheidung wieviel material. interessiert keinen, es geht einfach nur drum obs "laut genug wird..."

und daraus lässt sich wiederum schließen das auch einfach die anforderungen ganz verschieden sind. manche machen sich über solche dinge einfach keinen kopf, während sie für andere zwingend notwenig sind für eine empfehlung...

und was manche dann als zufriedenstellendes kompromiss zwischen preis und anforderung sehen ist für andere einfach nur murks. und da sind wir wieder bei den meinungen.

genauso wie es leute gibt denen das hier alles übertrieben vorkommt, gibt es auch welche bei denen das ganze einfach nur gebastel und grundsätzlich zu klein oder zu schlechtes material ist. auch mir fällt es oft schwer leuten dinge zu empfehlen, wenn man weiß wie man es richtig machen würde. nur kann der fragende eben nicht schnell ne 0 an sein budget ranhängen, es ist halt ein privatmann.....

wichtig dabei ist imho nur das man die meinung der anderen respektiert. es wird hier immer leute geben die über die anforderungen des threadstarters hinausschießen, und welche die sie mit ihren empfehlungen nicht erfüllen könnten. letzetndlich ist es sache des threadstaretes und nicht des mitlesenden abzuwägen was für ihn der richtige weg ist. und da sollte man eh mitdenken und material testen und nicht blind auf eine forumsempfehlung hin kaufen.
und wenn auf eine frage antworten in verschiedenen preis bereichen und größenordnungen gegeben werden finde ich das nichtmal kontraproduktiv. im gegenteil. es zeigt dem fragenden verschiedene ansätze der er abwägen kann und es wird nicht übersehen das es auch noch andere lösungswege für andere budgets gäbe.....

solange aber wirklich lautstärke das entscheidende argument für solche grundsatzdiskussionen ist, finde ich sie nicht angebracht, da wäre es vllt wichtiger den ein oder anderen workshop zum thema akustik an land zu ziehen.... imho fürden 98db leq über den platz verteilt für so ziemlich alles reichen,,, wenn sie den wirklich über den platz verteilt wären udn nicht nur in der einflugschneise der beiden 90° tops rechts und links neben der bühne......

ich würde also weniger fragen "wird bei empfehlungen zuviel material angeraten", sondern mehr "warum sind grundlagen der akustik für viele kaum relevant", denn diesen trend finde ich weit enttäuschender.

aber ich möchte jetzt nicht den spieß rumdrehen, dir deine frage totreden oder ähnliches. ich weiß was du meinst, aus einer sichtweise kann man sich das wieder fragen, meine antwort ist ja jetzt bekannt..


meine bescheidene usermeinung zum thema....
 
Ich beschalle regelmäßig bis 300Leuts mit einem Powermate 1000 (2x 500 an 4Ohm) und einem Little Max2. Live Rockmusic. Es geht wunderbar (alles abgenommen, inc. drums), und mir reichts eig. Aber als ich dann mal ein Dynacord Cobra System gemietet habe und verglichen habe.... Dieses Powermate + Little Max is schrott.
 
Das ist ein Thema, dass sich durch wohl alle Foren zieht, die sich mit Veranstaltungstechnik auseinandersetzen.

Ich bin da eigentlich gleicher Meinung wie Tobse.

Es geht im Grunde darum das richtige Werkzeuge auszuwählen und dann auch richtig zu bedienen. Im Endeffekt gibts verschiedene Ansätze die mehr oder weniger gut funktionieren. Das ganze passiert dann auf einer Skala von "Super Ergebnis, könnte gar nicht besser sein" über "das hab ich schon besser gehört" bis hin zu "herrgottjemine".

Ne gute Band mit nem ordentlichen Techniker wird auch mit ner kleinen aber noch ausreichend dimensionierten Anlage besser klingen als ne schlechte Band mit halbgutem Mixer und dafür Top-Equipment bis unters Dach.

Den meisten fehlt eben der Vergleich was wirklich gute Technik noch rausholen kann [oder eben nicht].

Ich mache eigentlich seit nunmehr 6 Jahren eine mehrtägige Veranstaltungen mit teilweise wechselnden und teilweise gleichen Bands. Das ganze mal mit nem dicken Pult und mal mit nem kleineren Digitalpult. Aber die PA ist über die Jahre [zum Glück] gewachsen. Wo früher eine etwas aufgeblasene ordentliche Sub-Sat PA stand steht seit 2 Jahren ein ausgewachsenes Hornsystem. Ohne das die ganze Nummer nun viel lauter wäre. Aber es klingt runder, es arbeitet sich entspannter und das Ergebnis ist einfach besser.
 
Trotzdem war am Summen-Fader bei -30 dB Fingerspitzengefühl gefragt und noch jede Menge Luft nach oben. Die Anlage kam nicht ein einziges Mal ins Schwitzen. Und ich weiß, dass wir gut laut, aber nie unangenehm waren.

Waren das -30dB am Fader oder am VU-Meter?
Ich kenne durchaus Bandmischer, die zwar den Master auf -30dB stehen haben, am Ausgang aber trotzdem bereits +3 anliegen :)


Um zu Deiner eigentlichen Frage zu kommen:

Einerseits sind Geschmäcker verschieden. Es soll durchaus Menschen geben, die eine K2 mit zwei 18ern bereits basslastig finden - ich mag das Ding erst mit 3x esw1018 drunter.

Dann ist es so, dass es Lautsprecher gibt, die sich auf Grund hoher Klirranteile bzw. stark überbetonter hoher Mitten lauter anhören als sie tatsächlich sind.
KS CM215 gehört z.B. dazu.
Ein krasses Gegenbeispiel sind für mich dann z.B. L-Acoustics ARCS - da ist es mir schon mehrfach passiert, dass ich beim Rundgang durch die Halle dachte "nu, angenehm, könnte evtl. noch ein Pfund mehr vertragen" und erst beim Gesprächsversuch mit dem direkt neben mir stehenden Kollegen oder dem Blick auf den Pegelmesser merkte, wie laut das schon war :)

Wie Tobse bereits korrekt angemerkt hat, bringt es wenig in eine breit aufgestellte Publikumsmasse mit zwei eng strahlenden Horntops Schneisen zu brennen oder eine 50m tiefe Fläche bei 20m Breite mit zwei 90° Tops zu beschallen.
Line-Arrays in "Hallen" mit 2,5m Deckenhöhe sind dann auch eher unpraktisch.
Kommt also immer sehr auf den Anwendungszweck und die zu beschallende Fläche an.

Einige Hallen funktionieren prima mit zwei geflogenen Horntops, andere brauchen selbst bei geringer Tiefe bereits zwei Delaylines + Nearfill...

Die hier oft gefragte eierlegende Wollmilchsau gibt es leider nicht.

Natürlich kann man ein 1000 Mann Zelt mit zwei 12" Kisten und einem 18er beschallen - zumindest "irgendwie" - Spaß macht das aber aus meiner Sicht nicht.
Zumal gerade bei Zeltveranstaltungen in meiner Region doch gerne mal ein bischen Druck in der Magengegend angesagt und die Tanzfläche nicht nur 10m tief ist.
Um da in die Tiefe zu kommen, braucht es relativ eng strahlende Hörner, die auch eine gewisse Stellhöhe brauchen, um die ersten 5 Reihen nicht wegzubrennen.
Gleichzeitig will ich aber eben keine "Schneisen" haben, so dass im Zweifel zwei Tops mehr angesagt sind, um sowohl Tiefe als auch Breite abdecken zu können.

Um bei der K2 zu bleiben, habe ich damit in meinem Setup bereits 1,5kW Mid/High bei ~120° Abstrahlwinkel und komme damit ca. 20...25m weit.
Nun wollen die Kisten aber auch auf Höhe kommen - also nehme ich pro Topteil 3 esw mit - insgesamt bei 4 Tops also 12 Bässe, womit wir dann (bei meinem Setup) bei knapp 15kW wären.
In den seltensten Fällen fahre ich dieses System bei Zeltveranstaltungen aus. Es sieht groß aus, wird aber idR bei -10... -20dB laufen.

Kann ich Material sinnvoll fliegen, sieht das wieder ganz anders aus - da reichen für die gleiche Nummer dann vielleicht 6 Bässe unter der Bühne, 2 K2 und ein 12"/1" Nearfill.

Das große Problem: Die Fragestellung an sich.
Fragt mich jemand nach einem System für 1000 Mann, gehe ich idR von "1000 Mann mit Rock'n'Roll-Pegel versorgt" aus.
Der Fragesteller meint aber vielleicht "10x7m Tanzfläche sinnvoll beschallt in einem Zelt, das insgesamt 1000 Mann fasst".
Im ersteren Fall würde ich, je nach Saal/Fläche, zu "4 Horntops + passende Bässe" tendieren, im zweiten reicht u.U. schon ein halbwegs potentes Sub/Satsystem mit 2x 12"/1" und zwei 18er Bässen...
 
In meiner bisherigen Band (TOP40/Oldies, 4-5 Mann) hatten wir zwei 12"/1,75" (KS T III) und einen 18er Bass (KS TW) und haben damit alles ganz easy beschallt. Die rund 3 kW haben locker 500 Leute und mehr mit gehörig Saft beschallt. Trotzdem war am Summen-Fader bei -30 dB Fingerspitzengefühl gefragt und noch jede Menge Luft nach oben. Die Anlage kam nicht ein einziges Mal ins Schwitzen. Und ich weiß, dass wir gut laut, aber nie unangenehm waren.

Schau Dir doch mal die allermeisten Beiträge hier an. Da möchten User mit Omnitronic-Boxen ein Festzelt beschallen. Na gut, laut ebay-Verkäufer haben die auch 1500 Watt das Stück. Und die Hollywood-Endstufe noch mehr. Und das Budget für eine solche Festzeltbeschallungsanschaffung liegt bei max. 1000 Euro. :eek:

Wenn Du sagst, dass Du mit einer schlanken Kombination aus 12"/1,75" und 18" locker 500 Mann beschallen kannst, dann glaube ich Dir das sehr gerne. Ist ja auch eine Anlage von KS.
Ich mache das übrigens nicht anders. Bis 300 Leute stelle ich gerne pro Seite eine 12"/1" plus 18" hin. Und das mit einem schmalen Amping von 2,4kW. Wenns mehr wird, dann kommt erstmal pro Seite noch ein Topteil dazu. Und das reicht immernoch aus, um den Laden in Schutt und Asche zu legen. Und zwar von der Lautstärke und vom Sound her. Ist aber auch eine PA von Apogee, mit Carver Amping und dem passenden Apogee-Prozessor.
Ich komme auch in einem kleinen Festzelt pro Seite mit einer PS15 plus Sub aus. Ist aber auch Nexo.

Was die genannten Besipiele, die in einen Passat Variant passen, gemeinsam haben, ist die Qualität. Und damit verbunden der Preis. Deine KS-Komponenten kosten ein Vielfaches von dem, was die meisten hier als Budget zur Verfügung haben.

Versuche einmal, mit einer Yamaha-Box für 300 Euro (und das ist schon die Preisklasse, bei der die meisten Threadsteller stöhnend abwinken) einen ähnlichen Job zu betreuen. Das wird nicht zufriedenstellend klappen. Da hilft es auch nicht weiter, dass man einfach nicht mehr Geld hat.

Ich will hier den Neueinsteigern nicht jeden Mut nehmen. Aber deswegen kann ich nicht sagen, dass Billigramsch eine super Alternative ist. Ich halte es für dringend angebracht, die selbst gemachten Erfahrungen weiterzugeben. Ich habe zu Schülerbandzeiten auch mit einer vollkommen unterirdischen Anlage angefangen: 2X12" plus Piezo, dazu eine 150W-Endstufe (lüfterlos), und das ganze für knapp 3000DM (also etwas mehr als 1500 Euro). Der Unterschied zwischen damals und heute ist, dass man für brauchbare Komponenten nur unwesentlich mehr ausgeben muss als für Ramsch.

Und vielleicht sollte man sich als Neueinsteiger dann erstmal mit etwas weniger, dafür aber brauchbarem, begnügen und den Rest dazumieten. Und wenn jemand meint, dass er das Beschallungswesen durch den Einsatz von schlechtester Technik revolutionieren kann, dann sage ich ihm meine Meinung.
 
Ich finde diesen Thread gut und den Denkanstoß gerechtfertigt.

Selbst wenn man in Foren dieser Art ein Preislimit vorgibt und mitteilt, dass das Gerät nicht besonders anspruchsvoll sein muss, weil es z. B. für nur zu Übungszwecken ist, werden von den Usern zum Teil Geräte in 3 mal so hoher Preisklasse vorgeschlagen, weil sich die für die eigenen Zwecke besonders bewährt haben und somit jeder dieses Gerät haben sollte. Sowas ist in meinen Augen nichts anderes als Themaverfehlung, wenn jemand ein Gerät in niedriger Preisklasse kaufen möchte (obwohl er weiß, dass die Qualität darunter zu leiden hat) oder aus finanziellen Gründen nicht anders KANN, kann man doch versuchen, ihm die besten Geräte zu diesem Preis nahezulegen und nicht sagen, da gibts nix gescheites, zahl das doppelte..

Möchte damit jetzt nicht sagen, dass es immer so ist, es gibt durchaus auch viele Benutzer, die die Wünsche der anderen richtig zu deuten wissen - auf der Gegenseite befinden sich leider auch nicht gerade wenige :(
 
Sowas ist in meinen Augen nichts anderes als Themaverfehlung, wenn jemand ein Gerät in niedriger Preisklasse kaufen möchte (obwohl er weiß, dass die Qualität darunter zu leiden hat) oder aus finanziellen Gründen nicht anders KANN, kann man doch versuchen, ihm die besten Geräte zu diesem Preis nahezulegen und nicht sagen, da gibts nix gescheites, zahl das doppelte..

Das geht ab einer gewissen Preis- bzw. Qualitätsklasse und ist da auch durchaus OK.
Wenn allerdings jemand (wie hier leider so häufig) die genannte "1000 Mann für 500,- EUR" Nummer anzettelt, kann zumindest ich ihm da nicht mehr weiterhelfen und werde auch in dieser Preisklasse nicht empfehlen - es geht schlicht nicht.

Auf die Gefahr hin, mich ein weiteres Mal zu wiederholen: Chinesische Hamsterkäfige aus Presspappe mit eingebautem Klirrgenerator[1] und integriertem Reisschüttler taugen nicht.
Weder für den noch so kleinen Proberaum, noch für zu Hause oder gar eine auch nur halbwegs ernst zu nehmende Veranstaltung.

Stell Dir mal vor, ich würde einem meiner Kunden auf eine solche Nachfrage empfehlen, eine Chinaschüssel für 100,- EUR zu kaufen - wohl wissend, dass er damit nicht nur keine Veranstaltung beschallen, sondern auch keinen noch so kleinen Blumentopf gewinnen kann.
In dem Fall wäre ich nicht diesen Kunden für immer los, sondern auch noch 10 weitere, die den zufällig kennen...

Ähnlich sieht es hier im Board aus: Niemand möchte sich bei anderen Usern unbeliebt machen, indem er etwas gegen sein (Ge-)Wissen empfiehlt, das den angedachten Zweck nicht erfüllen kann.

Jeder der hier fragt, welche Box er kaufen soll, sollte sich _vorher_ über diesen Punkt klar sein: Es werden idR nur Produkte empfohlen, die nach eigener Überzeugung funktionieren und zweckdienlich sind.
Entscheidet sich der Fragesteller trotzdem für Chinakracher, ist das _seine_ Entscheidung, die in _seiner_ Verantwortung liegt. Führt diese dazu, dass er in zwei Monaten erneut Geld ausgeben muß, ist das _sein_ Problem.


Noch eine kleine Ergänzung zu meinem obigen Posting:
Manche Anwender müssen sich nicht wundern, wenn alle 3 Monate ein Treiber hin ist - der Veranstaltungsgröße angemessenes Material schützt nämlich u.a. auch vor Defekten.

[1] Piezo
 
...weil es z. B. für nur zu Übungszwecken ist, werden von den Usern zum Teil Geräte in 3 mal so hoher Preisklasse vorgeschlagen, weil sich die für die eigenen Zwecke besonders bewährt haben und somit jeder dieses Gerät haben sollte.

Weil die "Geräte" mit ziemlicher Sicherheit nicht im Proberaum bleiben. Das lehrt die Erfahrung. Zu oft sehe ich bei Newcomerbands Hollywood`s und andere Mc Fun´s auf der Bühne rumfliegen und der Sound ist beispielsweise grauenhaft, weil das Verhältnis zwischen möglicher und tatsächlicher Lautstärke eben kein Verhältnis mehr ist.
Zu allererst stellt unsere Tätigkeit (egal ob Party-DJ mit Tischhupe oder Tony einer Coverband) eine Dienstleistung dar und der Kunde (auch hier egal ob privat oder zahlender Besucher) hat einen Anspruch auf beste Qualität.
Wir machen das doch nicht, um ausschließlich unseren Spieltrieb zu befriedigen (zumindest nicht vordergründig :D) Wenn ich eine VA annehme, sage ich doch nicht umsonst, dass ich den Job mache... denke mal drüber nach.

Grüße aus Oberfranken

Uwe
 
Moinmoin,

da ich den Eindruck habe, in diesem Thread auch irgendwie angesprochen zu sein:
Im Grunde gebe ich Tobse, Raumklang und FranceArno recht. Es ist sicherlich nicht einfach, anhand von so ein paar Zeilen, zu beurteilen, was genau jemand vor hat. Ich denke, die meisten anworten einfach das, was sie denken, das sie in der Situation des anderen tun würden. Ist ja auch Sinn eines Forums.
Es geht mir persönlich nicht darum, irgendwem schon im Vorfeld die Lust zu nehmen, irgendwas zu machen, ganz im Gegenteil, ich freue mich über jeden, der seine Zeit "sinnvoll" verbringt. Wenn das so rüberkommen sollte, es ist sicherlich nicht so gemeint. Vielmehr sage ich, was ich bei mir aus dem Lager holen würde, um die VA entspannt und mit, zugegebener Maßen meist gut gemeinten Reserven, fahren zu können.
Dabei geht es sicherlich auch darum, was man sich selbst für Ansprüche stellt.
Ein gewisser hang zum "Überdimensionieren" ist allerdings wohl stellenweise da.
Das Problem daran mag auch sein, dass ich zumindest ,als selber ja nur semiprofessioneller Veranstalter, bereits einige Veranstaltungen hab baden gehen sehen, weil einfach mit entweder schlechter Technik gearbeitet wurde, stellenweise aber auch, weil mit wirklich gutem Zeugs einfach nur bescheiden gearbeitet wurde. Und das von Leuten, die nach eigener Aussage alles beherrschen. Dies bedingt, auch wenn man es eigentlich besser weiss, immer einen gewissen subjektiven Eindruck von bestimmtem Equipment.
Meist geht mit verhältnissmäßig "kleinem" Besteck mehr als man sich vielleicht auch selber eingestehen mag. Ganz klar. Das Problem ist dann nur einfach, je Grenzwertiger gearbeitet wird, desto mehr rächen sich Fehler. Daher ist meine bescheidene Meinung dazu, dass grade Leute mit wenig Erfahrung meistens mit von vorn herein entspannter arbeitendem Equipment sicher besser beraten sind. Ich gebe zu, dass die 5kW-Klasse Anlage sicherlich sehr gut gemeint war.
Wie bereits mehrfach erwähnt sieht man leider auch häufig genug gutes Zeugs einfach aus unwissenheit schlecht angewandt. Und auch einfach für die jeweilige Anwendung einfach falsch ausgewähltes Zeugs (siehe die 90grad Tops und Raumklangs Ausführung)
Unterm Strich denke ich, dass es einfach Fehler gibt, die man selber sicherlich auch gemacht hat, aus denen man aber gelernt hat und die ja nicht jeder nochmal wiederholen muss. Und grade hier ist einer sicherlich, dass billig kaufen im Profi-Segment einfach nix bringt. Dazu die Tatsache, dass wirklich viele Billighersteller mit wahnwitzigen Leistungsangaben und Produktmerkmalen neigen, auf die man als unwissender geneigt ist, reinzufallen, grade wenn man eng am Budget arbeitet.
Also immer ein gesundes Mittelmaß aus den Postings rausfiltern und damit versuchen weiterzukommen. Und locker bleiben...

MfG, Scully
 
Hi!

Ja, ich sehe schon, ich war mal wieder etwas ungenau in der Formulierung.:redface:

Ihr habt ja irgendwie Recht. Meine Kritik an der Material-Schlacht zielte natürlich auch in die Richtung, dass es vielleicht erst mal wichtiger wäre, bestimmte akustische Besonderheiten zu klären, bevor man mit kW und dB um sich wirft. Dann würde sich vielleicht herausstellen, dass man mit weniger Material - sinnvoll eingesetzt - ein besseres Ergebnis erziehlen lässt. Aber es ist klar: das erfordert evtl. Rückfragen und ziemlich lange und ausführliche Erläuterungen.

In einem Punkt muss ich Topse aber widersprechen:
Ich bin in erster Linie Musiker (mit etwas PA-Erfahrung) und kein PA-Fachmann. Und wenn ich im PA-Forum eine Frage stelle und bekomme eine Antwort von einem Mod oder HCA, dann ist das nicht nur die Antwort eines x-beliebigen Users, sondern eines Fachmannes, von dem ich eine kompetente und verlässliche Antwort erwarte.

Natürlich kann/darf man nicht irgendeine Billig-China-Pappe als PA-Speaker empfehlen. Es muss schon klar sein, dass gute Qualität eben ihren Preis hat. Ich habe auch (und da war ich wieder ungenau!) nicht so sehr an die Kaufempfehlungen gedacht, sondern eher daran, dass man dem Threadsteller eine vernünftig dimensionierte Mietanlage empfiehlt.

Wenn jemand lediglich ein paar hundert Euro hat, dann könnte man ihm doch empfehlen, mit diesem Geld etwas Passendes für den Proberaum kaufen und für Gigs etwas Brauchbares zu leihen (Brauchbar = für die VA und die dortige Räumlichkeit angemessen).

Und allen Beiträgen zum Trotz:
Ich war echt erstaunt, wie gut die oben erwähnte FBT auf dem Marktplatzfest geklungen hat. :D Und zwar nicht nur direkt davor!:p

Dazu noch eine Frage:
Muss man eigentlich immer 180 Grad vor der Bühne beschallen? Wer sich die volle Dröhnung geben will, kann sich ja direkt vor die Boxen stellen. Wer’s nicht so laut will, hat dann auch noch die Chance leicht seitlich sein Bier zu trinken.

Hm... oder ich bin doch langsam zu alt...:screwy:
 
Dazu noch eine Frage:
Muss man eigentlich immer 180 Grad vor der Bühne beschallen? Wer sich die volle Dröhnung geben will, kann sich ja direkt vor die Boxen stellen. Wer’s nicht so laut will, hat dann auch noch die Chance leicht seitlich sein Bier zu trinken.

Hm... oder ich bin doch langsam zu alt...:screwy:

Noe, das kann man durchaus machen. Ich hab letztens auf nem kleinen Festl auch mit je 60° horizontal beschallt und das klappte hervorragend. Obwohl theoretisch aufgrund der Breite durchaus eine zweite Box pro seite gepasst haett. Die 60° heissen ja auch nicht, dass dort plötzlich Schluss ist. Im Idealfall sinds 6db weniger, in der Praxis stimmt nicht mal das so ganz 100 prozentig :)

Na jedenfalls war der Chef glücklich, weil man so an der Seite mit leicht erhobener Stimme Bier bestellen konnte :D

cu
martin
 
ich glaube einfach jeder hat ganz andere Erwartungen an eine vernüngtige PA.

mir selbst ist oft die Musik zu laut (ich will mich daneben noch unterhalten können)
und dann bin ich froh wenn es keine delay-line, outfill usw. wie das zeug auch immer heißt, mehr gibt.
hingehen die Leute auf "Tanzfläche" - direkt vor der Bühne wollen ordentlich "bekracht" werden.

Wenn ich also zusammenrechne:
30-70 Leute: Laut (direkt vor der Bühne, vor den Boxen)
ca. 70 die so mitswingen wollen
und der Rest der es als Hintergrundbechallung genießen will..

korregiert mich bitte wenn ich falsch liege!
aber nach meiner Rechnung würde man mit einer ca. 2000€ anlage an die 200-350 Leute
beschallen, oder?

Vielleicht rechnet man aber als Tontechniker immer nur die Leute die einen gescheiten Pegel abbekommen sollen (bei mir also 30-70) und dann passt die Rechnung auch mit den häufig von euch gegebenen Ratschlägen über ein.

so kann es vielleicht auch oft zu fehlmeinungen und "falschen" Ratschlägen kommen.

Lg Melody
 
Hi!

Wenn jemand lediglich ein paar hundert Euro hat, dann könnte man ihm doch empfehlen, mit diesem Geld etwas Passendes für den Proberaum kaufen und für Gigs etwas Brauchbares zu leihen (Brauchbar = für die VA und die dortige Räumlichkeit angemessen).


Aber genau das passiert doch hier in der Regel.
 
@Melody, kiroy: die Sache ist leider nicht ganz so einfach
wir müssen differenzieren

Wenn ich z.B. als Alleinunterhalter mucke, dann habe ich meine kleine HK LUCAS Anlage. Die macht so einen hervorragenden Sound, dass ich locker 100 Personen (vermutlich auch mehr) beschallen kann. Vorne reichts zum abdancen - hinten für die Berieselung. Ganz so wie du es beschrieben hast.
Der Vorteil bei einem "guten" Sound ist darüber hinaus auch noch der, dass die Lautstärke nicht als störend empfunden wird, weils einfach angenehm in den Ohren klingt. Das unterscheidet eine 500 Euro Anlage von einer 2000 Euro Anlage. Und das ist der wesentliche Unterschied.

Dieselbe Anlage würde ich gar nie und nimmer nicht für meine Partyband einsetzen.
Und schon gar nicht, wenn ich in der Rockband aushelfe. Da fahren wir für 150-200 Leute (manchmal auch 300) ganz andere Geschosse auf.
Und da gilt dasselbe Thema: möglicherweise sind wir mit zwei oder manchmal 4 aktiven 18er Subs und 2 Fullrange Mackies ziemlich oversized.
ABER: es klingt angenehm in den Ohren weil es einfach relativ gute Komponenten sind und die Anlage nicht am Limit fährt.

Jeder von euch kennt doch -zig Gegenbeispiele wo die Anlage einfach nur rumbrüllt und die Mitten dir die Gehörgänge rauspusten weil die Boxen aus Hasenställen bestehen.
Und das ist Sinn und Zweck des Forums, wenigstens einen Teil der Leute vor so einem hundsgrottigen Ergebnis zu bewahren. Ich fürchte nur, dass uns das nicht allzuoft gelingt. Deshalb auch manchmal der Frust und die vielleicht etwas scharfen Posts.

Möglicherweise wird öfters mal übers Ziel hinausgeschossen. Das passiert auch. In dem Fall kann man nur hoffen, dass ein einigermaßen maßvoller Post das wieder regelt.

Nochwas zur FBT oder ähnlichen Anlagen: sicherlich gibt es gerade genug gut klingende Anlagen auf dem Markt. Am Beispiel FBT sag ich jetzt mal, dass die halt nicht so eine Marktdurchdringung haben wie die hier oft vorgestellten Kandidaten. Und der wesentliche Punkt ist, dass diese und andere Marken vom Musik Service nicht vertrieben werden.
Und wir (zumindest die Award-Träger und MODs) wollen mit unseren Beiträgen auch den http://www.musik-service.de/ unterstützen.
 
Noch was zum Thema Abstrahlung.
Mitnichten wird auf den meisten Zeltveranstaltungen einen 180° Beschallung angeboten. Besonders den Bassbereich und die unteren Mitten bekommt man eben einfach nicht genug gerichtet, als das man hier so eng werfen könnte wie im Mid/High Bereich.

Das Problem ist eher da, wenn man zu eng beschallt. Mit einem ordentlichen horngeladenen System welches 60° horizontal abstrahlt kann man rein vom Output her sicherlich ein Zelt mit sagen wir mal 600 Pax beschallen. Dazu wird das Top geflogen [oder auch nicht] und es kommen entsprechend Subs drunter. Meine Erfahrung ist, dass irgendwann die Leute sich beschweren: Wir hören ja gar keinen Gesang.

So was is da los. Ich bekomme halt an den Seiten aufgrund des zu engen Abstrahlwinkels [oder direkt vor der Bühne] zu wenig Mid/High Pegel. Der Sound wird für eine Konversation zwar angenehm dumpf, aber die Sprachverständlichkeit des Geschehens auf der Bühne ist nur noch zu erahnen.

Ich nehme mir für enge und eher lange Räume/Zelte trotzdem oft nur ein 60° Top pro Seite mit und lebe mit dem Kompromiss, auch weils teilweise auch nicht nicht im Ansatz bezahlt wird.
 

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