Warmer Overdrive Sound für Akustikgitarre gesucht

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Hallo in die Runde,

nein, ihr habt euch nicht verlesen: ich suche nach einem warmen Overdrive Sound für die Akustikgitarre. Ich würde gerne ein paar Modelle beim ein oder anderen Onlinehändler bestellen und antesten und suche daher nach Inspiration im Overdrive-Segment. Einzige Ansprüche, die ich habe: kein Fuzz, also wirklich ein leicht dosierbarer Overdrive-Sound, schön mollig warm. Gibt es Erfahrungsberichte oder E-Gitarristen, die da was aus "ihrem Bereich" empfehlen können? Preislich ist meine Schmerzgrenze bei ca. 100€ erreicht. Von der Größe her wäre mir anlässlich der freien Kapazität auf dem Pedalboard das Mini-Pedal-Format ganz lieb, aber herkömmliche Größe im BOSS-Format sollte ich auch noch unterbringen können.

Hintergrund für die Neugierigen: ich spiele in einem Acoustic Duo und wir haben nur eine Gitarre im Einsatz. Wir "fetten" den Sound gelegentlich mit einem Loop Pedal an. Nun haben wir allerdings zunehmend Auftrittsanfragen, bei denen wir 30 Minuten und länger spielen dürfen und sollen. Mir persönlich wird der Gitarrensound, den ich unverzerrt übrigens ganz toll finde, nach dem 4., 5. Coversong mit den allseits bekannten Akkordfolgen etwas langweilig und ich denke, dass auch dem Publikum die ein oder andere Abwechslung gefallen würde. Daher würde ich gerne das ein oder andere signifikante Riff leicht verzerrt spielen.

Ich weiß, dass beim Einsatz von Overdrive Pedals in Kombination mit Westerngitarren die Meinungen meilenweit auseinander driften. Ich möchte hier allerdings keine Grundsatzdiskussion darüber starten. Da Overdrive und Akustikgitarre oft mit Feedback einhergehen, habe ich mir eine Schallloch-Abdeckung schon auf die Merkliste gepackt. Ist natürlich auch ne Einstellungssache an der Gitarre und an der PA, bei der man etwas herumexperimentieren muss.

Ich danke für eure Vorschläge und euer Feedback!
Miss Sheraton
 
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Ist natürlich auch ne Einstellungssache an der Gitarre und an der PA
vielleicht von boss bd-20 Overdrive, gain dezent einstellen und Level auch nicht so hoch drehen. ist halt leicht bluesig, also nicht ultraverzerrt und liegt in deiner preisvorstellung. ich hab einen Katana blues drive, der macht genau das, was du dir vorstellst, ist aber leider dann doch zu teuer. wahrscheinlich findet man beide auf YouTube.

schönen gruss
Micky
 
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Ungefähr in diesem Preisrahmen liegt das Palmer Mutterstolz. Das hab ich mir vor ein paar Wochen zu Weihnachten gegönnt (kein Widerspruch...) und nicht nur an der E-Gitte, sondern auch an der Akustik (Piezo mit Röhrenzumischung) ausprobiert. Funktioniert einwandfrei. Kein Overdrive mit Brizzelsound, sondern recht warm /Röhrendistortion mit einer ECC83), je nach Einstellung komprimierend oder crunch oder oder ... Irgendwo ist mit der Zerre aber schluss, so bei Mid-80's denke ich. Metal geht also nicht. AC/DC wäre schon das äußerste, aber nicht mit einer Akustik, da geht nur "mittlere" Zerre als Maximum. Es gibt sicherlich auch andere Hersteller die ähnliches anbieten (ist mir aber nicht bekannt). Sehr flexibel und rauscht auch nicht arg. (jedenfalls mein Exemplar nicht).
Testen könnte nicht schaden :)
Edit: Der Formfaktor geht allerdings eher in Richtung Backsteinquadrat ...
 
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auch an der Akustik (Piezo mit Röhrenzumischung) ausprobiert. Funktioniert einwandfrei.
Auch an Breitwandlautsprechern wie PA oder Akustikgitarrenverstärkern oder nur am E-Gitarrenverstärker?
Und @MissSheraton - die Gitarre soll vermutlich über Breitbandlautsprecher verstärkt werden, oder? Beim Verzerren von Signalen entstehen meistens relativ harsche hohe Frequenzen, die durch klassische Lautsprecher in E-Gitarrenamps nicht wiedergegeben werden, über PA und Co aber schon. Mit Glück kann man das durch den Tone-Regler des Verzerrers ausgleichen, der aber oft nur ganz grobschlächtige Formungen des Klanges zulässt. In der Praxis kommen in solchen fällen meistens Speakersimulationen oder ähnliche Frequenzkorrekturen zum Einsatz. Manche Verzerrer haben so etwas auch schon mit eingebaut, wie z.B. die Mooer Micro Preamps, die preislich und vom Format her auch noch in dein Schema passen.

Vielleicht wäre dieser hier etwas für dich - ansonsten einfach mal durchs Programm recherchieren:
[URL="https://www.thomann.de/de/mooer_micro_preamp_007_regal_tone.htm"]Mooer Micro PreAMP 007 Regal Tone​
[/URL]
 
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hast du eigentlich schon mal an einen Magnetischen schalloch Pickup gedacht?
 
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macht Sinn - ich nutze für so etwas einen Artec WSH-12 (um 50€), die Qualität des PU hat mich echt überrascht. Vorteil: die Intensität der einzelnen Saiten lässt sich sehr gut regulieren.
Hier spielt jemand ein Jazz Solo damit:

 
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hast du eigentlich schon mal an einen Magnetischen schalloch Pickup gedacht?
macht Sinn - ich nutze für so etwas einen Artec WSH-12 (um 50€),
:engel:was hat das jetzt mit einem "warmen overdrivesound" zu tun? zum einem hat man den Sound mit so einem pu auch ständig, zum anderem ist das ja auch ein ziemlich cleaner Sound (höre Video). ich glaub MissSheraton geht es um eine klangveränderung für zwischen durch:rolleyes:.
auch `ne Idee.
 
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@ rmb, es hat damitzu tun das man dann zumindest eine egittarren ähnlicheres signal an den drive sendet
 
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nicht nur ähnlicher - es ist effektiv das Signal eines e-Gitarren PUs. Als Basis wesentlich besser geeignet als ein piezo (oä) Signal.
Der WSH-12 hat ein Kabel zur Befestigung am hinteren Gurtpin, muss also nicht fest eingebaut werden.
Da steckt man dann bei Bedarf das e-Kabel ein.
 
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hast du eigentlich schon mal an einen Magnetischen schalloch Pickup gedacht?
Gute Idee. Falls es, wie häufiger bei Piezo Pickups mit Verzerrung, zu unkontrollierbarem Fiepback, äh Feedback kommt, wäre das ein guter Ansatz. Diese Feedbacks lassen sich aber meistens auch vermeiden, wenn man Gain (den Zerrgrad) und Lautstärke im Zaum hält.

Nachteil eines Schalllochtpoabnehmers wäre, dass er anders klänge als der geschätzte Klang des eingebauten PUs und dass eine Umschaltung zwischen den Pickups nicht ohne Extratechnik machbar ist, und
Schallloch-Abdeckung
geht auch nicht.

Wie so oft muss man irgendwie eine Entscheidung finden, oft klappt das erst nach einigem Herumprobieren... Viele Erfolg ;)
 
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Nachteil eines Schalllochtpoabnehmers wäre, dass er anders klänge als der geschätzte Klang des eingebauten PUs und dass eine Umschaltung zwischen den Pickups nicht ohne Extratechnik machbar ist, ;)


odeeeeerrr man mischt beide sounds das klingt sehr gut!
 
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Also, um das alles mal ein wenig zusammenzufassen:
Westerngitarre hat in Bezug auf Overdrive-Effekte dann doch ganz andere Voraussetzungen als E-Gitarre und lässt sich daher bzgl. Effektauswahl nicht so direkt vergleichen!
Ja, das kann ich gut nachvollziehen, dass bei Coverversionen mit Akustikgitarre auch mal ein Overdrive angebracht sein kann, hatte ich damals auch in meiner Akustik-Coverband gemacht,
ich habe dazu allerdings mein Multieffekt Line6 POD X3 Live verwendet mit einer LAG-Tramontane Gitarre, die schon einen magnetischen Pick-Up (im Griffbrett) hat.
Das eigentliche Problem ist ja: Man hat den warmen Overdrive-Sound einer E-Gitarre im Kopf, aber genau das lässt sich mit einer Akustik-Gitarre + Overdrive eben nicht so leicht erreichen, weil da recht viele verschiedene Faktoren da mitspielen.

Der Overdrive-Klang wird maßgeblich mitbestimmt vom Tonabnhemer / Pickup (sowohl in Bezug auf Frequenzgang als auch in gewisser Weise von der Impedanz), von den eigentlichen Overdrive-Effekten an sich (welche sowohl Impedanzabhängig und auch lautstärkeabhängig ganz unterschiedlich reagieren können) als auch vom Verstärker und dem Lautsprecher. Bei Akustikgitarren wird eigentlich eine linearer Frequenzgang bevorzugt, bei E-Gitarren-Verstärkern + Box bzw. Combos hat jeder Verstärker+Box bzw. Combo eine eigene Klangcharakteristik.

@micharockz hat ja schon in Post #4 einen Preamp vorgeschlagen, der halt den Frequenzgang und den Overdrive der frühen Gitarrenamps simuliert. Vorteil ist hier, dass du mit der 3-fach Klangregelung relativ flexibel bist. Wie der Preamp allerding auf Akustik-Pickups reagiert weiß ich nicht. Wenn es nur um einen warmen Overdrive ginge, hätte ich wohl den Mooer Rumble Drive vorgeschlagen, weiß aber ebenfalls nicht, wie er auch Akustik-Pickups reagiert.
Für einen richtig guten Sound würde ich dir eigentlich schon eine kleines Multi empfehlen, wo sich sowohl Overdrive-Effekt als auch Amp-Simulation als auch EQ (zur Piezo-Kompensation) und etwas Reverb (passt eigentlich gut zum Overdrive) u.ä. einstellen lässt, das wird aber wohl sehr schwierig in diesem Preisrahmen.

Letzlich geht es also wohl darum, den besten Kompromiss zu finden, den aber nur du selbst ausprobieren kannst.
Sicherlich, magnetische Pick-Ups können hier durchaus hilfreich sein, sind aber wieder ein zusätzlicher Preisfaktor.

Wie auch immer, ich wünsche dir viel Erfolg und hoffe, dass ich dir ein wenig vermitteln konnte, wie komplex die Thematik ist und wo die Stellschrauben sind.
 
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Für einen richtig guten Sound würde ich dir eigentlich schon eine kleines Multi empfehlen, wo sich sowohl Overdrive-Effekt als auch Amp-Simulation als auch EQ (zur Piezo-Kompensation) und etwas Reverb (passt eigentlich gut zum Overdrive) u.ä. einstellen lässt, das wird aber wohl sehr schwierig in diesem Preisrahmen.
Ja, das sehe ich auch so. Da hätte man einfach mehr Stellschrauben auf einen Knopfdruck.
Was die Verzerrer betrifft muss man einfach rumprobieren und hat wirklich gute Gründe, sich über das 30-Tage-Rückgaberecht zu freuen. Es wird halt definitiv anders klingen als in den Demos, weil dort halt EGitarren benutzt werden.
 
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Ich möchte noch mal auf die eigentliche Anfangsfrage zurückkommen und den "Afterburner" von Jet City ins Rennen werfen, den ich gerne einsetze (hier ein Test, wobei auf der letzten Seite zu beachten ist, dass das Teil mittlerweile nur noch 49 statt 114 € kostet). Der "Afterburner" hat einen warmen Klang und lässt sich sehr feinfühlig einstellen. Ich verwende ihn z.Z. vor einem "Blonde" von Tech 21 (ein fender-artiger analoger Pre-Amp; einen Nachbau davon gibt's hier bei Thomann für sehr kleines Geld) und bin damit in den Low-Gain-Gefilden, in denen ich mich üblicherweise aufhalte, sehr glücklich.
 
Wow, vielen Dank für die zahlreichen Antworten und eure Ideen und Vorschläge, die mich auf den ersten Blick erst mal überfordern :redface:

Vielleicht sollte ich noch das Modell erwähnen, ich spiele die Martin LX1e mit eingebautem Fishman Sonitone PU. Und ja, die Gitarre kommt aus dem Loop Pedal, geht über die DI und dann ins Mischpult. Also läuft alles ohne einen Akustikgitarrenverstärker. Da hatte ich mal kurzzeitig mit rumgespielt, aber das hatte mich klanglich nicht überzeugt. Allerdings war ich da finanziell auch eher im unteren Segment unterwegs, ausbildungsbedingt...

Beim Thema PU fühl ich mich wie ne Kuh auf Glatteis, mit dem Thema habe ich mich noch nicht intensiv beschäftigt. Ich spiele bisher immer über den in der Little Martin eingebauten Fishman Sonitone, der für meine Ohren gute Arbeit leistet. Also geht grundsätzlich ein guter Overdrive Sound Hand in Hand mit einem Schallloch-PU? So ein Teil habe ich noch nie probiert und als Laie auf dem Gebiet auch immer für überflüssig gehalten, wenn die Gitarre doch über einen fest verbauten PU unter dem Steg verfügt.

Den Mooer Micro Preamp werde ich mal im Rahmen der 30 Tage Moneyback Garantie antesten, danke!
 

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