Warum Gitarrenhals am Sattel "schmal" u. am Body "breit" (dto. unterschiedl. Dicke)?

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Kurti Hansen
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Hallo,

ich bräuchte mal eine Expertenauskunft:

Warum sind E-Gitarrenhälse so gebaut, dass sie sich zum Sattel hin verjüngen, bzw zur Bridge hin verbreitern? Meist nimmt ja auch die Stärke des Halses zum Korpus hin zu.
Stabilitätsgründe können es in Zeiten des trussrods ja eigentlich nicht mehr sein.

Hat es tatsächlich Bespielbarkeitsgründe und ist es ein historisches Phänomen wie die Kopfplatte der Gitarre, die bei headless -Gitarrenn ja auch nicht mehr benötigt wird

Was wäre denn, wenn man den Hals parallel - sagen wir mal in einer Breite von 5cm - und in gleicher Stärke bauen würde?

Ich freue mich über ernstgemeinte Antworten.

Viele Grüße aus Flensburg
 
Eigenschaft
 
Was wäre denn, wenn man den Hals parallel - sagen wir mal in einer Breite von 5cm - und in gleicher Stärke bauen würde?

Ich habe Gitarren, bei denen der Hals von vorne bis hinten die gleiche Dicke (nicht Breite) hat, ist durchaus prima. Zur Breite: Ich denke, es wäre für die rechte Schlaghand unzumutbar eng, wenn man die gleiche Distanz zwischen den Saiten hätte wie oben am Hals. Ich höre das auch öfter von Bassisten, die mit allem unter 19 mm Saitenabstand an der Brücke hadern, weil zu eng. Umgekehrt wäre es für die Greifhand vermutlich schwieriger, wenn man da Konzertgitarrenbreite gleich am Halsanfang hätte… vor allem für Cowboy-Akkorde :)

Grüße,
Bernd
 
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Ich denke mal, dass das für das Akkordspiel wesentlich ergonomischer und einfacher ist, wenn das Griffbrett "oben" schmaler ist. Wenn zusätzlich zu dem horizontalen Stretch auch noch ein vertikaler kommt, wäre das wohl ziemlich heftig. Für mich somit ein ergonomischer Aspekt, keine Ahnung allerdings, ob das der wirkliche Grund ist:)

Außer für gelernte klassische Konzertgitarristen, denen ist es egal:)
 
...aber auch bei der klassischen Gitarre verlaufen die Saiten nicht parallel.
 
Schon einmal darüber nachgedacht, dass es mit dem Abstand der Bünde zusammenhängt? Wenn bei den ersten Bünden auch noch der Hals breiter wäre... hätten kleine Hände mit Sicherheit Probleme bei einigen Griffen! Und schon einmal gesehen, dass bei "Gitarren" (Lap Steel oder Hawaiigitarren u.ä). bei denen von oben gedrückt und geschoben wird, die Hälse gleich breit sind?
Oder zumindest die Saitenabstände.
 
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Und schon einmal gesehen, dass bei "Gitarren" (Lap Steel oder Hawaiigitarren u.ä). bei denen von oben gedrückt und geschoben wird, die Hälse gleich breit sind?
Oder zumindest die Saitenabstände.

Meine Lap Steels (die selber gebauten - sowie die gekauften) haben einen parallelen Saiten- Verlauf / Saitenabstand in Bezug "Brücke und Sattel", weil man sich ums Greifen keine Sorgen machen muss.
 
Man kann mechanisch/statisch den Hals als vereinfacht einseitig eingespannten Stab sehen, auf den durch den Saitenzug am Sattel eine Kraft wirkt (die der Trussrod nur teilweise aufhebt, sonst würde der Hals sich nicht biegen). Bei konstantem Querschnitt wird das Biegemoment, die Biegespannung und die Krümmung im Hals zum Body hin immer größer. Dem kann man durch einen größer werdenden Querschnitt entgegenwirken. Wobei das Widerstandsmoment mehr von der Dicke abhängt, die Breite dürfte daher eher ergonomische Gründe haben.

Gruß,
glombi
 
Meine Lap Steels (die selber gebauten - sowie die gekauften) haben einen parallelen Saiten- Verlauf / Saitenabstand in Bezug "Brücke und Sattel", weil man sich ums Greifen keine Sorgen machen muss.


Genau DAS habe ich gemeint! Ein Gitarrenhals der überall gleich ist, wäre unspielbar.
 
Schon einmal darüber nachgedacht, dass es mit dem Abstand der Bünde zusammenhängt? Wenn bei den ersten Bünden auch noch der Hals breiter wäre... hätten kleine Hände mit Sicherheit Probleme bei einigen Griffen! Und schon einmal gesehen, dass bei "Gitarren" (Lap Steel oder Hawaiigitarren u.ä). bei denen von oben gedrückt und geschoben wird, die Hälse gleich breit sind?
Oder zumindest die Saitenabstände.


@murle1

Ich wollte Dir für Deine Antwort Kekse geben, das Board lässt das leider nicht zu.

Deswegen gibt's Beifall

:claphands:
 
Die Gitarre wurde zuerst mit den nackten Händen gespielt.
Während auf der Brückenseite ein gewisser "luftiger" Abstand dem (Einzelsaiten)-Fingerpicking entgegenkommt, so sind es auf der Sattelseite vorwiegend die Barre-Akkorde, die die Breite dort limitieren. Die Ergonomie ist also das Ausschlaggebende, nicht etwa technische Notwendigkeiten.

PS: Es ist manchmal schon eine Crux, wen die "üblichen" Maße von den Herstellern "ohne Nachzudenken" immer wieder tradiert werden und es wenig Bereitschaft gibt, Hälse in größenverschiedenen Maßen zu bauen. Wer kleiner ist hat meist wenig Grund zur Klage, aber ich z.B. habe 20cm von der Handwurzel zu Ende Mittelfinger und spiele Barre mit 2 Fingergliedern. Man könnte manchmal meinen, die gängigen Maße entstammten noch dem Mittelalter.
 
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