Warum ich nicht covere!

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Der Titel sagt alles. Es ist sehr sehr lange her, dass ich ein Lied gecovert oder nachgespielt habe. Es reizt mich auch immer weniger.
Ich kenne genug Leute, die messen ihre Fähigkeiten nur daran, wie gut und schnell sie etwas nachspielen können. Für mich ist das einfach
nicht Sinn und Zweck, ich seh das ganze eher aus der Songwritersicht, weil ich auch singe. Für mich ist die Gitarre ein Instrument, ein Spielzeug und ein guter Freund in schweren Zeiten.
Und aus der Sicht der Band ist die Gitarre auch nur ein Teil, dem manchmal zu viel Bedeutung zugeschrieben wird. Es gibt nichts was mich mehr langweilt als Leute,
die in einer Band nur solieren und die Songs mit Zeug zuspammen. Die besten Musiker spielen einfach Songdienlich und haben einfache, grandiose Ideen. Bei Solo Parts,
kann man dann immernoch das Monster in sich zeigen...

Ich war immer sehr eifrig auf der Suche nach dem eigenem Sound. Nach eigenen Ideen. Ich hatte damals immer das Problem, dass als ich noch Covers gespielt habe, ich ständig Anschläge, Chords oder Rhytmen unterbewusst geklaut und in meine Songs eingebaut habe. Dann hatte ich die Schnauze voll von E. Habe runtergestimmt, meinen Amp verkauft, mir einen relativ unbekannten Amp gekauft. Alles recht radikal. Aber...

Erst nachdem ich Ewigkeiten nichts mehr gecovert habe, ist das verschwunden und wirklich eigene Songs entstanden, die mMn auch was hermachen. Ich weiß dass ist nicht der Weg der für Jedermann gut ist, aber bei mir funktioniert es nicht anders, weil ich noch genug übers "Ohr" klaue, oder natürlich wieder etwas erfinde, was es schon tausendfach gibt (jaja, das kennt wohl jeder...)

Ach ja, ich kann übrigens auch keine Noten und Töne. Ich bin da halt einer der wenigen Kandidaten, die einfach über das Gehör arbeiten und irgendwelche Dinge auf der Gitarre spielen. Für viele nicht nachvollziehbar. Ich bewege mich auf einem sehr "eigenem" Niveau, habe das meiste nur so gelernt indem ich einfach gespielt habe. Es gibt auch einige andere Leute die so arbeiten, für mich ist es einfach bisher die beste Methode, dafür habe ich den Vorteil dass ich wahrscheinlich sehr eigen klinge.

Das war mal meine Geschichte dazu, vielleicht finden sich ja Gleichgesinnte :)
 
Eigenschaft
 
ich kann das schon nachvollziehen, aber gerade für anfänger kann covern auch eine gute möglichkeit sein den eigenen sound zu finden und auch spieltechnisch was zu lernen, falls man noch nicht so weit ist selber zu schreiben.
ich denke am anfang ist covern sogar sehr wichtig um seinen eigenen sound zu finden oder sich einfach inspirieren zu lassen indem man sich seinen sound "aneignet", sprich sounds die man gut findet so zu verändern bis man "seinen" sound gefunden hat
;)
 
mich hat das immer sehr verwirrt. ich habe mich dann zu sehr in sounds festgebissen. für viele endet diese suche oft in einem GAS wahn.
 
Also ich kann das zu einem sehr großen Teil genau so unterschreiben!

Ich covere nur sehr wenig. Und dann meistens nur, um bekannte Lieder nachzusingen, ich möchte mich auch mal ans Singen wagen. :)
Des weiteren covere ich manchmal noch Akkordfolgen, zum Beispiel die von Fluch der Karibik (He's a pirate), um darüber zu solieren und versuchen die Orginalmelodie Stück für Stück umändere, bis ich nachher etwas komplett eigenes darübergespielt habe, und improvisiere.

Ich mache circa 80% der Musik die ich spiele selbst, und ich bin auch sehr zufrieden damit. Soll heißen ich habe nicht das Bedürfniss etwas zu Covern, ich kann alle Genres selbst mit meinem Wissen/Können abdecken.

Aber ich stelle mich halt nicht ganz so quer wie der Threadstarter, also ich spiele hier und da schonmal Herrausforderungen nach zum Beispiel Classical Gas etc..

Gruß Felix
 
wenn ic hdas original hören will, hör ich das original.
keine band kann was os covern, dass es original klingt.

also wenn ic hwas covere, dass spiele ic hes so, als wär es ein song von mir
 
ja das stimmt schon
das merke ich jz auch wo ich anfange stücke zu schreiben.
abe mir hat das sehr geholfen am anfang (ok jz spiel ich nur noch irgendwas imrpovisiertes, wobei ich auch da merke dass ich dann immer wieder auf bekannte licks komme)
ich denke, man soll nicht sagen, das covern schlecht ist, nur wenn man vor hat selber zu schrieben (was denke ich genau so wichtig ist) sollte man davon loskommen können, aber ich denke es ist eh schwierg/unmöglich was zu schreiben, was es in der form noch nicht gibt, also interpretier ich oft auch song einfach neu;) oder mixxe verschiedene licks/riffs um einfach mal was zu spielen
ist auch eine möglickeit seinen style zu finden
 
ich kann das schon nachvollziehen, aber gerade für anfänger kann covern auch eine gute möglichkeit sein den eigenen sound zu finden und auch spieltechnisch was zu lernen

Eben! Irgendwie muss man erstmal verstehn, wie Songs funktionieren.
 
Eben! Irgendwie muss man erstmal verstehn, wie Songs funktionieren.

Dem wiederspreche ich gar nicht. Man muss das alles lernen. Dennoch finde ich es wichtig sich dann loszureißen und zu versuchen alles zu vergessen.
 
Ohne Covern wäre ich nicht der geworden der ich heute bin.
Buah seit wann red ich so geschollen??:rolleyes::redface:

Anfangs hab ich eben sehr viel dadurch gelernt, bspw soli anderer bekannten Bands zu spielen um dann zu wissen : "aha der teil vom soli hört sich gut an den verwend ich in nem eigenen lied"
Deshalb hört man in meinen ersten Liedern immer noch den Kirk-Hammet-Sololauf-Einfluss.
Heutzutage reicht das auch einfach das Lied zu hören da weiß ich das meistens.
Covern tu ich heute nur noch zum Spaß,würde es aber keinesfalls verteufeln.
 
ich für meinen teil fand covern immer langweilig. der grund, warum ich mit dem musik machen angefangen habe war, selber songs zu schreiben. klar hatte ich meine vorbilder (erste gitarrenstunde. lehrer zu mir "was willst denn spielen ?", ich Anthrax cassette zeig, lehrer "alles klar. powerchords und 16tel anschläge...") aber es kam mir eigentlich nie in den sinn, das zu "kopieren". warum auch ? die spielen es doch schon... ;)

die "kunst" liegt ja nicht darin, andere nachzumachen. selber drauf kommen - DAS ist es :)
das gefühl, wenn ich z.b. einen fertig aufgenommenen song von mir das erste mal höre ist unbeschreiblich. was andere davon halten spielt dabei keine rolle. MIR geht da dabei tierisch einer ab :D

beim covern fehlt das bei mir total. da ist kein reiz da, nix neues/unbekanntes/aufregendes - wo führt`s hin ? was kommt dabei heraus ? alles mehr oder weniger schon vorgegeben *gähn*. wo bleibt das abenteuer dabei ? :D

der nachteil bei "meinem" weg liegt sicherlich daran, daß man für alles ein wenig länger braucht. hatte früher ne ganze reihe kumpels, die etwa zeitgleich mit mir zum spielen angefangen haben. die haben alle nur songs nachgespielt, und waren dann sowas wie die "helden" und "obercoolen" schlechthin, während ich nur schulterzuckend dagehockt bin.
irgendwann kam aber der punkt, an dem ich meine ersten songs und ideen ausgearbeitet hatte. dann hieß es auf einmal "boh ey, wie kommst denn bloß auf sowas ???" :rolleyes:
na ja - der bildschirm reicht nicht mal ansatzweise, um mein breites grinsen damals zu veranschaulichen...

bin auch heute noch der ansicht, daß es FÜR MICH so der einzig richtige weg war. würde es heute genau wieder so machen :)

letztendlich muß aber ein jeder selber entscheiden, was er mit "seiner" musik will.
hat man spaß und freude am nachspielen sollte man es auch machen. spaß und freude sind letztendlich die einzigen punkte, auf die es ankommt :great:

von daher: covert so viel wie ihr wollt !!! oder eben auch nicht... ;)

gruß
 
die "kunst" liegt ja nicht darin, andere nachzumachen. selber drauf kommen - DAS ist es :)
das gefühl, wenn ich z.b. einen fertig aufgenommenen song von mir das erste mal höre ist unbeschreiblich. was andere davon halten spielt dabei keine rolle. MIR geht da dabei tierisch einer ab :D

"boh ey, wie kommst denn bloß auf sowas ???" :rolleyes:
na ja - der bildschirm reicht nicht mal ansatzweise, um mein breites grinsen damals zu veranschaulichen...

von daher: covert so viel wie ihr wollt !!! oder eben auch nicht... ;)

gruß

Jo MOB!:)

Kann ich sehr gut nachvollziehen! :great::D Obwohl richtiges Covern (für mich) mein Spiel auf den Prüfstand stellt - wie ich da vom Gehör her liege und wie es oft "richtig" gespielt wird.

Oft liegen da Welten dazwischen ..... für mich ist das eine gute Übung, es sei denn, ich will einen Song einer Band komplett eigeninterpretieren. Dann kommt bis auf das "Grundgerüst" alles andere aus dem Bauch und den eigenen Fingern, aus eigenem Feeling und völlig anderer Improvisation - da hilft mir das "Gerüst", um mich einzufühlen!

Aber ohne Band daddel ich meist einfach so - mehr oder weniger motiviert - so vor mich hin .....

Mit Band dagegen würde ich durchweg eigene Songs spielen wollen (wozu auch eigeninterptierte "Cover" gehören)!

Zum Lernen und entwickeln des eigenen Stils gehört für mich aber durchaus, sich auch gelegentlich was "abzugucken".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es eigentlich toll, wenn jemand Ideen hat und die dann umsetzen kann.

Bei vielen Gitarren-Anfängern, die gleich strikt das Covern ablehnen, beschleicht mich aber der Verdacht, daß dieses Statement davon ablenken soll, daß sie (rein technisch gesehen) noch gar nicht richtig covern können. Lieber dann das spielen, was man drauf hat, als mal einen Song von Anfang bis Ende (halbwegs) perfekt hinzulegen.
Mir geht es meistens so, daß selbst bei einem leichten Song irgendeine Stelle ist, die mich zur Verzweiflung bringt. Ohne äußere Anstöße und den Zwang, mal bestimmte Sachen richtig durchzuarbeiten, kommt man doch sicher schnell dahin, daß man bloß noch rumnudelt.......?

geka
 
Zum Thema covern: Ich covere nicht...aber ich bediene mich bei gewissen Dingen. Früher habe ich soviel Schallplatten gehört, dass ich gewisse Dinge übernommen habe ohne sie bewusst zu covern. Das hat angefangen im Alter von zwei Jahren, als ich die erste Dire Straits Platte zigtausendmal rauf und runtergehört hatte (auf Kassette, mein Vater war ja nicht immer beim Plattenspieler, obschon ich diesen damals sogar schon alleine bedienen konnte *grins*). Ich wusste damals nicht wie man "Dire Straits" schreibt und auch nicht was eine elektrische Gitarre ist, aber ich habe damals die Stimmung der Stücke, die emotionellen Eindrücke so stark verinnerlicht, dass für mich Musik nur noch via Emotionen funktionieren kann.

Mein Quantensprung in meiner musikalischen Entwicklung war nicht das covern, sondern die Vierspurtechnik mit der für mich der Traum war wurde meine eigene Band zu sein! Bereits im Alter von 13/14 Jährchen tönte das so:
(aufgenommen in der Musikaula, ganz alleine ohne fremde Hilfe. Text ist ein Wilhelm Busch Gedicht aus dem Schulgedichtsbuch.....)

keine Ahnung wie ich mir das Schlagzeugspielen und den Bass beigebracht hatte.....ich sehe es als musikalische Frühimpfung durch das stundenlange Zuhören von Musik ab Schallplatte an...irgendwie war das immer schon da.....
@ geka: Solche Sachen gibt es eben auch.....damals gab es aber noch kein I-Net und auch kein Youtube.....ich war frei! Habe genau das gemacht was ich wollte.....und nicht was jemand anderes besser fand! Ich hatte nur mich selbst und das war meine Chance es wirklich durchzuziehen.

Heute bin ich nicht mehr 13 sondern 31 und mache das immer noch so http://www.pacocasanovas.ch/paco1.html

Und es funktioniert immer noch gleich. Stücke passieren direkt spontan aus dem Kopf heraus. Manchmal weis ich gar nicht was und wie es passiert, es passiert einfach....plötzlich entsteht etwas und dann geht es schnell....alle Instrumente finden zusammen, ohne programmieren ohne gross zu planen. Vielleicht habe ich eine Songstruktur die ich mir vorstelle, aber der Song passiert dann nur noch aus dem Kopf, sobald ich die Inspiration direkt anzapfen kann.

Ich bin meinen Eltern unendlich dankbar, dass man mir mit zwei Jahren keine Teletubbies und irgendwelchen kindischen Schrott aus der Glotze vorgesetzt hat, sondern gemerkt dass der kleine Paco besonders still und aufmerksam wird, wenn Papa im Wohnzimmer am Abend nach der Arbeit ne gute Platte auf den Plattenspieler legte und dann die Musik genoss.....ich hatte angebissen und nie mehr losgelassen. heute habe ich eine intuitiven Zugang zur Musik auch wenn meine Techniken und mein musikalischen Fähigkeiten weit weg von perfekt oder supersolide bin. Ich sehe mich als Hobbymusiker mit Anspruch, mehr bin ich aber nicht......

@ robots: Meine Unterstützung hast Du! ;)
 
Ich habe mich mit meiner Band schon übelst gekloppt, weil die covern wollten. Ich nicht.
Warum?

1) Das gibt's schon. Wäre also nix Neues.
2) Will ich meine Gedanken umsetzen. Mein erstes Lied, welches ich vollständig alleine geschrieben habe, ist quasi das Anti-Cover-Lied.*
3) Kreativ sein. Keine Kopie, sondern das Original sein.
4) Der alltägliche Stress mit der GEMA.

Ich könnte, wenn es nicht so spät wäre, sicherlich noch mehr Gründe zusammentragen, aber die reichen mir schon. Lieder von Anderen kann man ja immernoch gemütlich am Lagerfeuer schrammeln. Gitarre, Gesang. Text, Melodie, Akkorde.

Ich habe kein Problem damit, wenn Andere covern. Aber ich nicht.


*Ein paar Textstellen:
Imitation scheint ganz lustig zu sein, doch leider kommt nichts Neues dabei raus. Probiert doch auch mal, ihr selber zu sein! Einen Versuch ist es wert!
Habt ihr keine Idee?
Überholen kann man niemanden, wenn man in seine Fußstapfen tritt!
Denn das ist EUER Leben!
 
Also, ich covere auch heute noch! Und zwar viel und (meistens) gerne!

ABA: Ich denke auch, dass da eine Grenze ist, bzw. eine Vielschichtigkeit bei der ganzen Coverei:

Covern zwingt mich dazu, mich mit der Technik, dem Sound und nicht zuletzt mit der Gefühslage des/der Original-Musiker auseinanderzusetzen. Das ist oft hilfreich, wei es mir hilft, meinen musikalischen Horizont zu erweitern. So lernt man Strukturen und Techniken kennen, die man selbst evtl. niemals entdeckt hätte. Das ist klasse, aber manchmal auch frustrierend, weil ich vielleicht die Noten spielen kann, aber das Feeling schwer umzusetzen ist, von daher sehe ich covern als 'Gitarre üben'...ich finde halt, man erweitert durch covern ständig sein Vokabular, sozusagen. Und das fliesst dann in den eigen Stil mit ein.

Freies Schreiben/Spielen ist dann die Konsequenz daraus. Ich bin nicht so der 'ich kauf mir jetz ein Buch über Akkorde, den Quintenzirkel'-Typ - das ist mir zuviel Jazz! ;) :p
Ich find's cooler, durch anhören das zu 'klauen' (oder diplomatischer: 'zitieren'), was mir gefällt.
Und das setze ich bei meinen Stücken eben so um (oder auch nicht), wie's mir persönlich am besten gefällt. Manchmal wirkt ein geschickt verbautes simples Klau-Lick sehr überraschend, spannend und schön, wenn man den musikalischen Kontext ändert.

Ich finde, Jiko hat schon recht mit "Überholen kann man niemanden, wenn man in seine Fußstapfen tritt!", aber es gibt auch noch das englische 'Standing on the shoulders of giants'!
Das heisst, warum nicht von existierendem Material profitieren, sich auf die Schultern der (vergangenen) Giganten stellen und von da aus weitermachen!

Ich meine, Bands wie Cream, Stones, Led Zeppelin cover(te)n fast nur! 'Crossroads' ist von 1937 (Robert Johnson), Zep's 'Black Mountain Side' heißt eigentlich Blackwaterside (Bert Jantsch), und Limp Bizkit feiert Erfolge mit 'Behind Blue eyes', das sie von the Who geklaut & stark vereinfacht haben.

Ich finde es sehr cool, einen existierenden Song als 'Fundament' für die eigenen Ideen zu nutzen. Einen Song 100%ig nachzuspielen, kann dagegen m.M. nach nur schiefgehen, oder ist was für Baby-Boomer, die sich in alte Zeiten zurückwünschen.

Ui, das klingt jetzt alles ziemlich hart & theoretisch. Im Endeffekt wollte ich doch nur sagen: Covern ist wie ein Sprungbrett für die eigen Kreativität! :redface:

LG,Marc
 
Covern zwingt mich dazu, mich mit der Technik, dem Sound und nicht zuletzt mit der Gefühslage des/der Original-Musiker auseinanderzusetzen. Das ist oft hilfreich, wei es mir hilft, meinen musikalischen Horizont zu erweitern. So lernt man Strukturen und Techniken kennen, die man selbst evtl. niemals entdeckt hätte. Das ist klasse, aber manchmal auch frustrierend, weil ich vielleicht die Noten spielen kann, aber das Feeling schwer umzusetzen ist, von daher sehe ich covern als 'Gitarre üben'...ich finde halt, man erweitert durch covern ständig sein Vokabular, sozusagen. Und das fliesst dann in den eigen Stil mit ein.

Genau das wollte ich ausdrücken, Du hast das aber verständlicher formuliert.:great:

Und, ja klar, wenn man erst mal einen Vorrat an Erfahrung hat und das "Klauen" in Inspirieren durch bloßes Hören übergegangen ist, kann man - bei entsprechender Eigenkreativität - das Covern tatsächlich sein lassen. Aber ein Fundament braucht man eben.

Ich meine, Bands wie Cream, Stones, Led Zeppelin cover(te)n fast nur! 'Crossroads' ist von 1937 (Robert Johnson), Zep's 'Black Mountain Side' heißt eigentlich Blackwaterside (Bert Jantsch), und Limp Bizkit feiert Erfolge mit 'Behind Blue eyes', das sie von the Who geklaut & stark vereinfacht haben.

Derzeit spielten fast alle Bands Sachen von ihren Kollegen nach, mit eigenen Interpretationen. Mal als "das können wir besser", oder als Trbute. Ich finde es immer geil, verschiedene Auffassungen vergleichen zu können.

Etwas OT noch zum "stark vereinfacht":
Das ist ja so der Trend in der Pop- Musik. Richtiger Rock kommt ja heutzutage kaum noch vor.
Meinen Gitarrenlehrer (könnte mein Sohn sein) nervt das auch irgendwie. Er freut sich anscheinend tatsächlich, nach den ganzen Green Day usw.-Schülern auch mal Klassiker (jetzt Led Zeppelin, aber was einfacheres) mit mir machen zu können. :p:)

geka
 
Ich finde man darf Coven nicht verteufeln.

Ich habe jahrelang fast ausschließlich Konzertgitarre gespielt. Da werden Stücke dann "interpretiert", was wie ich finde der richtigere Begriff ist. Da hat auch keiner gesagt ich würde nur "covern". und dadurch dass ich Stücke von Baden Powell, M.D. Puyol, J. Dowland etc. gespielt habe, habe ich erst ein gespür für interessante Akkordfolgen bekommen, oder das paraphrasieren bestimmter Melodien etc. pp.

Jazz Musiker machen das ähnlich. es gibt tausende interpretationen von Jazz-Standards (One Note Samba, Girl from Ipanema).

Ich finde wenn etwas gut ist, soll man es auch spielen dürfen. In seiner eigenen Interpretation oder aber auch eins-zu-eins "gecovert", was auch eine Kunst ist.

Und als letzter Punkt. Wenn jemand sagt ich hab früher sachen nachgespielt, heute nur noch meine eigenen sachen, ist das ja grundsätzlich ok, aber ich habe immernoch einen heidenspaß daran, vermeintlich "einfache" Lieder nach/mitzuspielen.
Von einem einfach konstruiertem Stück kann man vieles lernen und wenn es nur über den richtigen Aufbau von Spannung geht.
 
Sich auf eine Sache zu beschränken halte ich im Prinzip für die eigene Entwicklung als weniger förderlich.
Man kann beim Nachspielen extrem viel lernen. Sei es harmonisch, arrangementtechnisch oder auch von der Spielweise (Phrasierungen, Artikulationen, Microtiming etc pp). Man muss sich halt auf einem bestimmten Level sich damit befassen. Das heißt für mich nicht, dass man die Noten spielen kann und dann ist gut, sondern jede einzelne Phrase (o.Ä.) genaustens zu analysiern und für sein Spiel zu adaptieren. Später kann daraus auch Eigenes entwickelt werden.

Andererseits finde ich, dass man nur beim Selberschreiben gewisse Dinge lernt. Und das ist für mich eher eine gefühlstechnische Geschichte. Man bekommt ein Gefühl dafür, was wozu passt.

Ich denke nur mit der Kombination aus beiden Wege kann man gewisse Level erreichen, die mit nur einen der beiden Wege nicht erreichbar sind. Durchs Nachspielen erlangt man Wissen und durchs Selbermachen lernt man dieses Wissen flexibel anzuwenden.
 
Ich bin nicht so der 'ich kauf mir jetz ein Buch über Akkorde, den Quintenzirkel'-Typ - das ist mir zuviel Jazz! ;) :p

Das ist mir "zuviel Vorurteil" von Jazz.

Ich hab mir stundenlang Platten von Jimmy Raney angehört und dann einfach mal solange mich damit auseinandergesetzt, bis ich die Melodien "mitsingen" konnte...von da an liefen mir plötzlich ganz nette Lines aus den Fingern und ich hatte plötzlich ein inneres Verständnis für Alterationen (die ich aber lange Zeit nicht als Alteration benennen konnte...). Lustigerweise hab ich einige Einflüsse daraus behalten, gelernt im Sinne von "ich kauf mir jetzt ein Buch" hab ich nicht, obschon ich mir dann "Jazz Conception" von Jim Synderio gekauft hatte...das Buch weit weg geworfen hatte, die CD rein....die Etuden solange gehört bis ich sie spielen konnte und dann mit dem Buch verglichen. Das war ne gute Gehörbildungsübung! Unkonventionell, aber praxisnah da die Beispiele wirklich verdammt gut waren und Gitarrist Joe Coen (so hiess der glaube ich), mit der Backing-Band wirklich beseelt gespielt hat.

Songs schreibt man davon nicht.......aber man erweitert u.U sein Vokabular (auch wenn man ein miserabler Notist ist, wie ich es bin)

Gruss
Paco
 
so unkonventionell ist das garnicht. ich musste das auch schon machen.. also von meinem lehrer aus..
 

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