Wappengitarre bei Kunst oder Krempel

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ArthurMilton
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Hallo,

habe gerade auf 3sat diesen Beitrag http://www.br.de/fernsehen/bayerisc...trumente/kunst-krempel-kontragitarre-102.html gesehen.

Bei 1:10 erfahre ich endlich, wie eine Gitarre funktioniert: ..."und die beiden Schalllöcher, die man sieht, links und rechts, haben auch eine gewisse Größe, so daß dann der Schall auch entsprechend austreten kann."
Tja, dann können wir die Diskussion um massive Decken und das Einspielen der Gitarre ja einmotten: Die Saite schwingt, der Ton fällt in den Korpus, rattert ein bißchen darin herum und kommt dann zum Schallloch wieder heraus, ganz ohne Zutun der Decke. Stimmt's so, oder was? Ich leg' jetzt erstmal ein Ohr aufs Schallloch und hör' zu, wie der Schall da herauskommt.:gruebel:
 
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Ganz interessanter Beitrag, jedoch sehe ich nicht dein Problem.

Es geht doch einfach nur darum, ein wenig über das Instrument zu erzählen. Der Mann wollte sicherlich keine Diskussion vom Zaun brechen und hat nichts falsches gesagt.
Wie tief soll man denn in 4 Minuten in die Materie einsteigen?
Das ist halt nur ein Beitrag in Kunst & Krempel, keine Doku über die Funktionsweise von Gitarren und den Einfluss von Material und Form auf den Klang.
 
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Erinnert mich ein bißchen an die Diskussion über eine tschechische (?) oder polnische (?) Gitarrenfirma, die hier 'mal geführt wurde und die massive Kritik darin, dass in dem damaligen ca. 5 minütigen Beitrag nicht sämtlich Geheimnisse des Gitarrenbaus dargestellt wurden.

Lieber sollte man sich doch freuen, dass man im "Bildungsfernsehen" überhaupt 'mal was von Gitarren zu sehen bekommt!
Denn man sollte es kaum glauben: es gibt Leute, für die ihr Hauptinteresse nicht Gitarren oder Gitarrenbau ist!
 
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Ich habe den Beitrag auch gesehen und schätze das Ganze so, wie Tobish ein. Es wurde dort natürlich stark vereinfacht dargestellt, aber das ist eben eine Sendung, die viele unterschiedliche Stücke in knapper Zeit besprechen und preislich bewerten - eben Kunst oder Krempel. Die Sendung richtet sich dabei an ein breites Publikum, das keine Ahnung von der Materie hat und gerade nicht an Experten. Das gilt übrigens genauso für die präsentierten Gemälde, Vasen, Blechspielzeug oder sonstwas. Kunsthistorikern und anderen wären die Infos auch zu dürftig (aber wir reden hiuer ja auch von zeitlich ziemlich begrenzten Beiträgen). Musiker neigen ja auch dazu, gerne intensiv über Instrumente und Co. zu quatschen (ich gehöre auch dazu ;)) - da würde schon bei einem Instrument die gesamte Dauer der Sendung wohl nicht ausreichen ;) :D
 
Klar, ist alles richtig, was ihr sagt, und ich bin auch froh, wenn im Fernsehen überhaupt mal was über Musikinstrumente vorkommt. Gerade was emptypockets gesagt hat, unterschreibe ich voll und ganz, weil ich mich an die Sendung noch erinnern kann. Von daher will ich auch nicht über diese wirklich gute Sendung herumnörgeln, die ich immer sehr gerne sehe.

Bloß, ein Schallloch ist dazu da, die tiefen Töne besser 'raus zu bringen und nicht, um den Schall 'raus zu lassen. Wenn man das Schallloch verstopft, z.B. mit einem Strumpf, dann klingt die Gitarre immer noch, aber die tiefen Frequenzen werden halt unterdrückt.
Daß die gezeigte Wappengitarre ein größeres Schallloch brauchen könnte, zeigen ja die angespielten Akkorde. Das Instrument klingt nämlich im Baß ziemlich dünn.
Es kostet genausoviel, zu sagen, " ...und die beiden Schalllöcher, die man sieht, links und rechts, haben auch eine gewisse Größe, so daß dann die tiefen Töne entsprechend herauskommen..." wie das, was der Experte gesagt hat.
 
duty_calls.png


scnr ;)
 
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Yep, das trifft's.:)
 
Das der hiesige 0815-User mit sowas nichts anfangen kann, liegt ja auf der Hand. Wenn ich mir etwa so etwas anschaue, ist es aber eigentlich nicht direkt die dürftige Information, die mich stört- wer mehr wissen will kann sich ja an anderer Stelle weiter informieren.

Das, was bei mir eigentlich eher Unbehagen auslöst ist folgendes:
Man (bzw. meine Wenigkeit) kommt nicht umhin, darüber nachzudenken, was davon bei der angepeilten Zielgruppe - nämlich Leute, die eine Gitarre mit nicht mehr und nicht weniger als "Das ist ein Instrument mit 6 Saiten" beschreiben - hängenbleibt.

Die meisten kennen ja sicher diese Situation, wo jemand zu Problem XY anscheinend eine unglaublich fundamentierte Meinung hat, sich dann aber herausstellt, das 95% seines Wissens irgendwo zwischen "Keine AHnung mehr, woher ich das weiß" und "Hab ich in Galileo gesehen" entspringen.
Wer sich schon tiefer mit der Materie beschäftigt hat, sieht sowas zum einen gerne unter dem Aspekt "Da kommt dieses ganze gefährliche Halbwissenszeugs her", was ja auch nicht unrichtig ist. Aber da ist ein jeder auch selber Schuld, wenn man mit 5min-Doku Wissen meint, auf einmal auf dem Gebiet ein Hemd anzuhaben.
Und zum Anderen fühlt sich der bekennende Gitarrist natürlich bei 4min Dokuzeit ja sowieso prinzipiel vor den Kopf gestoßen, weil man in der Zeit ja niemals auch nur annähernd alles sagen kann, was gesagt werden muss ;)

Unter den Gesichtspunkten kann man natürlich die Sinnhaftigkeit solcher Sendungen gänzlich in Frage stellen a la "Wir müssen die armen Nichtgitarristen und Möchtegerngitarristen vor Halbinformationen schützen"- wie sinnvoll das ist, steht auf einem anderen Blatt:)

Grüße
 
Also irgendwie muss man sich doch auch 'mal wieder darauf besinnen, wozu diese Sendung dient.
Das ist eine Sendung, die kurz vor dem Abendprogramm ein wenig Spannung daraus bezieht, dass "normale" Menschen zuhause einen vermeintlichen Schatz haben, den sie jetzt gerne schätzen lassen wollen, in der Hoffnung, dass ihnen das passiert, was dem Pärchen mit dem 500.000 € Bild aus Mexiko widerfahren ist!

Daraus jetzt eine Dokumentation über Gitarrenbau machen zu wollen, hängt das Ganze dann wohl doch etwas zu hoch auf! Da ist jetzt zwischen all dem Porzellan, dem alten Armeehelm vom Urgroßvater oder dem Sofabild der Eltern 'mal eine Gitarre aufgetaucht.
Und da erwarte ich jetzt keine hochwissenschaftliche Abhandlung für Spezielisten, sondern ich sehe schlicht eine schöne alte Gitarre und höre ein paar mehr oder weniger interessante Ausführungen von einem Instrumentensachverständigen.

Meine Güte......
 
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