Ja ja, ich hab verstanden
neeeeiin - so wars gar nicht gemeint... Richten lassen muss man erstmal überhaupt nix, wenn s einen nicht so stört dass man s nicht mehr aushält!
Wenn die Lagerstellen ausgeleiert sind dann sind se ausgeleiert. Und so lang es einen nicht so beim Spielen stört das man dadurch deutlich schlechter wird, dann juckt das auch überhaupt nicht.
In den Fußgängerzonen sitzen massenhaft Leute die auf irgendwelchen jahrzehntealten Akkordeons mit sehr zweifelhaftem Zustand zweifelhafte Töne und sogar Musik produzieren. Scheint für die so ok zu sein in dem Zustand. Also brauchen die auch an ihrer Kiste erstmal gar nix richten (lassen) ... so kann man mit einem Akkordeon auch spielen, an dem 60 Jahre lang nix gemacht wurde!
Hat man höhere Ansprüche an Tonbildung Ton Artikulation und Klang insgesamt und so dann wächst auch der Anspruch und dann liegt die Messlatte höher und man kommt früher an Grenzen wo s für einen nicht mehr tragbar wird... dann muss man entsprechend häufiger losmarschieren und einen Termin beim Fachmann seines Vertrauens machen... dann muss das Instrument halt über die jahrzehnte öfter mal gewartet werden... aber grundsätzlich kann man dan immer noch von einer Lebensdauer in Jahrzehnten ausgehen!
.. ist eine Frage des Anspruchs!
Auf irgendeinem Treffen haben wir uns mal über alte Golas unterhalten (weiß ich jetzt nicht, wie ausgerechnet ich grad auf dieses Thema komme ...! ?
) und haben festgestellt dass wir alle schon mal Golas gesehen hatten, die furchtbar runtergenudelt und einfach "aufgebraucht" waren...die hätte von uns keiner mehr haben wollen.. aber ... aber! - die haben nach wie vor gespielt und deren Erstbesitzer ( ja auch die lebten da teilweise noch!) haben drauf Musik gemacht!
Also ganz klar so Kisten halten wirklich einige Jahrzehnte - obige Behauptung /These also ganz klar bestätigt... denn von Zustand war in der Aussage ja mitnichten die Rede!
Hast Du noch mehr so Standard-Wartungsarbeiten?
ich glaube da hat jeder Instrumententyp seine eigenen typischen Macken - je nach Bauform.
Bei den einen sind es die Messerleisten auf denen die Tastatur gelagert wird weil die Kunststoffleisten mit der Zeit spröde werden und brechen, bei den alten Hohner Morino Artiste waren die Koppelhebel der Knopfatur ein typischer Verschleißpunkt der äußerst lästig und sehr schlecht reparierbar war...
Dann gabs die berühmten 70-er Jahre Instrumente wo die Klappenmit selbstklebendem Filz belegt wurden wo dann der Kleber auf die Planfüllung durchsaftete und die berühmten Klebetasten produzierte - aufgrund der verkauften Menge von Instrumente eines Typs vom Marktführer wurden die auch Klebemorinos genannt (auch wenn das Problem seinerzeit nahezu durch die gesamte Akkoindustrie ging) ... aber auch die Kisten spielen immer noch - also auch hier bestätigt: Jahrzehntelange Lebensdauer!
Diese Regulierung des Kapitals Kapitalismus ist wirklich hochproblematisch und begegnet mir täglich mindestens 10 mal.
stimm ich dir zu - aber so isses einfach , wenn man sich umschaut.
Braucht man gar nichtmal weit weg zu gehen. Braucht man nur hier im Forum schauen, wieviele Beiträge es gibt wo Leute ein günstiges Akko aufgetrieben haben ( oft unter 150€ und oft sogar viel weniger) und dann entrüstet sind wenn man ihnen sagt dass eine Grundüberholung mehrere hundert Euro kosten würde ... Der Kapitalismus ist nix losgelöstes .. das ist auch ganz einfach ein Teil der Menschheit und was in denen so drinsteckt! Das gibts auch , weil s die Leute so machen und handhaben... jeder Einzelne - und viele einzelne machen dann die Masse. Aber es geht vom Einzelnen aus. Es hat jeder selber in der Hand n bissl was dran zu ändern.
Von daher gehöre ich sicher eher zu den selteneren Idealisten , weil ich meine uralte Verdi die einen Flohmarktwert von vermutlich 50 € hat für mehrere Hundert Euro wieder in richtig spielbaren Zustand versetzen ließ .. oder meine alte Tango IIIM die vemutlich auch keinen Marktwert von mehr als 250€ haben dürfte für ca. 600 € hab überholen lasen, weil ich der Meinung bin, dass die Akkordeons die ich habe, alle spielbar sein sollen und zwar so spielbar dass es einem nicht die Zehennägel aufrollt.
Allerdings hat das selbst bei mir Grenzen. Meine alte Tango IIM hab ich inzwischen dem Sperrmüll übereignet. Und das nachdem ich zuerst in zig Stunden sämtliche Stimmplatten komplett überarbeitet habe ( Zungen runter , entrostet, Zinkplatten wieder plangeschliffen und Spalt kalibriert und Zungen wieder eingerichtet) weil ich nach anfänglichen Restaurationsarbeiten mal hochgerechnet habe und festgestellt habe dass die ordentliche Instandsetzung bei der Kiste wirklich jeden Rahmen sprengt...irgendwann muss man auch mal den Idealismuns beiseite schieben und nüchtern sehen dass irgendwann bei jedem Gegenstand auch mal endgültig Schluss ist und die letze Verwendung als Brennstofflieferant im Müllkraftwerk die letzte sinnvolle Tat dieses Instruments war!
.. und um das Thema noch hiermit abzuschließen : dieses Instrument hat zwar vermutlich auch jahrzehntelang funktioniert aber offenbar nicht ewig, denn als ich das geschenkt bekommen habe, war s definitiv schon in keiner Weise mehr spielbar.