Waren die Squier Affinity Strats früher schlechter?

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Ich habe aus dem Nachlass meines Opas eine Squier Affinity Strat erhalten. Sie ist ca 15 Jahre alt, hat eine YN6... Seriennummer. Das steht so wie ich herausgefunden habe für das Yako Werk in Taiwan und 1996 als Jahr. Ich finde allerdings die Verarbeitung und Finish mehr als dürftig. Sie ist fast auf dem Level wie bei einer Noname Gitarre aus dem Discounter. Das Pickguard wirkt sehr billig, kaum eine Schraube wurde gerade ins Holz gedreht. Die Bundstäbchen gehen aber okay.
Nun meine Frage: War früher die Affinity Serie das untere Ende? Weil vom Design her sieht meine wie die neueren Bullets als SSS aus. Die heutigen Affinitys habe eine andere Kopfplatte und sehen wertiger aus.
 
Eigenschaft
 
Das kann gut sein. Gerade Squier hat in den letzten Jahren wieder an Qualität zugelegt. Die ersten Squier-Modelle von Fender wurden von 1982 bis ca. 1987 in Japan gebaut und haben einen exzellenten Ruf was Verarbeitung und Klang angeht. Besonders die JV-Modelle waren sogar besser als die damaligen (zu der Zeit war Fender durch CBS aber auch ganz schön runtergewirtschaftet) US-Modelle.
Später wollte sich Fender wohl keine Konkurrenz im eigenen Haus schaffen und hat die Produktion an "günstigere" Standorte verlegt. Zuerst nach Korea, später auch Indonesien und China. Die Qualität hat auch darunter gelitten (oft wurde auch Sperrholz verarbeitet).
In den 90ern hatten die Squier-Modelle bei vielen Gitarristen nicht einen besonders guten Ruf. Ich meine auch das die Affinity damals das billigste Modell gewesen sein muss, der Preis lag wenn ich mich nicht täusche bei ca. 200DM. Das waren wirklich keine besonders gute Gitarren. Die Parallele zu den Discountergitarren ist nicht so weit hergeholt.
In den letzten Jahren legt Squier bei der Qualität aber eine ganze Schippe drauf, wahrscheinlich weil die Konkurrenz mittlerweile auch ganz schön viel Gitarre für wenig Geld abliefert.
Die Affinitys von heute wirken schon wertiger, soweit ich das in Erinnerung habe.
 
Meine ist auch von 1996. Aus Taiwan und aus Agathis. Der Preis lag m.M.n. bei 300-350 DM?
Zur Qualität:
Die Pickups pfiffen, die Potis kratzten und der Tremoloblock war zu weich, ansonsten war sie o.k.. Die besten Teile der Gitarre waren der Korpus, der Hals und die Mechaniken. Der Korpus besteht aus eher hartem, rötlichen Agathis. Er ist nach wie vor glatt, ohne dass sich die Leimfugen abzeichnen (gibts ja oft).

Allerdings durchlebte sie im Laufe der 16 Jahre einige Veränderungen:
Der Hals wich einem Rockinger-Hals, die PUs habe ich beim Wachsen zerkocht und durch Texas Spezials ersetzt. Das Tremolo ist von Wilkinson, aber auf 53 statt 54mm String Spacing umgebaut.
Das Pickguard hab ich durch Sperrholz ersetzt und ein Ölgemälde raufgemalt. Der Steg PU wich wiederum einem Little 59, der Neck-PU einem Sustainer.....und noch ein paar Kleinigkeiten. Tolle Gitarre, unverzichtbar.
Klick
 
Ja, ich hatte mal mehrere. Ölfarbe braucht zwar Wochen bis sie hart wird, hält dann aber ewig und verändert sich nicht mehr. War natürlich damals hauptsächlich Probiererei/Spaß....
Wollte nur zeigen, dass man gerade bei einer Strat viele Sachen im Laufe der Zeit erneuern kann; immer so wie man es gerade haben möchte.

Es geht ja letztlich immer um das Verhältnis zwischen vorhandener Qualität und Investition. Ob sich das lohnt, ob die Basis stimmt usw.
Wenn ich alles addiere bin ich inzwischen auch bei 8-900 Euro, wobei viele Teile damals billiger waren. Weiterhin sind solche Sachen ja oft auf viele Jahre verteilt und fallen somit kaum ins Gewicht.
Beispiel: Die Mechaniken sind toll; warum sollte man sie ersetzen. Wenn sie sich verabschieden kommen neue ran, aber nicht eher.....usw.
 
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Hehe, hab 9 Spinnies hier bei mir zu hause sitzen. Sind tolle Haustiere...
Damits nich zu oT wird...
Meine erste E-Gitarre war auch ne Squire Strat. Dürfte ich ca 1998 für 150 Mark gebraucht gekauft haben. Bin immer noch froh dass ich die nicht behalten hab. War echt nicht gut... Kann aber natürlich gut sein dass die Basis stimmte und Kleinteile sie im Endeffekt schlecht gemacht haben. Konnte damals so was noch nicht beurteilen....
 
Ich hatte auch mal eine Squier aus Agathis. Ist ja eigentlich ein billiges Holz, aber ich fand es von Schwingungseigenschaften ganz gut.
 
Meine erste Gitarre, glaube das war Weihnachten 99, war auch eine Squier. Die liegt noch bei meinen Eltern rum und ich überlege immer wieder mal, ob ich die wieder fit mache und/oder sogar aufrüste. Aber bisher war mir das doch immer zu viel Geld, das hätte sein müssen: 2 der Mechaniken arbeiten nicht mehr richtig, ein Volume Poti hatte ich schon ersetzt, eigentlich müsste man inzwischen die anderen Potis auch machen (kratzen halt wie sau), der Sattel ist irgendwann gebrochen (einfach so beim spielen, keine Ahnung), das Tremolo ist mega ausgeleiert, obowhl ich es nie benutzt habe... und Grundidee war eigentlich irgendwann mal PUs zu wechseln, weil die echt fies sind. Wenn man das alles zusammen rechnet und dann sieht, was man heute bei Squier bekommt, lohnt das wirklich nur aus sentimentalen Gründen.
Habe vor 3 Jahren dann das erste mal wieder eine Squier gekauft. Eine Squier Custom Tele mit 2 Humbuckern. Die war in jeder Hinsicht meiner Affinity so unglaublich weit überlegen. Klar, ist auch ne andere Preisklasse, aber der Preissprung ist imho auf keinen Fall so groß gewesen, wie es die Qualität letztendlich war. Die Tele habe ich sogar nie verbastelt. Selbst Elektrik und Tonabnehmer waren einwandfrei.
 

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